Wintersalat mit Röstgemüse ist herrlich aromatisch und schmeckt im Winter viel besser, als jeder Salat aus Tomate, Gurke und Paprika!
Salat im Winter ist eine Herausforderung. Die Tomaten schmecken fad, die Paprika hat wenig Süße und der frische Blattsalat kommt aus dem Gewächshaus und hat nie die Sonne gesehen. Hinzu kommt, dass man bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch gerne etwas sättigendes im Bauch hat. Für solche Fälle bietet sich der Wintersalat mit Röstgemüse an. Er ist robust, voll herrlichem Röstaroma, macht satt und er schmeckt am zweiten Tag sogar noch besser als am ersten.
Den Röstaromen auf der Spur
Röstaromen entstehen, wenn Zucker karamellisiert. Viele unserer Gemüse enthalten bereits Zucker. Wir müssen ihn nur aus ihnen herauskitzeln. Das geht am besten bei trockener, hoher Hitze im Backofen. Hinzu kommt etwas Salz und Olivenöl. Das Salz hilft, das im Gemüse enthaltene Pektin zu lockern. Daher wird Gemüse wie Möhren oder Blumenkohl schneller weich, wenn es gesalzen wird. Allerdings sollte das Gemüse erst kurz vor dem Backen gesalzen werden, sonst zieht es Wasser und das Gemüse schwimmt im eigenen Saft.
Mit dem Ofen per Du
Jeder Ofen ist ein bisschen anders. Deshalb ist es immer gut, wenn man sich mit seinem Ofen ein bisschen vertraut macht. Lasst euch nicht von den schicken Skalen auf dem Hitzeregler täuschen. Es gibt kaum etwas so unpräzises, wie einen Backofen. Wenn ihr 200°C einstellt, heizt der erstmal deutlich höher, bis 220°C oder so. Dann schaltet er sich ab und lässt die Hitze unter 200°C fallen, ehe er wieder nachheizt. Es ist ein pausenloses Auf und Ab und dazu verteilt sich die Hitze auch noch unterschiedlich – oben ist es heißer, als in der Mitte. Hinten heißer, als vorne. Um gleichmäßig geröstetes Gemüse zu bekommen, solltet ihr ein paar einfache Regeln beachten:
- Verschiedene Gemüsesorten nicht mischen, denn sie haben unterschiedliche Garpunkte. Am besten röstet ihr sie mit Umluft auf verschiedenen Blechen. Solltet ihr nicht genügend Bleche haben, teilt eurer Blech in mehrere Zonen ein, so dass ihr bereits fertig geröstetes Gemüse vom Blech nehmen und den Rest wieder in den Ofen schieben könnt.
- Haltet die Bleche in Bewegung. Nach ca. 7-8 Minuten solltet ihr sie drehen, damit die vordere, kühlere Zone nach hinten in den Ofen kommt. Wenn ihr mehrere Bleche verwendet, vertauscht sie miteinander.
- Das Gemüse nicht dicht an dicht legen. Es braucht Platz, damit das darin enthaltene Wasser verdampfen kann. Sonst schwimmt das Gemüse im eigenen Saft.
- Verwendet kein Backpapier. Backpapier ist mit Teflon beschichtet und verhindert, dass ihr von unten schöne Röstaromen bekommt.
Der Ofen sollte gut vorgeheizt sein, auf ca. 200°C. Ich mache es immer so, dass ich ihn bei Ober-/Unterhitze vorheize (ca. ½ Stunde lang). Erst, wenn das Gemüse rein kommt, schalte ich auf Umluft. Manchmal, je nach Gemüse, wechsle ich während des Backens noch auf Umluft mit Grill, um von oben noch einmal einen Hitzeschub zu geben, während das untere Blech langsam zur Ruhe kommt.
Wintersalat mit Röstgemüse
Das Rezept ist nicht in Stein gemeißelt. Lasst eurer Fantasie bei den Zutaten freien Lauf. Ich habe als Hauptzutat Rosenkohl gewählt. Den mag ich normalerweise gar nicht. Doch wenn er geröstet aus dem Ofen kommt kann ich ihm nicht widerstehen.
Hinzu kommen Möhren und Blumenkohl. Aber auch Fenchel, Pastinaken und Rüben sind super. Wichtig ist, den Wintersalat mit Röstgemüse mit etwas Frischem und mit Säure anzumachen. In dem Fall sind das Radieschen, eingelegte rote Zwiebeln und frische Kräuter wie Koriander und Petersilie.
Wer keinen Koriander mag, nimmt frische Minze. Hauptsache frisch! Wer Radieschen mit frischem Grün erwischt, wirft das Grün nicht weg, sondern wäscht und putzt es und gibt es mit in den Salat. Radieschenblätter haben einen wunderbar nussig-bitteren Geschmack und gehören nicht in die Tonne! Die Kichererbsen dürfen aus der Dose kommen und bringen Biss und gesunde Proteine.
Rezept Wintersalat mit Röstgemüse
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Wintersalat mit Röstgemüse und Kichererbsen
Zutaten
Für den Salat:
- 500 g Rosenkohl
- 250 g Blumenkohl
- 2 Möhren
- 1 Bund Radieschen
- 1 rote Zwiebel
- 6 EL (Werbelink)Olivenöl
- 1 Dose Kichererbsen 400g
- Salz so nach Gefühl
Für das Dressing:
- 1 TL (Werbelink)Sherryessig
- 2 TL (Werbelink)Weißweinessig
- 1 EL (Werbelink)Rotweinessig
- 1 ¼ TL (Werbelink)Sumach optional
- ½ TL (Werbelink)Acı Pul Biber (Paprikaflocken, scharf)
- 2 EL (Werbelink)Olivenöl
- 1 Zehe Knoblauch frisch oder confiert
- eine Biozitrone
- 5 Zweige glatte Petersilie
- 5 Zweige frischer Koriander
- Salz so nach Gefühl
Anleitungen
- Den Backofen auf ca. 200°C Ober/Unterhitze vorheizen. (ca. 30 Minuten lang)
Zwiebel marinieren:
- Die Zwiebel halbieren, den Keimling entfernen und mit der Schnittfläche auf das Schneidebrett legen.
- Mit einem sehr scharfen Messer parallel zum Schneidbrett beginnen, schmale Ringe zur Mitte hin zu schneiden und dabei mit dem Messer mehr und mehr in die Senkrechte gehen.
- Ist die Mitte erreicht, die verbliebene Zwiebel einfach umklappen und wieder mit dem Messer parallel zum Schneidbrett beginnen. So erhält man schöne Halbringe, die besonders gut einweichen.
- In einer kleinen Schüssel den Essig mit dem Sumach und ¼ TL Salz verrühren und die Zwiebelringe darin mindestens 30 Minuten einweichen. Immer mal umrühren.
Das Röstgemüse vorbereiten:
- Den Rosenkohl waschen und mit einem kleinen Messer den Boden abschneiden und die äußeren Blätter entfernen. Die Rosen halbieren.
- Rosenkohl in einer großen Schüssel mit mittelgrobem Meersalz salzen und mit 2 EL Olivenöl rundum benetzen.
- Auf ein mit Olivenöl geöltes Backblech geben und nicht zu eng legen, damit Dampf austreten und sich verteilen kann.
- Den Blumenkohl in Stücke schneiden, die etwa dieselbe Größe haben, wie der halbierte Rosenkohl und ebenso salzen, ölen und auf ein Backblech geben.
- Die Möhren schälen, halbieren und in ca. 4 cm lange Stücke schneiden. Diese dann je nach Dicke der Möhren einmal oder zweimal längs teilen, so dass Stifte entstehen. Die Möhren ebenfalls Salzen und mit Olivenöl einölen und auf ein Backblech legen.
Das Gemüse rösten:
- Die Bleche in den Backofen schieben und den Ofen auf Umluft schalten. Tipp: Der Rosenkohl verbrennt leicht, daher gebe ich ihn immer nach unten, aber auch nicht zu nah an den Boden des Backofens.
- Nun immer mal kontrollieren und nach ca. 7 Minuten die Bleche drehen und eventuell tauschen. Je nach dem, was euer Backofen damit macht.
- Das Gemüse ruhig auch wenden. Ich habe nichts gegen dunkle Röststellen, denn die geben erst den wundervollen Geschmack für den Wintersalat mit Röstgemüse.
- Ist eine Gemüsesorte fertig, bevor die anderen gar oder schön angeröstet sind, einfach aus dem Ofen holen und abkühlen lassen, während das restliche Gemüse fertig röstet.
Den Salat zubereiten:
- Die Radieschen waschen und mit einem scharfen Messer die Spitze abschneiden. Das Grün am dran lassen, dann könnt ihr die Radieschen besser greifen, wenn ihr sie auf einem (Werbelink)Gemüsehobel (*) in feine Scheiben schneidet.
- Die Kräuter grob hacken. Die Biozitrone heiß abwaschen. Mit einem Zestenreißer ca. 1 TL der Schale abreißen. Dann die Zitrone auspressen (ca. 2 EL Saft).
- Eine frische oder confierte Knoblauchzehe mit ½ TL Salz in einem Mörser zu einer Paste verrühren. Den Zitronensaft einrühren und dann in dünnem Strahl das Olivenöl hineinmixen.
- Dann in einer großen Schüssel die Kichererbsen, die eingeweichten Zwiebelringe, das Röstgemüse und die Radieschenscheiben mit dem Dressing vorsichtig mischen und die gehackten Kräuter und die Zitronenzesten unterheben.
- Am Ende mit ein bisschen Pul Biber, Salz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken.
- Entweder gleich servieren, oder über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Ich finde, der Wintersalat mit Röstgemüse wird dann noch leckerer.
Christl
Das sieht sooo appetitlich aus, dass ich ein Lob aussprechen muss – Danke für die Anregungen in Deinem Blog. Ich habe sogar auch alle Zutaten im Kühlschrank und den Regalen. nun kann ich auch noch auf die Kräuter für eine Grüne Sosse warten weil ich hiermit auch Vitamine auf den Tisch bekomme.
Dazu gibt frisch geraspelte Rote Beete – offensichtlich auch Dein Gemüsefavorit lieber Dirk.
Viele Grüße aus Bayern
Dirk
Vielen Dank Christl! Und schön, zu sehen, dass du noch zu Gast bist auf meinem Blog! Rote Beete gehört auf jeden Fall zu meinen Winterfavoriten – geraspelt, eingelegt, gebacken, gekocht – sie sind immer toll! Lass dir den Röstsalat schmecken! Ich fiebere auch schon der Grünen Soße entgegen!
Liebe Grüße aus Berlin,
Dirk
Rana
Lieber Dirk,
Ich habe den Salat gestern mit Fenchel, statt dem Blumenkohl gemacht und bin schwer begeistert. Eigentlich finde ich Radieschen eher nicht gut, aber in der Kombi war es richtig lecker!
Dirk
Liebe Rana,
Da haben wir etwas gemeinsam, denn ich bin auch kein großer Radieschen-Fan. Umso erstaunter war ich, welch guten Dienst sie in dem Rezept leisten. Fenchel ist auch eine großartige Idee!
Vielen Dank für das nette Feedback,
Dirk
Josy Jager
Danke für das tolle Rezept vom Wintersalat werde ich Morgen gleich machen. Ich versuch es mal mit gerösteten Kichererbsen das könnte ich mir gut vorstellen. Glg josy
Dirk
Hallo Josy,
viel Spaß damit. Klar kannst du auch geröstete Kichererbsen nehmen. Sie geben ein leicht nussiges Aroma dazu, werden aber wegen des Dressings vermutlich nicht lange knackig bleiben. Gib mal Bescheid, wie geschmeckt hat!
Herzliche Grüße,
Dirk
Ernst
Hallo Dirk,
dein „Wintergemüse mit Röstgemüse“ und den Rosenkohltopf werde ich als nächstes
ausprobieren – ist bestimmt super lecker.
Probiere mal den Rosenkohl mit Maronen. Wir kaufen vakuumierte von Rewe, die lassen sich in der Mikrowelle erwärmen und dann zugeben oder in einer separaten Sauce.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Dirk
Hallo Ernst,
Maronen kann ich mir sehr gut in dem Wintersalat vorstellen. Das werde ich einmal ausprobieren!
Herzlichen Dank und weiter viel Spaß mit meinen Rezepten,
Dirk