Der erste Tofu in 30 Jahren, den ich lecker finde! Und schnell und einfach ist dieses aromatische Rezept auch noch.
So, das war’s dann erstmal mit der Hitze. So langsam kann man wieder ans Kochen denken. Bevor sich allerdings mein Verlangen nach Zwiebelkuchen und Federweißer Bahn bricht, nähere ich mich erst einmal einem schwierigen Thema: Dem Tofu. Der vierbeinige Mitbewohner und erklärte Fleischliebhaber Pascha hebt eine Augenbraue und starrt mich an: „Hast du wirklich gerade „Tofu“ gesagt?“ Yep, habe ich.
Fastenspeise der Bhuddisten
Wir wissen es längst: Das mit dem Fleischkonsum kann so nicht weitergehen. Entsprechend groß sind die Zulaufzahlen zu Vegetariern, Veganer, Flexitariern etc. Dabei ist das ja alles keine neue Erfindung. Meine erste vegetarische Phase ist bereits bald 30 Jahre her. Ich war jung, entschlossen und das Angebot an vegetarischen Gerichten und Zutaten im Gegensatz zu heute sehr überschaubar.
Beim Essengehen lief es meist auf das China-Restaurant um die Ecke hinaus. Nummer 105, „Fastenspeise der Buddhisten“. Ein gemischtes, gebratenes Gemüse in einer irgendwas-Soße. Der Spott meiner Freunde war mir sicher.
Auch damals schon gab es Soja-Produkte im Supermarkt zu kaufen. Meist in Form getrockneter Bröckchen, die dann in Wasser eingeweicht werden mussten. Anschließend sollte man diese Schwämmchen dann braten und schmeckten dann wie… Schwämmchen. Yummie!
Ich hielt etwa ein Jahr durch mit meiner vegetarischen Phase. Dann hatte ich genug von Fastenspeise und Soja-Schwämmchen. Doch hin und wieder gebe ich dem Tofu eine Chance. Gebraten, mariniert, als Würstchen oder Schnitzel. Unter Einsatz von viel Gewürzen und mit viel gutem Zureden. Doch so richtiger Spaß kommt dabei nicht auf. Am besten ist er noch in japanischer Miso-Suppe – wahrscheinlich, weil die Suppe ebenso arm an Aromen ist. Kulinarisches Nichts als höchste Kunst des Verzichts. So rettet man keine Welt.
Mit Erdnuss zu mehr Geschmack
Neben den heute zahlreichen Tofu-Würstchen und Nuggets entdeckte ich neulich im Supermarkt eine Packung Erdnuss-Tofu. Meine Neugier war geweckt und ich griff zu. Nach dem Öffnen der Packung der erste sensorische Test: Konsistenz wie immer undefinierbar. Geschmack auch – gepaart mit einer Note von leicht angerösteten Erdnüssen.
Ein Aha-Erlebnis war das noch nicht. Doch so langsam sprang der innere Rezeptmotor an: Etwas Frisches, etwas Süßes, etwas Salziges und etwas Scharfes – dann müsste das doch klappen. Herausgekommen ist ein Gericht, das toll aussieht und sowohl zur Vorspeise als auch zum Hauptgericht taugt. Und Beste ist: Das ist das erste Tofu Gericht in 30 Jahren, das ich wirklich lecker finde! Probiert es aus! Und wenn’s euch auch so geht – retten wir eben doch noch die Welt.
Rezept
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Leckerer Tofu mit Erdnüssen + Sprossen
Zutaten
- 200 g Erdnuss-Tofu
- 2 Radieschen
- 2 Frühlingszwiebeln
- Salatgurke ca. 5 cm
- 1 Pck. Sprossen so nach Gefühl
- 4 Scheiben Ingwer dünn geschnitten
- Koriandergrün
- 2 EL neutrales Öl
- 3 EL Ketjab Manis o.ä.
- 2 EL (Werbelink)Balsamico Essig
- 1 Prise Zucker
Anleitungen
- Den Tofu würfeln, ca. 2 cm groß.
- Radieschen und die Gurke auf dem (Werbelink)Gemüsehobel (*) in feine Streifen schneiden.
- In einer kleinen Pfanne mische ich das Ketjab Manis und den Essig und lasse die Mischung kurz köcheln, um sie einzudicken. Wer es sehr süß mag, gibt noch eine Prise Zucker dazu.
- Ist der Tofu kross gebraten, wird er kurz auf Küchenpapier entfettet.
- Anrichten: Tofu, Soße, Gemüse, Sprossen, Ingwer und nochmal etwas Soße übereinander türmen. Die gezupften Korianderblättchen verteilen und fertig.
Anna
Hallo!
Erstmal: ich mag deine Seite sehr, dass Layout, die Fotos und die herrlichen Rezepte sind immer ein Genuss!
Zum Tofu nun. Ich kann abgepacktem Tofu, ob aus dem Biomarkt oder vom Discounter, gar nichts abgewinnen. Irgendwie hat er immer einen komischen Eigengeschmack und eine leicht bröselige Konsistenz. Seitdem ich aber bei meinem Asialaden frischen Tofu, der direkt aus einem Fass in großen Blöcken verkauft wird, entdeckt habe, bin ich hin und weg! Zwar muss man ihn eine Weile beschwert abtropfen lassen und er hält sich auch nur ca. 2 Tage, wenn man ihn aber anschließend mariniert und brät oder auch nur kocht ist er sensationell. Cremig aber schnittfest und herrlich aromatisch. Vielleicht kommst du ja nach einigem suchen auch in den Genuss!
Ganz liebe Grüße aus Frankfurt,
Anna