Alles begann mit einem Ei…
Es sollte das erste Spiegelei meines Lebens sein. Kochbuch? Brauchte ich nicht. So nach Gefühl ging doch auch. Was konnte daran schon groß schiefgehen? Eine ganze Menge, wie ich schnell merkte. Ich war etwa 9 Jahre alt und alleine zu Hause. Hungrig machte ich mich ans Werk. Pfanne auf den Herd. Heiß werden lassen. Dann Butter rein. So viel wusste ich schon. Doch, oh Schreck! Die Butter verbrannte. Es stank. Die Pfanne war viel zu heiß geworden.
Ich wollte mich nicht unterkriegen lassen und versuchte es noch einmal. Diesmal verbrannte die Butter nicht. Heureka! Ich schaffte es sogar, ein Ei mit unversehrtem Dotter in die Pfanne zu bugsieren. Geschafft! Doch was nun? Wann ist das Ei gut? Was soll ich noch damit machen? Dunkel erinnerte ich mich, dass meine Mutter Eier immer salzte. Doch wieviel Salz sollte ich nehmen?
So nach Gefühl
Wann immer ich meiner Mutter die Frage nach dem Salz stellte, bekam ich dieselbe, rätselhafte Antwort: Eine Prise, so nach Gefühl. Wie, bitteschön, fühlt man denn Salz?! Wenn man 9 Jahre alt ist, kennt man Teelöffel, Esslöffel und Messbecher. Man hat sogar schon mal eine Küchenwaage gesehen. Aber eine Prise fühlen? Das gehörte nicht zu meinem Küchenvokabular.
Nun, denn. Ich salzte das Spiegelei nach bestem Gefühl – natürlich zuviel, wie sich später herausstellte. Doch als wäre das nicht schon die größte Herausforderung, stand ich schon vor der nächsten: Wie sollte ich das Ei wieder unbeschadet aus der Pfanne herausholen? Mir kam eine Idee. Ich hatte schon mal so etwas wie einen Pfannenwender gesehen – auch wenn ich damals keinen Schimmer hatte, wie dieses Küchengerät überhaupt hieß.
Ich schabte, ich kratzte und ich schaffte es im Schweiße meines Angesichts das Ei aus der Pfanne zu lösen. Hochkonzentriert balancierte ich es auf dem Pfannenwender aus der Pfanne in Richtung meines bereitstehenden Tellers. Da passierte es! Der Schnellkochtopf meiner Mutter stand im Weg. Mein schönes Spiegelei touchierte den überlangen Griff und blieb dort baumelnd hängen. Was für ein ernüchternder Anblick. Das Ei schien mich geradezu auszulachen. Als wolle es sagen: Schlag dir das mit dem Kochen ein für alle mal aus dem Kopf. Doch von wegen! Ich hatte gelernt, wie man Fahrrad fährt. Da würde ich es ja wohl auch mit dem Kochen aufnehmen können!
Aufrappeln, richten, weitermachen
Heute weiß ich, dass alle so mal anfangen. Wie beim Fahrradfahren fällt man anfangs oft hin. Da hilft nur: Aufrappeln und weitermachen. Die Prinzessinnen dürfen erst noch das Krönchen richten. Doch mit jedem Spiegelei und mit jedem überbackenen Toast arbeitet man sich mehr und mehr vor. Man lernt zu treten, zu lenken und das Gleichgewicht zu halten.
Und irgendwann, ist es plötzlich da: Das Gefühl. Das Abenteuer Kochen so nach Gefühl konnte beginnen. Was mir auf der Reise durch die Welt des Kochens widerfährt, davon handelt mein Blog. Ich freue mich, dass ihr dabei seid!
Ina
Hallo Dirk,
in der Eile nur ganz schnell:
Großes Kompliment für deinen Blog. Bin wegen Sauerteig drauf gekommen und stöbere ab und zu auch in „Anatolien“ rum. Toll beschrieben, tolle Fotos…
Wenn ich nächste Woche mehr Zeit hab, schau ich gerne länger.
Und dann gibt’s auch Kaffee
Bis dahin, herzlich
Ina
Der Blog kennt keine Kommas?.. :-)
Dirk
Hallo Ina,
danke für das nette Feedback! Klar kennt mein Blog Kommas – so nach Gefühl eben :-)
Herzliche Grüße,
Dirk
Ernst
Hallo Dirk,
einen tollen Blog hast du aufgebaut mit schönen Rezepten und tollen Bildern.
Wir haben in der Kindheit auch so angefangen zu kochen.
Danach war lang nichts los, seid ich in Rente bin erfreue und entspanne ich mich am Kochen. Ganz so nach Gefühl alleine läuft es bei mir noch nicht.
Bis dahin alles Gute und bleibt gesund
Gruß Ernst
Dirk
Hallo Ernst,
vielen Dank für deinen netten Zeilen! Bleib gesund und hab weiter viel Spaß beim kochen!
Herzliche Grüße, Dirk
Rosmarie
Hallo Dirk, gerne erinnere ich mich an meine Anfänge des Kochens. Ein Rezept nach dem anderen habe ich mir vorgenommen und das solange wiederholt, bis es perfekt war und ich es meinen Gästen vorsetzen konnte. Der Anfang war sehr schwer. Heute ist mein liebstes Rezept: Zander/Lachsrolle in Wirsingblätter mit Limonen-Dillsauce. Kochen macht Laune. Ich liebe Deinen Blog Dirk.
Dirk
Hallo Rosemarie,
danke für deinen netten Kommentar. Kochen macht in der Tat Laune. Ich stelle mich auch noch nach einem 12-Stunden-Arbeitstag in die Küche, denn es hilft mir, abzuschalten. Die Zander/Lachsrolle klingt toll! Ich habe viel zu wenige Fischrezepte hier und will das ändern. Leider finden sie immer deutlich weniger interessierte Leser, als die anderen Rezepte. Aber das ändert sich vielleicht noch.
Bleib gesund und hab weiter viel Spaß beim Kochen!
Dirk
Martina
Hallo Dirk,
nun verfolge ich schon sooo lange deinen Blog und bin begeistert, denn als pensionierte Köchin bin ich immer daran interessiert was andere so drauf haben… Super , mache weiter so , erfreue uns mit deiner Herzlichkeit und den tollen Rezepten.
Von nun an werde ich auch öfter von mir hören lassen, versprochen…
Herzliche Grüße
Martina
Dirk
Liebe Martina,
herzlichen Dank für dein Lob und für deine Ideen. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit meinen Rezepten! Dirk