Ein großporiges Weizenbrot mit Oliven – würzig, aromatisch und lecker! Hier ein Rezept mit Lievito Madre, italienischer Mutterhefe.
Der Ö. stammt aus Weißbrotland. Das merkt man immer an der Schnelligkeit, mit der so ein Brot verputzt ist, wenn neben meinem leckeren Roggenmischbrot ein solches Weizenbrot da ist. Das ist so schnell weg, dass man kaum gucken kann. Doch mit dem Olivenbrot mit Lievito Madre hat er einen neuen Rekord aufgestellt. Das ist aber auch lecker!
Was war nochmal Lievito Madre?
Anfang des Jahres beschloss ich, mir Lievito Madre zu züchten – italienische Mutterhefe. Um die wird in vielen Blogs ein großes Bohei gemacht, als würde dort altes Geheimwissen weitergegeben werden. Dabei ist das einfach nur ein milder Natur-Weizensauerteig, der besonders viele wilde Hefen enthält. Du kannst ihn dir ganz leicht aus einem Bio-Apfel, einem Bio-Mehl und mit etwas Zeit selbst züchten. Sieh dir dazu meine Anleitung an: Lievito Madre – Weizensauerteig, der Spaß macht!
Ich hatte damals keine Ahnung, dass nur kurze Zeit später die Hefewürfel im Supermarkt für längere Zeit ausverkauft sein würden. Da freute ich mich über meine neue Mitbewohnerin im Kühlschrank, denn sie kann in vielen Rezepten die gewohnten Hefewürfel aus dem Supermarkt ersetzen.
Lievito Madre oder klassische Hefe
Es ist eine Frage der Zeit. Klassische Hefe ist sozusagen „Hochleistungshefe“. Sie ist dafür gemacht, sehr schnell Resultate zu liefern. Das ist bei einer Lievito Madre anders. Sie braucht mehr Zeit. Bevor sie in einem Teig zum Einsatz kommt, sollte sie aufgefrischt oder aktiviert werden. Dazu muss sie 5-6 Stunden gären. Der Brotteig selbst braucht auch noch einmal Gärzeit. Am liebsten mache ich das über Nacht, denn dann entwickelt das Brot einen schönen Geschmack und eine schön großporige Krume.
Feingebäck, wie Briocheteig hingegen, ist nicht die große Stärke der Lievito Madre. Hier ist die industrielle Backhefe überlegen. Das liegt auch daran, dass die klassische Hefe eben „nur“ Hefe ist, während die Lievito Madre ein Sauerteig ist. Sie verändert den Teig auch immer ein bisschen in seinen Eigenschaften und sorgt für eine leicht ledrige Krume. Toll für Brot, nicht so toll für Brioche.
Als ich neulich aus Zeitgründen mal wieder einen Pizzateig aus Supermarkt-Hefe ansetzte, war ich verblüfft, wie eindimensional der Pizzateig am Ende schmeckte. Wer einmal eine Lievito Madre zur Freundin hat, lernt sie wirklich zu schätzen.
Frisch gegärt ist halb gewonnen
Die Lievito Madre sollte immer möglichst frisch sein, ehe sie zum Einsatz kommt, denn es geht um die Hefen und die altern schnell. Da ich mein Glas mit LM im Kühlschrank aber oft nur wenige Tage alt ist und ich die Reste nicht gleich wieder entsorgen will, nehme ich einfach etwas davon ab und aktiviere es in genau der Menge, die ich brauche.
Diese LM gärt dann bereits in der Rührschüssel der (Werbelink)Küchenmaschine (*), ehe dann 6 Stunden später die übrigen Zutaten dazu kommen. Wer das Brot aber erst einmal mit Frischhefe aus dem Supermarkt ausprobieren möchte, findet auch dazu entsprechende Hinweise im Rezept. Es wird im Endergebnis aber nie dasselbe sein, wie mit einer italienischen Mutterhefe.
Solltest du empfindlich auf Weizenmehl reagieren, kannst du übrigens ebenso Dinkelmehl verwenden. Achte bei der Zugabe vom Wasser auf den Teig und kontrolliere, ob du mehr oder weniger davon brauchst.
Die Oliven ganz oder lieber klein?
Bei Oliven ruhig etwas mehr Geld ausgeben, dann bekommst du auch bessere Qualität. Ich backe mein Olivenbrot am liebsten mit schwarzen Oliven, denn die sind fetthaltiger und verdorren nicht so leicht beim Backen, wie grüne Oliven. Lecker sind aber beide Varianten.
Wenn du die Oliven nicht von Hand entsteinen möchtest, kannst du auch bereits entsteinte Oliven nehmen. Doch dann lieber die marinierten vom Feinkoststand, als die aus der Dose, die nur noch ein Schatten ihrer selbst sind.
Bei der Größe der Olivenstücke kannst du nach Lust und Laune variieren. Ich halbiere oder drittele meine Oliven meist. Alles weitere hängt davon ab, wann ich die Oliven in den Teig gebe. Gebe ich sie zu Beginn des maschinellen Knetens hinzu, werden sie durch die mechanische Beanspruchung automatisch in kleinere Stücke gerissen. Gebe ich sie erst beim Falten hinzu, bleiben sie so groß, wie ich sie geschnitten habe. Auch hier sind beide Varianten lecker!
Rezept Italienisches Olivenbrot mit Lievito Madre
Zutaten (für ein Brot mit ca. 750 g):
Für den Brotteig:
120 g Lievito Madre, aktiviert (48g LM, 24g Wasser, 48g Bio-Weizenmehl 550)
Oder: 10g frische Hefe und gleich bei Anleitungsschritt „Brotteig machen“ loslegen.
430 g Bio-Weizenmehl Type 550
275 g Wasser (ca. 30°C)
11 g Salz, möglichst ohne Jod
75 g schwarze Oliven, entkernt
2 EL (Werbelink)Olivenöl (*)
Außerdem:
(Werbelink)Gusseisen-Bräter 33cm (*)
(Werbelink)Gärkorb (lang) (*)
Zubereitung:
Die Lievito Madre aktivieren:
- Die Lievito Madre aus dem Kühlschrank nehmen und 2 Stunden bei ca. 28°C (Backofen mit eingeschaltetem Licht o.ä.) warm werden lassen.
- In der Rührschüssel der (Werbelink)Küchenmaschine (*) 48g LM mit 24g warmem Wasser verrühren. Dann 48g frisches Bio-Weizenmehl 550 einkneten.
- Um ein Antrocknen der LM beim langen Gären zu vermeiden, die Oberfläche mit etwas Wasser befeuchten.
- Rührschüssel abdecken (feuchtes Tuch oder (Werbelink)Abdeckhaube (*)) und für 5-6 Stunden an einem warmen Ort (ca. 28°C) gären lassen, bis sie schön aktiv ist.
Den Brotteig machen:
- Die Oliven halbieren bzw. dritteln, je nach Größe.
- Das Mehl in die Rührschüssel zu der Lievito Madre geben (wahlweise die Frischhefe). Das Wasser abwiegen und ebenfalls hinzufügen.
- Die Zutaten in der Küchenmaschine auf unterster Stufe verkneten. Sobald sich alles zu einem Teig verbunden hat, das Salz und das Olivenöl dazugeben. Sollen die Oliven im Brot später kleinstückig sein, können sie jetzt zugegeben werden. Durch das Kneten werden sie in kleinere Stücke gerissen.
- Den Teig für 5 Minuten auf Stufe 1 kneten und dann für 8 Minuten auf Stufe 2. Dabei wird der Teig elastisch. Es ist okay, wenn er ein bisschen am Boden der Schüssel klebt.
Stockgare – Dehnen und Falten:
- Den Teig für das Olivenbrot mit Hilfe einer (Werbelink)Teigkarte (*) in eine bemehlte, flachere Schüssel umfüllen (in der lässt sich der Teig besser falten, als in der hochwandigen Rührschüssel der Küchenmaschine). Mit Mehl bestäuben und abgedeckt 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Nun wird der Teig gedehnt und gefaltet. Solltest du die Oliven nicht schon beim Kneten mit der Maschine zugegeben haben, dann ist nun Zeit dafür. Der Teig wird hier 4 Mal gefaltet. Am Besten teilst du also die Oliven in 4 Portionen auf und gibst sie jeweils auf den Teig, bevor er gedehnt und gefaltet wird.
- Zum Dehnen und Falten die Hände entweder bemehlen oder leicht anfeuchten. Beides geht und sollte sich danach richten, wie feucht sich der Teig anfühlt. Klebt er leicht, solltest du die Mehlvariante nehmen. Fühlt er sich eher trocken an, die Wasservariante.
- Den Teig an einer Seite in der Schüssel lösen, hochziehen und über den restlichen Teig falten.
- Die Schüssel um 90° drehen und das Dehnen und Falten wiederholen. Dabei jeweils ein weiteres Viertel der Oliven einarbeiten, bis du einmal herum bist. Teig mit Mehl bestäuben und abgedeckt wieder an einen warmen Ort stellen.
- Nun noch weitere 3-mal alle 30 Minuten den Teig wie beschrieben dehnen und falten.
- Nach insgesamt 2 Stunden Stockgare die Schüssel mit einem feuchten Tuch oder einer Plastikhaube abdecken und für 12 Stunden ganz unten in den Kühlschrank stellen (3°C).
Am nächsten Tag – Stückgare:
- Den Brotteig aus dem Kühlschrank holen, aufdecken und 45 Minuten lang Temperatur annehmen lassen.
- Den Backofen samt Bräter für 1 Stunde auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Deckel möglichst neben den Bräter stellen, damit der Bräter auch im Inneren die gewünschte Temperatur annimmt.
- Je nach Form des Bräters muss das Brot rund- oder langgewirkt werden. Da ich das Olivenbrot in meinem rechteckigen (Werbelink)Bräter (*) backen will, forme ich es länglich. Langwirken (Video) nennt sich das. Willst du es rund backen, musst du es rundwirken (Video).
- Den Gärkorb mit einem gut bemehlten Küchenhandtuch oder (Werbelink)Bäckerleinen (*) auslegen. Der Brotlaib kommt wahlweise mit dem Schluss nach oben oder unten hinein. Das ist eine Frage, wie stark das Brot beim Backen aufreißen soll.
- Schluss oben: Rustikal aufgerissen. Schluss unten: glatte Oberfläche, doch das Brot könnte an den Seiten aufreißen, sofern du es nicht selbst auf der Oberseite einritzt. Das Brot auf dem Titelfoto wurde mit dem Schluss nach oben gebacken und eingeritzt.
- Das Olivenbrot weitere 45 Minuten in der Stückgare stehen lassen.
Das Brot backen:
- Dann den Brotlaib auf eine bemehlte Holzschaufel o.ä. stürzen, mit der du das Brot in den Bräter geben wirst. Du kannst den Brotlaib aber auch auf ein für den Bräter zugeschnittenes Stück Backpapier stürzen, um es damit in den Bräter zu heben, wenn dir das sicherer erscheint. Das Backpapier kann beim Backen im Bräter bleiben.
- Den Brotlaib mit einem scharfen Messer nach Belieben einschneiden. Du kannst auch zusätzliche Muster einritzen. Beides funktioniert am besten mit einem (Werbelink)Bäckermesser (*).
- Den Brotlaib in den heißen Bräter legen, Deckel schließen und das Olivenbrot für 6 Minuten bei 250°C anbacken. Dann die Hitze auf 200°C zurückschalten und den Ofen für 10 Sekunden öffnen, um Hitze abzulassen.
- Das Brot weitere 30 Minuten bei geschlossenem Deckel backen.
- Dann den Deckel des Bräters abnehmen und das Brot weitere ca. 10 Minuten ausbacken, bis es goldgelb ist.
- Abschließend das Olivenbrot auf einem Kuchengitter rund 1 Stunde auskühlen lassen, ehe du es anschneidest.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Italienisches Olivenbrot mit Lievito Madre
Zutaten
Für den Brotteig:
- 120 g Lievito Madre aktiviert, (48g LM, 24g Wasser, 48g Bio-Weizenmehl 550)
- 430 g Bio-Weizenmehl Type 550
- 275 g Wasser ca. 30°C
- 11 g Salz möglichst ohne Jod
- 75 g schwarze Oliven entkernt
- 2 EL (Werbelink)Olivenöl
Anleitungen
Die Lievito Madre aktivieren:
- Die Lievito Madre aus dem Kühlschrank nehmen und 2 Stunden bei ca. 28°C (Backofen mit eingeschaltetem Licht o.ä.) warm werden lassen.
- In der Rührschüssel der (Werbelink)Küchenmaschine (*) 48g LM mit 24g warmem Wasser verrühren. Dann 48g frisches Bio-Weizenmehl 550 einkneten.
- Um ein Antrocknen der LM beim langen Gären zu vermeiden, die Oberfläche mit etwas Wasser befeuchten.
- Rührschüssel abdecken (feuchtes Tuch oder (Werbelink)Abdeckhaube (*)) und für 5-6 Stunden an einem warmen Ort (ca. 28°C) gären lassen, bis sie schön aktiv ist.
Den Brotteig machen:
- Die Oliven halbieren bzw. dritteln, je nach Größe.
- Das Mehl in die Rührschüssel zu der Lievito Madre geben (wahlweise die Frischhefe). Das Wasser abwiegen und ebenfalls hinzufügen.
- Die Zutaten in der Küchenmaschine auf unterster Stufe verkneten. Sobald sich alles zu einem Teig verbunden hat, das Salz und das Olivenöl dazugeben. Sollen die Oliven im Brot später kleinstückig sein, können sie jetzt zugegeben werden. Durch das Kneten werden sie in kleinere Stücke gerissen.
- Den Teig für 5 Minuten auf Stufe 1 kneten und dann für 8 Minuten auf Stufe 2. Dabei wird der Teig elastisch. Es ist okay, wenn er ein bisschen am Boden der Schüssel klebt.
Stockgare – Dehnen und Falten:
- Nun wird der Teig gedehnt und gefaltet. Solltest du die Oliven nicht schon beim Kneten mit der Maschine zugegeben haben, dann ist nun Zeit dafür. Der Teig wird hier 4 Mal gefaltet. Am Besten teilst du also die Oliven in 4 Portionen auf und gibst sie jeweils auf den Teig, bevor er gedehnt und gefaltet wird.
- Zum Dehnen und Falten die Hände entweder bemehlen oder leicht anfeuchten. Beides geht und sollte sich danach richten, wie feucht sich der Teig anfühlt. Klebt er leicht, solltest du die Mehlvariante nehmen. Fühlt er sich eher trocken an, die Wasservariante.
- Den Teig an einer Seite in der Schüssel lösen, hochziehen und über den restlichen Teig falten.
- Die Schüssel um 90° drehen und das Dehnen und Falten wiederholen. Dabei jeweils ein weiteres Viertel der Oliven einarbeiten, bis du einmal herum bist. Teig mit Mehl bestäuben und abgedeckt wieder an einen warmen Ort stellen.
- Nun noch weitere 3-mal alle 30 Minuten den Teig wie beschrieben dehnen und falten.
- Nach insgesamt 2 Stunden Stockgare die Schüssel mit einem feuchten Tuch oder einer Plastikhaube abdecken und für 12 Stunden ganz unten in den Kühlschrank stellen (3°C).
Am nächsten Tag - Stückgare:
- Den Brotteig aus dem Kühlschrank holen, aufdecken und 45 Minuten lang Temperatur annehmen lassen.
- Den Backofen samt Bräter für 1 Stunde auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Deckel möglichst neben den Bräter stellen, damit der Bräter auch im Inneren die gewünschte Temperatur annimmt.
- Den Gärkorb mit einem gut bemehlten Küchenhandtuch oder (Werbelink)Bäckerleinen (*) auslegen. Der Brotlaib kommt wahlweise mit dem Schluss nach oben oder unten hinein. Das ist eine Frage, wie stark das Brot beim Backen aufreißen soll.
- Schluss oben: Rustikal aufgerissen. Schluss unten: glatte Oberfläche, doch das Brot könnte an den Seiten aufreißen, sofern ihr es nicht selbst auf der Oberseite einritzt. Das Brot auf dem Titelfoto wurde mit dem Schluss nach oben gebacken und eingeritzt.
- Das Olivenbrot weitere 45 Minuten in der Stückgare stehen lassen.
Das Brot backen:
- Dann den Brotlaib auf eine bemehlte Holzschaufel o.ä. stürzen, mit der du das Brot in den Bräter geben wirst. Du kannst den Brotlaib aber auch auf ein für den Bräter zugeschnittenes Stück Backpapier stürzen, um es damit in den Bräter zu heben, wenn dir das sicherer erscheint. Das Backpapier kann beim Backen im Bräter bleiben.
- Den Brotlaib mit einem scharfen Messer nach Belieben einschneiden. Du kannst auch zusätzliche Muster einritzen. Beides funktioniert am besten mit einem (Werbelink)Bäckermesser (*).
- Den Brotlaib in den heißen Bräter legen, Deckel schließen und das Olivenbrot für 6 Minuten bei 250°C anbacken. Dann die Hitze auf 200°C zurückschalten und den Ofen für 10 Sekunden öffnen, um Hitze abzulassen.
- Das Brot weitere 30 Minuten bei geschlossenem Deckel backen.
- Dann den Deckel des Bräters abnehmen und das Brot weitere ca. 10 Minuten ausbacken, bis es goldgelb ist.
- Abschließend das Olivenbrot auf einem Kuchengitter rund 1 Stunde auskühlen lassen, ehe du es anschneidest.
robert
Hallo Dirk! Vielen Dank für das tolle Rezept, das ich gleich ausprobiert habe: Das Brot schmeck sensationell! Das mit den großen Poren hat leider nicht geklappt, aber das lag garantiert daran, dass ich nicht genügend Zeit hatte, die Lievito ganz zu Beginn in Ruhe zu aktivieren – am Wochenende probiere ich es noch einmal und mit ganz viel Zeit, dann klappt’s sicher auch mit der großen Pore. Aber der Rest ist wirklich super: Der Teig ist gut zu verarbeiten, die Kruste ist wunderbar knackig und der Geschmack ist einfach großartig! Danke, und gerne mehr in diese Richtung! Schöne Grüße aus Nürnberg und frohe Weihnachten! robert
Dirk
Hallo Robert!
Vielen Dank für dein nettes Feedback, auf das ich nun erst, nach Weihnachten, antworten kann. Ich hoffe, mit der großen Pore hat es auch noch geklapppt! Die LM muss wirklich schön aktiv sein, damit das klappt. Bei mir ist es aber auch bei jedem Brot ein großes Rätselraten, wie es am Ende geworden ist, Wir hantieren eben mit wilden Hefen und Milchsäurebakterien, die sind mal so, mal so in Stimmung. Herzliche Grüße und einen guten Rutsch!
Doriana
Hallo Dirk, ich bin neue hier und habe mich sehr gefreut auf dein Blog zu lesen. Ich habe 1 frage :) und zwar, ich würde gern einen weizen oder roggen Sauerteig einsetzen. Welche empfehltst du mich an besten? Ich habe Angst das mit roggen Mehl vierd der lievito schnell sauer da das eine höhere Anteil an Enzym hat… Mit weizen ich habe schon probiert (ich bin Italienerin) aber der Teig sollte ich oft auffrischen weil die typ Mehl das hier in deutschland sind, haben immer veniger perzentual an protein.. Bei uns gibt es starke Mehl mit schon 14, 15 % protein hier höchsten 11, 12 … Dein Mehl von deinen weizen Sauerteig hat auch eine hoch protein? Sonst welche? Un noch, ist deinen weizen Sauerteig ein Fest teig oder ist sowie licoli? (ich hoffe das alles gut und richtig geschrieben habe )ich freue mich auf dein Rat und vielen danke im voraus
Dirk
Hallo Doriana,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine interessanten Fragen! Ob du deinen Sauerteig aus Roggen- oder Weizenmehl züchtest, hängt davon ab, was du damit machen möchtest. Den Roggensauerteig verwende ich nur für Brote mit über 30% Roggenmehlanteil, weil diese Brote mehr Säure brauchen. Dieser Sauerteig ist ziemlich feucht. Für die anderen Brote aus Weizen- bzw. Dinkelmehl benutze ich meine LM aus Weizenmehl. Die LM ist bei mir eher ein fester Teig, Entgegen meiner Beschreibung hier auf dem Blog habe ich aktuell den Wasseranteil in der LM noch einmal gesenkt auf 50% Wasser (beim Auffrischen).
Es stimmt, dass die italienischen Mehle einen höheren Proteingehalt haben. Das wird aber leider mit einer sehr starken Überdüngung der Böden „erkauft“. Das ist sehr schlecht für die Umwelt. Daher finde ich es besser, Bio-Mehle zu verwenden. Bei Bioweizen wird weniger Dünger verwendet. Dadurch kommt weniger Stickstoff in den Boden und dadurch hat das Mehl ’nur‘ einen Proteingehalt von 11-12%. Wie du bei meinem Italienisches Olivenbrot mit Lievito Madre sehen kannst, kannst du aber auch damit großporige Brote backen.
Die LM braucht immer frische Hefen, daher sollte sie öfter aufgefrischt werden, als ein Roggensauerteig. Aber 10 Tage hält sie auch ohne Auffrischung durch. Es gibt da keine klare Grenze. Wenn es mal ein paar Tage mehr werden, kannst du das ausgleichen, indem du die LM danach 2-3 mal hintereinander auffrischst. Dadurch verliert sie wieder an Säure und bekommt wieder mehr aktive Hefen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Herzliche Grüße!
Therese
Ganz grossartiges Rezept, Habe es insofern abgewandelt, dass die eine Hälfte mit gehackten Baumnüssen statt mit Oliven versetzt wurde. Beide Brote sind herrlich gelungen!
Herzliche Grüsse aus Basel
Dirk
Hallo Therese,
herzlichen Dank für dein nettes Feedback! Bei den Zutaten kann nach Herzenslust variiert werden, ob Oliven, Nüsse oder getrocknete Tomaten. Ich freue mich sehr, dass bei dir alles geklappt hat! Herzliche Grüße aus Berlin und ein hoffentlich grandioses 2021!
Stefan
Hallo nochmal Dirk,
auch dieses Rezept ist super gelungen!
Nachdem ich dank deiner Tipps nun auch eine echt aktive LM besitze, kommt mir folgende Frage:
Weshalb „arbeitet“ die LM in deinen Rezepten (Olivenbrot und Pane Pugliese) „nur“ so kurze Zeit? Es wird ja stets viel gefaltet und gedehnt. Das ganze findet aber innerhalb weniger Stunden bei Raumtemperatur statt und dann geht’s ja in den Kühlschrank. Der Trieb kommt zumindest bei mir dann erst beim Backen. Ich meine, es gelingt ja trotzdem (und wie!). Aber sollte es theoretisch schon vorher gehen oder wie ist das bei dir?
Meine Frage zielt darauf ab, dass man ja im Gegensatz dazu für die meisten Brote mit Roggensauerteig zunächst einen Vorteig macht, der über Nacht an einem warmen Ort ruht.
Auch für die LM finde ich Rezepte mit warmer Übernachtgare.
Es ist null Kritik. Denn es funktioniert ja wie gesagt. Aber vielleicht kannst du mir die Hintergründe erläutern. Das wäre super!
Viele Grüße
Stefan
Dirk
Hallo Stefan,
danke erneut für das nette Lob! Natürlich führen immer viele Wege ans Ziel und die Genese dieses Rezepts kommt eben von einer langen, kalten Teigführung. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch anders geht. Die kalte Teigführung hat den Vorteil, dass sich im Teig mehr Geschmack entwickeln kann, die Hefen aber noch nicht all ihr Pulver verschießen, was bei einer warmen Teigführung leicht passiert. Der Vergleich zum Roggensauer hinkt hingegen, denn Roggenmehl muss immer zu einem bestimmten Anteil gesäuert werden, um besser verdaulich zu sein. Daher ist der lange Vorsauer nötig. Bei Weizenteigen ist das nicht nötig, man kann es aber machen, wenn man ein säuerliches Brot haben möchte. Ich wollte aber ein Brot, das nur eine milde Säure besitzt, eine noch recht fluffige Krume und einen schönen Backtrieb hat. Daher habe ich die Parameter so gewählt. Ich gebe aber auch zu, dass ich kein Profi bin und mehr über das Experimentieren zu meinen Broten komme. Mag sein, dass andere Herangehensweisen noch viel besser sind, aber bei mir hat das so gut funktioniert. Übrigens: Auch mein Brot zeigt vor dem Backen keinen großen Backtrieb, entwickelt dann aber beim Backen diese schönen, großen Poren.
Viele Grüße!
Stefan
Sehr schön. Danke für die Erklärung!
Wenn ich das richtig verstehe, bedeutet dies, dass der starke Ofentrieb eben deshalb entsteht, weil die Hefen, wie du schreibst, während der Teigführung noch nicht ihr ganzes Pulver verschossen haben? Also dass quasi noch etwas Trieb „übrig“ ist fürs Backen?
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Brote, die schon vorm Backen ihr Volumen vervielfachen, in aller Regel beim Backen nicht mehr „wachsen“? Also nur als grobe Faustregel?
Das würde einiges erklären. Habe da noch nie so drüber nachgedacht…
Ich experimentiere auch viel.
Mich interessiert deshalb deine Einschätzung, auch wenn du kein Profi bist.
Danke!
Dirk
Hallo Stefan,
Also hier meine – gänzlich unwissenschaftlichen und rein auf meinen Annahmen entstandenen – Gedanken dazu: die Vorstellung, dass die Hefen während des Backens noch einmal kräftig CO2 produzieren, ist wohl übertrieben. Wenn sie das machen, dann nur in sehr kurzer Zeit, da die Temperatur dann schnell zu hoch wird. Aber einen kleinen Effekt hat das vermutlich. Wichtiger ist meiner Meinung nach das, was davor passiert. Die Hefen erzeugen CO2 im Teig. Dieses dehnt sich während des Backens aus und erzeugt die Porung. Da dieses CO2 aber während der Gare zum Teil entweichen kann, die Hefen aber irgendwann die Stärke soweit abgebaut haben, dass sie weniger CO2 nachproduzieren, verliert das Brot in der Gare irgendwann an Triebkraft. Weizenmehlteige bilden mehr Gluten aus und können dadurch mehr Gas festhalten, als Roggenmehlteige. Dieses Festhalten wird durch die kalte Gare nach meiner Beobachtung gefördert, weil der Teig beim Erkalten noch undurchlässiger wird. Roggenmehlteige dagegen haben da keinen so starken Effekt, weshalb Roggen(Misch)Teige nicht kalt geführt werden.
Ich weiß nicht, ob man eine Faustregel zur Triebkraft aufstellen kann, wie du das vorschlägst, aber Brote, die zu lange in der Gare liegen, haben kaum noch Triebkraft beim Backen und verändern zudem ihre Textur. Es geht daher immer darum, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, egal ob mit warmer oder kalter Führung.
Stefan
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Da sind einige sehr hilfreiche Denkanstöße dabei!
Ich behalte diese im Hinterkopf und freue mich auf weitere Back-Experimente.
Alles Gute!
Iris
Ich habe das Brot gestern mit getrockneten Tomaten gebacken – es war köstlich! Dazu eine leckere Aioli, wir waren glücklich…..Vielen Dank für das Rezept!
Dirk
Hallo Iris,
das klingt super! Habt ein schönes Wochenende!
Sandra
Hallo Dirk, hab seit einigen Wochen auch einen Livieto Madre im Kühlschrank. Pflege und hege ihn und einen Pane Pugliese hab ich auch bereits gebacken. Ist ein schönes Rezept. Jetzt such ich nach einem Weizenbrotrezept und bin jetzt auf dieses gestoßen. Ist es auch geeignet ohne Oliven etc, halt ohne schischi? Lg Sandra
Dirk
Hallo Sandra,
du kannst das Brot auch problemlos ohne die Oliven backen. Viel Spaß damit!
Marlin
Hallo Dirk :)
Da ich nicht so der Olivenfan bin (ich liebe gutes Olivenöl, aber an Oliven komme ich einfach nicht ran), habe ich die Oliven mit getrockneten Tomaten ersetzt. Für meinen Geschmack dürfen es gerne mehr, als 75g sein :).
Im Dezember hat mir meine Frau einen Adventskalender von just spieces geschenkt und da war ein „Italian Stullen Gewürz“ dabei. Da dieses auch Salz enthält, habe ich die von dir angegebene Menge an Salz ein wenig reduziert und mit der Gewürzmischung aufgefüllt.
Das Ergebnis? Was soll ich sagen? Das Brot ist so ziemlich das beste, was ich je gegessen habe <3.
Vielen Dank für deine tollen Rezepte und mach weiter so.
(Nicht böse sein, dass ich es abgeändert habe)
Dirk
Hallo Marlin,
Vielen Dank für dein nettes Feedback – und die Sterne ;-) Warum sollte ich böse sein, wenn du ein Rezept nach deinem Geschmack veränderst und weiterentwickelst? Wir sind hier doch bei „So nach Gefühl“! Herzliche Grüße!
Marlin
Ich habe die Sternen vergessen :D
Britta
Hallo Dirk,
was würde sich ändern, wenn ich das Brot auf dem Backstein backen möchte?
LG, Britta
Dirk
Hallo Britta,
wenn du das Brot offen auf dem Brotbackstein bäckst, solltest du es beschwaden. Dazu eine kleine Metallschüssel in den Ofen stellen, am besten auf den Brotbackstein und mit aufheizen. Beim Anbacken ca. 100 ml Wasser in die Schüssel geben. Vorsicht, es entsteht kochend heißer Dampf! Sofort die Tür schließen. Den Dampf nach 10 Minuten ablassen und die Hitze reduzieren. Die Backzeiten bleiben gleich. Viel Erfolg!
Britta Köstner
Hallo Dirk, ich habe es genau so gemacht, das Brot ist super geworden!
Vielen Dank!
Georg
Das ist wirklich ein Super Brot! Habe es schon zweimal mit Oliven und einmal mit Tomaten gemacht. Alle dreimal ist es super geworden. Habe auch schon das Mischbrot gemacht und es hat der ganzen Familie geschmeckt. Heute ist das spane Pugliese dran – bin schon gespannt. Besonders weil es in Lsterreich das Ja Pizzamehl gibt, dass so sein dürfte wie das Semolina Rimaccinata. Danke für die Rezepte!
Dirk
Hallo Georg,
vielen Dank für das nette Feedback!
Sylvia
So ein toller Blog! Ich beschäftige mich ganz neu mit LM und habe hier viel gelernt. Aber eines habe ich immer noch nicht verstanden. LM kann direkt aus dem Kühlschrank verarbeitet werden? Also Zimmertemperatur annehmen lassen, entsprechende Menge LM abnehmen und im Teig weiter verarbeiten? Ich hatte das bisher so verstanden, dass ein Teil LM aus dem Kühlschrank für den nächsten Backvorgang immer aktiviert werden muss. Und dann habe ich mir überlegt, ob ich nur die für das Rezept benötigte Menge LM auf Zimmertemperatur bringen kann und dann direkt im Teig verarbeite? Danke auch für die schönen Rezepte! Habe schon einige auf meiner To do Liste. Aber erst einmal muss ich alles richtig verstehen. Eine Pizza habe ich schon mit LM gemacht. War dann nicht so gut Macht nichts, durch Fehler lernt man. VLG
Dirk
Hallo Sylvia,
das kommt immer darauf an, wie frisch und kräftig deine LM ist. Hast du sie seit mehr als einer Woche nicht aufgefrischt, solltest du sie auf jeden Fall erst einmal wieder aktivieren. Ist sie aber erst vor 1 oder 2 Tagen aktiviert worden, kannst du sie auch einfach zimmerwarm verwenden. Das ist einfach eine Sache der Einschätzung und der Zeit, die dir zur Verfügung steht. Eine frisch aktivierte LM funktioniert immer am besten, doch auch mit einer LM, die 1-2 Tage alt ist, kannst du noch ein solches Brot backen. Für andere Rezepte wie beispielsweise Pide – türkische Brotschiffchen verwende ich LM-Reste direkt, da sie keinen ganzen Brotlaib stemmen müssen.
Pizza ist wieder ein eigenes Thema, weshalb ich auf meinem Blog auch noch kein eigenständiges Pizzarezept veröffentlich habe. Das Grundrezept hier kann man für Pizza nehmen, doch es ist noch nicht DAS geniale Pizzarezept. An dem tüftle ich selbst noch. Und wie du richtig sagst: Aus Fehlern lernt man eine Menge! Herzliche Grüße!
Sylvia
Besten Dank und herzliche Grüße zurück! ❤