Aus nur einer Zitrone und einer Orange wird dieser köstliche, sommerliche Durstlöscher gemacht: Zitronen-Orangen Limonade oder Limon Şerbeti.
Ein freundlicher Gruß
Wer in Anatolien zu Gast ist, hat häufig eine lange, staubige Reise hinter sich und sehnt sich nach einer Erfrischung. Die gibt es bereits bei der Ankunft, in Form eines Spritzers Kölnisch Wasser auf die Hände, gefolgt von einem süßen Stück Lokum – einer anatolischen Spezialität die in vielerlei Art aromatisiert wird, zum Beispiel mit Rosenwasser.
Und schließlich gibt es ein Glas eiskalte, selbstgemachte Limonade, die die Sinne belebt. So zumindest werden unsere Gäste beim Anatolischen Kochkurs empfangen und gerade das Orangen-Şerbet erfreut sich großer Beliebtheit. Lisa beispielsweise probierte, verstummte und deutete auf ihren Arm, auf dem sich eine wohlige Gänsehaut ausbreitete. Kein Wunder, dass Rufe nach dem Rezept laut werden. Hier ist es!
Vom Şerbet zum Sorbet
Das Wort „Şerbet“ stammt vom Arabischen ab, von der Wurzel Ş-r-b, woraus im Türkischen u.a. auch „şarap“ wird, das Wort für Wein. Im persischen wird „Sharbat“ daraus, das auch dort ein süßes, gekühltes Erfrischungsgetränk umschreibt.
Aus dem türkischen „Şerbet“ ist dann das französische „Sorbet“ geworden bzw. das italienische „Sorbetto“. Auch das englische „Syrup“ ist damit verwandt, woraus unser „Sirup“ wurde. Doch die heute gängige Übersetzung wäre wohl eher: Limonade.
Şerbet kann aus allen möglichen Ausgangszutaten bestehen, nicht nur aus Zitronen. Es gibt zum Beispiel auch das spektakuläre Reyhan Şerbeti, das aus rotem Basilikum gemacht und besonders gerne während des Ramadan getrunken wird.
Eisgekühlt muss es sein
Für die Zitronen-Orangen Limonade werden die ganzen Früchte samt Schale verwendet. Es macht also Sinn, sich Bio-Früchte zu besorgen.
Aus nur einer Zitrone und einer Orange lassen sich locker 3-4 Liter Limonade machen! Zusätzlich braucht es noch etwas Zucker, frische Minze und Eiswürfel. Eventuell auch etwas kristalline Zitronensäure. Die gibt es entweder in der Apotheke oder im türkischen Supermarkt. Dort findet ihr sie bei den Gewürztüten unter dem Namen „Limon Tuzu“ (Zitronensalz).
Der Trick dieser Limonade ist, dass die Zitrone und die Orange vor der Verarbeitung tiefgekühlt werden. Das bricht die Zellmembranen auf und sorgt dafür, dass sowohl die Farbe, als auch der Geschmack in die Limonade übergeht. Außerdem soll das Tiefkühlen für eine Reduzierung der Bitterstoffe in den weißen Schalenbestandteilen verantwortlich sein. Sinnvoll ist es, die Früchte erst in grobe Stücke zu schneiden und dann in einem Gefrierbeutel einzufrieren. Ganze gefrorene Früchte zu schneiden macht einfach sehr viel mehr Arbeit.
Gartenparty
Ich habe es bereits erwähnt: Man kann mit wenigen Zutaten viel Limonade machen. Da lohnt es sich, ein großes Gefäß für die nächste Gartenparty anzuschaffen, in dem man die Limonade zusammen mit vielen Eiswürfeln, ein paar Fruchtscheiben und ein paar Zweigen frischer Minze dekorativ in Szene setzt. Mein (Werbelink)Getränkespender (*) ist bei den Kochkursen ein echter Hingucker und eignet sich ideal für diese Limonade.
Übrigens: Man kann auch auf 3 Liter Şerbet noch eine Flasche Prosecco geben. Zugegeben, das ist nicht türkisch. Aber sehr lecker! Und mal ganz ehrlich: In der Türkei werden auch gerne ganze Früchte zusammen mit Zucker in solche Saftspender gefüllt und mit ein paar getrockneten Kichererbsen versehen. Das steht dann für ein paar Tage im kühlen Keller, in denen die Früchte zu gären beginnen. Und was passiert, wenn Früchte mit Zucker gären? Na? Genau. Also rein mit dem Prosecco und das Gartenfest kann beginnen!
Rezept Zitronen-Orangen Limonade
Zutaten (für ca. 3-4 Liter)
1 Bio-Zitrone
1 Bio Orange
180g Zucker
3500 ml kaltes Wasser
10 Zweige frische Minze
5 Zweige frische Minze als Einlage
1 Bio-Zitrone in Scheiben als Einlage
1 Bio-Orange in Scheiben als Einlage
Evtl. eine Prise Zitronensäure
Viele Eiswürfel
Zubereitung
Vorbereitung:
- Zitrone und Orange heiß abwaschen, in grobe Stücke schneiden und in einem Gefrierbeutel über Nacht tiefkühlen.
- Anderntags die Früchte ca. 30 Minuten antauen lassen.
Limonadenkonzentrat:
- Die gefrorenen Fruchtstücke zusammen mit dem Zucker, 1-2 Handvoll Minzblätter und 500ml Wasser in den (Werbelink)Mixer (*) geben und zu einem Sorbet-artigen Brei mixen. Wird die Masse zu fest ist, noch mehr Wasser zugeben.
- Ein (Werbelink)Sieb (*), das mit einem sauberen (Werbelink)Seihtuch (*) ausgelegt ist, auf eine große Schüssel setzen.
- Fruchtbrei hineingeben, gut durchtropfen und kräftig auspressen. Am besten Einweghandschuhe tragen.
- Ist alle Flüssigkeit ausgepresst, kommt sie erneut auf den Fruchtbrei im Sieb und wird noch einmal durchgepresst. Diese Prozedur noch zwei Mal wiederholen.
- Nach diesen Filterungen kann der Fruchtbrei entsorgt werden.
- Das Limonaden-Konzentrat kann bis zu 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder gleich zu Limonade verarbeitet werden.
Limonade machen:
- Konzentrat in ein großes Glas geben und so lange mit Wasser verdünnen, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Ich würde nun maximal noch 3 Liter zugeben, aber das ist Geschmackssache.
- Ist die Limonade nicht süß genug, kann sie nachgezuckert werden. Fehlt ihr Säure, kommt eine Prise kristalline (Werbelink)Zitronensäure (*) zum Einsatz.
- Die Limonade in einen (Werbelink)Getränkespender (*) geben und mit ein paar Scheiben Zitrone, Orange, frischer Minze und Eiswürfeln auffüllen. Wer mag, gibt noch eine Flasche Prosecco hinein.
Und sollte am Ende der Gartenparty noch etwas übrig sein, kann man das schnell in Flaschen abfüllen und den Gästen mit nach Hause geben!
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Zitronen-Orangen Limonade - Limon Şerbeti
Zutaten
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Bio Orange
- 180 g Zucker
- 3500 ml kaltes Wasser
- 10 Zweige frische Minze
- 5 Zweige frische Minze als Einlage
- 1 Bio-Zitrone in Scheiben als Einlage
- 1 Bio-Orange in Scheiben als Einlage
- Zitronensäure optional
- Viele Eiswürfel
Anleitungen
- Zitrone und Orange heiß abwaschen, in grobe Stücke schneiden und in einem Gefrierbeutel über Nacht tiefkühlen.
- Anderntags die Früchte ca. 30 Minuten antauen lassen.
Limonadenkonzentrat:
- Fruchtbrei hineingeben, gut durchtropfen und kräftig auspressen. Am besten Einweghandschuhe tragen.
- Ist alle Flüssigkeit ausgepresst, kommt sie erneut auf den Fruchtbrei im Sieb und wird noch einmal durchgepresst. Diese Prozedur noch zwei Mal wiederholen.
- Nach diesen Filterungen kann der Fruchtbrei entsorgt werden.
- Das Limonaden-Konzentrat kann bis zu 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder gleich zu Limonade verarbeitet werden.
Limonade machen:
- Konzentrat in ein großes Glas geben und so lange mit Wasser verdünnen, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Ich würde nun maximal noch 3 Liter zugeben, aber das ist Geschmackssache.
- Ist die Limonade nicht süß genug, kann sie nachgezuckert werden. Fehlt ihr Säure, kommt eine Prise kristalline (Werbelink)Zitronensäure (*) zum Einsatz.
- Die Limonade in einen (Werbelink)Getränkespender (*) geben und mit ein paar Scheiben Zitrone, Orange, frischer Minze und Eiswürfeln auffüllen. Wer mag, gibt noch eine Flasche Prosecco hinein.
Barb
Toll! Genau das habe ich gesucht: selbstgemachte limo für den Sommer!
Dirk
Ja, die Limo ist super! Man kann auch einen Teil des Zuckers durch Süßstoff ersetzen, wenn man das mag. Doch auch so steckt in diesem Serbet deutlich weniger Zucker, als in Cola oder Ice-Tea.
Claudia
Hi Dirk,
die Limonade ist der Oberhammer. Meine Kinder lieben sie.
Ich freue mich, ein so leckeres Getränk für meine Geburtstagfeier morgen gefunden zu haben.
Ich habe Bierohrzucker genommen und werde aber die Süße mal mit Datteln probieren.
Liebe Grüße
Claudia
Dirk
Hallo Claudia,
das klingt nach sehr interessanten Variationen. Wenn du dadurch den Gehalt an Raffinadezucker senken kannst, ist das ja nur gut. Ich werde das bei Gelegenheit auch einmal ausprobieren. Lasst es euch schmecken und schöne Feier morgen!
Lieber Gruß zurück,
Dirk
Ekkehard Osten
Nettes Rezept, werde ich diesen Sommer auch mal ausprobieren, aber etwas ist mir augefallen:
Eventuell auch etwas kristalline Zitronensäure. Die gibt es entweder in der Apotheke unter dem Namen „Vitamin C“ oder im türkischen Supermarkt.
Zitronensäure wird als Entkalker verwendet Vitamin C nicht.
http://www.helpster.de/ascorbinsaeure-und-zitronensaeure-der-unterschied-einfach-erklaert_115424
Dirk
Das stimmt, das ist ein Fehler im Rezept, auf den mich schon meine Cousine Carola hingewiesen hat, die gelernte Apothekerin ist. Um welche der beiden Säuren es sich handelt, die im türkischen Supermarkt unter der Bezeichnung „Limon Tuzu“ (Zitronensalz) verkauft wird, konnte ich noch nicht herausfinden. Um nichts falsch zu machen: In jedem Supermarkt gibt es kleine gelbe Plastikzitronen mit flüssigem „Zitronensaft“ zu kaufen – damit kann man nichts falsch machen.
alexander
Dirk,
es dauert ewig bis der Saft durch ist (totale Sauerei), daher konnten wir es noch nicht probieren. Deshalb leider nur 2 Sterne.
Artikel war allerdings unterhaltsam. Bleib dran
lg aus Leipzig
Dirk
Hallo Alexander,
Schade, dass es bei euch nicht gut funktioniert hat – beim ersten Mal muss man sich etwas reinfühlen. Das Şerbet muss auf jeden Fall mıt dem Tuch ausgepresst werden, sonst geht zu wenig Flüssigkeit durch. Sollte das zu schwer gehen, einfach etwas warmes Wasser dazu mischen, damit sich die Eismasse schneller auflöst. Versucht es einfach noch einmal.
Viele Grüße,
Dirk
Alex
Hallo,was kann ich machen damit es nicht bitter schmeckt?ich hab schon etwas Zucker nachgegeben aber immer noch etwas bitter.
Dirk
Hallo! Hattest du die Zitrusfrüchte vorher tiefgekühlt? Denn das nimmt ihnen die meisten Bitterstoffe. Generell ist Serbet auf jeden Fall etwas bitterer als normaler Orangensaft. Ist der Ansatz zu bitter geworden, kann das auch an den verwendeten Früchten liegen. In dem Fall kann man nur mit Zucker oder anderen Süßstoffen (z.B. Birkenzucker) entgegen arbeiten. Herzliche Grüße, Dirk
Sylvia
Hallo Dirk, wir sind zufälligerweise auf der Seite gelandet und voll verliebt….
Das Durchseihen durch ein Tuch macht meist eine Sauerei und ist kraftraubend, deshalb habe ich das Püree einfach In den Entsafter gegeben – auch mit drei Durchgängen. Super Ergebnis. Dankeschön
Sylvia
Dirk
Hallo Sylvia,
danke für das nette Lob! Die Idee mit dem Entsafter ist super! Da bin ich gar nicht drauf gekommen. Das werde ich beim nächsten Mal auch so machen!
Weiter viel Spaß mit meinen Rezepten!
Karin
Ein Träumchen, diese Limonade!
Der Tipp in den Kommentaren mit dem Slowjuicer war auch super!
Danke