Eiskalte Gazpacho mit Wassermelone wirkt Wunder bei hochsommerlichen Temperaturen. Und das Beste ist, dass der Herd mal ausnahmsweise aus bleibt.
Von allen kalten Suppen ist die spanische Gazpacho vermutlich am bekanntesten. Sie stammt aus dem heißen Andalusien und geht eigentlich auf die Mauren zurück.
Der Vorläufer der Gazpacho war allerdings nicht rot, sondern hell und bestand aus Gurken, Knoblauch, Brot und Olivenöl. Tomaten und Paprika kamen erst mit der Wiederentdeckung Amerikas hinzu.
Heute sehen die meisten in Gazpacho eine kalte Tomatensuppe. Doch damit tut man der leckeren Gazpacho Unrecht. Es gibt unzählige Variationen davon und hier habe ich für euch eine sehr lecker erfrischende Gazpacho mit Wassermelone.
Die Wassermelone bringt süße Frische
Das Rezept für Eiskalte Gazpacho mit Wassermelone stammt aus dem schönen Kochbuch „Vegetarische Köstlichkeiten“ (*) von Yotam Ottolenghi. Der Meister verwendet allerdings weder Gurke, noch Paprika in seinem Rezept. Darauf wollte ich aber nicht verzichten. Weil gerade Gurke für mich den typischen Unterschied zu einer kalten Tomatensuppe ausmacht. Ebenso habe ich auf die im Rezept geforderten passierten Tomaten verzichtet, denn ihnen fehlt es an Frische.
Die besten Zutaten ergeben die beste Suppe
Eiskalte Gazpacho mit Wassermelone wird nicht gekocht. Daher kommt es auf die Qualität der Zutaten an. Weil nur ihr Aroma zum Geschmack der Suppe beiträgt. Deshalb kauft bitte die aromatischsten Tomaten, die ihr bekommen könnt. Dass die Tomaten noch an der Rispe hängen, ist dabei kein Qualitätsmerkmal. Denn bei Rispentomaten ist einfach das Gen abgeschaltet worden, das dafür sorgt, dass sich die Tomaten irgendwann von der Rispe lösen. Rispentomaten hingegen hängen bis zum Sankt Nimmerleinstag daran. Das ist so, weil wir Verbraucher sie so lieber kaufen, doch das sagt nichts über die Qualität der Tomaten aus. Besser ist es, ihr fühlt, ob die Tomaten bei leichtem Druck etwas nachgeben. Dann schnuppert daran. Wenn sie auch ohne Rispe intensiv nach Tomate riechen, sind sie gut. Genauso sollten das Olivenöl und der Essig von bester Qualität sein. Dann kann gar nichts mehr schiefgehen.
Im Handumdrehen fertig dank moderner Technik
Zum Glück muss die Gazpacho mit Wassermelone nicht von Hand kleingehackt werden. Es genügt, alle Zutaten grob zu würfeln und sie dann in einen starken Mixer zu tun. Die Tomaten häute ich nicht, wie im Originalrezept angegeben. Ist der Mixer (*) stark genug, bleibt von der Haut ohnehin nichts übrig.
Wenn ihr nur einen Zauberstab (*) zur Hand habt, solltet ihr die Tomaten trotzdem lieber kurz mit kochendem Wasser überbrühen und die Haut abziehen. Als Topping gebe ich etwas aromatisierten Schafskäse darüber, der der Suppe eine cremige Konsistenz verleiht.
Klassisch wäre eine Einlage aus Tomaten- und Paprikawürfeln, doch ich mag es, dass der Schafskäse eine zusätzliche Geschmackskomponente beisteuert. Desweiteren verwendet Herr Ottolenghi für seine Gazpacho mit Wassermelone Croutons. Ganz ähnlich wie die, von meinem Standard Crouton-Rezept. Es ist euch überlassen, ob ihr die auch dazu macht. Denn das hieße ja, den Herd anzumachen.
Rezept Eiskalte Gazpacho mit Wassermelone
Zutaten (für 3-4 Personen; ca. 1,2l-1,4l)
6 mittelgroße Tomaten (ca.650g)
½ Salatgurke
1 rote Spitzpaprika
½ rote Zwiebel
2 Selleriestangen
160g Wassermelone, entkernt
1 kleine, sehr scharfe Chilischote
2 Knoblauchzehen
10 Blätter Basilikum
40g Weißbrot ohne Rinde
2 EL Weißweinwessig - Condimento Bianco (*)
60-80ml O-MED Olivenöl (*)
Spritzer Zitronensaft
Salz und schwarzer Pfeffer so nach Gefühl
Evtl. Cayennepfeffer zum nachwürzen
Außerdem:
80g Schafskäse
Zitronenabrieb von ½ Biozitrone
1-2 TL Zitronensaft
½ TL Schwarzkümmel
Basilikumblätter zur Dekoration
Zubereitung:
- Alle Zutaten gründlich waschen und abtropfen lassen. Als erstes würfle ich die Tomaten und gebe sie in den Mixer. Sie geben am meisten Flüssigkeit ab und sorgen dafür, dass es im Mixer nicht zum Stau kommt, wenn die weniger feuchten Zutaten an der Reihe sind. Es folgen die Gurken und die Melone und dann alle übrigen Gemüsesorten, alle grob gehackt.
- Das Gemüse im Mixer so lange pürieren, bis eine feine Suppe daraus entstanden ist. Dann erst den Weißweinessig hineingeben und zum Schluss das Olivenöl. Die Gazpacho mit Wassermelone in eine Metallschüssel umfüllen und mit Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Evtl. mit Cayennepfeffer nachwürzen.
- Die Suppe mindestens 2 Stunden kalt stellen. Am besten für die letzte halbe Stunde ins Gefrierfach, damit die Gazpacho mit Wassermelone wirklich eiskalt ist, wenn ihr sie serviert.
- Kurz vor dem Servieren den Schafskäse in eine kleine Schüssel zerbröseln. Zitronenabrieb darüber geben und den Schafskäse mit 1-2 TL Zitronensaft aromatisieren.
- Die Suppe in kalte Schalen füllen und jeweils etwas Schafskäse in die Mitte geben. Dann mit dem Schwarzkümmel und dem Basilikum verzieren. Noch einen Faden sehr gutes Olivenöl (*) auf der Suppe verteilen. Eigentlich müsste der Schwarzkümmel kurz in einer beschichteten Pfanne ohne Öl angeröstet werden, um seine ätherischen Öle freisetzen. Aber wie gesagt: Der Herd bleibt heute aus!
Praktische Küchenhelfer für dieses Rezept (*):
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
- 6 mittelgroße Tomaten (ca.650g)
- ½ Salatgurke
- 1 rote Spitzpaprika
- ½ rote Zwiebel
- 2 Selleriestangen
- 160g Wassermelone, entkernt
- 1 kleine, sehr scharfe Chilischote
- 2 Knoblauchzehen
- 10 Blätter Basilikum
- 40g Weißbrot ohne Rinde
- 2 EL Weißweinessig
- 60-80ml Olivenöl
- Spritzer Zitronensaft
- Salz und schwarzer Pfeffer so nach Gefühl
- Evtl. Cayennepfeffer zum nachwürzen
- Außerdem:
- 80g Schafskäse
- Zitronenabrieb von ½ Biozitrone
- 1-2 TL Zitronensaft
- ½ TL Schwarzkümmel
- Basilikumblätter zur Dekoration
- Alle Zutaten gründlich waschen und abtropfen lassen. Als erstes würfle ich die Tomaten und gebe sie in den Mixer. Sie geben am meisten Flüssigkeit ab und sorgen dafür, dass es im Mixer nicht zum Stau kommt, wenn die weniger feuchten Zutaten an der Reihe sind. Es folgen die Gurken und die Melone und dann alle übrigen Gemüsesorten, alle grob gehackt.
- Das Gemüse im Mixer so lange pürieren, bis eine feine Suppe daraus entstanden ist. Dann erst den Weißweinessig hineingeben und zum Schluss das Olivenöl. Die Gazpacho mit Wassermelone in eine Metallschüssel umfüllen und mit Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Evtl. mit Cayennepfeffer nachwürzen.
- Die Suppe mindestens 2 Stunden kalt stellen. Am besten für die letzte halbe Stunde ins Gefrierfach, damit die Gazpacho mit Wassermelone wirklich eiskalt ist, wenn ihr sie serviert.
- Kurz vor dem Servieren den Schafskäse in eine kleine Schüssel zerbröseln. Zitronenabrieb darüber geben und den Schafskäse mit 1-2 TL Zitronensaft aromatisieren.
- Die Suppe in kalte Schalen füllen und jeweils etwas Schafskäse in die Mitte geben. Dann mit dem Schwarzkümmel und dem Basilikum verzieren. Noch einen Faden sehr gutes Olivenöl (*) auf der Suppe verteilen. Eigentlich müsste der Schwarzkümmel kurz in einer beschichteten Pfanne ohne Öl angeröstet werden, um seine ätherischen Öle freisetzen. Aber wie gesagt: Der Herd bleibt heute aus!
K. Kocagöz
Fantastische Rezepte, sehr leichtfüßig beschrieben und in einer tollen Zusammenstellung präsentiert — da ist für jeden Anlass etwas dabei! Besonders die anatolischen Rezepte begeistern mich — Danke fürs Teilen!
Dirk
Hallo,
Vielen Dank für den netten Kommentar und weiter viel Spaß mit meinen Rezepten!
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dirk
Juhl
Hallo Dirk!
Ich koche auch gut und gerne, bin aber von vielen Bloggern eher enttäuscht, weil es oft viel mehr um eine Selbstdarstellung geht, als wirklich um die Liebe zum Kochen. Bei Dir ist es anders, das habe ich sofort gemerkt. Ich bin begeistert von der Raffiniertheit und gleichzeitig Zugänglichkeit Deiner Rezepte und richtig froh, Dich gefunden zu haben. Mach bitte weiter!
Liebe Grüsse, wir sind übrigens Nachbarn, ich lebe auch in Berlin.
Irina
Dirk
Liebe Irina,
Vielen Dank für deine netten Worte und ich kann nur sagen: du sprichst mir aus der Seele. Als ich anfing zu bloggen, hoffte ich auf ein großes Netzwerk an Menschen, die ebenso gerne kochen und dem Erlebnis eines leckeren Essens hinterher forschen, wie ich. Diese Hoffnung hat sich bislang leider nicht erfüllt. Mein Eindruck ist auch, dass es da häufig um anderes geht. Doch mir bereitet es Freude, zu kochen, neue Länderküchen und Garmethoden zu erforschen und darüber zu schreiben. Ich versuche dabei sowohl Kochanfänger, als auch versierte Köche wie Dich mit ins Boot zu holen und freue mich, wenn das klappt.
Weiter viel Spaß mit meinen Rezepten und viele Grüße von Berliner zu Berlinerin,
Dirk
Anja Reinartz
Lieber Dirk, auf der Suche nach neuen Ideen für den täglichen Speiseplan werde ich bei Dir doch immer fündig. Leider vergesse ich meist das kommentieren, hier also ein kurzer Rundumschlag der letzten Wochen :Die Gazpacho war super, auch nur mit Pürierstab und ohne vorherigem häuten der Tomaten , die gelben Linsen “Finger” sehr lecker , und unter die Spaghetti al limone, hab ich ,als noch Saison war , Spargelabschnitte gemischt herrlich . Deine Anekdoten sind immer witzig, informativ und oft lehrreich . Dein Blog ist wunderbar unkompliziert und einfach toll!! Weiter so grazie mille e tanti saluti Anja aus Büttgen / Kaarst
Dirk
Liebe Anja,
das finde ich klasse, dass du dich meldest und im Rundumschlag positives Feedback zu gleich mehreren Rezepten gibst! Ich finde auch, dass kochen und essen Spaß machen und befriedigen müssen, weshalb ich es gerne einfach, aber lecker halte. Oftmals sehe ich auf Blogs aufwändige Gerichte mit Schäumchen und Krönchen und bin erst neidisch. Dann sehe ich mir die Zutatenliste an und denke mir: Klar schmeckt das, wenn man einen Becher Sahne drankippt. Aber mir ist es wichtiger, ohne solche Tricks auszukommen und den Geschmack aus den eigentlichen Zutaten heraus zu kitzeln.
Lass öfter was von dir hören!
Lieber Gruß aus Berlin,
Dirk