Wie taue ich Tiefgefrorenes schnell und sicher auf? Wie hilft mir ein Vakuumierer dabei und wie vermeide ich eine Mottenplage in der Küche?
Ein Vakuumierer ist keine bloße technische Spielerei. Er kann dir sehr dabei helfen, deine Küche gesund und sauber zu halten.
Im vergangenen Herbst war es wieder so weit: Nach mehr als 20 Jahren hatte ich mir Lebensmittelmotten eingefangen. Als hätte ich es nicht besser gewusst: Regelmäßig frische Mottenfalle aufstellen und keine offenen Lebensmittel herumstehen lassen. Doch so sehr wir auch wissen, was vernünftig ist – mit der Zeit schleicht sich eben doch der Schlendrian ein.
In meinem Fall war es das Mehl. Ich habe immer viele verschiedene angebrochene Mehlsorten herumstehen: Weizenmehl 550, 1050 und Vollkorn. Roggenmehl 1150 und Vollkorn. Dinkelmehl Type 630 und dazu noch Hartweizengrieß für Pasta oder Pane Pugliese. Weil ich beruflich viel unterwegs bin und es zwischendrin mal schnell gehen musste, wanderten die angebrochenen Mehltüten in die Vorratskammer. Es war ein heißer Sommer, die Mottenfalle war veraltet, ich war viel unterwegs und der Ö. hat keinen Blick dafür. Schon war es geschehen. Mehlmotten überall.
Nachdem alles gesäubert, desinfiziert und mottenfrei gemacht war, schwor ich dem Schlendrian ab. Das Mehl kommt seither wieder in Schraub- oder Bügelgläser. Alle anderen angebrochenen Lebensmittel kommen in ebensolche Gläser oder werden anders mottendicht verpackt. Und da hilft mir mein Vakuumierer wahre Wunder, denn die normalen Plastikclips haben meinen Motten nicht immer Stand gehalten.
Eine sinnvolle Anschaffung
Meinen (Werbelink)Vakuumierer (*) habe ich vor etwa 10 Jahren angeschafft. Andere Geräte haben bei mir nicht einmal die Hälfte dieser Zeit überdauert und wurden wieder abgeschafft. Doch den Vakuumierer halte ich wirklich für eine sinnvolle Anschaffung:
- Die Haltbarkeit von Lebensmitteln wird damit deutlich verlängert
- Beim einfrieren vermeidet ihr Frostbrand
- Ihr könnt tiefgefrorene vakuumierte Lebensmittel einfacher und schneller auftauen
- Viele Verpackungen können damit mottendicht versiegelt werden
- Fisch und Fleisch können damit eingeschweißt Sous-vide gegart werden (im heißen Wasserbad)
Letzteres ist wieder so eine Wissenschaft für sich, weshalb ich darauf in diesem Artikel nicht eingehe. Hier geht es um Küchenhygiene und mein Vakuumierer spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die gängigen Geräte für den Haushalt benötigen zum Vakuumieren spezielle Folien. Das ist leider teurer und produziert mehr Plastikabfall, als würde man einfache Gefrierbeutel verweden. Doch nur diese Folien mit einer glatten und einer geriffelten Seite garantieren, dass die Folienbeutel nicht schon verschweißen, bevor die Luft hinausgesogen wurde.
Mein altes Gerät, das ihr auf den Fotos seht, hat inzwischen den Geist aufgegeben. Ich bin mit dem (Werbelink)Caso V10 (*) als Ersatz vollauf zufrieden.
Zu den Nachteilen zählen also:
- Es werden spezielle Folienschläuche benötigt, die mehr kosten, als normale Gefrierbeutel
- Flüssiges und Empfindliches wie Beeren etc. lassen sich weniger gut vakuumieren, als Trockenes
Fast alles, was ich länger im Kühlschrank lagern oder in den Tiefkühler legen möchte, wird bei mir heute vakuumiert und beschriftet. Edler Schinken vom Feinkostitaliener, von dem ich immer etwas mehr kaufe, da der Italiener nicht auf meinem Einkaufsweg liegt. Genauso Hartkäse oder Lammfleisch vom türkischen Supermarkt, zu dem ich es auch nicht alle Tage schaffe. Vakuumiert und tiefgefroren halten sich diese Dinge gut über mehrere Monate ohne große Qualitätseinbußen.
Auftauen für Eilige
Tiefgefrorenes sollte generell langsam über Nacht im Kühlschrank auftauen. Doch manchmal muss es schnell gehen. Aber niemals in warmem Wasser und noch viel weniger auf der Heizung!
Vakuumierte Lebensmittel besitzen keine isolierende Luftschicht zwischen Gefriergut und Verpackung. Legt man sie in kaltes Wasser, tauen sie schneller auf. Denn Wasser ist ein besserer Temperaturträger, als Luft. Lebensmittel wie Bratwürste oder Hühnerbrüste sind so in weniger als einer Stunde einsatzbereit. Ohne, dass wir dafür unsere Gesundheit riskieren. Je dicker das Lebensmittel, umso länger dauert die Auftauzeit. Achtet daher beim Vakkumieren bereits darauf, dass die Lebensmittel flach vakuumiert werden. Das ist auch für’s Einfrieren von Vorteil. Nach dem Auftauen sollte ihr natürlich weiter die Regeln beachten, um die es im ersten Teil von „Einfache Tipps zur Küchenhygiene“ geht.
Wer keinen (Werbelink)Vakuumierer (*) hat, kann sich mit einem Trick behelfen. Ein tiefes Gefäß oder das Spülbecken mit Wasser befüllen. Das tiefgefrorene Lebensmittel in einen Plastikbeutel legen und diesen geöffnet unter Wasser drücken, jedoch so, dass kein Wasser hineinlaufen kann. Der Wasserdruck soll nur von außen die Luft hinausdrücken. Dann den Beutel unter Wasser mit einem gut schließenden Clip verschließen, so dass keine Luft mehr hineingesogen werden kann. Den Beutel dann einfach im Wasser liegen lassen und mehrfach wenden, bis das Lebensmittel aufgetaut ist. Diese Methode funktioniert aber weniger gut, als mit dem Vakuumierer.
Weitere Tipps zur Küchenhygiene mit dem Vakuumierer
Der Vakuumierer kann auch ohne die Vakuum-Funktion gute Dienste leisten. Meine Küche ist beispielsweise zu klein, um für jede angebrochene Nudel-, Bulgur- oder Reistüte, Chips- oder Salzbretzelpackung, ein eigenes Schraubglas bereit zu halten. Da diese Produkte aber fast immer in Plastiktüten verkauft werden, lassen sie sich ohne Probleme mit einem Vakuumierer wieder zuschweißen. Das muss nicht vakuum sein. Es spart Platz im Schrank und ist auf alle Fälle sicherer, als Clips oder Klebeetiketten zum Verschließen der Tüten. Seit meiner Mottenplage wird bei mir wieder alles zugeschweißt, was einmal angebrochen ist.
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