Pulled Beef erobert rasant die Streetfood-Szene. Hier ein Rezept für zu Hause, das es locker mit vielen Straßenständen aufnehmen kann!!
Streetfood ist das Trendthema schlechthin! Überall schießen Streetfood-Märkte wie Pilze aus dem Boden. Auch die Medien haben das Thema bereits für sich entdeckt. Dabei darf „Streetfood“ keinesfalls mit „Fastfood“ in einen Topf geworfen werden.
„Fastfood“ besteht, in der Regel, aus miesen Zutaten, die von schlecht bezahlten Mitarbeitern lieblos zu einem fragwürdigen Essen zusammengeworfen werden. Die neue Streetfood-Szene besteht hingegen oft aus aufgeklärten Food-Enthusiasten. Die wollen ihrer Kundschaft nicht nur leckeres, sondern auch ethisch vertretbares und qualitativ hochwertiges Essen in die Hand geben möchten.
Nach Möglichkeit soll das Fleisch aus artgerechter Haltung kommen. So zumindest die Theorie. Kochte sich vor 14 Jahren noch Martina Gedeck in „Bella Martha“ im eigenen Restaurant in ihr Liebes- und Sterneglück, so handelt der diese Woche in die Kinos kommende „Kiss The Cook“ genau davon, wie man so einen Restaurant-Klotz am Bein wieder los wird, um dann in einem Food-Truck irgendwo am Straßenrand glücklich zu werden.
Das hat natürlich auch etwas mit den immer horrender werdenden Mietpreisen in unseren Städten zu tun. Die können sich die ambitionierten Jungköche nämlich nicht mehr für ihre Restaurants leisten. Stattdessen weichen sie auf die Straße aus. New York lässt grüßen. Vorreiter in diesen Dingen war die Markthalle 9 in Berlin-Kreuzberg, mit ihrem mittlerweile legendären „Streetfood Thursday“.
Der ist heute Kult und so überlaufen, dass man für ein gutes „Pulled Pork Sandwich“ mal locker 40 Minuten ansteht. Das ist dann nicht einmal billig, doch am Ende muss man zugeben: Es ist verdammt lecker! Alle wollen zerpflücktes Schwein und gerupfte Kuh!
Das findet inzwischen jede Menge Nachahmer. Auf den vielen Streetfood-Märkten gibt es nun immer einen Stand mit Pulled-irgendwas. Aber leider ohne die Ideale. Um es klar zu sagen: Qualität hat ihren Preis und sollte bezahlt werden. Wenn aber der Klassiker der amerikanischen Südstaatenküche nicht einmal mehr nach Rauch und BBQ schmeckt, dann stimmt etwas nicht. Denn im Original muss das Fleisch über mehrere Stunden hinweg langsam in einem Smoker butterzart gegart werden.
So einen Smoker kann sich nicht jeder in den Vorgarten stellen. Das Ding ist verdammt groß, schluckt jede Menge Holz und qualmt die Nachbarschaft voll. Für den Hausgebrauch kann man deshalb auf (Werbelink)Rauchsalz (*) und spanisches, geräuchertes Paprikapulver (Werbelink)Pimentón de la vera (*) greifen. Es gibt sogar kleine, batteriebetriebene Heim-Rauchpistolen. Die können ein bisschen Raucharoma beisteuern. Ein Ersatz für einen Smoker sind sie allerdings nicht.
Das selbst gemachte Pulled Beef Sandwich ist mit einer Zubereitungszeit von ca. 10 Stunden nichts für den kleinen Hunger zwischendurch. Doch die gute Nachricht ist: Das fertige Fleisch hält sich im Kühlschrank mehrere Tage.
Backt man dazu die Sandwichbrötchen selbst, kann man sie einfrieren. Die selbst gemachte BBQ-Sauce kann in Flaschen mit Bügelverschluss einkochen so haltbar gemacht werden. So kann man sich dann nach einem langen Tag Arbeit darüber freuen, dass das nächste Pulled Beef Sandwich in nur wenigen Minuten fertig ist!
Das Rezept hier basiert auf einem Rezept für „Pulled Pork“ aus Stevan Pauls wunderbarem Kochbuch (Werbelink)Auf die Hand - Sandwiches, Burger & Toasts, Fingerfood & Abendbrote (*), aus dem auch die Rezepte für das Sandwich-Brötchen und die BBQ-Sauce stammen. Ich habe die Rezepte jedoch „So nach Gefühl“ abgewandelt, dass sie für mich passen.
Rezept Pulled Beef Sandwich
Zutaten (für ca. 8 Sandwiches)
1,2 kg Rindfleisch, durchwachsen, z.B. aus dem Hals oder der Hohen Rippe
Für den Rub (Marinade):
2 EL Paprikapulver, edelsüß
1 EL (Werbelink)geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la vera) (*)
1 EL Salz
1 TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) (*)
1 TL (Werbelink)Piment (ganz) (*)
1 TL dänisches (Werbelink)Rauchsalz (*)
1 EL Zucker
1 TL Knoblauchpulver
1 TL Zwiebelpulver
2 EL (Werbelink)Olivenöl (*)
120 ml Bourbon Whiskey
Außerdem:
BBQ-Sauce (mit Mango & Apfel)
2-3 Handvoll gewaschener Römersalat
1 Apfel, süß, z.B. Pink Lady
8 Sandwich-Brötchen
Zubereitung:
Fleisch würzen:
- Für den Rub die Gewürze, Salz und Zucker in einem (Werbelink)Mörser (*) zu einem feinen Pulver zerstoßen und mit dem Olivenöl zu einer Würzpaste mischen.
- Das Fleisch von Sehnen, dicken Fettauflagen und Bindegewebe befreien. Erst mit ca. 3 EL vom Whiskey einreiben und massieren. Dann das Fleisch rundum mit der Würzpaste bestreichen und mindestens 1 Stunde durchziehen lassen.
Das Fleisch im Backofen zubereiten:
- Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Fleisch im Ofen auf den Gitterrost auf die mittlere Schiene legen. Eine Backform oder Alufolie darunter legen zum Auffangen des heruntertropfenden Fetts. So das Fleisch für ca. 30 Minuten im Ofen anbraten. Nach ca. 20 Minuten wenden.
- Nun ist das Fleisch angegrillt, innen aber noch roh. Zeit, es in weniger heißes und dafür feuchtes Klima zu bringen. Dazu habe ich einen (Werbelink)Gusseisen-Bräter 33cm (*) mit Deckel auf Temperatur gebracht (ca. 120°C). Da ich nicht will, dass das Fleisch dort in Flüssigkeit liegt, bastle ich mir aus einer billigen Aluschale für den Grill einen kleinen Rost, auf dem das Fleisch im Bräter ruhen kann.
- Auf den Boden des Bräters den restlichen Whiskey geben. Deckel drauf und in den auf 110°C Ober-/Unterhitze heruntergekühlten Backofen geben. Dort für ca. 8 Stunden in Ruhe fertig garen. Das geht auch über Nacht.
- Am Ende der Zeit den Bräter aus dem Ofen nehmen und stark sein: Es duftet herrlich in der Wohnung. Doch das Fleisch muss für 45 Minuten ruhen.
- Dann das Fleisch aus dem Bräter heben, mit zwei Gabeln in seine butterzarten Fasern zerpflücken und mit dem eingedickten, aromatischen Sud aus dem Bräter vermengen.
Für den Rauchgeschmack:
- Fehlt noch der Rauch: Wer Spaß an Küchen-Gadgets hat, besorgt sich einen (Werbelink)Rauch-Infusor (*), eine Art Mini_Räuchermaschine. Damit das fertig gezupfte Fleisch für ca. 1 Minute berauchen. Länger braucht es wohl nicht, wie ich dem tollen Blog des Falk-Kulinariums entnehmen konnte. Die machen ihr Pulled Beef für 72 Stunden Sous-vide im Wasserbad. Aber ganz ehrlich: Bis das fertig ist, bin ich an Unterernährung gestorben. 72 Stunden!
- Wer keine Rauchpistole hat, muss sich mit dänischem Rauchsalz oder Rauchspray aus dem Feinkosthandel begnügen.
Sandwiches:
- Die Sandwichbrötchen kurz aufbacken, so dass sie wieder außen knusprig sind.
- Die Äpfel auf dem (Werbelink)Gemüsehobel (*) in dünne Scheiben hobeln. Dann die Sandwiches aufschneiden, Salatblätter hineingeben und eine große Portion Pulled Beef darauf geben. Mit der BBQ-Sauce und den Apfelscheiben toppen und noch warm genießen. Der Hammer! Es hat 10 Stunden gedauert, aber das war es wert!
Dazu passen Süßkartoffel-Pommes und ein Gurkensalat!
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Pulled Beef Sandwich
Zutaten
- 1,2 kg Rindfleisch durchwachsen, z.B. aus dem Hals oder der Hohen Rippe
Für den Rub (Marinade):
- 2 EL Paprikapulver edelsüß
- 1 EL (Werbelink)Pimentón de la Vera
- 1 EL Salz
- 1 TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz)
- 1 TL (Werbelink)Piment (ganz)
- 1 TL (Werbelink)Rauchsalz
- 1 EL Zucker
- 1 TL Knoblauchpulver
- 1 TL Zwiebelpulver
- 2 EL (Werbelink)Olivenöl
- 120 ml Bourbon Whiskey
Außerdem:
- 8 EL BBQ-Sauce mit Mango & Apfel
- 2 Handvoll Römersalat
- 2 Äpfel süß, z.B. Pink Lady
- 8 Sandwich-Brötchen
Anleitungen
Das Fleisch würzen:
- Das Fleisch von Sehnen, dicken Fettauflagen und Bindegewebe befreien. Erst mit ca. 3 EL vom Whiskey einreiben und massieren. Dann das Fleisch rundum mit der Würzpaste bestreichen und mindestens 1 Stunde durchziehen lassen.
Das Fleisch im Backofen zubereiten:
- Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Fleisch im Ofen auf den Gitterrost auf die mittlere Schiene legen. Eine Backform oder Alufolie darunter legen zum Auffangen des heruntertropfenden Fetts. So das Fleisch für ca. 30 Minuten im Ofen anbraten. Nach ca. 20 Minuten wenden.
- Nun ist das Fleisch angegrillt, innen aber noch roh. Zeit, es in weniger heißes und dafür feuchtes Klima zu bringen. Dazu habe ich einen (Werbelink)Gusseisen-Bräter 33cm (*) mit Deckel auf Temperatur gebracht (ca. 120°C). Da ich nicht will, dass das Fleisch dort in Flüssigkeit liegt, bastle ich mir aus einer billigen Aluschale für den Grill einen kleinen Rost, auf dem das Fleisch im Bräter ruhen kann.
- Auf den Boden des Bräters den restlichen Whiskey geben. Deckel drauf und in den auf 110°C Ober-/Unterhitze heruntergekühlten Backofen geben. Dort für ca. 8 Stunden in Ruhe fertig garen. Das geht auch über Nacht.
- Am Ende der Zeit den Bräter aus dem Ofen nehmen und stark sein: Es duftet herrlich in der Wohnung. Doch das Fleisch muss für 45 Minuten ruhen.
- Dann das Fleisch aus dem Bräter heben, mit zwei Gabeln in seine butterzarten Fasern zerpflücken und mit dem eingedickten, aromatischen Sud aus dem Bräter vermengen.
Für den Rauchgeschmack:
- Fehlt noch der Rauch: Wer Spaß an Küchen-Gadgets hat, besorgt sich einen (Werbelink)Rauch-Infusor (*), eine Art Mini-Räuchermaschine. Damit das fertig gezupfte Fleisch für ca. 1 Minute berauchen.
- Wer keine Rauchpistole hat, muss sich mit dänischem Rauchsalz oder Rauchspray aus dem Feinkosthandel begnügen.
Für die Sandwiches:
- Die Sandwichbrötchen kurz aufbacken, so dass sie wieder außen knusprig sind.
- Die Äpfel auf dem (Werbelink)Gemüsehobel (*) in dünne Scheiben hobeln. Dann die Sandwiches aufschneiden, Salatblätter hineingeben und eine große Portion Pulled Beef darauf geben. Mit der BBQ-Sauce und den Apfelscheiben toppen und noch warm genießen.
Azar
Hallo lieber Dirk,
wow, das hört sich sehr sehr gut an.
Ich liebe pulled beef, ich werde bestimmt es nächste Woche probieren.
Hast du die Süßkartoffelnpommes paniert und dann fritiert? Ich suche seit langem nach einer Müglichkeit, sie knusprig hinzubekommen, ohne Tempura und co..
Ich wünsche Euch einen schönen Abend,
liebe Grüße aus Heidelberg,
Azar
Dirk
Hallo liebe Azar,
das Rezept für das Pulled Beef ist wirklich sehr lecker. Was die Süßkartoffeln angeht, hast du den Finger in die Wunde gelegt – ich hatte sie mit Olivenöl benetzt im Airfryer gemacht, wodurch sie einen leichten Knack bekamen, aber richtig knusprig waren sie auch nicht. Deshalb sind sie auch nur unscharf im Hintergrund zu sehen und ohne Rezept. Beim nächsten Mal will ich sie durch angerührte Speisestärke ziehen und frittieren – das soll helfen. Lieber wäre es mir allerdings auch ohne Hilfsmittel. Wenn ich Erfolg habe, poste ich das Rezept hier :-)
Lieber Gruß zurück!
Tim Oberstebrink
Super Rezept, danke.
Tipp: die Zeit mindestens verdoppeln, die Temperatur von ca. 100-110°C passt schon. Warum länger? Das Fleisch durchläuft während des Garens unterschiedliche Phasen der Denaturierung. Man kann das gut mit einem Kerntemperatur-Protokoll nachvollziehen. Die Plateau-Phasen sollten geduldig und ohne Nervosität durchlaufen werden, bis das Fleisch eine KT von ca. 85-90°C erreichen kann. Erst dann hat es die allerbeste Textur. 20 gut investierte Stunden. Wenn ich das z.B. für Samstagabend plane, geht’s Freitag nach dem Abendessen in den Ofen.
Dirk
Herzlichen Dank!
Wow, das sind gute Tipps, die ich mir von so einem Blog erhoffe! Es ist nun einmal kein Rezept für ein schnelles Sandwich zwischendurch! Ich werde die 20 Stunden Variante auf jeden Fall einmal ausprobieren und bin gespannt, wie sie sich von meinem Rezept in der Textur unterscheidet.
Beste Grüße,
Dirk
Sven
Hallo Dirk,
danke für das Rezept! Ich habe vor, hier mal einen Vergleich anzustellen. Dein Rezept für das Pulled Beef gegen „fertig“ gekauftes Pulled Beef von REWE. Bei dessen Zutatenliste für die Flüssigwürzung und die BBQ-Soße mit Jim Beam gruselt es mich dann doch…
Selbstgemacht wird wohl besser schmecken…
Beste Grüße von Frankfurt nach Berlin!
Sven
Dirk
Hallo Sven, allein beim Wort „Flüssigwürzung“ rollen sich mir die Fußnägel hoch. Ich bin gespannt, wie dir die selbst gemachte Variante schmeckt. Wie immer bei Fleischgerichten gilt: Je hochwertiger das Fleisch, umso besser das Ergebnis! Bester Gruß zurück!