Eine luftig-zarte, vegetarische Kürbis-Tarte mit süßlichem Aroma, die auf einem leichten aber robusten Mürbeteig gebacken wird.
Eine Tarte geht eigentlich immer. Egal, ob für das Familienessen oder für Gäste. Denn so ein kleines, rundes Wunder mit krossem Boden und zarter Füllung kommt eigentlich bei allen gut an. Das Beste ist: Sowohl der Teig (ungebacken) als auch die fertige Kürbis-Tarte (gebacken) lassen sich gut einfrieren, so dass man auch an Tagen, mit wenig Zeit zum Kochen, etwas Leckeres auf den Tisch bringen kann.
Aus erdig wird zart-luftig
Es gibt bereits ein Rezept für eine Kürbis-Tarte auf diesem Blog: Kürbisquiche mit Roter Beete und Walnüssen. Ein robustes, erdiges Rezept, das gut ankommt. Die neue Kürbis-Tarte ist so etwas wie die zartere, kleine Schwester der robusten Tarte. Der Kürbis wird hierfür hauchdünn geschnitten, kurz mit etwas Salz und Zucker mazeriert und nicht vorgeröstet. Dünn aufgeschichtet auf einem Bett süßlich-karamellisierter Zwiebeln und umgeben von einer sanft gestockten Costarde (Milch-Sahne-Ei Royal), ist diese Kürbis-Tarte wunderbar zart und luftig. Inspiriert hat mich dazu ein Gruß aus der Küche, den es im vergangenen Herbst im Schwarzwald bei Viktoria Fuchs im Spielweghotel gab. Ihr Rezept kenne ich zwar nicht, doch ich habe einfach mein eigenes Gericht daraus gemacht.
Etwas Geduld ist gefragt
Für die dünnen Kürbisscheiben braucht es gute Nerven und am besten einen (Werbelink)Gemüsehobel (*). Zur Not tut es auch ein Sparschäler. Die Scheiben sollten nämlich gleichmäßig dünn geschnitten sein, um beim Backen auch weich zu werden. Nach dem Mazerieren werden die Scheiben sanft ausgedrückt, damit die Kürbis-Tarte nicht zu feucht wird. Beim Anblick des daraus resultierenden Kürbis-Knäuels möchte man am liebsten alles nur noch irgendwie in den vorgebackenen Boden drücken. Doch glaubt mir: Etwas Geduld beim Belegen der Tarte mit einzelnen Schichten zahlt sich am Ende aus. Beim Anschneiden zeigen sich die zarten Schichten dann in ihrer vollen Pracht. Für meine ø 22 cm Tarteform hat das Belegen ca. 10 Minuten gedauert. Das ist doch zu schaffen.
Der Mürbeteig
Ich werde ja nicht müde, für den Mürbeteig nach Alain Ducasse zu werben, denn im Gegensatz zu klassischem Mürbeteig enthält er nur etwa die Hälfte an Butter. Der Teig kommt bei mir bereits bei der ersten Kürbis-Tarte und beim Zwiebelkuchen zum Einsatz. Manche Leser hatten Probleme bei der Zubereitung, doch mit der hier beschriebenen Methode funktioniert er bei mir immer tadellos. Ein praktischer (Werbelink)Blitzhacker (*) übernimmt dabei die meiste Arbeit.
Am besten eine Tarteform benutzen
Die Kürbis-Tarte habe ich in einer metallenen (Werbelink)Tarteform (*) mit herausnehmbarem Boden gebacken. Die ist praktisch und macht weniger Arbeit, als ein Tarte-Ring, wie ich ihn bei der klassischen Quiche Lorraine verwende. Eine Springform oder Keramikform gehen auch, allerdings müssen bei letzterer die Backzeiten angepasst werden, da Keramik träge auf die Hitze im Backofen reagiert.
Wichtig ist, wie bei der Quiche Lorraine, den Teig erst auf ca. 175°C blind vorzubacken und den Belag dann nur bei milden 160°C langsam stocken zu lassen. So gerinnt die Costarde nicht und wird nicht bröselig. Außerdem hat der Kürbis bei der niedrigen Temperatur Gelegenheit, durchzugaren. Bei höherer Temperatur würde die Tarte außen schon dunkel werden, während der Kürbis im Inneren noch bissfest wäre.
Getoppt habe ich meine Kürbis-Tarte mit gerösteten und gesalzenen Kürbiskernen aus Franken und einem leckeren, Feta-ähnlichen Käse namens Feti von Bauer Freigeist aus dem Altmarkkreis. Es geht aber auch ein herkömmlicher Feta.
Rezeptteil: Kürbis-Tarte mit leichtem Mürbeteig
Tipp: Portionen/Personen/Stückzahl lassen sich anpassen. Dazu einfach auf die Anzahl klicken/tippen und den Schieberegler einstellen.
Die Anleitungsfotos lassen sich mit einem Klick/Tipp auf das KameraZeichen ausschalten.
Kürbis-Tarte mit leichtem Mürbeteig
Kochutensilien
- 1 (Werbelink)Tarteform Ø 22cm – Bei größeren Formen die Mengen anpassen (auf Portionenanzahl klicken und Schieberegler betätigen)
Zutaten
Mürbeteig nach Ducasse:
- 225 g Weizenmehl Type 550
- 50 g Butter eiskalt
- 1 Ei Größe L
- 60 ml Weißwein
- 1 Prise Zucker
- 1 Prise Salz
Belag:
- 450 g Hokkaido-Kürbis = ca. ½ kleiner Kürbis
- 2 Zwiebeln
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zucker
- ¼ TL (Werbelink)Fenchelsamen
- ¼ TL Kümmel
- 1 EL Rapsöl
Costarde:
- 200 ml Milch
- 100 ml Sahne
- 2 Eier Größe L
- 1 Zehe Knoblauch
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
- (Werbelink)Muskatnuss frisch gemahlen
- Salz so nach Gefühl
Außerdem:
- 1 EL Kürbiskerne
- 30 g Feta
- 500 g Bohnen zum Blindbacken
- Butter oder Trennfett für die Tarteform
Anleitungen
Mürbeteig:
- Mehl, Salz, Zucker und die kalte Butter in den (Werbelink)Blitzhacker geben und die Mixschüssel für ca. 10 Minuten in den Tiefkühler stellen.
- Dann im Blitzhacker kurz zu einem feinen Mehlsand mixen.
- Ei und den Wein zugeben und mehrmals kurz pulsen, bis eine bröselig-teigige Masse entstanden ist.
- Die Masse auf die Arbeitsfläche geben und mit den Händen sanft zusammenschieben, so dass der Mürbeteig gerade zusammenhält. Nicht kneten.
- Den Mürbeteig zu einer flachen Scheibe drücken und fest in Frischhaltefolie wickeln. Mindestens 1 Stunde im Kühlschrank kaltstellen.
Belag:
- Die Zwiebeln halbieren, pellen und mit einem V-förmigen Schnitt den Strunk und den Keimling entfernen.
- Zwiebelhälften jeweils auf die Schnittfläche legen und mit einem scharfen (Werbelink)Messer entlang der Linien in dünne Spalten schneiden. Dabei wandert das Messer von der Waagerechten in die Senkrechte. Wenn der Winkel zu steil wird, die verbliebene Zwiebelhälfte einfach umklappen und mit dem Messer wieder waagerecht beginnen.
- Die Zwiebelspalten auseinanderzupfen und in einer beschichteten Pfanne in einem Esslöffel Butter bei sehr milder Hitze ca. 40 Minuten langsam karamellisieren lassen. Aufpassen, dass die Zwiebeln nicht braten oder verbrennen. Notfalls etwas Wasser zugeben.
- Nach ca. 30 Minuten die Fenchelsamen und den Kümmel im (Werbelink)Mörser grob zermahlen und zu den Zwiebeln geben.
- Beim Kürbis oben und unten den Strunk abschneiden, halbieren und das Kerngehäuse auskratzen.
- Dann den Kürbis auf der kleinsten Stufe über den (Werbelink)Gemüsehobel ziehen, so dass dünne Streifen entstehen.
- Die Kürbisstreifen in einer Schüssel mit etwas Salz und Zucker verkneten und ca. 30 Minuten stehenlassen. Immer mal mit den Händen durchkneten, damit sich Salz und Zucker verteilen.
- Sind die Kürbisstreifen flexibel und weich geworden, sanft mit den Händen auspressen und den Saft entsorgen.
Mürbeteig vorbacken:
- Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Ein Blatt Backpapier rund zuschneiden, so dass es, wenn man es in die (Werbelink)Tarteform drückt, mindestens 2 cm über den Rand der Form hinausragt.
- Ein zweites Stück Backpapier auf die Arbeitsfläche legen und mit Mehl bestäuben. Den kalten Mürbeteig auspacken, mittig auf das Backpapier legen und mit Mehl bestäuben.
- Die runde Backpapier-Schablone darauflegen und den Teig zwischen den Papieren mit dem (Werbelink)Nudelholz gleichmäßig dünn ausrollen, bis er über die Schablone hinausragt.
- Sollte sich der Teig zwischendurch zu schwer ausrollen lassen, einfach Backpapier abziehen und auf beiden Seiten noch einmal mit Mehl bestäuben.
- Die Schablone vorsichtig abziehen und den Mürbeteig mit dem Nudelholz aufrollen.
- Mürbeteig mit Hilfe des Nudelholzes vorsichtig auf die gefettete Tarteform legen und sanft mit den Fingern hineindrücken. Die untere Kante möglichst gut in die Form drücken, ohne dass der Teig dabei reißt.
- Den überstehenden Rand außen sanft herunterdrücken, ohne dass die Form ihn oben abschneidet. Der Rand wird mitgebacken und verhindert, dass der Mürbeteig beim Backen schrumpft. Er wird erst am Ende entfernt.
- Ein wenig von dem überstehenden Rand abschneiden und in Folie aufbewahren. Damit können später noch Risse repariert werden.
- Den Mürbeteig mit einer Gabel am Boden mehrmals einstechen und die Backpapier-Schablone darauflegen. Blindbackbohnen einfüllen und besonders darauf achten, dass sie auch in der Bodenkante den Teig beschweren.
- Die Tarteform auf die untere Schiene in den Backofen geben und ca. 25 Minuten lang vorbacken.
- Dann das Backpapier mitsamt den Bohnen vorsichtig herausnehmen und den Mürbeteig noch einmal für ca. 15 Minuten backen, bis er innen Farbe anzunehmen beginnt. Übrigens: Die Schablone kann beim nächsten Mal wieder verwendet werden, genauso wie die Bohnen.
- Mürbeteig aus dem Ofen holen und kurz auskühlen lassen. Den Backofen auf 160°C zurückschalten.
Costarde:
- Milch und Sahne zusammen mit der gepellten und grob geschnittenen Knoblauchzehe in einem kleinen Topf erhitzen, bis sich oben eine Haut zu bilden beginnt. Dann den Topf vom Herd ziehen und die Mischung 15-20 Minuten abkühlen lassen.
- Mit Salz, weißem Pfeffer und einer guten Prise frisch geriebener Muskatnuss würzen.
- Die Milch mitsamt des Knoblauchs in einen (Werbelink)Mixer geben und die zwei Eier auf hoher Stufe luftig untermixen. Ein (Werbelink)Zauberstab tut es aber auch.
Kürbis-Tarte belegen:
- Den vorgebackenen Teig auf Risse untersuchen und ggf. mit dem zurückbehaltenen Teigrest kitten.
- Die karamellisierten Zwiebeln auf dem Mürbeteigboden verteilen.
- Den Kürbis nun in 3 Schichten darauf verteilen. Dazu die einzelnen Kürbisstreifen gleichmäßig von außen nach innen einschichten. Ist eine Lage voll, vorsichtig ⅓ der Costarde darüber geben und die nächste Lage beginnen.
- Zum Schluss den Belag sanft mit beiden Händen andrücken und die restliche Costarde darübergeben. Die Tartefom sollte nun bis knapp unter den Rand gefüllt sein.
- Fetakäse und Kürbiskerne mit den Händen über der Kürbis-Tarte verteilen und die Tarte in den 160°C warmen Backofen stellen.
- Kürbis-Tarte ca. 1 Stunde lang sanft stocken und durchgaren lassen. Am Ende – je nach Geschmack –noch einmal ein paar Minuten den Grill anstellen, damit der Käse oben etwas anröstet.
Kürbis-Tarte anrichten:
- Die Kürbis-Tarte aus dem Backofen holen und ca. 20 Minuten auf einem (Werbelink)Gitter auskühlen lassen.
- Dann den überstehenden Rand mit einem (Werbelink)Sparschäler vorsichtig von innen nach außen abschaben und den überstehenden Rand abbrechen.
- Die Kürbis-Tarte mit dem Boden aus der Form heben und vom Boden auf das Gitter schieben. Noch einmal 10 Minuten auskühlen lassen.
- Dann die zart-luftige Kürbis-Tarte zusammen mit einem grünen Salat und einem Glas Weißwein genießen.
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