Eine klassische Quiche Lorraine, die etwas aufwändiger ist, aber dafür mit krossem Boden und besonders zarter Füllung belohnt!
Quiche Lorraine ist ein Klassiker. Jeder kennt sie und es finden sich unzählige Rezepte im Internet. Das zeigt schon, wie beliebt sie ist. Dieses Rezept hier hebt sich jedoch von den meisten Rezepten ab, denn es ist etwas aufwändiger. Dafür wirst du mit einer unglaublich zartschmelzenden Quiche Lorraine und einem auch über Tage noch krossen Mürbeteigboden belohnt.
Sollte deine Familie gerade schon hungrig mit den Füßen scharren, ist dies hier wohl das falsche Rezept für dich, denn es braucht etwas Zeit. Ein einfaches, schnelleres Rezept tut es dann sicher auch. Wenn du aber die Zeit und Muße hast, zu erleben, wieso die Quiche Lorraine eine Art französisches Nationalheiligtum wurde, dann mach‘ dich mit mir auf die Reise. Das Ergebnis wird dich umhauen!
Was genau ist der Unterschied?
Die schnelle und die langsame Quiche Lorraine unterscheiden sich hauptsächlich in der Zubereitung. Das betrifft vor allem die Temperatur. Angefangen beim Mürbeteig, über das Blindbacken, das Aufmixen der Ei-Sahne-Masse (costarde) und schließlich das Backen der eigentlichen Quiche Lorraine.
Da es zum Gelingen des Mürbeteigs und zur Ei-Sahne-Masse viel zu sagen gibt, habe ich sie als Basisrezept ein einem separaten Artikel hinterlegt. So kannst du in Zukunft deine Quiche auch mit anderen Füllungen deiner Wahl backen und hast eine gute Grundbasis.
Form oder Ring?
Das Rezept hier bezieht sich auf einen (Werbelink)Quiche-Ring ø 22 cm (*) mit 5 cm Höhe. Das ergibt eine kleine, schön hohe Quiche. So kommt die Zartheit der Füllung besonders zum Tragen. Der Teig sollte dabei aber keine Risse haben, damit die schöne Füllung nicht auf dem Backofenboden landet. Doch ich weiß, dass kaum jemand zu Hause mit so einem Quiche-Ring bäckt. Empfehlen möchte ich es trotzdem.
Du kannst die Quiche Lorraine aber natürlich auch in einer flacheren Quiche-Form mit Boden backen. Ich rate dir dann zu einer Metallform mit herausnehmbarem Boden. Die beliebten Keramikformen heizen zu langsam auf und halten anschließend die Wärme zu lange, um damit die luftige Konsistenz der Quiche hinzubekommen.
Der Mürbeteig meines Basisrezepts reicht so locker für eine ø 28 cm Form. Das Basisrezept für die Ei-Sahne-Masse kann dann um ca. ein Viertel verringert werden und die Backzeit der fertigen Quiche reduziert sich auf 40-50 Minuten.
Die klassische Quiche Lorraine
Die Quiche Lorraine stammt aus Lothringen. Das liegt im Nordosten Frankreichs und grenzt noch ein Stückchen an Rheinland-Pfalz. Quiche Lorraine wird nur mit Speck und Zwiebeln gemacht. Beides sollte zuvor dünsten, damit die Zwiebeln süßlich werden und Wasser verlieren. Ob du Bauch- oder Schinkenspeck verwendest, kannst du nach Geschmack entscheiden. Schinkenspeck ist weniger fett. Angesichts der Butter im Teig und der Sahne in der Masse ist das mir persönlich lieber. Die Zwiebeln und der Speck füllen bei mir den Quiche-Ring nicht bis oben, denn dann wäre es ein Zwiebelkuchen. Sie sollen in der zarten Ei-Sahne-Masse schweben. Käse gehört meiner Ansicht nach übrigens nicht in die klassische Quiche Lorraine.
–> Hier geht es zu den Basisrezepten für den Teigboden und die Ei-Sahne-Masse!
Rezept Zartschmelzende Quiche Lorraine
Zutaten (für 6 Personen / 1 Quiche-Ring ø 22 cm, 5cm Höhe)
Hinweis: Die Portionen beziehen sich auf 1 Stück pro Person plus ein schmales Extrastück.
Basisrezept Quiche-Mürbeteig
Basisrezept Ei-Sahne-Masse
Für die Füllung:
3 Zwiebeln, ca. 300 g
200 g Schinkenspeck, oder Bauchspeck
2 EL neutrales Öl, z.B. Rapsöl
1 Prise Salz
Weißer Pfeffer, frisch gemahlen
Zubereitung:
- Den Mürbeteig nach dem Basisrezept zubereiten und im (Werbelink)Quiche-Ring ø 22 cm (*) oder in der Form vollständig auskühlen lassen.
- Den Backofen auf maximal 162°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für die Zwiebel-Speck-Füllung:
Hinweis: Anleitungsfotos finden sich weiter unten.
- Den Speck würfeln mit ca. 5-10 mm Kantenlänge.
- Die Spitzen der Zwiebeln abschneiden und die Zwiebeln pellen. Den Wurzelansatz großzügig keilförmig herausschneiden.
- Die Zwiebeln mit der Schnittfläche auf ein Schneidbrett legen und entlang der Linien in Halbringe schneiden. Dazu mit einem scharfen Messer parallel zum Schneidbrett beginnen und langsam in die Senkrechte gehen.
- Ist die Mitte der Zwiebel erreicht, wird der Schneidwinkel unpraktisch. Dann einfach die restliche Zwiebel umklappen und wieder mit dem Messer parallel zum Schneidbrett beginnen.
- Die Zwiebelringe voneinander lösen. So dünsten sie besonders zart.
- Das Öl auf niedriger bis mittlerer Stufe in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin zusammen mit einer Prise Salz langsam andünsten, bis sie weich und süßlich sind. Sie sollen keine Farbe annehmen und langsam Wasser verlieren. Das dauert ca. 40 Minuten.
- Nach 20 Minuten die Speckwürfel zugeben und mitdüsten. Anschließend alles mit dem Pfeffer abschmecken.
Für die Quiche Lorraine:
- Die Milch und die Sahne in einen Topf geben und gerade so lange erhitzen, bis sich eine Haut zu bilden beginnt. Nicht aufwallen lassen!
- Den Topf vom Herd ziehen, das Salz und eine Prise frisch geriebene Muskatnuss unterrühren und für 15 bis maximal 20 Minuten abkühlen lassen.
- Dann die noch warme Milch-Sahne zusammen mit den Eiern in einem (Werbelink)Mixer (*) oder mit einem (Werbelink)Handrührgerät (*) aufmixen und möglichst viel Luft in die Masse schlagen.
- Die Quiche-Kruste abwechselnd mit der Füllung und der warmen Ei-Sahne-Masse möglichst randhoch füllen. Tipp: Bevor die Quiche-Kruste „voll“ ist, sollte sie schon in den Backofen gehoben und dort zu Ende gefüllt werden, damit nichts überschwappt.
- Die Quiche für ca. 1,5 Stunden (Quiche-Ring) bei maximal 162° C backen, bis sie goldgelb ist. In der flacheren Quiche-Form ist sie schneller fertig. Wenn die Quiche Lorraine nach dem Backen noch „wabbelt“, beim Einstechen aber keine Füllung kleben bleibt, ist sie genau richtig!
- Wenn die Quiche abgekühlt ist, den überschüssigen Rand mit Hilfe eines Sägezahnmessers vorsichtig abschneiden und den Quiche-Ring abheben.
Am besten schmeckt die Quiche, wenn sie über Nacht durchzieht und anderntags stückweise im Backofen bei 160°C aufgewärmt wird.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Zartschmelzende Quiche Lorraine
Zutaten
- Basisrezept Quiche-Mürbeteig
- Basisrezept Ei-Sahne-Masse
Für die Füllung:
- 3 Zwiebeln ca. 300 g
- 200 g Schinkenspeck oder Bauchspeck
- 2 EL neutrales Öl z.B. Rapsöl
- 1 Prise Salz
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
Anleitungen
- Den Mürbeteig nach dem Basisrezept zubereiten und im (Werbelink)Quiche-Ring ø 22 cm (*) oder in der Form vollständig auskühlen lassen.
- Den Backofen auf maximal 162°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für die Zwiebel-Speck-Füllung:
- Den Speck würfeln mit ca. 5-10 mm Kantenlänge.
- Die Spitzen der Zwiebeln abschneiden und die Zwiebeln pellen. Den Wurzelansatz großzügig keilförmig herausschneiden.
- Die Zwiebeln mit der Schnittfläche auf ein Schneidbrett legen und entlang der Linien in Halbringe schneiden. Dazu mit einem (Werbelink)scharfen Messer (*) parallel zum Schneidbrett beginnen und langsam in die Senkrechte gehen.
- Ist die Mitte der Zwiebel erreicht, wird der Schneidwinkel unpraktisch. Dann einfach die restliche Zwiebel umklappen und wieder mit dem Messer parallel zum Schneidbrett beginnen.
- Die Zwiebelringe voneinander lösen. So dünsten sie besonders zart.
- Das Öl auf niedriger bis mittlerer Stufe in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin zusammen mit einer Prise Salz langsam andünsten, bis sie weich und süßlich sind. Sie sollen keine Farbe annehmen und langsam Wasser verlieren. Das dauert ca. 40 Minuten.
- Nach 20 Minuten die Speckwürfel zugeben und mitdüsten. Anschließend alles mit dem Pfeffer abschmecken.
Für die Quiche Lorraine:
- Die Milch und die Sahne in einen Topf geben und gerade so lange erhitzen, bis sich eine Haut zu bilden beginnt. Nicht aufwallen lassen!
- Den Topf vom Herd ziehen, das Salz und eine Prise frisch geriebene Muskatnuss unterrühren und für 15 bis maximal 20 Minuten abkühlen lassen.
- Dann die noch warme Milch-Sahne zusammen mit den Eiern in einem (Werbelink)Mixer (*) oder mit einem (Werbelink)Handrührgerät (*) aufmixen und möglichst viel Luft in die Masse schlagen.
- Die Quiche-Kruste abwechselnd mit der Füllung und der warmen Ei-Sahne-Masse möglichst randhoch füllen. Tipp: Bevor die Quiche-Kruste „voll“ ist, sollte sie schon in den Backofen gehoben und dort zu Ende gefüllt werden, damit nichts überschwappt.
- Die Quiche für ca. 1,5 Stunden (Quiche-Ring) bei maximal 162° C backen, bis sie goldgelb ist. In der flacheren Quiche-Form ist sie schneller fertig. Wenn die Quiche Lorraine nach dem Backen noch „wabbelt“, beim Einstechen aber keine Füllung kleben bleibt, ist sie genau richtig!
- Wenn die Quiche abgekühlt ist, den überschüssigen Rand mit Hilfe eines Sägezahnmessers vorsichtig abschneiden und den Quiche-Ring abheben.
- Am besten schmeckt die Quiche, wenn sie über Nacht durchzieht und anderntags stückweise im Backofen bei 160°C aufgewärmt wird.
Notizen
Die Kalorienangaben stammen von https://fddb.info. Angaben ohne Gewähr.
Christl
Schaut schon mal wunderbar fluffig aus, Deine Quiche.
Ich druck mir die Blätter mal aus. Werde berichten, wie ich klarkomm ;-)
LG aus Bayern
Dirk
Hallo Christl,
ich bin gespannt auf dein Feedback! Viel Erfolg und liebe Grüße!
Pete
Superschönes Rezept und eine tolle Texturalternative! Gut erklärt und schon beim Lesen appetitanregend. Ich liebe es, wenn die Zwiebel in Halbmonde geschnitten sind und mache sie gerne auf die gleiche Weise. Deshalb fiel mir auf in der Beschreibung der Schnitttechnik, Punkt 3, dass man sich zur Senkrechten (!) und nicht zur Waagerechten hocharbeiten muss – nur so am Rande. Wichtiger ist, dass du uns einen großartigen Blick in deine Kochwelt gibst – danke dafür! Und jetzt wird gekocht…
Dirk
Hallo Pete,
Vielen Dank für deinen netten Kommentar und dafür, dass du mich auf meinen Schnitzer bei der Beschreibung des Zwiebelschneidens hinweist – es muss natürlich „Senkrechte“ heißen, was für ein blöder Fehler! Ich habe das nun korrigiert.
Herzliche Grüße!
Conny
Wieviel Milch und Sahne?
Dirk
Hallo Conny,
das Rezept für die Milch-Sahne-Ei-Masse (costarde) habe ich bewusst im Basisrezept untergebracht, auch wenn man sich da etwas umständlich hin- und herklicken muss. Aber es gab einfach so viel dazu zu sagen, dass es für den einen Artikel zuviel gewesen wäre. Dort steht dann auch wörtlich: „Für die Quiche Lorraine hingegen, in die bei mir nur Zwiebeln und Speck kommen, ist die Masse so berechnet, besagten Quiche-Ring mit ø 22 cm und 5cm Höhe zu füllen.“ Das variiert natürlich auch noch geringfügig mit der Größe der Eier. Verwendest du eine größere Form, wird die Quiche automatisch flacher, so dass die Füllung vermutlich auch ausreicht. Die Quiche braucht dann auch weniger lang im Ofen. Das Basisrezept findest du hier: Basisrezept: Quiche (Mürbeteig und Ei-Sahne-Masse)