Ein herbstliches Rezept das beweist, dass Kürbis mehr kann als nur Suppe: Kürbisquiche mit roten Beeten, Walnüssen und Schafskäse.
Sommer? Vorbei. Jetzt wirklich. Man pflückt die letzten kurzen Hosen und Hemdchen von der Wäscheleine, seufzt: „Wir sehen uns im nächsten Jahr“, bevor man die Sachen wieder im Schrank verstaut. Doch ein Gutes hat der Wetterwechsel: Jetzt kann es in der Küche wieder rund gehen. Die Marktstände sind voll mit frischem Gemüse aus der Region und warten nur darauf, zu leckeren Gerichten verarbeitet werden. Allen voran: Die Kürbisse.
Seit Halloween von der Lebensmittel- und Geschenkeindustrie zum deutschen Feiertag erhoben wurde, fluten mehr und mehr der großen Früchte unsere Märkte. Sie sehen hübsch aus und tragen ordentlich zur herbstlichen Deko im trauten Heim bei. Doch kulinarisch? Landen sie meist püriert und ohne jedes Aroma in undefinierbaren Kürbissuppen. Aufgepeppte Versionen mit Kokosmilch und rotem Thaicurry sind da schon ein Highlight. Doch es geht auch anders. Mit etwas Olivenöl und mit Salz und Pfeffer gebacken kann man den runden Gesellen durchaus etwas Geschmack abringen. Zum Beispiel in Form einer Kürbis-Quiche.
Eine Quiche besteht in der Regel aus einem Mürbeteig, einer oder zwei Hauptzutaten darauf und einer Royal – also einer Mischung aus Ei und Sahne, die beim Backen stockt. Lecker. Allerdings habe ich mich beim Mürbeteig immer etwas schwer getan. Es gibt zwar wohl keinen Teig, der besser gelingt und das mit absoluter Regelmäßigkeit. Doch die meisten Rezepte verlangen nach ordentlich viel Butter. Meist im Verhältnis 1:1 mit dem Mehl. Das ist zwar gut für Weihnachtsplätzchen. Aber wenn man darauf dann noch Eier, Sahne, Käse und was auch immer bäckt, wird das ganze schnell so schwer, dass es durch den Küchenboden kracht.
Doch jetzt nicht mehr. Ich habe nämlich bei Herrn Ducasse in seinem schönen, unprätentiösen Buch „Nature: einfach, gesund und gut“ (*) ein Mürbeteigrezept gefunden, das nur mit einem Bruchteil der Butter auskommt. Stattdessen ist Weißwein drin. Wie sympathisch. Der Teig wird recht kross und nicht so saftig wie der klassische, butterlastige Mürbeteig. Aber er eignet sich hervorragend für Quiches und sonstige deftige Kuchen. Da mir beim letzten Einkauf irgendwie ein Hokkaido-Kürbis in den Korb gerutscht war, bot sich nun Gelegenheit, das Rezept gleich mal auszuprobieren.
Der Mürbeteig von Herrn Ducasse gelingt nicht immer und ist ein bisschen zickig. Ich habe ihn auch bei meinem Zwiebelkuchen eingesetzt und entsprechende Rückmeldungen erhalten. Wer lieber einen klassischen Mürbeteig machen möchte, finden diesen ebenfalls in meinem Rezept für Zwiebelkuchen: Zwiebelkuchen mit Mürbeteig.
Der Hokkaido-Kürbis ist der Verbraucherfreundliche unter den Kürbissen: Er muss nicht geschält werden, da seine Schale dünn und essbar ist. Außerdem erreicht er in der Regel Größen, die einem zwei- bis vier Personen Haushalt angemessen sind. Getoppt wird er in Punkto Geschmack meiner Meinung nach nur durch den Muskatkürbis, der aber wiederum geschält werden muss. In diesem Rezept hier stelle ich ihm rote Beete, Walnüsse und Schafskäse zur Seite – das sieht nicht nur toll aus. Die vier ergänzen sich auch ganz prima: Süße, Säure, Salzigkeit und Crunch – alles auf einer Quiche.
Rezept Kürbisquiche mit Roter Beete und Walnüssen
Zutaten (für eine Quicheform ø28cm / min. 4 Personen)
Für den Teig:
200 g Mehl
50 g Kartoffelstärke
20 g kalte Butter, gewürfelt
4 g Salz
4 g Zucker
1 Ei
50 ml Weißwein
Für die Quiche:
1 kleiner Hokkaido-Kürbis, ca. 800-1000g
2 rote Beete, gekocht & gewürfelt
100 g Schafskäse
6 Walnüsse
3 Eier
100 ml Sahne
Salz, Pfeffer
1 TL Acı Pul Biber (scharfe türkische Paprikaflocken) (*)
3 EL Olivenöl (*)
Zubereitung:
- Zuerst mache ich den Teig, damit er im Kühlschrank ruhen kann. Dazu siebe ich das Mehl und die Stärke auf die Arbeitsfläche, mische Zucker und Salz dazu und gebe die Butterwürfel in eine Mulde. Dann verknete ich alles mit den Fingern und gebe dann das Ei und nach und nach den Weißwein dazu. Der Teig ist erst einmal sehr bröselig. Das ist normal. Mit etwas kneten verteilt sich langsam die Flüssigkeit und es entsteht ein elastischer Teig. Je nach Größe des Eis kann es auch etwas mehr Weißwein sein. Tastet euch einfach vorsichtig ran. Der Teig soll geschmeidig sein aber nicht kleben. Dann den Teig zu einer Kugel formen, fest in Frischhaltefolie packen und ab damit in den Kühlschrank. Mindestens eine Stunde.
- Den Backofen heize ich auf 220°C Ober-/Unterhitze vor. Den Kürbis halbiere und viertele ich und kratze mit einem Löffel das Innenleben mit den Kernen heraus. Dann zerschneide ich den Kürbis ohne Kunst in Würfel mit ca. 2cm Kantenlänge. Auf einem Backblech vermische ich das Olivenöl, Salz, Pfeffer und Pul Biber, wende die Kürbiswürfel darin und dann kommt das Blech für ca. 20 Minuten in den heißen Ofen. Zwischendurch einmal wenden und aufpassen, dass die Kürbiswürfel nicht zu Matsch zerfallen. Sie sollten noch etwas Biss haben. Nach dem Backen, lasse ich sie abkühlen und beherrsche mich, nicht gleich alles vom Blech zu naschen.
- Ich buttere eine Quiche-Form oder ein Pizzablech gut aus. Dann hole ich den Teig aus dem Kühlschrank und rolle ihn mit etwas Mehl auf der Arbeitsfläche aus, bis er groß genug für die Form plus einen Rand ist. Ich gebe den Teig in die Form, drücke ihn hier und da noch etwas zurecht und piekse dann mit einer Gabel mehrfach den Teigboden ein, damit beim Backen Luft entweichen kann und er keine Blasen wirft. Die Form kommt noch einmal für 20 Minuten in den Kühlschrank.
- Nach der Ruhezeit, nehme ich die Form mit dem Teig, lege sie mit einem Backpapier aus und fülle getrocknete Bohnen zum Blindbacken in die Form. Auch das verhindert, dass der Teig beim Backen hoch geht und das Vorbacken sorgt dafür, dass der Teig trotz feuchter Füllung kross wird. Das ganze backe ich für ca. 25 Minuten bei 210°C Ober-/Unterhitze. Dann nehme ich das Backpapier mit den Bohnen heraus und backe den Teig noch einmal für 5 Minuten. Jetzt ist er bereit für die Füllung – er sollte nur kurz abkühlen.
- So lange er das tut, knacke ich die Walnüsse und zerbrösele die Früchte grob. Die rote Beete und der Schafskäse werden gewürfelt.
- Dann nehme ich 1 Hand voll Kürbiswürfel und mixe sie mit den Eiern und der Sahne mit dem Pürierstab auf. Ich gebe 2/3 der Masse in die Form, verteile die restlichen Kürbiswürfel und die übrigen Zutaten darin und gieße noch den Rest der Eier-Sahne-Kürbismischung dazu. Das ganze backe ich für 30-35 Minuten bei 190°C Ober-/Unterhitze, bis die Masse gestockt und schön aufgegangen ist.
- Die Quiche aus dem Ofen holen, etwas abkühlen lassen und einfach mit einem grünen Salat und einem Glas Weißwein genießen – der ist ja ohnehin schon vom Teig machen offen.
Praktische Küchenhelfer für dieses Rezept (*):
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Und hier noch einmal alles zum Ausdrucken:
- Für den Teig:
- 200 g Mehl
- 50 g Kartoffelstärke
- 20 g kalte Butter, gewürfelt
- 4 g Salz
- 4 g Zucker
- 1 Ei
- 50 ml Weißwein
- Für die Quiche:
- 1 kleiner Hokkaido-Kürbis, ca. 800-1000g
- 2 rote Beete, gewürfelt
- 100 g Schafskäse
- 6 Walnüsse
- 3 Eier
- 100 ml Sahne
- Salz, Pfeffer
- 1 TL Aci Pul Biber (türkische Paprikaflocken)
- 3 EL Olivenöl
- Zuerst mache ich den Teig, damit er im Kühlschrank ruhen kann. Dazu siebe ich das Mehl und die Stärke auf die Arbeitsfläche, mische Zucker und Salz dazu und gebe die Butterwürfel in eine Mulde. Dann verknete ich alles mit den Fingern und gebe dann das Ei und nach und nach den Weißwein dazu. Der Teig ist erst einmal sehr bröselig. Das ist normal. Mit etwas kneten verteilt sich langsam die Flüssigkeit und es entsteht ein elastischer Teig. Je nach Größe des Eis kann es auch etwas mehr Weißwein sein. Tastet euch einfach vorsichtig ran. Der Teig soll geschmeidig sein aber nicht kleben. Dann den Teig zu einer Kugel formen, fest in Frischhaltefolie packen und ab damit in den Kühlschrank. Mindestens eine Stunde.
- Den Backofen heize ich auf 220°C Ober-/Unterhitze vor. Den Kürbis halbiere und viertele ich und kratze mit einem Löffel das Innenleben mit den Kernen heraus. Dann zerschneide ich den Kürbis ohne Kunst in Würfel mit ca. 2cm Kantenlänge. Auf einem Backblech vermische ich das Olivenöl, Salz, Pfeffer und Pul Biber, wende die Kürbiswürfel darin und dann kommt das Blech für ca. 20 Minuten in den heißen Ofen. Zwischendurch einmal wenden und aufpassen, dass die Kürbiswürfel nicht zu Matsch zerfallen. Sie sollten noch etwas Biss haben. Nach dem Backen, lasse ich sie abkühlen und beherrsche mich, nicht gleich alles vom Blech zu naschen.
- Ich buttere eine Quiche-Form oder ein Pizzablech gut aus. Dann hole ich den Teig aus dem Kühlschrank und rolle ihn mit etwas Mehl auf der Arbeitsfläche aus, bis er groß genug für die Form plus einen Rand ist. Ich gebe den Teig in die Form, drücke ihn hier und da noch etwas zurecht und piekse dann mit einer Gabel mehrfach den Teigboden ein, damit beim Backen Luft entweichen kann und er keine Blasen wirft. Die Form kommt noch einmal für 20 Minuten in den Kühlschrank.
- Nach der Ruhezeit, nehme ich die Form mit dem Teig, lege sie mit einem Backpapier aus und fülle getrocknete Bohnen zum Blindbacken in die Form. Auch das verhindert, dass der Teig beim Backen hoch geht und das Vorbacken sorgt dafür, dass der Teig trotz feuchter Füllung kross wird. Das ganze backe ich für ca. 25 Minuten bei 210°C Ober-/Unterhitze. Dann nehme ich das Backpapier mit den Bohnen heraus und backe den Teig noch einmal für 5 Minuten. Jetzt ist er bereit für die Füllung – er sollte nur kurz abkühlen.
- So lange er das tut, knacke ich die Walnüsse und zerbrösele die Früchte grob. Die rote Beete und der Schafskäse werden gewürfelt.
- Dann nehme ich 1 Hand voll Kürbiswürfel und mixe sie mit den Eiern und der Sahne mit dem Pürierstab auf. Ich gebe ⅔ der Masse in die Form, verteile die restlichen Kürbiswürfel und die übrigen Zutaten darin und gieße noch den Rest der Eier-Sahne-Kürbismischung dazu. Das ganze backe ich für 30-35 Minuten bei 190°C Ober-/Unterhitze, bis die Masse gestockt und schön aufgegangen ist.
- Die Quiche aus dem Ofen holen, etwas abkühlen lassen und einfach mit einem grünen Salat und einem Glas Weißwein genießen - der ist ja ohnehin schon vom Teig herstellen offen.
Heike
Tolle Rezepte! 🙂
Dirk
Vielen Dank! Mehr sind in Arbeit 🙂
Heike
Ja, kochen ist schon toll. Ihre Fotos übrigens auch.
Ich lasse mich sehr gerne davon ispirieren. 🙂