Ob Pizza, Ciabatta oder Landbrot – sie alle brauchen einen Teig mit Charakter. Züchte dir deine eigene “Mutterhefe” – Lievito Madre!
Lievito Madre ist ein einfacher Weizensauerteig mit starkem Backtrieb. Er eignet sich sowohl für italienische Landbrote wie das Pane Pugliese, als auch für Pizza. Seine Herstellung nimmt 7-10 Tage in Anspruch. Das klingt erstmal viel. Doch der Aufwand lohnt sich! Ist die Lievito Madre einmal angesetzt, hält sie sich ungefähr eine Woche im Kühlschrank, ehe sie aufgefrischt werden muss. Dann hat sie bei dir hoffentlich ein langes und erfülltes Leben.
Auf der Suche
Ich suchte schon lange nach einem guten Rezept für selbst gebackenes Weizenbrot. Anfangs widmete ich meinen selbst gezüchteten Roggensauerteig zum Weizensauerteig um. Doch so richtig gut kam der nicht in die Gänge und irgendwann verließ er mich. Auf Weizenbrot, das mit industrieller Hefe gemacht wird, wollte ich dennoch verzichten. Ich war, wie es so schön heißt, mit der Gesamtsituation unzufrieden. Und dann kreuzte die Lievito Madre meinen Weg.
Kein Wunderteig, nur ein fester Sauerteig.
Lievito Madre, zu deutsch “Mutterhefe”, geistert seit Jahren durch die Foodblogger-Szene. Es wird ein riesiges Bohei darum gemacht, als würde hier uraltes Geheimwissen weitergegeben. Doch nüchtern betrachtet ist Lievito Madre das, was Menschen zum Brotbacken hatten, bevor es Industriehefe gab: Ein Teig mit einem hohen Anteil an natürlichen Hefen, der dazu ein Sauerteig sein musste, damit er nicht schlecht wird. Mit ihm wurden dann Brot- und Pizzateige angesetzt und die vielen Hefen im Teig sorgten für einen guten Backtrieb.
Wieso überhaupt auf Industriehefe verzichten?
Wer Sonntagnachmittag beschließt, am Abend Pizza zu backen, kommt um Industriehefe nicht herum. Diese gepresste Reinhefe ist auf Melasse gewachsen und darauf spezialisiert, sehr schnell sehr viel Backtrieb zu erzeugen. Doch ihre Herstellung ist aus ökologischer Sicht umstritten. Zudem zeigt sich mehr und mehr, dass langsam angesetzte Teige einfach bekömmlicher sind. Weil darin bereits ein großer Teil der Fodmaps abgebaut werden, auf die viele Menschen empfindlich reagieren. Also, schalten wir lieber einen Gang zurück, züchten uns unsere eigenen, wilden Hefen und lassen uns Zeit. Die Pizza muss nur besser geplant werden.
Einschränkend muss man aber sagen, dass Lievito Madre immer auch ein Sauerteig ist. Das heißt, sie verändert die Mehleigenschaften und führt zu einer leichten Ledrigkeit in der Krume. Das ist toll für Brot! Für Feingebäck wie z.B. Hefezopf funktioniert Industriehefe besser. Du kannst aber auch die LM dafür verwenden. Dann sollte sie aber mehrfach möglichst warm aufgefrischt werden, um viele aktive Hefe und wenig Sauerteigkulturen darin zu haben.
Es führen viele Wege zum Ziel
Wie immer beim Brotbacken führen viele Wege zum Ziel. Fast jeder ambitionierte Blog hat ein eigenes Rezept für Lievito Madre parat. Halte dich am besten an eine Anleitung, die dir zusagt und ignoriere alle anderen erst einmal. Wenn du anfängst, Anleitungen zu vermischen, geht schnell etwas schief.
Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, bis ich mit meiner Lievito Madre zufrieden war. Angefangen hat alles mit dem Kochbuch “(Werbelink)A Casa” (*) des schweizer-italienischen Foodbloggers Claudio Del Principe. Seiner schwärmerischen Anleitung folgte ich gerne, doch das Ergebnis war leider sehr flüssig und wenig triebstark.
Andere Anleitungen verlangten nach Honig und Olivenöl im Lievito Madre, was mir ebenso missfiel. Solange ein Teig nicht gebacken wird, braucht er auch kein Öl. Oliver von www.cookin.eu hat netterweise verschiedene Methoden nebeneinander vorgestellt. Sicher funktionieren sie alle, doch am Ende bin ich dann meinen eigenen Weg gegangen.
Was kümmert mich mein Geschwätz von eben. Ich gebe zu, ich habe verschiedene Anleitungen vermischt. Und es hat geklappt! Das Apfelwasser stammt weiter aus dem Buch von Claudio Del Principe. Der Grundsauer ist nach Anleitung des Österreichers Dietmar Kappl, so wie Oliver es auf www.cookin.eu beschreibt. Das Auffrischen habe ich mir dann selbst so zurechtgelegt. Siehe da, meine Lievito Madre wächst und gedeiht seither prächtig.
Du willst es auch probieren? Leg einfach los!
Du brauchst ein Weizenmehl Type 550, möglichst ein gutes Biomehl (Demeter). Wie schon beim Roggensauerteig sind im Weizenmehl bereits zahlreiche Hefen und nützliche Bakterien vorhanden. Sie brauchen aber eine Starthilfe. Da die Lievito Madre besonders viele Hefen haben soll, ist es gut, ein paar zusätzliche, wilde Hefen in Form eines Hefewassers hinzuzufügen. Auch hierzu gibt es verschieden Möglichkeiten. Ich habe mich für ein selbstangesetzes Apfelwasser entschieden, auch wenn das erst einmal drei Tage lang reifen muss. Aber wir wollten uns ja Zeit lassen.
Ansonsten brauchst du saubere Gefäße mit ca. 1l Fassungsvermögen. Zum Ansetzen und Pflegen der Lievito Madre eignen sich am besten Sturzgläser mit Deckel, weil sie sich gut reinigen lassen. Bügelgläser eignen sich nicht so gut, da sie schwer zu reinigen sind. Merke: Lievito Madre klebt! Etwa so, wie Nutella, nur noch schlimmer.
Wärme für mehr Hefen
Zu guter Letzt brauchst du Wärme. Die Lievito Madre ist in Italien zu Hause und friert nicht gerne. Der erste Ansatz sollte daher 7-10 Tage bei konstanten 26-28°C gären. Entweder hast du einen warmen Raum, wie einen Heizungskeller. Oder du schaltest die Beleuchtung deines Backofens an (mit klassischer Glühbirne) und lässt die Tür mit Hilfe eines Kochlöffels immer einen Spalt offen. So staut sich die Wärme nicht darin.
Mein Backofen erzeugt auf diese Weise konstante 26°C vorne an der Tür und 28°C hinten an der Backofenrückwand. Dort fühlt sich die Lievito Madre wohl. Sei aber darauf gefasst, dass die Lampe nun 7-10 Tage durchgehend brennt und du den Backofen nicht anderweitig verwenden kannst. Doch die Warterei lohnt sich! Leserin Katja wurde im Schrank, in dem ihr WLAN-Router steht, fündig. Der sorgt dort für durchgehende 26 Grad. Großartig!
Ich setze die Lievito Madre in einer Schüssel an und gebe erst den verkneteten Teig ins Glas, in dem er gären soll. Weil die Lievito Madre ein recht fester Teig ist und sich im Glas einfach nicht so gut mischen lässt. Beim Gären verflüssigt sie sich. Finde selbst heraus, welche Methode für dich gut funktioniert.
Wieso wird nicht “gefüttert”?
Vielfach ist beim Führen von Sauerteig von “Füttern” die Rede. Das ist nicht falsch. Doch ich gehe einen anderen Weg. Beim “Füttern” wird immer neues Mehl zum alten Sauerteig hinzugefügt. Ich dagegen “frische auf”, was bedeutet, dass immer ein Teil des Sauerteigs abgenommen und in einem frischen Glas mit neuem Mehl und Wasser vermengt wird.
Das ist deshalb besser, weil Hefen, ebenso wie wir Menschen, einen Lebenszyklus haben. Sie haben eine dynamische Jugend und verbringen später, nach ca. 1 Woche, einen gemütlichen Lebensabend. Füttert man immer nur Mehl zu, überwiegen irgendwann die alten, wenig dynamischen Hefen. Doch die Lievito Madre macht nur Spaß, wenn sie kräftig und triebfreudig ist. Hier siehst du den Unterschied zwischen füttern und auffrischen:
Mach dich also darauf gefasst, dass du immer einen Teil deiner Lievito Madre entsorgen oder zu einem Teig verarbeiten musst. Dafür erhältst du im Gegenzug eine großartige Helferin, um tolle Brote oder Pizzen zu backen. Es gibt noch weitere Tipps, was du mit der übrig bleibenden LM tun kannst. Die beschreibe ich im nächsten Teil: Auffrischen der Lievito Madre.
Rezept Lievito Madre ansetzen
Zutaten:
1 Bioapfel
Weizenmehl, Type 550 (Bio)
Wasser
2 Gläser, zum abwechselnden Aufbewahren
Zeit, Wärme & Geduld
Zubereitung:
Das Apfelwasser
- Besorge dir einen Bioapfel. Möglichst regional und ruhig schon etwas angeschrumpelt. Auf seiner Oberfläche leben die wilden Hefen, die wir brauchen. Wasche ihn daher nicht oder nur sehr flott.
- Schneide den Apfel in grobe Stücke, lege diese in eine Schüssel. Bedecke die Apfelstücke mit Wasser.
- Decke die Schüssel so ab, dass keine Fruchtfliegen darüber herfallen können. Die Netze aus Polyester, die es neuerdings in der Gemüseabteilung des Supermarkts gibt, eignen sich bestens dafür!
- Lass die Schüssel für drei Tage auf der Fensterbank stehen.
Den Grundsauer ansetzen
- Dein Apfelwasser sollte nach drei Tagen süßlich und leicht alkoholisch duften. Das bedeutet, dass die Hefen arbeiten. Schimmelt etwas, entsorge alles und fange noch einmal von vorne an.
- Nimm eine saubere Schüssel und einen sauberen Löffel.
- Wiege in der Schüssel 120g Mehl ab und gieße 75g deines Apfelwassers dazu.
- Vermenge alles zu einem recht festen Teig. Achtung, er klebt.
- Gebe den Teig in das erste deiner beiden Gläser.
- Markiere dir am besten mit einem Stück Klebeband, wie hoch der Teig im Glas steht. So siehst du besser, wann er sich verdoppelt hat.
- Stelle das Glas mit lose aufgelegtem Deckel an einen warmen Ort. Am besten in den Backofen mit eingeschaltetem Licht (Glühbirne) und einem Kochlöffel in der Tür, der sie für einen Spalt offen hält. Es sollten konstant 26-28°C herrschen.
- Lasse den Teig nun ca. 24 Stunden lang ruhen, bis er sich mindestens verdoppelt hat. Es kann schneller gehen, es kann aber auch länger dauern. Das kommt ganz auf die Hefen an.
Den Lievito Madre-Ansatz auffrischen
- Hat sich das Volumen des Grundsauers verdoppelt, verrühre in einer sauberen Schüssel 80g Mehl mit 80g Grundsauer und 40g lauwarmem Wasser.
- Verknete alles wieder zu einem festen Teig.
- Gebe den Teig in dein zweites, sauberes Glas.
- Markiere dir wieder, wie hoch der Teig im Glas steht und stelle es zurück an den warmen Ort.
- Entsorge den Rest deines Grundsauers aus dem ersten Glas in den Hausmüll. Wische das Glas gründlich mit Küchenpapier aus, damit so wenig Teig wie möglich in den Abfluss gelangt (Verstopfungsgefahr!). Spüle dein Glas.
- Lasse deine Lievito Madre wieder so lange reifen, bis sie sich mindestens verdoppelt hat. Die LM nach der vorliegenden Anleitung 7 bis 10 Tage lang täglich wieder auffrischen.
Wissenswertes
- Die Zeit, die die Lievito Madre braucht, um aufzugehen, verkürzt sich zusehends. Weil sich immer mehr Hefen darin anreichern. Du siehst recht genau, wann deine Lievito Madre aufhört, in die Höhe zu gehen. Kann sein, dass sie sich verdoppelt. Es kann aber auch sein, dass sie sich nahezu verdreifacht, ehe sie ihr Maximum erreicht. Gib ihr die Zeit. Du sammelst dabei Erfahrung.
- Nach 7-10 Tagen dauert es nur noch 5-6 Stunden, bis deine Lievito Madre ihr Maximum erreicht. Vielleicht geht es bei dir schneller. Wiederhole die Prozedur dennoch mindestens 7 Tage lang. Denn unbemerkt von den Hefen vermehren sich auch die Sauerteigkulturen, die dafür sorgen, dass deine Lievito Madre haltbar ist. Die Sauerteigkulturen arbeiten jedoch weniger gut, weil sie es lieber etwas kälter mögen. Spendiere ihnen daher ruhig ein paar Tage mehr, damit sie ihr Gleichgewicht finden.
- Sollte sich irgendwann im Laufe dieser Tage weißer oder gar grüner Schimmel auf der Lievito Madre bilden, entsorge sie sofort. Sie sollte auch nicht faulig oder übel stinken, sondern nur nach Mehl und Hefe duften. Sie darf auch eine leicht alkoholische Note haben.
- Geht alles gut, hast du nach 7-10 Tagen eine triebstarke Lievito Madre, die leicht hefig und säuerlich duftet und innerhalb von 4-5 Stunden ihr Maximum an Triebstärke erreicht.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast nun eine neue Mitbewohnerin! Wie du sie weiter pflegst, damit sie gesund und kräftig bleibt, erfährst du im zweiten Teil:
Teil 2: Auffrischen der Lievito Madre
Du kannst nicht länger warten und willst gleich deine erste Pizza backen? Dann lies hier weiter:
Teil 3: Grundrezept mit Lievito Madre
Die mit Sternchen (*) oder dem Hinweis (Werbelink) gekennzeichneten Verweise sind Provision-Links. Wenn du auf so einen Link klickst und etwas einkaufst, bekomme ich dafür eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Auch sehe ich nicht, was du kaufst. (Wieso Werbung?)
Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Lievito Madre – Weizensauerteig, der Spaß macht!
Zutaten
- 1 Bioapfel
- Weizenmehl Type 550 (Bio)
- Wasser
- 2 Gläser zum abwechselnden Aufbewahren
- Zeit Wärme & Geduld
Anleitungen
Das Apfelwasser
- Besorge dir einen Bioapfel. Möglichst regional und ruhig schon etwas angeschrumpelt. Auf seiner Oberfläche leben die wilden Hefen, die wir brauchen. Wasche ihn daher nicht oder nur sehr flott.
- Schneide den Apfel in grobe Stücke, lege diese in eine Schüssel. Bedecke die Apfelstücke mit Wasser.
- Decke die Schüssel so ab, dass keine Fruchtfliegen darüber herfallen können. Die Netze aus Polyester, die es neuerdings in der Gemüseabteilung des Supermarkts gibt, eignen sich bestens dafür!
- Lass die Schüssel für drei Tage auf der Fensterbank stehen.
Den Grundsauer ansetzen
- Dein Apfelwasser sollte nach drei Tagen süßlich und leicht alkoholisch duften. Das bedeutet, dass die Hefen arbeiten. Schimmelt etwas, entsorge alles und fange noch einmal von vorne an.
- Nimm eine saubere Schüssel und einen sauberen Löffel.
- Wiege in der Schüssel 120g Mehl ab und gieße 75g deines Apfelwassers dazu.
- Vermenge alles zu einem recht festen Teig. Achtung, er klebt.
- Gebe den Teig in das erste deiner beiden Gläser.
- Markiere dir am besten mit einem Stück Klebeband, wie hoch der Teig im Glas steht. So siehst du besser, wann er sich verdoppelt hat.
- Stelle das Glas mit lose aufgelegtem Deckel an einen warmen Ort. Am besten in den Backofen mit eingeschaltetem Licht (Glühbirne) und einem Kochlöffel in der Tür, der sie für einen Spalt offen hält. Es sollten konstant 26-28°C herrschen.
- Lasse den Teig nun ca. 24 Stunden lang ruhen, bis er sich mindestens verdoppelt hat. Es kann schneller gehen, es kann aber auch länger dauern. Das kommt ganz auf die Hefen an.
Den Lievito Madre-Ansatz auffrischen
- Hat sich das Volumen des Grundsauers verdoppelt, verrühre in einer sauberen Schüssel 80g Mehl mit 80g Grundsauer und 40g lauwarmem Wasser.
- Verknete alles wieder zu einem festen Teig.
- Gebe den Teig in dein zweites, sauberes Glas.
- Markiere dir wieder, wie hoch der Teig im Glas steht und stelle es zurück an den warmen Ort.
- Entsorge den Rest deines Grundsauers aus dem ersten Glas in den Hausmüll. Wische das Glas gründlich mit Küchenpapier aus, damit so wenig Teig wie möglich in den Abfluss gelangt (Verstopfungsgefahr!). Spüle dein Glas.
- Lasse deine Lievito Madre wieder so lange reifen, bis sie sich mindestens verdoppelt hat. Dann die LM nach der vorliegenden Anleitung 7 bis 10 Tage lang täglich wieder auffrischen.
Wissenswertes
- Die Zeit, die die Lievito Madre braucht, um aufzugehen, verkürzt sich zusehends. Weil sich immer mehr Hefen darin anreichern. Du siehst recht genau, wann deine Lievito Madre aufhört, in die Höhe zu gehen. Kann sein, dass sie sich verdoppelt. Es kann aber auch sein, dass sie sich nahezu verdreifacht, ehe sie ihr Maximum erreicht. Gib ihr die Zeit. Du sammelst dabei Erfahrung.
- Nach 7-10 Tagen dauert es nur noch 5-6 Stunden, bis deine Lievito Madre ihr Maximum erreicht. Vielleicht geht es bei dir schneller. Wiederhole die Prozedur dennoch mindestens 7 Tage lang. Denn unbemerkt von den Hefen vermehren sich auch die Sauerteigkulturen, die dafür sorgen, dass deine Lievito Madre haltbar ist. Die Sauerteigkulturen arbeiten jedoch weniger gut, weil sie es lieber etwas kälter mögen. Spendiere ihnen daher ruhig ein paar Tage mehr, damit sie ihr Gleichgewicht finden.
- Sollte sich irgendwann im Laufe dieser Tage weißer oder gar grüner Schimmel auf der Lievito Madre bilden, entsorge sie sofort. Sie sollte auch nicht faulig oder übel stinken, sondern nur nach Mehl und Hefe duften. Sie darf auch eine leicht alkoholische Note haben.
- Geht alles gut, hast du nach 7-10 Tagen eine triebstarke Lievito Madre, die leicht hefig und säuerlich duftet und innerhalb von 4-5 Stunden ihr Maximum an Triebstärke erreicht.
Martina
Lieber Dirk,
ich möchte dich darauf hinweisen, dass es sich bei Pane pugliese um Apulisches Brot handelt. Das gibt es sowohl als Original wie PANE DI ALTAMURA DOP (mit geschützter Herkunftsbezeichnung) als auch als Kopie in der Art von Altamura. Das Original ist ein Hartweizenbrot und kommt aus Süditalien.
Selbst der nachstehende Link enthält einen Fehler.
Zitat: „als wir in Restaurants an Stelle des üblichen, salzlosen italienischen Weißbrots dieses köstliche krosse Altamura-Brot serviert bekamen.“
Ohne Salz wird PANE TOSCANO gebacken. Das erklärt sich daraus, dass Wurstwaren und Brotaufstriche in der Toskana traditionell kräftig gewürzt und gesalzen sind.
Schöne Grüße aus der Lombardei!
(Auch wir haben einen neuen Mitbewohner …
Zu Hülf!)
M.
Dirk
Liebe Martina,
da hast du mich bei einer wirklich blöden Nachlässigkeit meinerseits erwischt! Natürlich verweist schon der Name „Pane Pugliese“ auf Apulien als Herkunft des Brots. Ich gebe zu, dass ich irgendwie Norditalien im Kopf hatte, ohne das noch einmal zu überprüfen. Ich werde das in den Artikeln ändern. Ich bleibe jedoch bei der Bezeichnung „Pane Pugliese“, da das „Pane di Altamura“ wie du richtig sagst herkunftsgeschützt ist. Das kann dann kaum aus meinem Backofen in Berlin Mitte kommen.
Dass Toskanisches Brot ohne Salz gebacken wird, war mir bekannt – das geht auf den Guerra del Sale von 1531 zurück, als Papst Paulus III die Bewohner der Toskana und Umbrien mittels einer hohen Salzsteuer zwingen wollte, überteuertes Salz aus den Salzminen des Vatikan zu kaufen. Die Menschen in der Toskana wollten da aber nicht mitmachen und haben lieber aufs Salz verzichtet, woraus dann eine Tradition wurde.
Viel Freude mit eurem „Mitbewohner“ und viele Grüße in die Lombardei!
Dirk
Uwe
Hallo an alle Genieser
Ich hab mal ne Frage, zur Lösung meines Equipmentproblems.
ich habe keine Waage.
Hat jemand ne Idee, wie ich meine 80 g GS ohne Waage grob abmesse?
Vielleicht Messbecher, müsste also wissen, wie viel cm3 oder ml diese 80 g ca. entsprechen.
Vielleicht gibt es ja auch schon Routinen,
zB.: Entspricht einem halben Marmeladenglas oder ähnliches …
Danke, …
Kris
Hallo Dirk,
ich habe leider eine hochgradige Weizenunverträglichkeit und kaufe deshalb schon seit Jahren kein Brot mehr. Ich kann auch nicht besonders gut backen. Naja, seit gestern vielleicht doch. Ich habe vor ca.1 Woche deinen Roggensauerteig angesetzt, es hat wunderbar funktioniert, und gestern das Brot gebacken. So etwas Gutes habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Ich wusste gar nicht mehr daß Brot so gut schmecken kann.
Wie gesagt, ich habe nicht selbst gebacken weil die Rezepte die ich bisher durchprobiert habe, nicht besonders gut bei mir funktioniert haben, ich bin keine gute Bäckerin.
Deine Anleitung war zwar lang, aber auch sehr schlüssig, leicht verständlich für mich.
Ich möchte immer genau wissen weshalb man etwas so oder so macht, die Gründe warum es anders nicht funktioniert.
Bei deinem Rezept ist das der Fall, und siehe da, ich kann plötzlich ein Sauerteigbrot backen.
Jetzt habe ich da noch ein Anliegen.
Du schneidest zwar Alternativen, was die Mehlsorte betrifft an, aber ich würde gerne auch mal ein Dinkelsauerteigbrot backen. Und ganz besonders gerne mit deiner Lievito Madre.
Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
Lieben Dank für deine Mühe und einen wunderschönen Tag.
Dirk
Hallo Kris,
erstmal herzlichen Glückwunsch zum eigenen Sauerteig und zum ersten gelungenen Brot! Es freut mich sehr, dass ich dir dabei helfen konnte. Mir geht es übrigens ebenso wie dir: Ich möchte auch immer gerne wissen, wieso etwas gemacht wird und das weiter zu geben war einer der Gründe, den Blog ins Leben zu rufen. Beim Kuchenbacken habe ich Angstschweiß auf der Stirn, denn das ist echt nicht meine Welt. Aber Brotbacken ist etwas völlig anderes und man wird mit jedem Brot besser.
Da ich keine Weizenunverträglichkeit habe, habe ich mich mit Ersatzmehlen bislang kaum beschäftigt. Ich weiß aber von anderen Lesern, dass sie ihr Lievito Madre mit Dinkelmehl 630 angesetzt haben und das ebenso funktioniert hat. Möglicherweise musst du die Wassermenge um 5-10% erhöhen. Andererseits soll die LM nicht flüssig sein, von daher musst du das einfach ausprobieren. Ersetze in denn Brotrezepten dann einfach Weizenmehl 550 durch Dinkel 630, Weizenmehl 1050 durch Dinkel 1050 und beim Vollkornmehl kann die Wassermenge um ca. 15-20% erhöht werden. Das alles sind aber wie gesagt keine eigenen Erfahrungswerte, sondern sie sind anderswo recherchiert. Viel Erfolg!
Günter
Guten Tag
Beim Ansetzen des Lievito Madre
Verstehe ich bei Pkt. 18 diese Erklärung nicht!
„Lass deinen Lieveto Madre Reifen bis………
Dann wiederhole Punkt 3 für 7-10 Tage“
Also wann ich bei Punkt 3 anfange mit dem Apfelwasser…. DA STIMMT ETWAS NICHT! Oder?
Dirk
Hallo Günter,
da hast du leider vollkommen Recht. Die Bezeichnung „Punkt 3“ bezieht sich auf die Beschreibung im oberen Rezepttext, nicht auf die Ausdruckansicht. Bei der wird die Nummerierung leider automatisch pro Absatz erzeugt und ich hatte es versäumt, das anzupassen. Richtig muss es da „Punkt 12“ heißen. Ich habe das nachgebessert. Vielen Dank für deinen Hinweis!
Julian
Hallo Dirk,
Ich backe nun schon seit einigen Monaten mit einem Roggensauerteig nach deiner Anleitung Brot und ich muss sagen, es macht richtig Spaß sobald man den Bogen ein wenig raus hat! Deine Anleitungen sind immer gut nachvollziehbar und ich schätze es sehr, dass du wirklich erklärst was im Teig passiert und weshalb bestimmte Schritte notwendig sind.
Jetzt habe ich mir vorgenommen eine LM zu züchten, um auch bei Pizza und Weißbrot auf industrielle Hefen zu verzichten, und für mehr Geschmack und bessere Verträglichkeit zu sorgen. Daher habe ich mir deine Anleitung schonmal sorgfältig durchgelesen und das schien alles soweit zu passen.
Leider bin ich auf das gleiche Problem gestoßen, wie mein Vorredner, dass ich das Wiederholen von Punkt 3 nicht verstand und lange darüber nachdenken musste. Ich denke ein Lösungsansatz, um der Verwirrung vorzubeugen, könnte das Ersetzen der Aussage „..Punkt 3 wiederholen..“ durch „Die LM nach der vorliegenden Anleitung 7 bis 10 Tage lang täglich wieder auffrischen“ sein.
In jedem Fall, vielen Dank für die Anleitung und liebe Grüße!
Dirk
Hallo Julian,
vielen Dank für dein konstruktives Feedback. Leider kam ich aus persönlichen Gründen nicht dazu, die Beschreibung anzupassen. Ich habe das tatsächlich vergessen, weil so viel Einschneidendes auf privater Ebene passiert ist. Danke für die Erinnerung und viel Freude mit deiner Lievito Madre. Es ist wirklich toll, sie zu haben und damit immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten zu entdecken. Herzliche Grüße, Dirk
Kari
Hallo.
Ich hab eine Frage: wenn ich bei meinem Hefeteig Lievito Madre dazugeben möchte, man sagt ja 20 -30% vom Gesamtmehl… also bei 1 KG Mehl wäre das ja 300 – 450 g Lievito Madre… gibt man das zusätzlich dazu oder zieht man die 200g ab? Danke für deine Antwort.
Liebe Grüße Karin
Dirk
Hallo Kari,
die LM gibst du zusätzlich dazu, wobei ich auf 400g Mehl ca. 100-120g LM verwende. Aber das hängt auch immer davon ab, wie stark deine LM ist und was du damit machen möchtest. Es klingt so, als würdest du ohnehin einen Hefeteig mit normaler Hefe machen und mit LM verfeinern wollen. Dann kannst du auch weniger nehmen, denn dann brauchst du die LM ja nur zum säuern des Teigs, nicht für die Triebkraft.
Jess
Hallöchen. Ich hab vor zwei Tagen einen Madre angesetzt…heute hat er rosa farbene Stellen, blubbert schon gut und riecht ganz normal nach Hefe und Alkohol. Hab ich was falsch gemacht?
Dirk
Hallo Jess,
bei Ferndiagnosen bin ich immer vorsichtig und Verfärbungen ins Rote müssen auf jeden Fall beobachtet werden. So lange der Ansatz für dich gut aussieht, mach erst einmal weiter. Ein leicht alkoholischer Geruch ist normal und gut. Aber sollte die Rotfärbung weiter zunehmen, würde ich an deiner Stelle noch einmal von vorne beginnen. Das ist keine Schande, beim Ansetzen von Natursauerteig kann so etwas immer mal passieren. Herzliche Grüße!
Katja
Nachdem ich rausgefunden habe, dass im Schrank des WLAN-Routers konstante 26 Grad herrschen, bin ich entzückt in die Brotproduktion eingestiegen. Es klappt alles super und ist vor neugierigen Kinderchen geschützt. Vielen Dank für die ausführlichen Anleitungen.
Dirk
Der Schrank des WLAN-Routers? Darauf wäre ich nicht gekommen. Großartig! Viel Erfolg! Ich freue mich über weiteres Feedback!
Miriam
das war für mich DER Tipp überhaupt!!! Danke!
Marco
Mein Roggensauer habe ich ebenfalls oben auf dem WLAN router angezüchtet, hat super geklappt! Mal schauen, ob es mit dem Weizensauer auch so gut funktioniert!
Am besten mit einem Termometer schauen, wie warm der Router ist und ggf. eine unterlage dazwischenlegen.
bei mir steht er einfach offen im Regal.
Angelo Ricci
Hi Dirk
Vielen Dank für die Anleitung. Hat gut geklappt soweit und ist dieser Tage ein besonders passendes Projekt. Ich habe noch eine Bzw. Zwei Fragen:
Nach 7-10 Tagen, wenn der Lievito Madre sich optimal entwickelt hat, frischt man ihn auf bevor man ihn in den Kühlschrank stellt? Stellt man ihn als kleinen kompakten Teig in den Kühlschrank oder zum Zeitpunkt wo er voll aufgegangen ist? Die zweite Frage ist, schliesst man das Glas luftdicht wenn man es in den Kühlschrank stellt?
Dirk
Hallo Angelo,
die Lievito Madre darf erst in den Kühlschrank, nachdem sie aufgegangen ist. Dann kann das Glas fest verschraubt werden, denn im Kühlschrank kommt die Aktivität der Hefen zu einem Großteil zum Erliegen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Kathrin
Hallo Dirk,
vielen Dank für das tolle Rezept. Ich habe gerade meinen ersten Ansatz mit Apfelwasser gemacht und erst währenddessen festgestellt, dass sich auf einem der Apfelschnitze etwas Schimmel gebildet hat – allerdings maximal weit entfernt von der Stelle in der Schüssel, an der ich das Apfelwasser löffelweise entnommen habe. Es roch ansonsten wunderbar. Meinst du, die Hefen und Essigsäuren könnten sich noch gegen die paar Schimmelspuren durchsetzen, die sich mutmaßlich von der anderen Seite der Schüssel her ausgebreitet haben? Oder sollte ich meine LM in jedem Fall entsorgen?
Danke und liebe Grüße
Kathrin
Dirk
Hallo Kathrin,
Das kann ich aus der Ferne auch nicht sagen und ich möchte hier auch nicht ein generelles grünes Licht geben, dass es okay ist, mit Schimmel zu arbeiten. Das wäre einfach ein falsches Signal an alle, die das hier lesen. Schau einfach, wie sich dein Teig verhält in den nächsten Tagen. Wenn er keinen Schimmel ansetzt, ist alles in Ordnung. Zur Not musst du eben noch einmal von vorne anfangen. Also sei einfach wachsam.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
H.W.Neuschwander
Hallo,
Kann man diesen Ansatz auch mit Dinkel Vollkornmehl machen?
Ich bin Diabetiker und esse aus diesem Grund am liebsten Vollkornbrot, weil es weniger den Blutzucker hochtreibt!
Ich backe meine Brötchen aus einem Dinkel Vollkorn Hefeteig und würde gerne die Hefe durch einen Sauerteigansatz ersetzen!
Gruss Werner
Dirk
Hallo Werner,
ich habe es nicht ausprobiert, aber es spricht nichts dagegen. Wahrscheinlich musst du den Wasseranteil etwas erhöhen, da Dinkelvollkornmehl mehr Wasser aufnimmt, als Weizenmehl 550.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Dirk
dirkderneugierige
Dinkel-Sauerteig-Ansatz:
Hallo Werner, ich bin gerade dabei, meinen ersten Sauerteigansatz aus Dinkelmehl Typ 630 her zu stellen. Am 1.+2. Tag hat trotz 24 h bei 29 °C nichts gegärt, aber such nichts geschimmelt. Ich habe trotzdem nicht aufgegeben und täglich so ca. alle 6 Stunden umgerührt und alle 24 h ⅓ des (zukünftigen) Ansatzes ausgetauscht durch die gleiche Menge (also ca. 20 g Wasser 26 °C und 20 g Dinkelmehl Typ 630 gut durchgerührt) „Dinkelmehlpampe“ ersetzt. Und siehe da: „Er bewegt sich doch!“ Der Sauerteig-Ansatz hat am 3. Tag angefangen zu „blubbern“ und riecht herrlich frisch.
Morgen ist der 4. Tag. Mal sehen was passiert.
Nur mein Weizen Typ 1050… da blubbert nach 3 Tagen noch nichts …Und mein Apfekwassser braucht noch 2 ½ Tage Na mal sehen…
Also Werner: Wir Dinkelfreunde geben nicht auf und werden irgend wann die „Dinkel-Nuss“ knacken.
Liebe Grüße aus der Oberpfalz (Regensburger Land)
dirkderneugierige
Tobi
Hallo!
Ich wollte jetzt dieses Rezept ausprobieren aber da aktuell alles Mehl knapp ist habe ich nur Typ 405 oder Tipo 00 Mehl da welches ja nicht ganz so backstark ist.
Geht es damit trotzdem genau so gut?
Gruß
Dirk
Hallo,
dazu habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt. Versuche es mit dem 405er. Aber es kann sein, dass es nicht genügend Mikroorganismen enthält. Ein Versuch ist es aber wert.
Herzlicher Gruß,
Dirk
Moritz
hallo dirk,
danke für die anleitung. hab das mit dem apfelwasser gemacht. scheint gut zu funktionieren.
der teig braucht nur 6 stunden bis er sich verdoppelt hat. sollte ich trotzdem 24 stunden warten bis zum füttern oder sobald der teig sich verdoppelt hat?
lieben gruß
Dirk
Hallo Moritz,
wow, da geht ja schnell die Post ab bei dir. Ich würde in dem Fall nach 12 Stunden nachfüttern, denn 24 Stunden sind zuviel. Aus der Ferne ist so etwas aber immer schwer zu sagen und du musst selbst ein Gefühl dafür entwickeln. Neben den Hefen sollen sich ja auch die Säurebakterien entwickeln, damit dein Teig eine Haltbarkeit entwickelt. Aber ich denke, mit einem 12-Stunden Rhythmus bist du erst einmal gut beraten.
Herzliche Grüße,
Dirk
Lisa Kämpf-Dirks
Hallo Dirk,
Meine Güte musst du aktuell auf viele Kommentare antworten…
meine Frage geht in die Richtung der vorherigen:
Frische ich immer auf, wenn der Teig sich ordentlich verdoppelt hat? Also werden die Auffrischungsabstände immer kürzer, am Ende vielleicht sogar nur 4h? Oder frische ich immer so in etwa alle 24h auf, also bei 7 Tagen in ewa 7x?
Danke schon mal für die Antwort!
Lisa
Dirk
Hallo Lisa,
bei der LM können die Zeiträume wirklich immer kürzer werden. Das hängt immer davon ab, wie gut sich deine LM entwickelt.
Allerdings musst du nicht sofort auffrischen, sobald sie sich verdoppelt hat. Lasst irh ruhig auch etwas Zeit. Wenn sie 8-12 Stunden steht, ist das auch okay. In der Zeit entwickeln sich neben den Wildhefen die wichtigen Sauerteigkulturen, die die LM haltbar machen.
Herzliche Grüße!
Mara
Hallo Dirk,
erstmal vielen Dank für deine tollen Rezepte, ich bin einen Fan!
Ich bin jetzt bei Tag 7 mit LM und bis Tag 5 hat es wunderbar funktioniert, aber dann -für mich unerklärbar- hat meinen LM aufgehört richtig aufzugehen (nur noch zirka 1,5cm). Es riecht gut und schaut auch gut aus.
Hast du einen Tipp was ich tun könnte, um ihn doch wieder in die Höhe zu kriegen?
Vielen Dank & Grüße,
Mara
Dirk
Hallo Mara,
so lange alles gut riecht und die LM sichtbar arbeitet, ist alles in Ordnung. Dass sie nicht in die Höhe geht, kann daran liegen, dass sie ein bisschen zu feucht ist. Halte bei der nächsten Auffrischung eine kleine Menge Wasser zurück (aber so dass die LM nicht zu trocken ist). In der Regel steigt sie dann auch wieder leichter in die Höhe.
Akela
Ich sitze in Indonesien und da ist es ja ein bisschen wärmer. Mein Ansatz mit Apfelwasser hat sich in 12 Stunden bei Raumtemperatur fast verdreifacht, aber, was mir etwas Sorgen macht: Ich habe vor 5 Stunden aufgefrischt und er hat sich schon wieder verdoppelt!! Ist das noch im „normalen“ Bereich?
Dirk
Bei viel Wärme und vielen Hefen im Teig ist das normal. Wenn du das Gefühl hast, er kann nicht mehr weiter aufgehen, lasse ihn noch ca. 2-3 Stunden stehen, damit auch die Essigsäurebakterien hinterher kommen, denn die machen die LM erst haltbar. Dann frische wieder auf. Nach einer Woche sind 5-6 Stunden Reifezeit normal.
Michael
Hallo,
danke für die tolle Anleitung!
Bei mir wollen die Hefen wohl noch nicht richtig, ich habe vorgestern der Grundsauer mit Mehl zusammengeführt und es tut sich sehr schwer mit der Verdoppelung.
Sollte man dann im Zweifel trotzdem nach ca. 24 Stunden auffrischen? Ich habe nämlich das Gefühl, dass mit länger warten dann auch nichtmehr viel passiert und der Teig eher wieder etwas zusammenfällt.
Ich werde es auf jeden Fall weiter versuchen :)
Dirk
Hallo,
hast du den Ansatz denn warm stehen? Er muss wirklich mehr als 24°C haben, sonst arbeiten die Hefen nicht ausreichend. Länger als 24 Stunden sollte die Lievito Madre wirklich nicht stehen. Eher würde ich sogar etwas früher wieder füttern, um schneller mehr Hefen anzureichern.
Viele Grüße!
Sina
Hallo, auch von mir herzlichen Dank. Klappt mit 2 Tage altem Apfelwasser und Dinkel 630 hervorragend. Es tat sich 24 Stunden nichts, dann ging es langsam los. Da ich ratlos war, habe ich meinem Gefühl vertraut, noch gewartet und dann nach 48 Std. gefüttert. Riecht super und wächst und gedeiht prächtig. Liebe Grüße!
Sina
… aufgefrischt wie beschrieben – nicht gefüttert …
Annette l
Ist eine leichte Verfärbung auf der Oberfläche des aufgehenden Vorteigs normal oder ist das schon schimmel? so gelblich/braun?
stinken tut es nicht.
Dirk
Eine leichte Verfärbung des Mehls beim Gären ist normal. Schimmel entsteht auch nicht so schnell. Der braucht mehrere Tage, um sich zu entwickeln.
Marlon
Hallöchen und danke für diesen Artikel!
Meine Frage: Kann ich das Apfelwasser umgehn , indem ich eine kleine Menge Hefe zufüge?
Wären immerhin 3 Tage die man sich spart…
Dirk
Hallo Marlon,
das ist zwar rein theoretisch möglich, aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Denn wer sich eine Lievito Madre züchtet, will ja in der Regel weg von den Industriehefen (es gibt verschiedene Hefestämme). Bevor du das machst, versuche lieber das folgende, etwas schnellere Verfahren nach Dietmar Kappl:
Einen großen Bioapfel entsaften (also entweder im Entsafter, oder mit einem Blitzhacker/einer Reibe schreddern und den Saft in einem Sieb ordentlich auspressen. Du brauchst nur den Apfelsaft. Dann 30g von dem Apfelsaft, 120g Weizenmehl 550 und 45g Wasser (anfangs ca. 40°C warm) miteinander vermengen und dann 24-30 Stunden im ebenfalls mit der Lampe erwärmten Ofen (ca. 28°C) gären lassen, bis sich das Volumenverdoppelt hat. Mit diesem Grundsauer machst du dann weiter wie beschrieben. Das geht also in etwas mehr als einem Tag. Ausprobiert habe ich diese Verfahren selbst aber noch nicht.
Herzliche Grüße,
Dirk
Marlon
Vielen herzlichen Dank! So werd ich es mal ausprobieren!
Marita
Jetzt melde ich mich auch mal, Lm mit Apfelwasser angesetzt, in meiner Gärbox geht sie richtig toll nach oben, schau ich morgends nach, ist sie wieder nach unten geklettert, aber bleibt beim Verdoppeln. Jetzt der 8.Tag.. Ist das normal? Riecht gut und ist voller Löcher beim Füttern.
Dirk
Hallo Marita,
Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Toll, dass sich deine LM so gut anlässt. Gärbox und die sommerlichen Temperaturen tun ihr übriges dazu. Dass die LM wieder etwas zusammengeht liegt daran, dass die Hefen weniger arbeiten und vermutlich nicht mehr genug zu essen haben. Bei den hohen Temperaturen arbeiten sie einfach schneller. Ich denke, nach 8 Tagen ist deine LM reif für den ersten Einsatz. Riecht sie dazu ganz leicht säuerlich, reichen ihr nach der nächsten Auffrischung ca. 6-7 Stunden Gärzeit. Dann ist sie einsatzbereit oder kann in den Kühlschrank umziehen. Dort wird sie dann auch nicht so schnell hungrig.
Viel Spaß damit und herzliche Grüße!
Kristine
Hallo Dirk!
Wollte schon immer mal selber Brot backen, aber fand nie genügend Zeit! :)
Jetzt ist die Zeit endlich mal gekommen! ;) Und ich werde mal deine Rezepte als Vorlage nehmen.
Aber habe schon am Anfang eine Frage: wird der Apfel mit samt Schale und Kern in das Wasser gegeben?
Lieben Dank!
Mit Grüssen aus Riga!
Dirk
Hallo Kristina,
es sollte der ganze Apfel sein, um möglichst viele wilde Hefen ins das Apfelwasser zu bekommen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Hausi
Hallo Dirk,
das Ansetzen sollte doch wohl auch gehen, wenn ich Bierhefe (ein trübes Bier mit Hefe) verwende. Soweit ich weiß muss das Getränk lediglich Hefe von obergärigem Bier enthalten. (Untergärig geht nicht).
Hast du Erfahrung damit gemacht?
Gruß Hausi vom Unterländer BBQ e.V.
Dirk
Hallo Hausi,
meines Wissens gibt es einen Unterschied zwischen Bierhefe und Backhefe. Das unterschiedliche Hefestämme und sie verstoffwechseln unterschiedlich. Die Backhefe ist mehr auf das Enwickeln von Backtrieb getrimmt. Ich habe bislang noch nicht gehört, dass man mit Bierhefe gutes Brot backen kann. Aber probiere es aus und wir finden es heraus. :-)
Viel Erfolg, Dirk
Anke Kirchherr
Hallo Dirk,
tolle Anleitung, ich mache mich an die Arbeit. Anke
Dirk
Danke. Viel Erfolg! :-)
doc_snyder
Lieber Dirk,
eins vorab: einen tollen, interessant zu lesenden Blog hast du da!
Ich versuche mich gerade am Ansatz einer Lievito Madre nach deiner Anleitung. Tag 4 ist heute rum, bisher läuft es meiner Meinung nach gut! :)
Meine Anregung für alle interessierten Nachahmer: ich habe meinen Ansatz auf einer für Anzucht von Samen vorgesehenen Heizmatte stehen, das Sturzglas im (Ton-)Römertopf als „Übertopf“. Die Matte selbst liegt auf einer Styroporbox. Im Topf komme ich so auf konstante 28 C. Das Teil hat 12W Leistung, was auch für überschaubaren Stromverbrauch sorgen dürfte. Und für 10€ eine durchaus vertretbare Anschaffung.
Der Sauer geht nun schon seit Tag 2 in 5-6 h auf das dreifache, ich vermute die Hefen vom Apfelwasser sind einschlägig! Wir sind schon gespannt auf das Endergebnis :)
LG nach Berlin!
Dirk
Hey doc,
Danke für deinen Beitrag! Das mit der Heizmatte ist eine gute Idee und sicher hilfreich für alle, die keine andere Möglichkeit haben, den Ansatz irgendwo warm zu stellen. Viel Erfolg weiter mit deinem Sauerteig! Herzliche Grüße!
doc_snyder
Danke für die prompte Antwort!
Eine Frage stellt sich mir gerade, nämlich was spräche aus deiner Sicht dagegen, den Rest vom Ansatz der LM während der Herstellung gleich zu verbacken? Also das, was ich vom Anstellgut eigentlich wegwerfen würde nach den Auffrischungen. Ich habe jetzt nach Tag 4 mal ein Pizzabrot davon gebacken, das auch ordentlich aussieht und nicht verkehrt schmeckt. Denkst du da könnte durch eine „unreife“ LM etwas schlecht im Endprodukt sein? Gerochen hat der Ansatz immer recht hefig, leicht apfelig, leicht säuerlich, also eigentlich nicht schlecht oder dergleichen…
LG
Dirk
Du kannst das einfach ausprobieren. Es kann zu Fehlaromen führen oder zu einem zu sauren Brot, muss aber nicht. Das hängt immer davon ab, wie deine LM beschaffen ist und wie dir dein Brot am besten schmeckt. Klappt es für dich gut, dann mach das einfach. Herzliche Grüße!
Babsy
Hallo Dirk,
Vielen Dank für deine Anleitung. Da ich zur Zeit keine Hefe im Supermarkt gefunden habe und eh zu Hause bin (#wirbleibenzuhause) habe ich mit der LM angefangen. Meine LM ist nun 3 Tage alt und wächst fleißig. Leider habe ich keine 26 grad gefunden aber sie geht immer mindestens doppelt so hoch. Oder ist das schlecht?
Ich bin schon gespannt wie’s weiter geht und wie die Backergebnisse sein werden.
LG Babsy
Dirk
Hallo Babsy,
danke für deinen netten Kommentar! Die 26 Grad sind so ein Idealwert, die müssen es nicht unbedingt sein. Es sollten aber auf jeden Fall 24 Grad oder mehr sein, sonst wachsen die Hefen nicht schnell genug. Zur Not musst du deiner LM noch 1-2 Tage mehr spendieren. Aber wenn sie sich ohnehin verdoppelt, scheinst du ausreichend wilde Hefen in deinem Mehl zu haben.
Herzliche Grüße, Dirk
Lena
Hallo Dirk,
Danke für die schöne Anleitung. Hast du einen Tipp für mich um Schimmel im Apfelwasser zu vermeiden? Ist jetzt mittlerweile mein dritter Versuch. Die ersten zwei Tage ist immer noch alles in Ordnung und am dritten Tag entdecke ich jedes Mal wieder Schimmel.
Liebe Grüße
Lena
Dirk
Hallo Lena,
das ist natürlich ärgerlich. Ein Patentrezept dagegen habe ich nicht. Aber versuche doch einmal das andere Verfahren, das ich etwas weiter oben in einem Kommentar beschrieben habe (Antwort an Marlon vom 29. März 2020 um 13:41). Das geht sogar schneller, so dass sich nicht groß Schimmel bilden kann.
Herzliche Grüße, Dirk
Elke
Hallo Dirk,
ich hatte bei meinem ersten Versuch das gleiche Problem. Meine Idee war, dass sich der Schimmel vor allem da bilden kann, wo der Apfel aus dem Wasser ragt. Das hab ich beim zweiten Versuch mit einem Einmachglas, das ich zum Beschweren mit Wasser gefüllt habe unterbunden. Ob die Idee richtig war weiß ich nicht, aber es hat geklappt :-) jetzt habe ich meinen LM Ansatz im Backofen stehen und bin gespannt was passiert :-)
Vielen lieben Dank für die tolle Anleitung!
Viele Grüße, Elke
Dirk
Hallo Elke,
super, dass es geklappt hat. Es kann gut sein, dass alle Apfelteile unter Wasser liegen müssen, damit sich kein Schimmel bilden kann. Deine Technik hat also genau richtig funktioniert!
Viel Spaß mit deiner Lievito Madre!
Veit
Hallo Dirk,
Danke für den tollen Artikel und das Rezept. Mein LM steht nun seit 6 Tagen unter der Spüle. Im Ofen war die Temperatur immer im niedrigen 20er Bereich. Unter der Spüle neben der Spülmaschine erscheint es etwas wärmer. Habe diesen Ort auch zur Hauptgärung beim Bierbrauen immer verwendet. Jetzt meine Frage:
Ich verwende ein Bioland Weizenmehl Type 405, weil kein 550 aufzutreiben war. Der LM scheint gut zu arbeiten, es verdoppelt bis verdreifacht sich immer gut in den 24 std. Aber was mich etwas wundert: Es riecht eher säuerlich, leicht vergoren. Erinnert an Kimchi. Kein Schimmel, gute Aktivität, wird von Tag zu Tag besser, aber weil du ja meintest, es solle eher nach Mehl und Hefe riechen. Hattest du so was auch mal?
Ansonsten probier ich morgen, übermorgen mal ein erstes Brot aus…
Danke und alles Gute
Veit
Dirk
Hallo Veit,
der säuerliche Geruch ist normal, denn LM ist ein Sauerteig. Neben den Hefen, entwickeln sich auch Essigsäurebakterien, die die LM haltbar machen. Vermutlich ist der Geruch bei dir ausgeprägter, da es unter deiner Spüle keine 26-28 Grad hat. Das macht die Essigsäurebakterien aktiver. Meine Angabe ist relativ zu sehen und galt mehr den Lesern, die bereits einen Roggensauerteig gezüchtet haben. Der ist in der Regel vom Geruch her deutlich vergorener und saurer und ich wollte nicht, dass die sich wundern, warum die LM so wenig säuerlich riecht. Aber wie gesagt: Leicht säuerlich und vergoren ist kein Problem, sondern genau richtig! Versuche sie dennoch an einen Ort zu stellen, der 26-27°C hat, denn du willst den Hefen einen Vorteil verschaffen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Veit
Hallo Dirk,
Super, vielen Dank!
Gesa
Gerade habe ich das Rezept gelesen, nachdem ich zwei Ansätze wegwerfen musste.
Es sind tolle Tipp, die ich auf jeden Fall ausprobieren werde, dabei!
Mein Problem, Lebensmittel wegwerfen… Kann ich den Teil des Ansatzes, den ich nicht weiter vermehren möchte nicht irgendwie nutzen?
Dirk
Hallo Gesa,
ich bin generell auch dagegen, Lebensmittel wegzuwerfen. Beim Ansatz der LM aber züchtest du verschiedenste Mikroorganismen – gute und weniger gute – und so lange die LM nicht ihr Gleichgewicht gefunden hat (sprich: Die guten Mikroorganismen haben die weniger guten verdrängt) weiß du nicht, mit was du es da wirklich zu tun hast. Von daher rate ich dir, für die Zeit des Ansatzes von deinen Vorsätzen abzurücken und lieber mal etwas zu entsorgen, statt deine Gesundheit zu gefährden. Für später gibt es dann immer Möglichkeiten, übriggebliebenes Anstellgut sinnvoll weiter zu verarbeiten.
Silvia Gruss
Hallo Dirk,
Aber was macht es denn für einen Sinn einen neuen Ansatz zu machen mit 80g Mehl, 80g unreife LM und 40g Wasser = 200g und dann nach dem Gehen davon 80g weiter zu führen und den Rest zu entsorgen? Es ist doch dasselbe wenn ich nur 40g/40g/20g neu Ansetze und dann nur 20g wegwerfe?
Dirk
Hallo Silvia,
du kannst die Mengen immer nach deinen Bedürfnissen anpassen – besonders später, wenn die LM gelungen ist. Ich habe diese Werte selbst beim ersten Ansatz von einer anderen Anleitung übernommen und war damit erfolgreich, daher habe ich sie hier so weitergegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass man anfangs mit größeren Mengen hantiert (und da eben auch mal was wegwerfen muss), um sicherzustellen, dass man ausreichend aktive Mikroorganismen im Mehl erwischt. Je nach Alter des Mehls kann es nämlich sein, dass die kleinen Helfer immer weniger werden und wenn man nur geringe Mengen für den Ansatz verwendet, kann es passieren, dass man nicht genügend davon in die LM bekommt. Das ist aber nur eine Vermutung von mir – wissenschaftlich untersucht habe ich das nicht. Später, wenn die LM fertig ist, geht es mehr darum, dass die stabilen Mikroorganismen in deiner LM frische Nahrung bekommen, in Form von Stärke. Das funktioniert dann auf jeden Fall auch mit herunter- oder hochgerechneten Mengen.
Miss Moppel
Hallo, da momentan ja kaum noch Hefe zu bekommen ist und ich schon mit Roggen-Sauerteig sehr gute Erfahrungen gemacht habe, nun mein neues Projekt. Mein erster Versuch mit Äpfeln ist verschimmelt. Habe nun mit Rosinen angesetzt und nach 3 Tagen herrliches Wasser gehabt. Momentan bin ich bei Tag 3 des Auffrischens. Kann es sein, das der Ansatz schon gut ist? Der geht sowas von ab, kaum zu glauben. Habe gestern schon damit gebacken, weil ich den herrlich duftenden Rest nicht weg tun wollte. Super, braucht etwas länger als bspw. Trockenhefe, aber das kommt sicher noch. Habe das Glas momentan immer im Küchenfenster stehen, Sonne satt.
Herzlichen Dank für diese tolle Idee.
Dirk
Hallo, da der Ansatz darauf zielt, die Hefen zu stimulieren, kann es schon sein, dass deine LM nach 3 Tagen bereits gut zum Backen verwendet werden kann. Mach trotzdem weiter, denn die Sauerteigkulturen müssen sich auch entwickeln und die brauchen etwas länger. Wenn du da zu früh aufhörst, kann dir die LM schimmeln.
Dass LM etwas länger braucht, als Trockenhefe, ist auch normal. Es handelt sich schließlich nicht um hochgezüchtete Industriehefen, sondern um Wildhefen, die du da kultivierst. Aber da es bislang so schnell ging, gehe ich mal davon aus, dass dein Mehl sehr viele von diesen Hefen enthält. Viel Spaß mit deiner Lievito Madre!
Fabian
Moin Dirk!
Vielen lieben Dank für das herrliche Rezept. Meine Madre ist jetzt 7 Tage alt und ich muss nach 12 Stunden schauen, dass sie mir nicht oben aus dem Sturzglas heraus kommt :)
Ich hätte noch einen Tipp für das Apfelwasser, da ich selber (auch) das Problem hatte, dass am 2. Tag noch alles in Ordnung schien, am 3. aber Schimmel sichtbar wurde.
Ich habe mich nach 2 Versuchen in der Schale (mit dem Gemüsenetz) für ein 500g Joghurtglas entschieden. Da hab ich den Apfel grob klein geschnitten und ein Viertel „ganz“ gelassen. Nachdem ich die kleineren Stücken im Glas mit Wasser aufgefüllt hatte, hab ich das Viertel (mit der Schale nach unten) oben in den Glashals gekeilt, dass es komplett unter Wasser war und die anderen Stücke unten hielt. Zuletzt dann den Deckel leicht drauf gemacht (nicht fest zudrehen, lieber nur auflegen!) und als weitere Abwehr das Ganze noch im Gemüsenetz verstaut.
Nach 3 Tagen auf der sonnigen Fensterbank hatte ich ein hervorragendes, schimmelfreies Apfelwasser :D
Beste Grüße aus dem Norden und vor allem viel Gesundheit!
Fabian
Dirk
Moin Fabian,
Wow, das ist eine wirklich ausgeklügelte Technik! Danke, dass du sie mit uns teilst. Ich bin mir sicher, sie wird einigen hier weiterhelfen.
Viel Spaß mit deiner LM und viel Erfolg beim Backen!
Alex
Hallo Dirk,
zuerst einmal vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst. Dank Deiner tollen Beschreibungen ist es mir gelungen einen Sauerteig und eine Lievito Madre herzustellen.
Die ersten Backergebnisse mit dieser waren super aber mittlerweile sieht sie eher aus, wie eine auf Deinem Bild dargestellte „gefütterte“ obwohl ich sie immer „aufgefrischt“ habe. Sie braucht ca. 7 Std sich zu verdoppeln und bildet wie auf Deinem Vergleichsbild nur kleine Blasen. Auch beim Backen sind die Ergebnisse nicht mehr überzeugend. Was habe ich falsch gemacht? Ist noch etwas zu retten oder sollte ich eine neue ansetzen und die alte entsorgen?
Beste Grüße
Alexander
Dirk
Hallo Alexander,
vielen Dank für dein nettes Lob und erst einmal ruhig Blut. So schnell musst du nichts wegwerfen. So lange sich deine LM verdoppelt und gut riecht, ist erst einmal alles in Ordnung.
Nicht jedes Mehl führt zum selben Ergebnis. Vielleicht hast du kürzlich die Mehlsorte gewechselt und eines erwischt, das weniger Teigstruktur ausbaut. Aber Trieb ist ja offenbar weiterhin vorhanden, wenn sich die LM verdoppelt und das ist erstmal die Hauptsache.
Vielleicht ist die Auffrischung auch etwas zu feucht. Auch dann bilden sich weniger große Blasen aus.
Mein Tipp: Besorge dir ein anderes Mehl und frische ein paar Mal auf. Du kannst auch mal einen kleinen Löffel Honig hineingeben. Der peppt die LM meist wieder auf.
Deine LM ist eben lebendig und mal besser und mal weniger gut drauf. Das kann an der Temperatur liegen, am Mehl oder an sonstigen Dingen. Aber so schnell gibt sie nicht auf.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Jonas
Hi Dirk,
Vielen Dank fuer das tolle Rezept und den super Blog! Genau das richtige Projekt fuer die aktuell langen Tage zuhause :-)
An andere Leser, die sich mit dem Apfelwasser herumgeaergert haben: bei mir hat sich das mit dem Verschimmeln gelegt, nachdem ich angefangen habe das Wasser regelmaessig umzuruehren und es mit einer guten Portion Zucker (so 1-2 EL) angesetzt hatte. Nach zwei gescheiterten Versuchen hatte ich innerhalb von 2 Tagen auf der sonnigen Fensterbank ein wunderbar sprudelndes nach Cider riechendes Hefewasser. Als ich meine LM damit angesetzt habe, hat die sich gleich beim ersten Mal nach 4-5 Stunden verdreifacht.
Frage an Dirk: meine LM riecht ziemlich sauer, geht aber eigentlich ganz gut auf (das Anfangstempo ist jetzt etwas raus, aber sie verdoppelt sich so alle 6-8h). Ich habe nur das Gefuehl, dass der Essiggeruch relativ stark ist. Bisher hatte ich sie neben dem Heizungsrohr auf meinem Warmwasserboiler stehen. Die Temperatur konnte ich noch nicht messen (aktuell kein Thermometer zur Hand), sie liegt dort aber deutlich ueber der Raumtemperatur. Ist es der LM noch zu kalt, um einen eher milden Joghurt-artigen Milchsaeuregeruch zu entwickeln? Oder wie wuerde man sie vom Essig eher in Richtung Milde Saeure / Aromatik bewegen? Vom Trieb her zu beurteilen, scheinen die Hefen ziemlich aktiv zu sein. Vielleicht bin ich hier zu besorgt, die sehr starke Saeurearomatik nach 4 Tagen wundert mich nur etwas, aber meine Erfahrungen mit Sauerteig sind auch begrenzt.
Vielen Dank schon mal fuer eine etwaige Antwort!
Viele Gruesse aus Berlin
Dirk
Hi Jonas,
Danke für den Tipp zum Apfelwasser! Das klingt nach einer super Lösung und der Zucker hat deinem ersten LM Ansatz natürlich einen ordentlichen Kick gegeben. Es ist normal, dass er sich inzwischen, nur mit normalem Wasser ohne Zuckerzusatz, etwas beruhigt.
Dass die LM nach Essig riecht ist nicht ungewöhnlich. Denn obwohl bei der LM die Hefen besonders gefördert werden, entwickeln sich auch Essigsäurebakterien. Die brauchst du auch, damit die LM haltbar wird.
Vielleicht begünstigt dein Mehl die Ausbildung der Essigsäurebakterien noch einmal im Besonderen, oder es ist an dem Ort, an dem du sie züchtest, eher 24 Grad, statt 28. Auch das begünstigt die Essigsäurebakterien.
Es ist also nichts verkehrt an deiner LM, aber sie braucht entweder mehr Wärme, ein anderes Mehl oder kürzere Gärzeiten, denn je länger sie gärt, umso mehr Essigsäurebakterien hast du auch.
Frische sie mal öfter nach 5-6 Stunden auf und schau, ob sich das Problem gibt. Ansonsten wechsle das Mehl – und besorg dir ein Thermometer.
Viel Erfolg und herzliche Grüße.
Alex
So, ich versuche mich auch gerade daran.
Erste Erkenntnis: Rieeeesensauerei!
Ich hab das Apfelwasser 4 Tage stehen lassen. Habe dann Glas-1 befüllt wie im Rezept. Glas 2 hab ich mit einer deutlich flüssigeren Mischung gefüllt. Die flüssige Mischung ging etwas schneller auf, am Ende waren aber beide etwa (nicht ganz) verdoppelt. Glas-1 habe ich jetzt das erste mal mit 80g Mehl und 50g Wasser „gezüchtet“. Glas-2 habe ich nur mit Mehl „gezüchtet“. Und zwar so, dass der Teig nicht mehr klebt und die Sauerei weniger wird.
Nun steht alles wieder an seinem Platz. In Ermangelung eines Routerschranks und einer Glühbirne im Ofen habe ich die Gläser auf der Heizung stehen. Und zwar mit Kartonstreifen drunter, damit sie nicht direkte Hitze bekommen. Daneben steht ein Thermometer. Das ist ganz praktisch:
Zu warm: Mehr Schichten Karton drunter.
Zu kalt: Weniger Karton drunter.
Eine Frage noch: Wie knetet ihr? Per Hand? Maschine? Einfach mit ner Gabel verrühren?
Dirk
Hallo Alex,
Na, die Riesensauerei scheint ja eher auf deine Experimentierfreude zurück zu gehen, neben meiner Beschreibung noch ein zweites Glas mit einer deutlich flüssigeren LM anzusetzen. Kann man alles machen – die traditionelle LM ist aber eher fest und nicht so flüssig. Sie liegt in der Regel zwischen 40 und 50 Prozent Hydration. Meine liegt eher bei 40.
Die Technik mit den Pappen unter dem Glas ist eine prima Lösung. Ich habe das vor Jahren einmal mit unterschiedlich großen Tassen bewerkstelligt, die ich unter das Glas mit Sauerteig gestellt hatte. Kleine Tassen (=näher an der Heizung) für mehr Wärme und größere, für weniger. Man muss sich da ein bisschen reinfuchsen.
Was das Kneten angeht: ich knete kaum, ich vermische mehr mit einem Löffel in einer Schüssel, bis ein Teig entstanden ist. Der ist dann so halb fest und halb will er in der Schüssel kleben. Daher wechsle ich dann zum Teigschaber, forme den Teig noch etwas damit und lasse ihn dann rasch ins Glas rutschen, ehe er in der Schüssel festhängt. Ist alles eine Sache der Gewohnheit. Bäcker wird man eben nicht über Nacht.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Alex
Missverständnis: Die Riesensauerei bezieht sich auf das Rauskratzen des gegangenen Teigs Der ist – nach Rezept – bei mir dann schon sehr klrbrig und hat so ne Nutellaartige Konsistenz. Mach dem Auffrischen ist es dann was ganz Anderes.
Mein im ersten Schritt sehr flüssiger und im zweiten Schritt sehr fester Experimentteig geht übrigens auch jetzt deutlich besser auf. Nach nun 2,5h ist er schon um Faktor 1,5 gewachsen. Meine Theorie hierzu: Der ist mit dem Rest des Apfelwassers angesetzt. Dort hatte sich nach dem abseihen ein etwas trüberer Satz am Boden gebildet. Kann es sein, dass Hefen sich absenken und somit im Bodensatz mehr Hefen sind?
Achso, noch ne Theorie zum Apfelwasser:
Ich habe in meines zusätzlich eine winzige Messerspitze Honig gegeben, da ich nur braunen Roh-Rohrzucker habe und auf Nummer sicher gehen wollte. In vielen anderen Rezepten ist Honig ja drin Bestandteil und ich finde den passend, da er ein Naturprodukt ist.
Honig hat ja nun etwas antibakterielle Eigenschaften. Vielleicht hatte ich deshalb trotz 4 Tagen Standzeit keinen Schimmel? Angesetzt hatte ich das Wasser in einer hohen Frischhaltedose (diese Tupperartigen, die am Deckel 4 Clips haben, mit denen man sie verschließt) und einfach 2 Clips offen gelassen, damit sie nicht ganz schließt. Hat prima geklappt.
Dirk
Hallo Alex,
achso, DIE Sauerei meinst du :-) Ja, die bleibt leider erhalten. Durch die Gärung wird die LM flüssig und klebrig. Nutella-artig trifft es gut. Da musst du leider durch.
Dass im Bodensatz des Apfelwassers besonders viele Hefen sind, ist schlüssig, man kennt das ja vom Hefeweizen, wo sich ebenfalls die Hefen am Boden ablagern.
Honig hat dem Apfelwasser auf jeden Fall auf die Sprünge geholfen. Ich habe ihn bei meiner LM bislang noch nicht eingesetzt, weil die leicht antibiotischen Eigenschaften natürlich auch die Entwicklung der Essigsäurebakterien in der LM hemmen. Aber das ist nur Theorie – wenn andere damit erfolgreich fahren, scheint es ja zu funktionieren.
Weiter viel Erfolg mit deiner LM!
Jeff Frey
Hallo Dirk,
danke für den tollen Blogg.
Nachdem ich den Roggensauerteig erfolgreich ansetzte und schon seit Wochen auffrische, habe ich schon tolle Brote gebacken.
Ich wollte mich dann an der Lievito Madre versuchen aber irgendwas läuft bei mir schief. Ich bin gerade beim 3. Versuch. Der Ansatz mit dem Apfelwasser geht gut und die Lievito wächst prima beim 2. Auffrischen auch. Nach dem 3. auffrischen passiert nichts mehr. Keine Anzeichen das sie wachsen will. Das Glas steht in einem alten Terrarium bei 26C -28C. Hast Du vielleicht eine Idee was das sein könnte.
Vielen Dank
Gruß Jeff
Dirk
Hallo Jeff,
danke für dein nettes Feedback. Leider habe ich keine Idee, was bei dir schiefläuft. Ich habe im Februar erstmals LM angesetzt und es hat auf Anhieb geklappt, weshalb ich keine weitere LM ansetzen musste. So habe ich bislang keine negativen Erfahrungen damit sammeln können. Ich kenne es vom Roggensauerteig, dass der mal einen Tag Pause einlegt, bevor er wieder stärker arbeitet. Bei der LM ist das aber eher ungewöhnlich, da sie sehr auf Hefe gezüchtet wird. Vielleicht solltest du dein Mehl wechseln. Das ist aber nur eine Vermutung. An der Temperatur sollte es nicht liegen.
Weiter viel Erfolg und herzliche Grüße!
Jane
Hallo Dirk!
Ich habe das gleiche Problem wie Jeff!
Erst einmal ganz herzlichen Dank für Deine tolle Webseite und die ausführlichen und unterhaltsam geschriebenen Anleitungen.
Ich habe vor ca. einer Woche meine Apfelwasser angesetzt. Hat alles super geklappt, Apfelwasser, dann erstes Ansetzen des Teigs, und große Freude, als er sich tatsächlich nach 24h verdoppelt hatte!! Dann Auffrischen, und die LM verdoppelte sich schon innerhalb von 4 Stunden! Wieder aufgefrischt- genauso wie beim ersten Mal – aber nun tut sich schon seit 24 h nichts mehr. Etwas flüssiger ist der Teig geworden, ein paar kleine Bläschen hat er, aber er steigt nicht im Glas. Ich hab ihn in einer Kühlbox mit Wärmflaschen, bei zwischen 20 und 28 Grad. Ist das vielleicht zu warm gewesen? Kann ich den Lievito einfach noch einmal auffrischen, auch wenn er sich nicht verdoppelt hat? Vielleicht mit etwas Honig oder Zucker als “Booster”? Ich fänd’s schade, noch einmal von vorne anfangen zu müssen, da ja auch nix schimmelt.
Dirk
Hallo Jane,
vielleicht hast du deine LM zu früh wieder aufgefrischt, denn nach 4 Stunden ist sie vielleicht aufgegangen, doch die wichtigen Säurekulturen können sich in dieser Zeit nicht ausreichend entwickeln. Lass die LM anfangs mindestens 8 Stundn gären, bevor du sie wieder auffrischst, auch wenn sie sich bereits früher verdoppelt.
Den Trick mit dem Honig kannst du einmal ausprobieren.
Viel Erfolg und herzliche Grüße.
Jane
Danke für Deine Antwort – da geb ich doch gern mal einen Kaffee drauf aus!
Aber zu früh hab ich nicht aufgefrischt, eher zu spät! Ich hatte es mir extra notiert: Mo 15:00 erste Auffrischung, Dienstag 18:00 die zweite. Die Temperatur hat bei meiner Methode ziemlich geschwankt, da die Wärmflaschen in der Kühlbox erst sehr warm sind, dann aber doch rasch abkühlen. Vielleicht hat auch das Nachlegen von Wärmflaschen alle paar Stunden zu viel Bewegung gemacht? Und zu feucht darf es vielleicht auch nicht sein? Jedenfalls ist mein LM nun mausetot seit 2 Tagen, da hat auch Honig und Nachfüttern mit etwas Mehl nicht geholfen. Er riecht sehr sauer, ich werde ihn entsorgen und einfach nochmal neu anfangen. Das Apfelwasser steht schon auf der Fensterbank. Und dann werde ich meinem 550 Bio-Mehl vielleicht ein bisschen Dinkelmehl beimischen, das geht doch, oder? Und vor allem mal auf konstante Temperatur achten. Mein Router macht leider nur 20 Grad, aber Backofen geht ja auch…
Wünsch mir Glück! :-)
Dirk
Vielleicht war das wirklich ein bisschen viel auf und ab für deine Lievito Madre. Ich drücke die Daumen, dass es beim zweiten Versuch klappt!
Stefanie Korntner
Hallo,
ich habe genau das selbe Problem, die ersten 2 Tage geht die LM bis zum 3-fachen auf und beim 3. Mal auffrischen stoppt alles. Ich habe es jetzt schon 3 Mal probiert und sogar das Mehl gewechselt. Hast du mittlerweile eine Loesung gefunden?
Vielen Dank,
Stefanie
Katharina
Moin,
ich habe es auch mit dem Apfelwasser-Ansatz probiert. Beim ersten Mal gleich Glück gehabt, das Wasser roch ok. Die LM ist jetzt etwa 36h alt und geht auf wie ein Weltmeister, letztens schon nur 12h gebraucht – aber sie riecht streng. Ich halte sie im Backofen mit der Lampe an, hab aber nichts zum Temperatur messen. Ist aber deutlich wärmer als Raumtemp.
Der Geruch ist aber wirklich unangenehm. Ich hab noch nie einen Sauerteig gemacht. Vielleicht riecht sie wie ein normaler Sauerteig jetzt? Nicht sehr angenehm und ich kann es mit nichts vergleichen. Nicht nach Joghurt. Sehr säuerlich. Auch nicht Aceton. Soll ich nochmal neu anfangen? Kann man das noch retten?
Vielen Dank für deine Hilfe :)
Dirk
Hallo Katharina,
Danke für dein Feedback. Ich kann aus der Ferne leider auch nicht beurteilen, ob deine LM „richtig“ riecht oder nicht. Es kommt immer darauf an, welches Zusammenspiel an Mikroorganismen in deinem Mehl enthalten ist und welche Bakterien sich da besonders schnell entwickeln. Vom Roggensauerteig kenne ich es, dass er ein paar Tage lang fies müffeln kann, ehe er sein Gleichgewicht findet. Das kann ebenso bei der LM der Fall sein. Du musst deinem Gefühl vertrauen: Zeigt die LM keinen Schimmel und hat Triebkraft, würde ich ihr noch ein paar Tage geben. Hast du aber das deutliche Gefühl, sie „stinkt“ ungesund, dann entsorge sie lieber. Im Zweifelfall muss man sich da auf seine Sinne verlassen. Die Natur hat sie uns gegeben, um uns vor Ungesundem zu warnen. In dem Fall besorge dir ein anderes Mehl (anderer Hersteller) und versuche es noch einmal. Mehl ist ein Naturprodukt und die Qualitäten können sehr unterschiedlich sein. Das sieht man ihm leider von außen nicht an.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Katharina
Hi Dirk,
danke für deine Antwort. Schimmel ist nicht zu sehen und sie geht mittlerweile schon in 5h auf das doppelte auf (jetzt ist sie also insgesamt etwa erst 42h alt). Mit frischem Mehl gemischt geht der Geruch in Ordnung, ich denke so wie sie eigentlich riechen sollte, etwas säuerlich-joghurtig und hefig. Aber schon nach einer Stunde nicht mehr wirklich angenehm.
Ich denke ich werde sie entsorgen und im nächsten Versuch ein anderes, teureres Mehl nehmen.
Nochmal Danke und viele Grüße
JÖRG
Hi Dirk, gut geschrieben und nachmachbar. Alles klappte wunderbar auch mit frischgemahlenem Demeter Dinkel voller geht’s nicht korn. Bei mir steht der Teig leider bei so um 20 Grad geht trotzdem super allerdings recht sauer. Ich werde bei den Backvermehrungen die Temperatur höher halten dann mildert sich die Säure ab. Übrigens habe ich nichts weggeworfen sondern mit dem Rest sofort gebacken mit 12 Stunden vorteig und 400 Gramm Mehl vollkorn Brot in den ersten 3 Tagen relativ fest aber geht also nichts verschwenden mehr Backen….
Erich und Erni Hutter
Wieviel war der Rest LM in Gramm ca. und hast noch ? Gramm Hefe dazugegeben?
Ich muss meinen Rest auch verbacken und weiß nicht, ob er triebstark ist.
Alex
Hi nochmal,
auch wenn ich nun an Tag 8 immer noch ca. 10 Stunden warten muss, bis die LM ihr maximum hat, nähere ich mich dem Ende. Meinen zweiten Versuch habe ich mittlerweile abgebrochen, da er sich der „Rezept-LM“ am Ende angeglichen hat. Nun habe ich eine – vielleicht blöde – Frage:
1) Stelle ich die fertige LM direkt nach dem Auffrischen (also mit einer recht festen Konsistenz) in den Kühlschrank, oder lasse ich sie erst verdoppeln und stelle sie dann mit dieser recht flüssigen nutellaartigen Konsistenz kalt?
2) Wenn ich die LM in einem Rezept nun verwenden will: Verwende ich sie fest (gleich nach dem Auffrischen) oder flüssig (mach dem Verdoppeln)?
Ich lese und lese Teil 1-3 und bin mir irgendwie immer noch nicht sicher was richtig ist…
Grüße, Alex
Dirk
Hallo Alex,
Die LM darf weder direkt nach dem Auffrischen (also fest) in den Kühlschrank, noch darf daraus ein Teig gemacht werden. Erst, wenn sie die, wie du es nennst, Nutella-artige Konsistenz erreicht hat, ist sie reif und stabil. Damit kannst du dann einen Teig ansetzen. Ebenso hält sie sich dann auch rund 7 Tage ohne weitere Behandlung im Kühlschrank.
Alex
Vielen Dank für die eindeutige Antwort!
Hannah
Hallo Dirk,
Vielen Dank erstmal für deinen schönen Blog.
Ich habe vor ein paar Tagen, hier in Apulien (wo ich wohne) nach deinem Rezept meine erste LM angesetzt. Die LM ist auch an den ersten 2 Tagen wunderbar aufgegangen, doch leider wächst sie jetzt nicht mehr so gut und ist auch recht flüssig. Mir kommt es so vor als würde sie von Tag zu Tag weniger schnell aufgehen. Ist das normal, eig. sollte es doch das Gegenteil sein, oder?
Ich habe meine LM tagsüber auf der Heizung stehen, die ich auf 30 Grad eingestellt habe. Leider ist es auch hier in Italien noch nicht besonders warm :(. Nachts kann ich jedoch nicht die Heizung anlassen, daher stecke ich sie übernacht mit einer lauwarmen Wärmflasche in eine Decke.
Hast du eine Idee was ich besser machen kann, bzw. woran es liegen kann, dass die LM von Tag zu Tag weniger schnell wächst?
Vielen Dank schonmal und viele Grüße aus Italien.
Dirk
Hallo Hannah,
Je flüssiger die LM ist, umso schwerer fällt es ihr, ein stabiles Teiggerüst aufzubauen und hochzugehen. Anscheinend nimmt dein Mehl weniger Flüssigkeit auf. Lievito Madre ist immer eher ein fester Weizensauerteig. Reduziere daher die Wassermenge, die du zugibst um ca. 10ml oder mehr.
Auch könnte es direkt auf der Heizung zu warm sein. Stell einen umgedrehten Teller o.ä. darunter. So lange die LM arbeitet und gut riecht ist nichts verloren. Ich denke, sie erholt sich dann wieder. Falls nicht, versuche ein anderes Mehl.
Herzliche Grüße nach Apulien!
Alex
Ich muss jetzt nochmal doof fragen.
Meine LM wirkt mittlerweile recht ausgeglichen. Sie riecht gut und macht schöne viele kleine Luftblasen. Trotzdem braucht sie nach nunmehr 11 Tagen immer noch 12 oder mehr Stunden bis sie ihr Maximum (ziemlich genau verdoppelt) erreicht hat. Ich hab auch das Gefühl, dass das nicht mehr schneller wird seit einigen Tagen.
Erkläre ich sie jetzt als fertig gezüchtet, mache ich mit dem Auffrischen noch einige Tage weiter, oder versuche ich irgendwelche Tricks wie Honig, etc.?
Bin etwas unsicher…
Dirk
Alex, das klingt, als sei die LM etwas schwach auf der Brust. Hast du mal das Mehl gewechselt? Dass sie nach 11 Tagen immer noch so lange braucht, bis sie sich verdoppelt, ist ganz schön lang. Dazu muss ich sagen: Ich habe ja selbst erst eine LM angesetzt, nämlich meine. Das war im Februar und die hat sich gleich beim ersten Ansatz verdreifacht. Danach hat sie sich schnell auf ein Verdoppeln innerhalb von 5-6 Stunden eingependelt. Davon scheint deine LM im Moment noch entfernt zu sein. Ich glaube aber nicht, dass du weiter züchten musst.
Setze doch einfach mal einen Grundteig für Pizza oder Pizzabrot an und schau, was passiert. Und vor allen Dingen: Versuche mal, ein anderes Mehl zu verwenden. Denn dein Mehl liefert offenbar nicht genügend wilde Hefen. Ein wenig Honig beim Auffrischen kann auch nicht schaden.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Alex
Interessanter Weise hab ich das Mehl notgedrungen gewechselt (etwa nach der Hälfte) da es das ursprüngliche aktuell nicht gibt. Habe aber eher upgegraded. Nämlich von Penny Bio 550er auf Denn’s Dennree Bio 550er…
Na dann stelle ich sie heute einfach mal in den Kühlschrank und lasse das Auffrischen.
Danke!
Alex
Der Tipp mit dem Honig war der richtige. Verdoppelt in 8h, fast verdreifacht in 12.
Paula
Lieber Dirk.
Ich bin mit Deiner Hilfe und ohne jegliche Erfahrung sehr weit in meinem Verständnis von Teigen gekommen. Danke dafür!
Ich habe immer Schwierigkeiten den Rest des Anstellguts oder in diesem Fall der Lievito Madre zu entsorgen. Ich bin nun bei der zweiten Auffrischung und Frage mich, was ich mit dem Überbleibsel anstellen kann?
Dirk
Hallo Paula,
liest dir meinen Artikel Auffrischen der Lievito Madre durch. Dort findest du alle Antworten.
Herzliche Grüße
Alex
Ich hab das auch nicht übers Herz gebracht. Ich hab gerne Flammkuchen damit gemacht. Da kommt normal gar keine Hefe rein, macht also nix wenn die LM da sehr schwachbrüstig gibt. Auch Quiches und ab Tag 4 kleine Brötchen gingen bei mir ganz gut.
Ella
Hallo Alex, Flammkuchen klingen ja sehr spannend! Hättest du da das Rezept? Danke :) Ella
Alex
Besser spät als nie:
Kein getestet Rezept mit LM, aber hau einfach zu den theoretisch übrigen 130g LM nochmal 150g Mehl dazu und dann so viel Wasser bis ein sehr fester Teig entsteht. Hauchdünn ausrollen, Creme freche mit Salz, Pfeffer und nem Schuss Milch verrühren, draufstreichen und mit Zutaten nach Wahl belegen. Bei 200 Grad in den Ofen und rausholen wenn braun
Ist völlig simpel…
Paula
Hatte es übersehen. Danke!
Fabrizio
Hallo Dirk,
großartiger Blog.
Bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und hängen geblieben, ich habe alle anderen Links zu Weizensauerteig / Lievito Madre aus den Favoriten entfernt.
Heute habe ich es endlich geschafft, die Bio Zutaten zu besorgen und habe eben mein Apfelwasser angesetzt. Dabei habe ich mich für die von Fabian am 13.04.2020 11:40 beschriebene Methode gehalten.
Mir gefällt dein Blog sehr gut, auch gefällt mir, wie du dir die Zeit nimmst alle Kommentare zu beantworten.
Ich werde mich (soweit alles gut geht mit dem Apfelwasser) in drei Tagen erneut melden und Bericht erstatten.
Die erste donation geht jetzt gleich im Anschluss raus, weitere folgen nach den nächsten erfolgen.
Vielen Dank für die Mühe die du dir gibst, mach bitte weiter so!
Liebe Grüße,
bleibt gesund
Fabrizio
Dirk
Hallo Fabrizio,
danke für das nette Feedback und die Unterstützung! Ich drücke die Daumen, dass alles mit deiner LM klappt!
Viel Erfolg und herzliche Grüße, Dirk
Paula
Ein Rezept hierzu wäre super!
Nelson
Toller Beitrag! Mir gefällt die Art und Weise, sich zu inspirieren und dann seinen eigenen (gemischten) Weg zu gehen.
Ich setze heute nach 5 Tagen brodelndem Hefewasser mit Apfel meinen Grundsauer an und werde dafür statt 550er-Auszugsmehl ein Vollkornmehl verwenden. Ich verspreche mir davon mehr Triebkraft aufgrund mehr wilder Hefen aus dem vollen Korn.
Dirk
Hallo Nelson,
danke für das nette Feedback! Klar, du kannst die LM auch mit Vollkornmehl ansetzen. Das ist kein Problem. Viel Erfolg dabei!
Christine Palait
Hallo Fabrizio
Heute habe ich all die Reste des Levitos verbacken ,die von drei Levito Ansätzen übrig waren . Es sind zehn tolle Brote entstanden ,die ich jetzt in der Zeit der Coronakriese an Freunde und Nachbarn verschenken werde. Vielen Dank für das tolle Levito Rezept. Ich bin begeistert. Lieben Gruß Christine Palait
Christine Palait
Oha sorry , habe mich vertan wollte eigentlich den Kommentar an Dirk richten. Nichts desto trotz ist der Levito super geworden habe für zwei Freunde auch noch je einen angesetzt den die nun selber auffrischen und damit backen . Also noch einmal vielen lieben Dank für das tolle Rezept Dirk . Ich werde meinen Levito hegen und pflegen. Denn das Backergebnis ist ein Traum habe bei meinen Broten und Kuchen noch nie eine so tolle Porung gehabt.Liebe Grüße Christine
Dirk
Hallo Christine,
toll, dass alles geklappt hat bei dir! Viel Spaß mit deiner Lievito Madre, die hoffentlich ein langes Leben hat!
Herzliche Grüße!
Ina
Hallo lieber Dirk, danke für Deine ausführliche Erklärung. Bei mir hat alles prima mit dem Apfelwasser geklappt, dann angesetzt. Ich glaube, ich habe die Gläser zu klein gewählt, denn sie sind übergequollen. Obwohl der Routerschrank nicht sooo warm war. Ich habe sie dann nochmal in den Backofen mit Licht verfrachtet (dachte, meiner gibt das mit dem Licht nicht her, aber ging dann doch). Danach ist sie wieder flacher geworden. Nichtsdestotrotz habe ich weitergemacht mit dem Mehr und Wasser und jetzt steht das GROSSE Glas seit 5h im Backofen in angenehmer Temperatur (denke ich) mit Licht an und es bewegt sich gar nichts. Das hab ich komplett versaut, oder? Neu anfangen?
Dirk
Hallo Ina,
aus der ferne kann ich das schwer beurteilen. Frische deinen Teig doch noch einmal wie unter Punkt 3 beschrieben auf und gib ihm noch einen halben Teelöffel Honig dazu. Vielleicht arbeitet er dann wieder kräftiger.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Isabella
Ich habe gerade den 7ten Tag für meine Lievito madre hinter mir und würde gerne ann samstag die erste Pizza daraus backen.
Die Frage die sich mir gerade stellte-wenn ich mehr als 2-4 pizzen backen möchte muss ich natürlich die Mengen auch anpassen. Da beim Auffrischen aber immer nur 80g GS+80g Mehl+50g Wasser zusammen kommen, und ich eben zum „weiter züchten“ eben 80g GS benötige…. wie gehe ich das am besten an?
Dirk
Hallo Isabella,
Du kannst die LM auch in anderen Mengenverhältnissen auffrischen, wenn du mehr davon brauchst. Zum Beispiel 100+100+60. Schau, wieviel LM du da hast und plane ein bisschen, was du backen willst. Dann kannst du dir entsprechend mehr davon ansetzen. Das rechnest du dir mit einem einfachen Dreisatz aus.
Sollten dann mal nur noch 50 oder 60g LM zum weiteren Auffrischen übrig sein, ist das nicht schlimm. Du kannst sie trotzdem mit 80g Mehl und 50g Wasser auffrischen. Das klappt auf jeden Fall. So kannst du die LM mengenmäßig nach Bedarf vermehren oder reduzieren. Die 80/80/50 sind nur ein Anhaltswert, mit dem man genügend LM zum Backen eines Brots und zum weiteren Auffrischen zur Verfügung hat.
Lies dir auch die Kommentare und Antworten meines nächsten Artikels dazu durch: Grundrezept mit Lievito Madre
Herzliche Grüße!
Matthias
Ich habe jetzt nach diesem Rezept auch einen Sauerteig angesetzt. Mein lieber Scholli, der Teig ging ja ab wie Schmitts Katze. Der hat sich schon in den ersten 8 Stunden vervierfacht. Danach ist er mehrfach etwas eingefallen, ist weiter aufgegangen und wieder zusammengefallen. Heute hab ich ihn dann das erste Mal aufgefrischt. Du hattest ja erwähnt dass der Teig klebt… aber nicht dass das ein biologischer Superkleber ist der sofort mit allen Oberflächen fusioniert und sich nie wieder entfernen lassen will. Hatte jetzt ganz schön damit zu kämpfen muss ich zugeben =)
Dirk
Hallo Matthias,
toll, dass es so gut geklappt hat. Ja, die Konsistenz ist fies. Am besten, du hast immer Küchenpapier parat. zum Auffrischen verrühre ich immer alte LM und Wasser in einer Schüssel, bis sich alles aufgelöst hat und menge dann das frische Mehl unter. Wenn das ganz eingearbeitet ist und noch bevor der Teig schon wieder zu kleben beginnt, bugsiere ich ihn schnell mit Hilfe eines Teigspachtels in das frische Glas. Man muss das Biest ein wenig in Schach halten :-)
Viel Freude damit und herzliche Grüße!
Jonas
Hallo und danke für die Anleitung.
Ich verstehe nicht ganz inwiefern „Füttern“ und „Auffrischen“ unterschiedlich sein soll? Angenommen ich habe 100g reifes Anstellgut, das ich Auffrischen will. Davon nehme ich 50g ab, gebe es in ein neues Glas und füge 50g frisches Mehl, sowie ca. 35g Wasser hinzu. Das wäre „Auffrischen“. Jetzt habe ich ja noch 50g übrig, da füge ich jetzt 50g Mehl und 35g Wasser hinzu. Das nennst du dann „Füttern“. Also ich verstehe den hygienischen Aspekt, weshalb man ab und zu das Glas wechseln sollte. Aber wo soll denn da der Unterschied sein zwischen Füttern und Auffrischen, solange die Verhältnisse gleich bleiben? Evtl, stehe ich auf dem Schlauch aber mir scheint das genau das gleiche zu sein. Die Hefen und Bakterienkulturen sind ja genau die gleichen in beiden Gläsern.
Viele Grüße
Jonas
Dirk
Hallo Jonas,
was du in deinem Beispiel beschreibst sind zwei „Auffrischungen“. Von „Füttern“ spricht man, wenn immer derselbe Grundteig weiter geführt wird. Mal wird etwas weggenommen, um Brot zu backen und mit frischem Mehl und Wasser wieder aufgefüllt. Die Grenze ist zugegeben dünn, der Hauptunterschied liegt darin, dass beim „Auffrischen“ immer nur eine recht kleine Menge von Sauerteig mit frischem Mehl vermengt wird. Hier bei der LM ist das allerdings im Verhältnis 1:1, da die LM stärker auf die Triebkraft gezüchtet wird, als auf die säuernden Eigenschaften. Du kannst dir das auch noch mal beim Roggensauerteig vor Augen führen, da ist das Mischungsverhältnis klarer: https://www.sonachgefuehl.de/den-roggensauerteig-als-anstellgut-pflegen/.
Um zu deinem Beispiel zurück zu kommen: Im ersten Schritt frischst du deine LM auf. Die verbliebenen 50g im Glas brauchst du nicht mehr. Du kannst sie aber auch noch einmal auffrischen und jemand anderem vielleicht eine Freude damit machen, indem du sie verschenkst.
Herzliche Grüße, Dirk
Alexander
Hallo,
zunächst einmal vielen, vielen Dank für all die Mühe!
Ich habe mir beide Sauerteige gemacht und damit schon ein paar Sachen gebacken, die alle super geworden sind (unter anderem meine bei Weitem beste Pizza und das großartige reine Roggenbrot von Plötzbrot). Meistens habe ich die Schritte im Vergleich zu Deinen „nach Gefühl“ etwas vereinfacht ;-)
Zum Thema Apfelwasser zum Beispiel habe ich einfach ein paar Bioäpfel in einer kleinen Schale mit Wasser gründlich gewaschen. Da waren dann schon genug Hefen etc. drin, die sofort angefangen haben, mit dem Mehl zu arbeiten :-)
Viele Grüße und alles Gute!
Alexander
Dirk
Hallo Alexander,
Vielen Dank für dein nettes Feedback. Klar kann man auch immer vereinfachen, ich habe ja mehrfach erwähnt, dass es nicht nur einen Weg zu einem guten Brot gibt. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür und kann immer freier backen und variieren.
Viel Spaß und Erfolg dabei!
Christopher
Hi Dirk,
erstmal vielen Dank für die Interessante Anleitung. Ich versuche stets, meinen Pizzateig auf ein neues Level zu bringen und mit Deiner LM wird das bestimmt gelingen.
Eine Frage dazu: Du schreibst, dass Du das Apfelwasser ansetzt, um eine größere Diversität der Hefen zu erreichen. Wenn Du jetzt aber die LM immer mit normalen Wasser auffrischt, statt zu füttern, gehen die Hefen aus dem Apfelwasser doch mit der Zeit verloren, oder? Wäre es dann nicht besser, beim Auffrischen auch Apfelwasser zu verwenden?
Beste Grüße
Dirk
Hi Christopher,
die Hefen, die du anfangs mit dem Apfelwasser zusetzt hast, gehen später nicht verloren, denn du züchtest sie ja bei der fertigen LM mit jeder Auffrischung weiter. Beim Apfelwasser hingegen züchtest du nicht nur Hefen heran, sondern alles mögliche. Also auch weniger nützliche Mikroorganismen. Der Sinn eines Anstellguts ist es, dass es ein stabiles Verhältnis aus guten Mikroorganismen gefunden hat und dieses hält. Gibst du nun immer wieder frisches Apfel- oder Hefewasser hinzu, kann es passieren, dass dieses Verhältnis kippt und dir dein Anstellgut verlustigt geht. Sollte deine LM einmal etwas schwächeln ist es besser, eine Prise Zucker oder Honig hinzu zu geben, damit die Hefen wieder Kraft schöpfen.
Herzliche Grüße!
Laurin
Hallo Dirk
Herzlichen Dank für die tollen Berichte und Ausführungen.
Nun habe ich allerding trotzdem noche eine Frage zur LM.
Ich habe eine LM angesetzt mit Dinkelvollkornmehl und dem Apfelwasser. So wie in der Beschreibung. Der Ansatz hat sich dann innerhalb von knapp 20 Stunden verdreifacht.
Nun habe ich weiterer gemacht wie in der Beschreibung, 80g Grundsauer, 80g Mehl 50g Wasser.
Nach diesem erstenmal auffrischen hat sich der Ansatz nun allerdings schon nach 5 Stunden verdreifacht.
Sollte ich ihn jetzt gleich wieder frisch vermengen oder trotzdem länger warten? Respektive wenn ich das Abends mache steht die LM ja trozdem mindestens 8 Stunden bis zum Morgen. ist es dann ein problem wenn sie schon wieder anfängt zusammen zu fallen? Es ist bei mir ziemlich warm, Tag und Nacht zwischen 27-30 Grad.
Sorry falls diese Frage in den Kommentaren schon mal gekommen ist es sind so viele.. :D
Danke und Gruss Laurin
Dirk
Hallo Laurin,
toll, dass sich deine LM so gut entwickelt! Es ist kein Problem, die LM 8 Stunden stehen zu lassen, auch wenn sie nicht weiter aufgeht. Das Verdoppeln (und mehr) ist auf die Hefen zurückzuführen. Gleichzeitig muss die LM aber auch Säurekulturen entwickeln, um haltbar zu werden. Das braucht etwas länger, daher lasse die LM ruhig auch über Nacht stehen, bis zu 12 Stunden sind normalerweise okay, wobei ich die bei den momentan hohen Temperaturen nicht ausreizen würde. Dann hungert die LM schon. Später, wenn sie reif ist, reichem in der Regel 5-6 Stunden zum Auffrischen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Frank
Hallo Dirk,
mein Apfelwasser hat zunächst großartig funktioniert und die Lievito Madre hat sich am ersten Tag mehr als verdreifacht. Am zweiten Tag jedoch nur noch knapp verdoppelt, und jetzt am dritten Tag tut sich fast gar nichts mehr. Ist das normal?
Optisch und vom Geruch ist sie soweit ok.
Die Temperatur war am ersten Tag etwas höher als jetzt (ca. 28° zu 26°). Könnte das so einen starken Effekt haben?
Viele Grüße
Frank
Dirk
Hallo Frank,
das iist erstmal nichts ungewöhnliches. Am Anfang geht die LM mit dem Apfelwasser ab, wie die Luzy und wird dann langsamer. So lange alles gut riecht und sich etwas tut, ist alles in Ordnung. In der LM müssen sich ja nicht nur Hefen entwickeln, sondern auch Sauerteigkulturen, damit die LM haltbar wird. Frische einfach wie beschrieben weiter auf. So lange nichts unangenehm riecht oder schimmelt, ist alles gut.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Frank
Hallo Dirk,
danke für Deine Antwort!
Heute an Tag 4 ist leider praktisch gar keine Aktivität mehr vorhanden. Allerdings riecht weiterhin alles gut und es ist auch kein Schimmel zu sehen.
Ich mache mal noch ein paar Tage weiter, aber die Hoffnung schwindet doch gerade ein bisschen… Sehr schade, nachdem es am ersten Tag so eine fulminante Eröffnung gab.
Ich werde weiter berichten.
Viele Grüße
Frank
Frank
An Tag 5 habe ich einfach mal mit ein wenig Honig nachgeholfen, das hat immerhin zu einem Wachstum von knapp 50 % geführt. Da ich dann spontan ein paar Weggefahren bin, habe ich sie erst mal im Kühlschrank geparkt. Heute geht’s weiter. Ich bin gespannt, ob sich jetzt ohne Honig auch wieder was tut.
Dirk
Hallo Frank,
ich habe keine Erfahrungen damit, welche Auswirkungen es hat, wenn man die LM beim Erstansatz zwischendurch im Kühlschrank parkt. Ich hoffe, es klappt alles!
Frank
Hallo Dirk,
der Kühlschrank hat nicht geschadet.
Allerdings ist keine Entwicklung festzustellen. Die LM kommt jetzt recht konstant auf ein Wachstum von ca. 50 %, aber mehr wird es nicht…
Dirk
Hallo Frank,
mach doch mal einen Backversuch und sieh, was dabei herauskommt. Da wir hier mit wilden Hefen arbeiten, gelingt nicht jeder Ansatz auf Anhieb. Manchmal muss man auch wieder von vorne beginnen. Nicht aufgeben, das wird schon!
Silke Stoll
Hallo Dirk,
vielen Dank für dieses super Rezept. Doch habe ich eine Frage:
Wir sind jetzt an Tag 3 und beginnen mit dem Füttern des Teiges. Müssen wir jetzt wirklich jeden Tag 80g vom Grundsauer abnehmen oder bleibt der Teig als solches und wird nur mit Mehl und Wasser gefüttert?
Ansonsten geht der Grundsauer wirklich gut.
Grüße Silke
Dirk
Hallo Silke,
bei der LM solltet ihr immer, wie beschrieben, etwas abnehmen und damit auffrischen. Denn die LM soll, entgegen einem richtigen Sauerteig, mehr auf Hefe gezüchtet werden. Das klappt am Besten mit der beschriebenen Methode.
Herzliche Grüße!
Roswitha Madest
Hallo, ich habe vorgestern bei Gustini mir Lievito Madre gekauft, es sind 250 gr. , wenn ich nun für mein Brot 50 gr + 5 gr. Fr. Hefe zum backen annehme bleiben mir ja 150 gr., kann ich die in den Kühlschrank stellen und am Abend vorher rausholen und wieder mit 100 gr. Mehl Typ 00 und 50-60 gr. Lauwarmes Wasser anfüttern, und den Rest wieder in den Kühlschrank stellen bis zum nächsten backen?????, Ich habe mal versucht selber anzusetzen, aber nicht geworden, daher habe ich nun den Fertigen gekauft, möchte den aber sehr sehr lange haben. Es wäre tollen wenn ich hier eine Hilfreiche Hand hätte. :) vielen lieben Dank und bleiben Sie Gesund.
LG Roswitha
Dirk
Hallo Roswitha,
Ich kenne das Produkt nicht, daher kann ich auch nur raten. Vermutlich meinst du die getrocknete Lievito Madre von Giustini. Die wird zwar damit beworben, aktiv zu sein und bei den Hefen ist das sicher auch der Fall, doch bei den Sauerteigkulturen, die die LM haltbar machen, ist das bei der Trocknung ein Glücksspiel. Möglicherweise kannst du sie weiter züchten, vielleicht auch nicht. Das kann ich aus der Ferne nicht sagen. Probiere es doch einfach aus. Wenn du meinst, dass Farbe und Geruch so sind, dass du sie lieber nicht probieren magst, dann lass es sein und entsorge die LM. Unsere Sinne sagen uns eine Menge darüber, ob etwas gut für uns ist, wir müssen nur darauf hören.
Ich möchte dich aber auch motivieren, es selbst noch einmal mit einem eigenen Ansatz für LM zu probieren, denn das ist immer etwas anderes, als so ein Fertigprodukt zu verwenden. Dass der Ansatz mal nicht funktioniert gehört dazu. Denn bei einem LM Ansatz verlässt du dich ja auf die wilden Hefen und Säurekulturen, die im Mehl und in der Luft vorhanden sind. Das ist das Gegenteil eines Industrieprodukts. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Doch wenn du eine eigene LM gezüchtet hast, die stabil ist und schöne Resultate erzielt, ist das auch ein ganz besonderes Erlebnis.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Dani
Hallo Dirk,
vielen Dank für deine hilfreichen Tipps. Ich wollte ein Bierbrot backen und dafür einen Sauerteig ansetzren als ich über deinen Blog gestolpert bin. Roggenmehl hatte ich grade nicht da, dafür aber Dinkelmehl und einen zwei Tage gereiften Teig aus Industriehefe mit dem ich zuvor schon Pizza und Brötchen gebacken hatte……also habe ich frevelhafter Weise ein Stück davon für meinen Ansatz zweckentfremdet. Diesen habe ich seitdem zweimal mit Bier aufgefrischt und in den Wintergarten gestellt. Dort ist es Tagsüber sehr warm und über Nacht eher kühl. Was soll ich sagen derTeig sprengt jedes Mal nach kürzester Zeit meine Gläser :) . Gestern habe ich dann auch mit den Resten der Auffrischaktion mein Brot gebacken und heute einen Zwetschgenkuchen. Der Ansatz duftet jetzt leicht säuerlich alkoholisch und nach Honig. Im Kuchen heute hat der Teig eine würzige fast schon pfeffrige Note bekommen. Sehr spannend. Heute habe einen Apfel aus meinem Garten gewaschen und den Ansatz mit diesem Wasser gemacht in der Hoffnung doch noch ein paar wilde Hefen reinzubringen ;). Er geht wieder ab wie Luzy…. bin schon auf das Ergebnis gespannt. Woran kann ich denn erkennen dass der Ansatz soweit ist dass er in den Kühlschrank umziehen kann?
Lg Dani
Dirk
Hallo Dani,
das sind ja wilde Experimente! Aber es führen eben viele Wege zum Brot und warum auch nicht so. Von außen kannst du nicht wirklich sehen, wann dein Teig bereit ist, um in den Kühlschrank umzuziehen. Und du hast dazu ja noch einen sehr wilden Mix aus Mikroorganismen. Die Idee beim Sauerteig ansetzen ist, dass der im Laufe von einigen Tagen ein Gleichgewicht in den guten Mikrokulturen erreicht. Also nach all dem Punk am Anfang, gib ihm ein paar Tage, um sich zu finden. Triebstärke ist bei Sauerteig nicht alles. Ebenso müssen sich stabile Säurekulturen entwickeln, die ihm seine Haltbarkeit geben. Viel Erfolg und herzliche Grüße.
Dani
Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich bleib auf jeden Fall dran.
Grüßle Dani
Antonia
Hallo :)
Ich habe leider meinen letzten Sauerteig umgebracht :( Bin noch immer super traurig und vermisse das Backen mit Sauerteig und auch das pflegen meines Freunds…
Naja ich hab nun versucht einen anzusetzen – einfach Weizenmehl und Wasser. Am zweiten Tag ist er super aufgegangen und hatte große Blasen, dann hab ich die Hälfte davon abgenommen und mit 50g Mehl und 50g Wasser aufgefrischt und seither wächst er wieder fast gar nicht, ist super flüssig und hat nur leichte Bläschen und einen wenig sauren Geruch…
Was hab ich falsch gemacht?
Und vor allem, was soll ich jetzt tun? :(
Dirk
Hallo Antonia,
dass ein Sauerteig bei der ersten Anzucht mal mehr und mal weniger aufgeht ist recht normal. Das muss nicht unbedingt etwas bedeuten. Was bei dir gerade genau der Fall ist, kann ich aus der Ferne nicht sagen. Zumal ich nicht weiß, bei welchen Temperaturen du versuchst, deinen Sauerteig zu ziehen und dich offenbar auch an keines meiner Rezepte hältst. Von daher kann ich aus der Ferne auch kaum Hilfestellung leisten. Sieh dir doch mal meine Anleitung für den Roggensauerteig an. Die lässt sich bedingt auch auf einen Weizensauerteig übertragen.
Claus
Hallo Dirk
Mein LM ist perfekt geworden, keine 4-5 Stunden und er hat sein Volumen verdreifacht – nach dem ersten Tag hatte ich ja Befürchtung da sich nichts bewegt hat.
Nun ist der 6. Tag / das 6. Auffrischen durch …. meine Frage:
Wann kann der LM in den Kühlschrank – nachdem 3 er aufgegangen ist oder direkt nach dem Auffrischen und wie lange lässt Du ihn im Kühlschrank bis zum nächsten Auffrischen?
Dirk
Hallo Claus,
echt super, dass sich deine LM noch mal gefangen hat. Ich habe heute nach längerer Zeit mal wieder mein gebacken und war wieder sehr glücklich, eine LM zu haben.
Zu deinen Fragen: die LM muss nach dem Auffrischen immer erst (bei ca. 28 Grad) gehen, bevor sie in den Kühlschrank kommt. Bei mir ist das so nach ca. 6 Stunden der Fall.
Die nächste Auffrischung darf jederzeit stattfinden, sollte aber spätestens nach 7-10 Tagen erfolgen. Danach ist die LM zwar nicht schlecht, doch Ziel ist es, möglichst viele Hefen und nur wenige Sauerteigkulturen zu züchten. Dieses Verhältnis kehrt sich mit jedem Tag warten mehr und mehr um und irgendwann hast du zwar einen Sauerteig, aber nicht mehr mit dem starken Hefetrieb, den du am Anfang hattest.
Daher lieber früher auffrischen, als später!
Sabi
Lieber Dirk,
danke für die tolle LM Anleitung – es funktioniert echt gut und ich bin total begeistert… zugegeben, ich bin erst in der Entstehungsphase und hab leider noch nicht damit gebacken. Aber immerhin funktioniert schon mal die Anzucht der Madre. Wenn ich noch einen Tipp geben darf: das Glas mit der „alten“ LM, die ich rausgenommen habe, fülle ich mit Wasser und gebe da auch meine beiden Löffel rein, die ich zum Rühren und Umfüllen ins neue Glas brauche. Dadurch erhalte ich eine Art Hefewasser, dass ich dann verschraube und derweil im Backrohr oder auf der Küche stehen lasse. Am nächsten Tag, wenn ich die LM wieder auffrische, nehm ich das Wasser her. Und was soll ich sagen, die LM geht wunderbar und großporig auf (exakt wie auf deinem Bild).
Liebe Grüße aus Österreich
Sabi
Dirk
Liebe Sabi,
wow, auf die Idee mit dem Hefewasser aus den Überbleibseln bin ich noch nicht gekommen. Das hört sich toll an! Das ist das schöne beim Sauerteig: es gibt so viele Wege, ihn zu züchten und ihm etwas gutes zu tun, wenn man versteht, dass es sich um etwas Lebendiges handelt. Ich wünsche dir viel Freude mit deiner LM und gib ihr immer schön Wärme und frisches Mehl! Herzliche Grüße!
Nina
Lieber Dirk,
mein LM Ansatz stand über Nacht anscheinend zu kalt und ist wieder in sich zusammengesackt. Die 24h bis zum nächsten Auffrischen sind noch nicht um, nun hat er es wieder warm. Aber kann er überhaupt noch mal aufgehen, wenn er einmal gefallen ist? Und sollte er so flach bleiben, kann ich damit trotzdem das nächste Glas ansetzen?
Ganz lieben Dank für deine Hilfe,
Nina
Dirk
Hallo Nina,
Dass ein Anstellgut in sich zusammensackt, wenn es kalt steht, ist normal und sagt erstmal nichts über seine Triebkraft im Warmen aus. Keine Sorge, es stirbt dann auch nicht gleich oder verhungert. Ein Sauerteig ist keine Wüstenmaus, die alle 4 Stunden Nahrung braucht, um nicht tot umzufallen. Natürlich kann ich aus der Ferne nicht sagen, was in deinem Teig vor sich geht, aber wenn er nur mal zwischendurch etwas abgekühlt ist, würde ich einfach weiter auffrischen. Es kann nur sein, dass dein Teig nun mehr Säure entwickelt, während die LM mehr auf Hefen gezüchtet sein sollte, die es gerne warm haben. Das kann sich später beim Auffrischen aber wieder ausgleichen. Gutes Gelingen und herzliche Grüße!
Sabrina
Hallo Dirk, ich bin nun auch in die LM-Produktion eingestiegen – an dieser Stelle danke für die tolle Anleitung. Aber nun meine Frage: wenn ich nicht füttere, sondern auffrische, also immer nur 80g abnehme und mit Wasser und Mehl mische, wie kann ich dann meine LM-Menge vergrößern, wenn ich mal mehr für ein Rezept brauche?
Liebe Grüße,
Sabrina
Dirk
Hallo Sabrina,
danke für das nette Lob. Die angegebenen 80g sind nur ein Richtwert, mit dem du immer ausreichend LM im Kühlschrank hast, um damit ein normales Brot backen und weiter auffrischen zu können. Doch das ist nicht in Stein gemeißelt.
Du hast also ca. 210g LM im Glas. Brauchst du nun für ein Rezept eine größere Menge LM, kannst du auch mehr davon abnehmen und mehr auffrischen. Zum Beispiel 120g LM + 120g Mehl + 75g Wasser. Den jeweiligen Wasseranteil errechnest du dir einfach über einen Dreisatz. Du kannst da ziemlich flexibel sein. Achte einfach darauf, dass du nicht alles verbrauchst, sondern immer noch mindestens 50g zurückbehältst, um deine LM weiter zu führen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Sabrina
Super, vielen Dank! Noch ein paar Tage muss ich mich in Geduld üben und fleißig auffrischen, dann gibt es den ersten Backversuch…
Liebe Grüße
Sabrina
Steffen
Hi,
Ich glaube ich habe eine Erklärung warum es bei einigen – gefühlt die Hälfte – nichts mit der gewünschten Verdopplung wird: es liegt am Eiweißgehalt des jeweiligen Mehls, welcher ja bekanntlich für Stabilität im Teig verantwortlich ist. Da in deinem Rezept der Wasseranteil recht hoch ist, kann es bei Teig aus einem Mehl mit niedrigem Eiwessanteil einfach dazu führen dass das Gerüst nicht stabil genug ist. Italienische Mehle die für den LM herhalten haben einen sehr hohen Eiweißgehalt. Farina Manitoba z.B. 13%. Mein Mehl hat knapp 10%. Nach der ersten Fermentation schoss der Teig noch in die Höhe in den nachfolgenden Fermentationen wurde es immer weniger. Jedoch konnte ich anhand der Setzung des Teiges ja sehen das eine Gärung stattgefunden hat.
Ich habe nach 4 Tagen einfach den Rest vom Auffrischen für Brötchen verwendet und den Hefeanteil reduziert. Die Brötchen waren besser als sonst. Flüffiger, gleichmäßigere Krumme und intensiver im Geschmack. Der Teig ist deutlich stärker gegangen.
Also: Verdopplung ist kein Zeichen für Erfolg oder Misserfolg, sondern ob die Gärung erfolgreich war.
Letzte Anmerkung: Apfelwasser oder Honig? Egal! Es dient ja nur als anfänglicher Enzymgeber um die Fermentation zu gewährleisten damit die Milchsäurebakterien den Verdrängungswettbewerb während der Gärung gewinnen. Hauptsache Bio und aus der Umgebung. Der Honig darf nicht Pasteurisiert sein, da ja sonst alle Enzyme platt sind.
Dirk
Hallo Steffen,
vielen Dank für deinen Kommentar, den ich sehr einleuchtend und informativ finde! So macht Foodbloggen Spaß – ich weiß ja auch nicht alles und wenn jemand, wie du, interessante Infos beisteuert, ohne dabei gleich zu (be-)werten und einfach weiteres Wissen für andere Leser bereitstellt, ist das komplett in meinem Sinne. Danke dafür!
Das mit dem Proteingehalt kann gut sein – mein Hintergrundwissen ist da begrenzt. Auf jeden Fall ist der Rat richtig, beim Biomehl zu bleiben, selbst wenn es einen geringeren Proteingehalt hat. Der hohe Proteingehalt ist gerade Trend – wegen der trendigen großen Löcher in der Krume – und wird meist mit einer zu starken Stickstoffdüngung erkauft, denn die ist für den hohen Proteingehalt verantwortlich. Das geht erheblich auf Kosten der Böden und der Umwelt. Lieber ein regionales Biomehl nehmen, auch wenn der Proteingehalt nicht so hoch ist. An meinen Broten – insbesondere dem Olivenbrot – sieht man, dass großporige Krumen auch mit Biomehlen und LM zu schaffen sind. Beim Thema Apfelwasser oder Honig stimme ich dir auch zu – es gibt eben viele Wege ans Ziel. Herzliche Grüße und viel Freude beim Brotbacken!
Dirk
Steffen
Hi Dirk,
Danke für deine nette Antwort.
Ich habe anhand meiner Vermutung zwei Weizensauer (w550 und Vollkorn) auf Basis des anfänglichen LM weitergeführt im Verhältnis 2:2:1 (Sauer: Mehl:wasser) und damit die Wassermenge reduziert. Nach der 2. Führung hat sich die LM mit Vollkorn verdreifacht, die LM mit W550 verdoppelt.
Eine weitere Erkenntnis die ich gerne teilen möchte: ich habe meine LM nicht mehr im Backofen bei Licht geführt. Sauerteigansätze sollten ja anfänglich mit 40 grad warmen Wasser geführt werden. Um die Temperatur zu halten schlage ich ein Handtuch ums Glas und das glas steht auf einem korkuntersetzer. Damit erreiche ich konstant 26,5 Grad.
Es macht wirklich Bock!
Danke für diesen Artikel der mir Lust auf LM gemacht hat; jetzt habe ich zwei hyperaktive LM :D
Dirk
Hi Steffen,
Danke für deine Inspirationen! Der Korkuntersetzer ist eine super Idee. Ich stehe jedes Mal mit einem Ansatz da und frag mich: Wohin stellen, so dass möglichst wenig Wärme verloren geht. Das Backofenlicht behalte ich als konstante Wärmequelle für mich erstmal bei. Aber für Leute mit modernem Backöfen, bei denen das Licht LED ist oder sich nach wenigen Minuten automatisch abschaltet, ist das eine prima Idee!
Herzliche Grüße!
Teresa
Meine riecht nach dem 4 Tag etwas säuerlich anders als sonst ….
Teresa
Wie riecht das richtig nach 4 Tagen und ist das normal das sich minimal Wasser ansammelt ?
Dirk
Hallo Teresa,
Dass die LM leicht säuerlich duftet ist vollkommen normal. Schließlich züchtest du darin Milch- und Essigsäurebakterien. So lange der Geruch nicht penetrant wird, ist alles in Ordnung. Die Flüssigkeit, die sich bildet, ist Alkohol. Die Hefen verstoffwechseln die Stärke im Mehl zu Alkohol. Er kann einfach abgegossen werden.
Stefan
Hallo Dirk,
danke für diesen tollen Blog! Habe viele deiner Brotrezepte mit Begeisterung nachgebacken und auch bereits einmal versucht, meinen (schon vorher gezüchteten) Roggensauerteig in Livieto Madre umgewandelt. Mit mäßigem Erfolg. Er hatte zwar einen spitzenmäßigen Backtrieb, entwickelte aber sonst keinen großen Trieb (zB ist das Pane Pugliese erst beim Backen fantastisch aufgegangen, vorher dafür aber so gar nicht).
Habe ihn dann nach deiner Anleitung vor acht Tagen mit Apfelwasser neu angesetzt. Und was soll ich sagen? Er ging bereits am zweiten und dritten Tag ab wie ein Zäpfchen.
Seither geht es aber gemächlicher zu. Der Sauerteig-Duft ist (nach meiner bescheidenen Erfahrung) super, das spricht vermutlich für eine gute Entwicklung der Bakterien. Auch werden einige Blasen und Poren gebildet.
Den Trieb scheint er aber schleifen zu lassen. Er verdoppelt sich, wenn überhaupt, in 24h. Setze ihn dementsprechend auch nur einmal an Tag neu auf.
Was kann ich tun, um daran zu arbeiten?
Nochmals Apfelwasser statt Wasser verwenden? Oder bringt ihn das aus dem Gleichgewicht?
Andere Temperatur? Anderes Mehl (sogar andere Typen vorübergehend zum „Anschieben“)?
Er steht bei geschätzt 24-27 Grad im warmen Bad.
Das hat ja auch wie gesagt die ersten Tage funktioniert.
Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich.
Vielen Dank und weiter so!
Stefan
Dirk
Hallo Stefan,
danke für das nette Lob! Dass die LM nach einem furiosen Start etwas ruhiger wird ist völlig normal. Davon solltest du dich nicht verunsichern lassen. Es kann auch sein, dass der Wassergehalt etwas zu hoch ist, wodurch die LM nicht mehr so gut in die Höhe gehen kann. Reduziere doch beim Auffrischen das Wasser auf 40g. Ich mache das inzwischen immer so und finde es besser – bin aber noch nicht dazu gekommen, das Rezept hier zu aktualisieren. Apfelwasser würde ich kein frisches dazu geben, denn das könnte das Gleichgewicht der LM stören. Ist sie auch mit reduzierter Wassermenge nicht richtig aktiv, hilft oft auch eine Messerspitze Honig, um den Hefen auf die Sprünge zu helfen. Viel Erfolg!
Stefan
Guten Morgen Dirk!
Vielen Dank für die Tipps!
Ich bin damit jetzt mal voll in die Offensive gegangen.
Habe zum einen, wie du weiter oben beschreibst, zunächst nur Sauerteig und Wasser vermengt und dann nach und nach das Mehl eingerührt. Dann habe ich nur (knapp mehr als) 40g Wasser verwendet. Dazu habe ich dann erstmal eine halbe Espressolöffel-Spitze Honig gegeben. ;-)
Außerdem werde ich morgen das Wasser aus dem „alten Glas mit Rest LM“ verwenden, so wie von der Userin Sabi weiter oben beschrieben.
Drück mir die Daumen und weiter so!
Stefan
Paul
Hallo Dirk
Bin seid rund einem Jahr am Sauerteig experimentieren, mit Erfolg! Natürlich auch mit Rückschlägen. Was mich bei all den schönen Blogs stört, meistens viel zu viel Bla Bla…
Habe gedacht so nach Gefühl tönt gut.. Fehlanzeige! Langatmiger Einstieg und Wiederholungen
von zahlreichen anderen Blogs… schade. Nur zwei drei Gedanken meinerseits: Alle schreiben von Bio oder Demeter aber entsorgen Resten von Anstellgut. Ich trockne alles und verbacke es. Es wird von Ursprünglich geschrieben… und reifen im Kühlschrank..unsere Vorfahren hatten noch Keinen.. Keller reicht, man braucht nur nicht 28° am Anfang, Zimmertemperatur reicht.. Backofenlicht ist auch so ein Unsinn..Kartonschachtel mit Warmemwasserbeutel zb. Bettflasche reicht..
Das Wichtigste ist wirklich Gefühl und falten, falten,falten… Teig spüren, je nach Jahreszeit und Wetter gibt es Unterschiede.
Nicht böse gemeint.. bin Handwerker nicht Schreiberling ;-)
Liebe Grüsse Paul
Tamara
Hallo Dirk,
mich hat’s jetzt auch erwischt und ich bin glücklich, auf Deinen Blog gestoßen zu sein. Für Deine Mühe und die tollen Beschreibungen möchte ich mich ganz ganz herzlich bei Dir bedanken.
Bin gespannt, wie mein erstes Brot wird.
Nachdem ich in meiner Wohnung zu dieser Jahreszeit so gar keine Möglichkeit habe, für den Sauerteigansatz die geeigneten Temperaturbedingungen zu schaffen, ist mir jetzt erfreulicherweise etwas eingefallen.
Ich möchte hier keine Werbung machen, aber als Tipp:
Ich besitze ein kleines Gerät, eine 1,5 l-Joghurtmaschine, in die ein 1l großes Glas locker reinpasst und bei der ich die ideale Temperatur (ab 20 Grad) fest einstellen kann, mit Timer für 48 Stunden. Das Ding hat keine 20 Euro gekostet und es scheint zu funktionieren
Ich werde weiter berichten.
Liebe Grüße
Tamara
Erich und Erni Hutter
Frage funktioniert Teig Übernachtgare mit LM auch?
Wo kann man die Joghutmaschine kaufen?
Jutta
Hallo Dirk,
vielen lieben Dank für Deinen tollen Blog und diese Anleitung!
Meine LM ist jetzt 5 Tage ‚jung‘, und gedeiht prächtig – alle 4-5h verdreifacht sie sich nahezu – wie Du an einigen Stellen hier erklärt hast, warte ich aber immer noch etwas länger, eher 7-8h, bevor ich sie auffrische. Inzwischen hat sie auch einen deutlich leicht säuerlichen Geruch. Sie ist mein erster Sauerteig, daher habe ich keine Erfahrung, wie es riechen muss, aber es scheint mir richtig. Am Samstag soll es die erste Pizza geben, dh morgen würde ich das Grundrezept ansetzen, denn die benötigte Triebstärke scheint sie ja schon zu haben. HAbe mir aber überlegt, den Rest noch 2-3 Tage länger regelmässig aufzufrischen, bevor ich sie in den Kühlschrank ‚umziehen‘ lasse, damit sie auch möglichst stabil haltbar ist.
Ein paar Tipps hätte ich noch – was bei mir gut funktioniert hat und was nicht , vielleicht hilfreich für andere Leser:
1. Das Hefewasser in der Schüssel bekam bei mir beim ersten Ansetzen nach ein paar Tagen leider komische Schlieren, bei denen ich mir nicht sicher war, ob es vielleicht Schimmel ist, habe es dann entsorgt und neu begonnen. In einem anderen Blog hatte ich gelesen, dass es ggf. vorteilhaft ist, wenn die Fläche, an der Sauerstoff / Luft an das Wasser kommt, möglichst klein ist. Habe mich beim zweiten Versuch daher für eine Bügelflasche entschieden, deren Deckel ich immer nur lose oben drauf habe liegen lassen, und 2mal täglich die Flasche kurz verschlossen und kräftig durchgeschüttelt, nach ein paar Tagen hat es dabei geschäumt und beim wiederöffnen ‚geploppt‘, was ein gutes Zeichen war, dass da etwas im Gange ist. Mangels warmer Fensterbank habe ich die Flasche bei ca. 27 Grad in meiner improvisierten Gärbox (s.u.) stehen gehabt. Ach so, und ein wenig Hong habe ich zugegeben, weil mein Apfel ein Zierapfel war, der ist essbar, hat aber wenig Fruchtsüsse. .
2. Da wir nur sehr ungern für eine gute Woche auf die Benutzung unseres Backofens verzichten woilten, hatte ich lange nach einer Alternative gegrübelt. Leztlich wurde es dann eine Kühlbox, die ich mit einer Terrarienheizmatte ausgestattet habe. So ein Teil kostet nicht die Welt, und man kann damit super genau den benötigten Temperaturbereich stabiel erzeugen, und sogar bei Bedarf etwas auf und ab regulieren. Kann man natürlich auch beim Backen verwenden, wenn der Teig eine ‚warme‘ Ruhezeit benötigt.
3. Nach dem zweiten Auffrischen hatte meine LM ein wenig Probleme, und erreichte nur mit Mühe knapp eine Verdoppelung (beim ersten Ansatz und der ersten Auffrischung lief das noch super). Da habe ich mich entschieden, nochmal eine Auffrischung mit Hefewasser einzuschieben. Das hat prima funktioniert. Danach habe ich das nicht mehr gemacht (Du schreibst ja, dass auch die Säurekulturen hinterher kommen müssen), aber auch nicht mehr gebraucht, denn ab da lief es nach allen Auffrischungen von alleine prima.
4. Und noch in Tipp – ich weiss nicht ob was dran ist – aber ich hatte irgendwo mal gelesen, dass Hefe und auch Sauerteig Edelstahl nicht so ‚mögen‘, daher habe ich keine Edelstahlutensilien verwendet – Schüssel aus Porzellan, und zum Vermengen einen Löffel aus Holz. Und das Wasser vorher immer abgekocht, um möglichst kein/wenig Chlor drin zu haben. Vielleicht hätte es sonst genauso gut funktioniert, aber vielleicht ein Versuch Wert für diejenigen, bei denen die LM nicht so aufgehen mag wie sie soll.
Bin nun sehr gespannt auf die erste Pizza am Wochenende, liebe Grüsse, Jutta
Dirk
Hallo Jutta,
vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit den anderen Lesern teilst, da sind wirklich ein paar Gute Tipps dabei. Besonders, was das Gefäß für das Apfelwasser angeht. Von einer Abneigung des Sauerteigs gegen Edelstahl habe ich noch nicht gehört, aber ich weiß ja nicht alles. Da das Berliner Trinkwasser im Normalfall nicht gechlort ist, war bislang auch kein Abkochen nötig. Da informiert sich am besten jeder bei seinem zuständigen Wasserwerk. Das geht heutzutage meistens online. Herzliche Grüße!
Ralf
Hallo Dirk,
Du hast ja viele Fragen zu beantworten. Ich versuche mich daher kurz zu fassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe.
Um LM zu verwenden, nehme ich sie aus dem Kühlschrank und frische sie so auf, dass ich die benötigte Backmenge und einen Rest für den Kühlschrank erhalte, die ich dann wiederum erneut auffrische?
Wenn in einem Rezept eine Menge Anstellgut verlangt wird, ersetze ich diese 1:1 durch die LM?
Danke vorab und Grüße nach Berlin
Dirk
Hallo Ralf,
Das mit dem Auffrischen hast du richtig verstanden, wobei es da mehrere Wege gibt. Wenn ich nicht backe, frische ich einfach wie beschrieben auf. Wenn ich backe und meine LM nur ca. 1 Woche alt ist, mache ich 2 Ansätze: einen, der dann nach 5-6 Stunden in den Kühlschrank wandert und einen der genau die Menge an benötigter aktiver LM ergibt, mit der dann nach 5-6 Stunden der Brotteig gemacht wird (ich habe das bei meinem Rezept für Olivenbrot beschrieben, doch das Prinzip gilt für alle Teige mit LM).
Bei der Umrechnung von Anstellgut in Rezepten in LM wird es knifflig, denn da gibt es keine festen Regeln und jeder macht es ein bisschen anders. Es fängt schon damit an, dass jeder seine LM in einem anderen Mehl:Wasser Verhältnis ansetzt.
Grundsätzlich:
Mischbrote mit mehr Roggenmehl, als Weizenmehl, solltest du klassisch mit einem Roggenanstellgut ansetzen, damit erst einmal einen Sauerteig machen, der ca. 40-50% des gesamt verwendeten Roggenmehls beinhaltet, und daraus dann den Brotteig machen, Die LM ist hier nicht das richtige Mittel der Wahl.
Reine Weizenmehlteige (bzw. Dinkel) und Brotteige mit nur einem geringen Roggenmehlanteil gelingen hingegen gut mit einer aktiven LM. Als Faustregel kannst du etwa sagen, dass auf ca. 450-500g Mehl 100-120g aktive LM kommen, wenn der Teig lange geführt wird (entspräche etwa 10g Frischhefe). Leichter lässt es sich von Rezepten mit Frischhefe umrechnen: 1g Frischhefe entspricht ca. 12g LM. Das sind natürlich alles nur Schätzwerte, denn jede LM ist anders und mal stärker und mal schwächer. Da muss man einfach mit der Zeit ein Gefühl für entwickeln.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Herzliche Grüße!
Ralf
Hallo Dirk,
danke für die aufschlussreiche Antwort. Ich werde das ausprobieren. Der Erkenntnisgewinn und die Versuche mit unterschiedlichen Varianten haben ja auch einen gewissen Reiz.
Dir eine gute Zeit und ich werde dein Wirken hier weiter verfolgen.
Roswitha
Hallo Dirk,
ich habe mal eine frage, wenn ich von den Ansatz 100 gr abnehme das ins Glas packe und in den Kühlschrank stelle, die anderen 100 gr wieder füttere, muss ich wenn ich die Menge erreicht habe (die, die im Kühlschrank steht) vor den Trocknen erst füttern 12 Std ruhen lassen und dann zum trocknen nehme??? ich habe jetzt 1 x 630 200 gr und 1 x 550 200 gr im Kühlschrank das andere habe ich zum Füttern bei Raumtemperatur stehen und füttere den alle 3 Tage.
Ich mache das zum ersten mal und würde mich freuen wenn ich Hilfe bekäme. Vielen Dank LG
Dirk
Hallo Roswitha,
ich muss gestehen, ich hatte etwas Mühe, deine Frage zu verstehen. Offenbar hast du mehrere Ansätze mit verschiedenen Mehlen. Doch was das Trocknen angeht: du musst deinen Ansatz vorher nicht noch einmal auffrischen. Ich würde das Trocknen aber wirklich nur als Backup oder als Notfall anwenden, denn es ist völlig ungewiss, ob sich dein Ansatz nach dem Trocknen noch einmal wiederbeleben lässt. Darauf kannst du nicht bauen. Es ist nur einen Versuch wert, bevor du dein altes Anstellgut einfach wegwirfst. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Herzliche Grüße!
Johann
Hallo Dirk, zwei Fragen habe ich:
1. „Normale“ Hefe darf ich wegen Unverträglichkeit nicht verwenden. Ich benutze daher meistens Weinsteinbackpulver oder Natron + Säure. Würde LM auch diese Hefe-Unverträglichkeit auslösen oder sind die Bestandteile anders?
2. Neben der Hefe-Unverträglichkeit muss ich auch noch die Zöliakie beachten. Ist LM auch aus glutenfreien Mehlsorten herstellbar?
Dirk
Hallo Johann,
zu deinen Fragen:
1. „normale Hefe“ besteht meines Wissens aus einem bestimmten Hefestamm, der für die Backindustrie optimiert wurde. In der LM züchtest du hingegen die wilden Hefen heran, die von Natur aus im Mehl enthalten sind. Das können je nach Mehl viele verschiedene Hefen sein und in unterschiedlicher zusammensetzung. Also nichts, was du im Hausgebrauch kontrollieren kannst. Ob du diese natürlichen Hefen besser verträgst, musst du ausprobieren, dazu kann ich nichts sagen. Ich gebe auf meinem Blog auch keine gesundheitsbedingten Ernährungstipps, da ich dazu gar nicht die nötige Qualifikation habe.
2. Ob du überhaupt eine LM aus glutenfreien Mehlen herstellen kannst, hängt ebenso davon ab, welche Hefen und Bakterien in diesen Mehlen vorhanden sind und ob sie sich dort optimal entwickeln können. Ich bin dafür kein Fachmann und du solltest noch einmal weitersuchen, ob du nicht eine Seite im Internet findest, die sich speziell damit befasst.
Michael
Hallo Dirk,
ich habe meinen Sauerteigansatz mit Dinkel Typmehl 1050 halb halb mit wasser angesetzt. bin jetzt bei Tag 4, gestern mittag hat sich Volumen vergrößert, jetzt ist es leider wieder auf Ausgangsmänge zurück gefallen. kann man den Ansatz noch retten? Über nacht ist leider Beleuchtung aus gegangen und er war wahrscheinlich für gute 8h auf 23 grad.
Vielen Dank für deine super Anleitung und Hilfestellungen.
Grüße Michael
Dirk
Hallo Michael,
du musst dir glaube ich keine Sorgen machen, wenn der Ansatz sich schon seit 4 Tagen gut entwickelt, macht ihm die etwas kühlere Nacht auch nicht viel aus. Es könnte sein, dass dein Ansatz einfach zu feucht ist, da 1:1 bei Dinkelmehl eigentlich zu viel Wasser ist. Die kühle Nacht hat dann noch die Milchsäurebakterien motiviert, mehr Stärke in Flüssigkeit zu verstoffwechseln und nun ist der Ansatz vermutlich zu feucht, um noch in die Höhe gehen zu können. Reduziere beim nächsten Auffrischen die Wassermenge. 40:60 sollte besser funktionieren (bei 100g oder angepasst auf die Menge, die du auffrischst). Dann sollte der Ansatz wieder hoch gehen. Viel Erfolg!
Gabi
Lieber Dirk,
erst einmal vielen Dank für diesen großartigen Artikel.
Gestern habe ich den Apfel grob klein geschnitten in ein mit einem Vaporisator erhitztes und keimarm gemachtes Fermentationsglas gegeben, stilles Wasser dazu, es bildeten sich auch schnell kleine Gasbläschen, doch heute sehe ich kleine weiße Wölkchen am Apfel an einigen Stellen. Im Internet finde ich gar nichts dazu. Irgendwo las ich etwas von Hefeflocken. Nun bin ich unsicher, ob das Schimmel ist. Weißt Du vielleicht, ob das normal ist? Vielen Dank und liebe Grüße, Gabi
Dirk
Hallo Gabi,
Ich habe das bei mir nicht beobachtet, wobei ich das Apfelwasser auch nicht dauernd kontrolliert habe. Beobachte das doch einfach weiter. Aus der Ferne kann ich keine verlässliche Diagnose stellen, doch Schimmel schon nach einem Tag kommt mir unwahrscheinlich vor. Sollte es tatsächlich nach 3 Tagen schimmeln, hast du nichts falsch gemacht, sondern einfach Pech mit dem Apfel gehabt. Du findest hier in den Kommentaren auch noch Anregungen anderer Leser zum Apfelwasser. Viel Erfolg!
Gabi
Hallo, lieber Dirk,
vielen Dank für Deine Antwort. Nach 3 Tagen habe ich nun das Kerngehäuse genauer inspizieren können. Es sieht aus, als wenn es an einer Stelle stark verzuckert ist, dabei habe ich zusätzlich noch 10 bis 15 kleine braune Gebilde an dieser Stelle gefunden (wie in einem Kokon aus Zucker). Meine Recherchen im Internet führten erst zu einer vorübergehend das Kerngehäuse nutzenden Raupe (Apfelwickler), dann aber auch zu einem Pilz. Da fange ich doch lieber noch einmal von vorne an. Deine Anleitung dazu ist jedenfalls klasse, ich freue mich schon auf eine eigene Lievito Madre (meine jetzige ist aus EVA, die ist auch sehr gut). Vielen Dank auch für die Tipps zur „Resteverwertung“ von LM, die funktionierten toll. Fröhliche Grüße aus Berlin, Gabi
Dirk
Hallo Gabi,
ich glaube, das ist die richtige Entscheidung. Bei so etwas sollte man immer seinem Bauchgefühl folgen. Beim Natursauerteig verlassen wir uns auf die Mikroorganismen, die die Zutaten von Natur aus mitbringen, aber manchmal sind da auch unerwünschte Gäste dabei. Weiter viel Erfolg!
Adrian
Hallo Dirk und Freunde de LM
Hat alles bestens geklappt. Nach zwei Tagen ist die LM förmlich wie eine Rakete abgegangen. OK, ich lebe in Brasilien und die Temperaturen (bei und ist Winter) liegen zwischen 20 und 30 Grad C.
Aber nichts desto trotz: Das Ansetzen und Auffrischen ist schon ganz schön spannend und ein tolles Erlebnis.
Nun habe Ich also, nach 10 Tagen, meine LM ausprobiert und das Grundrezept (ich habe 1/2 Weizenmehl und 1/2 italienisches Hartweizenmehl, Semola di Grano Duro verwendet) gebacken. Ehrlich: Ich habe noch nie so ein delikates Brot gegessen. Ich war total überrascht. Industrielle Hefe gibt‘s nun bei mir nicht mehr.
Frage: Hat jemand schon ein Olivenbaquette mit LM gebacken? Wäre froh um Tips.
Liebe Grüße und viele Geduld beim Ansetzen und danach viel spaß beim Backen.
Dirk
Hallo Adrian,
toll, dass alles so gut geklappt hat! Für ein Olivenbaguette schau dir mal mein Rezept Italienisches Olivenbrot mit Lievito Madre an. Du kannst aus demselben Teig ein Baguette formen, das dann möglichst auf einem Brotbackstein oder einem speziellen Baguetteblech gebacken wird. Die Backzeit reduziert sich, da ein Baguette einen kleineren Querschnitt hat. Das musst du einfach ausprobieren. Viel Spaß damit!
Adrian
Vielen Dank Dirk.
Werde das Rezept als nächstes ausprobieren. Melde mich dann wieder (auch bei Misserfolg.—:)
Leander
Ganz großes Lob. Deine Rezepte funktionieren einfach. Nachdem ich mit deiner Beschreibung erfolgreich den Einstieg in das Sauteigbrotbacken geschafft habe, habe ich es auch mit Lievito Madre versucht. Es hat mit einem Apfel aus den Garten sofort geklappt. Und morgen gibt es morgen Pane Pugliese.
Manuela
Hallo Dirk,
Ich hab den LM mit einem Apfel aus dem eigenen Garten angesetzt und bin bisher begeistert! :)
Bin aktuell an Tag 3 der 7-10 Tage des täglichen Auffrischens und innerhalb von 2 bis 3 Stunden verdoppelt sich der Teig locker , auch wenn es keine 26 °C hat.
Ich hoffe das stimmt so und es geht so gut weiter. Bin schon sehr auf das erste Rezept damit gespannt :)
LG,
Manuela
Dirk
Hallo Manuela,
das klingt super! Ich drücke die Daumen, dass weiter alles gut gelingt!
Mitmacherin
Das hat genauso funktioniert, danke für das Rezept. Nein, der Ansatz gehört nicht in den Müll, sondern in den Biomüll oder noch besser auf den Kompost. Dort füttert er nützliche Bakterien zur Verrottung. – – Das mit dem Abfluss kann man gar nicht deutlich genug sagen: Teigreste immer mit sehr viel Wasser abspülen, Klumpen vermeiden. Wenn das im Abfluss zu einer Verstopfung führt, muss das im schlimmsten Fall auf/s – gebohrt werden.
Dario
Guten Tag
Habe ich das richtig verstanden: Dem Teig wird jedes mal beim auffrischen ein Teil weggeworfen?
vielen Dank!
liebe Grüsse dario=)
Dirk
Hallo Dario,
das stimmt, bei meiner Vorgehensweise gibt es immer einen Rest, der nicht mehr gebraucht wird. Ob du ihn wegschmeisst, trocken ausbäckst und zu Semmelbrösel mahlst oder anderweitig verwertest, ist deine Entscheidung.
Vanessa
Hallo Dirk,
Vielen lieben Dank für deine genialen und ausführlichen Rezepte. Ich habe beide Anleitungen zur Sauerteigherstellung (Roggen- & Weizen-) durchgemacht und bin mit dem Ergebnis mehr als happy :-) Danke, dass Du Dein Wissen hier teilst.
Dirk
Hallo Vanessa,
vielen Dank für dein nettes Feedback. Toll, dass die Ansätze beide geklappt haben. Deine Reise mit ihnen beginnt gerade erst. Denke immer daran, dass Anleitungen nur Richtschnüre sind. Du selbst kannst immer am besten beurteilen, was dein Sauerteig als nächstes braucht. Ich wünsche dir viel Freude auf diesem Weg!
Mirjam
Lieber Dirk
herzlichen Dank für das tolle Rezept, meine LM gedeiht prächtig. Heute am 6. Tag braucht die LM nur 2h um sich mehr als zu verdoppeln. Da ich am Wochenende spontan wegfahren, frage ich mich, was nun: Würde die LM die kurze Ruhe im Kühlschrank unbeschadet überleben, bis ich sie am So wieder auffrischen kann? Was wäre dein Tipp?
Herzlichen Dank im Voraus und herzliche Grüsse
Mirjam
Dirk
Hallo Mirjam,
ich würde das einfach versuchen. Deine LM scheint ja sehr rege zu sein. Ein kleines Risiko besteht natürlich, dass sie noch nicht genügend Gleichgewicht gefunden hat, das kann ich von hier aus auch nicht beurteilen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Ein schönes Wochenende!
Marco
Hallo Dirk,
ich hab mal eine Frage zur Konsistenz meiner LM.
Wenn ich sie aufgefrischt oder gefüttert habe ist es ein formbarer Teigball. So dass er nicht mehr an der Arbeitsplatte klebt.
Dann stelle ich ihn für 24h in eine temperierte Kiste bei ca 30-32°C.
Nach 24 sehe ich deutlich Blasenbildung im Teig, wenn ich ihn aber aus dem Glas hole ist der Teig von der Konsistenz her fast wie Pfannkuchenteig oder geschmolzener Käse. Jedenfalls weit weg von einem formbaren Teigball.
Ist das so ok oder ist mit dem Teig was faul?
Das was ich im Netz so finde sieht eigentlich immer so aus als wäre der Teig nach 24h recht „trocken“.
Beste Grüße Marco
Dirk
Hallo Marco,
die Konsistenz, die du beschreibst, ist bei meiner Rezeptur nach einigen Stunden normal und ist auf die chemischen Prozesse zurückzuführen, die bei der Fermantation geschehen. Ein anderer Leser beschrieb sie mal treffend als „Nutella-artig“. Das trifft es gut, sie ist nur noch ein bisschen klebriger. Man muss sich daran gewöhnen. Aber wenn die LM diese Konsistenz bekommt, weißt du, dass sie arbeitet. Hat sie diese Konsistenz erreicht, ist es aber auch Zeit, sie aufzufrischen oder in den Kühlschrank zu stellen.
Peter
Hallo Marco
bei mir kommt die LM in den Backofen, zusammen mit einer Wärmflasche und einem Bratthermometer.
Die Lampenmethode geht bei mir nicht, weil sofort ein Gebläse anspringt (Einbaubackofen).
Mit der Ofentür wird die Temperatur reguliert. Dort bleibt die LM bei 26-28° ca 6-7 Std. solange noch ein
„Berg“ drauf ist. Wenn dieser zusammengefallen ist schraube ich das Glas zu und stelle es in
den Kühlschrank (sie sieht dann fast so aus wie Dirk’s Gefütterte)
Wie sieht deine LM eigentlich nach dem Auffrischen aus? So wie die Gefütterte oder die
Aufgefrischte von Dirk? Wenn zu wenig Bläschen sind kannst du auch den ganzen Vorgang wiederholen.
Wie oft backst du? Ich habe auch gelesen, daß die LM etwas nachläßt wenn man nicht so oft backt.
In welchem Abstand frischt du auf? Ich tue das einmal die Woche.
(schade das du dich nicht meldest :-( )
Jürgen
Hallo Zusammen,
auch ich habe wegen des Gebläseproblems ebenfalls nach einer Alternative für die Backofenlampe gesucht und bin mit dem Niederdruck-Untertischgerät für die Spüle fündig geworden. Einfach das Glas draufgestellt – perfekte 28 Grad – funktioniert sensationell.
LG
Jürgen
Dirk
Hallo Jürgen,
vielen Dank für den Tipp, der einigen sicher hilft. Ich muss gestehen, dass ich erst einmal nachsehen musste, was ein Niederdruck-Untertischgerät ist. Bei mir läuft das unter Boiler, was aber wohl eine veraltete Bezeichnung ist. Prima, zu wissen, dass sich immer irgendwo ein warmes Plätzchen in der Wohnung für die LM findet.
Henning
Moin Dirk,
ich habe ein Problem mit meiner Lievito Madre.
Während der Corona-Zeit, als Hefe knapp war, habe ich zum erstenmal Dein Rezept ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert, wir hatten immer frisches Brot im Haus!
Leider ist die LM dann während eines längeren Urlaubs einen elenden Tod im Kühlschrank gestorben und wir kauften wieder eine Zeit lang Bäckerbrot.
Nun wollte ich es ein weiteres Mal probieren und habe wieder eine LM mit Apfelwasser angesetzt.
Diese ging in der ersten Nacht auch spektakulär auf und ich habe sie dann aufgefrischt.
Am nächsten Morgen musste ich dann feststellen das nichts passiert ist, bis auf das sich die Konsistenz von fest zu Nutelle-artig verwandelt hat.
Jedoch null Bläschenbildung oder das der Teig in irgendeiner Form aufgegangen ist.
Ich dachte erst das ich wohl irgendeinen unbedachten Fehler begangen habe und fing noch einmal von vorne an.
Das habe ich jetzt gefühlte hundert Mal gemacht und das Ergebnis ist jedesmal dasselbe :-(
Ich habe auch versucht den Teig einfach stur über mehrere Tage hinweg aufzufrischen, auf das sich die Bläschenbildung irgenwann einstellt. Aber nix da!
Den LM lasse ich in einem selbstgebauten kleinen Wärmeschränkchen bei konstant 27,5 Grad reifen, das sollten doch eigentlich ideale Bedingeungen sein!?
Ich bin gerade etwas am Ende mit meinem Sauerteig-Latein.
Was mache ich falsch? Jemand eine Idee?
Ich wäre echt Dankbar für Hinweise!
Vielen Dank für Dein tolles Blog & VG aus Hamburg!
Dirk
Moin Henning,
das klingt wirklich etwas rätselhaft. Ich frage mal pro Forma: hast du auch Mehle von verschiedenen Herstellern ausprobiert? Es kommt ja immer darauf an, was an Mikroorganismen natürlich im Mehl enthalten ist und das variiert je nach Anbaugebiet. Damals, als du die LM das erste Mal angesetzt hast, hatte ich noch ein etwas feuchteres Mischungsverhältnis hier stehen, das ich dann später irgendwann reduziert habe, da ich ein paar Rückmeldungen bekam, dass der Teig zu feucht sei. Vielleicht ist das Pendel nun in die andere Richtung ausgeschlagen? Mir kommt gerade das Verhältnis 80:80:40 etwas trocken vor. Also neben dem Tipp, es mal mit dem Mehl einer anderen Mühle zu versuchen, würde ich für die Auffrischungen mal ein Verhältnis von 60g LM : 60g frisches Mehl : 40g Wasser ausprobieren. Vielleicht klappt das? Die Nutella-artige Konsistenz deutet darauf hin, dass die Milchsäurebakterien gut arbeiten, es aber entweder an Hefen fehlt, oder diese den Teig nicht mit Blasen stemmen können, weil er die falsche Konsistenz hat. Das ist das, was mir dazu einfällt. Über deine Rückmeldung freue ich mich. Klappt der neue Ansatz, ändere ich gerne die Mengenangaben hier wieder.
Herzliche Grüße, Dirk
Henning
Moin Dirk,
vielen Dank für Deine Tipps!
Ich habe bis jetzt zwei verschiedene Mehle ausprobiert.
Das kuriose ist das ich beim ersten mal nur ein billiges 405er Mehl vom Discounter benutzt habe (ich war während Corona auf Kurzarbeit und musste wirklich sparen) und es hat vorzüglich geklappt. Und nun mit 550er Bio Mehl solche Probleme ;-)
Ich werde jetzt erstmal neues Apfelwasser ansetzen, neues Mehl beschaffen und dann Dein Neues Mischungsverhältnis ausprobieren. Werde dann Bericht erstatten.
Vielen Dank & VG
Carmen
Lieber Henning,
seltsam, ich habe exakt das selbe Problem. Hast du inzwischen eine Lösung finden können?
Beste Grüße aus Köln.
Carmen
Carmen S
Hallo, eine kurze Frage:
ich hab vor zwei Jahren schon das Rezept gefunden, hat alles einwandfrei geklappt und die Brote und Pizzen waren ein Traum. Der Sauerteig ist leider verschütt gegangen, und nun versuche ich seit einer Weile wieder, einen neuen anzusetzen, aber es klappt nicht so recht, denn:
nach den ersten zwei Tagen wächst der Sauerteig schon immens schnell z.T. verdoppelt er sich binnen 3h), fällt dann aber ab Tag 3 in sich zusammen und wächst garnicht mehr. Was mache ich falsch – oder aber, erst er evtl schon längst fertig?
Dirk
Hallo Carmen,
aus der Ferne lässt sich das leider immer nur schwer beurteilen. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass der Sauerteig beim ersten Ansatz auch mal ruhigere Tage einlegt, während er sich weiter entwickelt. Da hilft nur: weiter machen und schauen, was passiert. Auch prüfen, ob der Teig zu feucht oder zu trocken wirkt und ggf. die Wassermenge leicht anpassen. Hilft das nicht, kannst du auch als letztes Mittel etwas Zucker im Wasser für das Auffrischen auflösen, um den Hefen etwas Starthilfe zu geben. Klappt das alles nichts, musst du es mit einem anderen Mehl erneut versuchen.
Lutz
Tip bezüglich der konstanten Temperaturen beim Ansatz : Gibt von COSORI einen sog.Tassenwärmer mit digital einstellbarar Temperatur der kleinen Wärmeplatte (fur auch große Tassen gut geeignet,paßt sogar locker ein 750ml Gurkenglas darauf).War für die Ansätze von Sauerteiganstellgut und LM die beste und recht preiswerte Lösung,sicher billiger als 24 Stunden auch nur leicht beheizter Backofeb !
Dörthe Blankenhorn
Hallo Dirk,
ich bin am Verzweifeln. Die offene Backofentür klappt nicht als konstante Wärmequelle.. dann habe ich deinen LM versucht und am ersten Tag hat die Waschküche auch super funktioniert, aber bereits am zweiten Tag… nichts geht mehr.
Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Mein Sohn stellt sein Anstellgut nur in die Küche , da sind auch keine 26 – 28 Grad und bei ihm klappt es.
Hast du mir einen Tipp.
Viele Grüße
Dörthe
Dirk
Hallo Dörthe,
eine Diagnose aus der Ferne ist natürlich immer schwierig, daher bleiben mir da eigentlich nur die Standard-Fragen: Hast du die LM trotzdem erstmal weiter geführt? Es kann immer mal sein, dass sie eine Pause einlegt und dann wieder aktiver wird nach 2-3 Tagen. Hast du ein anderes Mehl versucht? Auch hochwertige Bio-Mehle enthalten nicht garantiert alle wilden Hefen, die du für den Natursauerteig brauchst. Das ist einfach Glückssache. Hast du andere Fehlerquellen ausgeschlossen? z.B. Gläser und Arbeitsgeräte gut mit frischem Wasser gespült? Geschirrspülmaschinen können Rückstände hinterlassen, die dem Sauerteig schaden. Die Temperatur ist nur eine Unterstützung und wie du selbst schreibst, sollte es auch bei Zimmertemperatur klappen, wie bei deinem Sohn. Jetzt im Winter geht auch ein Platz in der Nähe der Heizung (nicht direkt auf der Heizung oder mit einer umgedrehten Schüssel unter deinem Glas, damit es nicht zu warm wird). Die Temperaturabsenkung in der Nacht führt nur zu einer langsameren Gärung, sollte aber beim Ansatz der LM mit einem Apfel- oder anderen Hefewasser kein Problem sein. Das wären die Punkte, die mir dazu einfallen. Ich hoffe, du findest noch den richtigen Dreh für deine Lievito Madre.
Doris
Hallo
Ich verstehe beim auffrischen nicht
Da steht 80g Mehl,80g sauer und 40g lauwarmes Wasser
Das bedeutet für mich das LM,nicht richtig hoch kommen kann,da ich ja immer einen Teil wegwerfen muss
Ich glaube da läuft bei mir was falsch
Dirk
Hallo Doris,
ich verstehe deine Frage nicht ganz. Das Prinzip ist aber: immer die angegebene Menge LM mit frischem Mehl und Wasser zu mischen, bis die LM hoch geht (evtl. eher 50ml Wasser, je nach Mehl). Die restliche LM entsorgen (so lange, bis du eine erste, stabile LM hast) oder weiterverarbeiten (wenn die LM dafür stabil und stark genug ist. Wenn auch nach Stunden gar nichts aufgeht, ist etwas schief gegangen und du solltest noch einmal von vorne beginnen.
Margarete
Die Methode mit dem Hefewasser geht perfekt und einfach!
Meine alte LM hatte ich über die Ferien getrocknet und weggepackt. Nachdem ich sie zunächst nicht mehr gefunden habe, musste ich neue LM ansetzen. Schon nach drei Tagen zeigte sie sich sehr aktiv.
Da fiel mir das kleine Glas mit der Trockensicherung in die Hände und ich beschloss, ein LM-Wettrennen zu veranstalten.
Aufgefrischt mit Hefewasser hat zugegebenermaßen die alte die neue überrundet (ca 6h) mit beiden konnte ich aber
dann sehr schnell eine köstliche Pizza backen.
Dirk
Danke für das nette Lob! Interessant, dass selbst getrocknete und wieder reaktivierte LM noch mehr Kraft hatte, als die Neue.
Corinna
Hallo,
hat super geklappt. Vielen Dank für die Anleitung. Ich hätte gern ein Foto angefügt, weil ich so stolz bin, es hinbekommen zu haben. ☺️
LG Corinna
Dirk
Hallo Corinna,
toll, dass alles geklappt hat und viel Freude damit!
Andreas
Hallo Dirk,
Geht auch Apfelessig anstatt Apfelwasser?
Danke
Grüße Andreas
Dirk
Hallo Andreas,
mit Apfelessig kommst du leider nicht weit, denn der wirkt durch den hohen Säuregehalt genau kontraproduktiv. Er würde die meisten Hefen und Bakterien abtöten. Es gibt Brotrezepte, die verwenden statt Sauerteig Essig zum Säuern, speziell wenn Roggenmehl im Spiel ist, doch einen Natursauerteig kannst du damit nicht züchten.
Andreas
OK
Danke hab es mit apfelwasser gemacht.
Scheint zu funktionieren
Andreas
Hallo Dirk ,
Auch nach dem 4. Tag der Auffrischung braucht er immer noch 24 Stunden um sich zu verdoppeln.
Ist das so korrekt oder stimmt was nicht?
Danke schonmal
Grüße Andreas
Dirk
Hallo Andreas,
grundsätzlich sind Diagnosen aus der Ferne schwierig, von daher musst du selbst wachsamen Auges dabei sein. Von meiner Warte aus würde ich sagen: arbeitet der Teig und verdoppelt sich, wenn auch langsam, ist das erstmal ein gutes Zeichen. Das langsamere Tempo kann an der Art der wilden Hefen liegen, die du im Mehl und im Apfelwasser hast – oder an der Temperatur, wenn sie unter ca. 28 Grad liegt oder daran, dass da noch andere Mikroorganismen im Teig sind, die die Entwicklung noch stören. Ich würde an deiner Stelle erstmal weitermachen und den Teig beobachten. Riecht er gut und entwickelt keine Färbungen, ist er vielleicht einfach gerade etwas langsamer. So lange er noch wächst, braucht er auch noch kein frisches Mehl. Lass ihn arbeiten und gib ihm die Zeit, die er braucht. Es ist ein Natursauerteig und der soll auf natürlichem Weg sein Gleichgewicht finden. Viel Erfolg!
Andreas
Also soll ich ihn einfach Mal stehen lassen ohne in jeden Tag aufzufrischen?
Grüße Andreas
Und danke
Andreas
Also soll ich ihn einfach Mal stehen lassen ohne in jeden Tag aufzufrischen?
Grüße Andreas
Und danke
Dirk
Dafür gibt es keine Regel. Der Teig braucht schon Futter, aber nicht, so lange er noch wächst, denn dann hat er ja noch Futter. Man muss einfach mit wachsamem Auge dabeibleiben.
Andreas
Hallo Dirk,
Sorry wenn ich so oft schreibe.
Aber ich weiß nicht warum mein livieto nichts wird.
Hab ihn jetzt schon 12 Mal gefüttert und trotzdem braucht er immer noch 24 Stunden bis er sich verdoppelt.
Besser nochmal einen frischen ansetzen oder weiter machen.
Ich weiß du sagst immer Geduld haben und wenn er aufgeht ist alles in Ordnung weil er arbeitet aber denk immer irgendwas ist falsch.
Danke schonmal vorab für deine Nachricht
Grüße Andreas
Andreas
Hallo Dirk
Sorry wenn ich so oft schreibe.
Aber etwas kommt mir komisch vor er riecht gut und er geht allerdings braucht er immer noch 12 Stunden um sich zu verdoppeln.
Bin jetzt bei der 13 ten Fütterung.
Wie lange kann das den dauern in bestimmten Fällen?
Nach sechs Stunden ist er vielleicht ein Viertel gewachsen.
Danke schonmal
Grüße Andreas
Dirk
Hallo Andreas,
Ich kann aus der Ferne auch nur Vermutungen anstellen. Vielleicht hatte dein Apfelwasser nicht genügend wilde Hefen, oder dein Mehl. Du musst verstehen, dass ein Natursauerteig nur mit dem arbeitet, was auf natürliche Art und Weise im Mehl (und im zuvor angestellten Apfelwasser) vorhanden ist. Das kann sich von Mehlpackung zu Mehlpackung und von Apfel zu Apfel stark unterscheiden. Für die Bläschenbildung und das Aufgehen sind hauptsächlich die Hefen verantwortlich, also scheinen die in deinem Ansatz nicht ausgeprägt vorhanden zu sein. Hinzu kommen aber auch andere Faktoren, zum Beispiel Wärme. Der Weizensauerteig sollte ideal bei 28 Grad gehen, weil die Hefen dann am aktivsten sind.
Wenn dein Sauerteig schon angenehm säuerlich riecht, sollte der Ansatz eigentlich fertig sein. Die Frage ist, wie du ihn aktiver bekommst. Du könntest ein anderes Mehl ausprobieren. Es sollte auf jeden Fall ein Biomehl sein. Der Preis sagt aber nichts darüber aus, wieviele Mikroorganismen darin enthalten sind und welche. Sollte er damit auch nicht besser arbeiten, ist es wohl besser, mit dem neuen Mehl noch einmal komplett von vorne zu beginnen. So etwas passiert und liegt eben an den unterschiedlichen Zusammensetzungen im Mehl.
Carolin
Hey Dirk,
bei mir ist es ähnlich. Ich habe die LM mit dem Apfelwasser angesetzt und es ist richtig schön aufgegangen. Ich war hin und weg :D
Dann habe ich ihn, er war dann schon ein wenig eingefallen wieder, aufgefrischt. Wie oben angegeben. jetzt nach 22 Stunden ist er nur minimal hochgegangen… Das wurmt mich, nachdem der erste Tag so super lief. Mein LM steht neben der Heizung auf einem Stuhl und ist warm eingepackt, damit die Wärme dort auch bleibt. Soll ich trotzdem heute ganz normal nach 24 Stunden auffrischen? Auch wenn er nicht verdoppelt ist?
Oben drauf ist er an einer kleinen Ecke ein wenig „fester“. Zumindest sieht es so aus.
Ich koche meine Utensilien immer alle ab bevor ich sie nutzen. Das hatte ich mal gelesen.
Könnte ich, wenn ich ihn heute auffrischen, auch etwas Zucker in das Wasser geben? Nochmal als kleine Hilfe? Wenn ja, wie viel auf deine oben angegebene Menge Wasser?
Ach, ich hatte mich so gefreut. Da mir leider schon ein Versuch, Dinkelsauerteig wars aber, nicht gelungen ist :(
Vielen Dank schonmal und einen schönen Sonntag.
Freundliche Grüße
Carolin
Dirk
Hallo Caroline,
es kann beim ersten Ansatz durchaus passieren, dass die LM erst stark arbeitet und dann plötzlich ruhiger wird. Da passiert ja eine Menge im Teig. Ich würde erstmal weitermachen und sehen, ob der Teig wieder aktiver wird. Eine kleine Prise Zucker kannst du mal ausprobieren und schauen, was passiert. Ich benutze, wenn ich das mal mache, ca. 10g Zucker auf 100ml Wasser. Ich drück die Daumen, dass der Teig wieder an Fahrt aufnimmt.
Birgit
Hallo, ich habe einen Weizenmehl Sauerteig-Ansatz im Kühlschrank. Kann ich den benutzen um mit dem Apfelwasser anzusetzen? Oder muss ich von Null beginnen? Danke, Gruß, Birgit
Dirk
Hallo Birgit, dazu kann ich dir keine fundierten Informationen geben, da ich es nie selbst ausprobiert habe, doch meiner Meinung nach gibt es beim Sauerteig kein stures „darf ich/darf ich nicht“. Von daher einfach ausprobieren. Ich würde dann einfach eine normale Auffrischung mit dem Sauerteig und dem Apfelwasser machen und die dann noch ein paar Mal mit normalem Wasser wiederholen. Das Apfelwasser bringt zusätzliche Hefen ins Spiel, um die es bei der LM vorrangig geht. Der Sauerteig sollte schon genügend Säurebakterien mitbringen, um mit allem fertig zu werden, was da neben den Hefen im Apfelwasser noch so alles gedeiht. Es ist letztlich eine Umwidmung deines Sauerteigs auf eine mehr Hefe-basierte LM. Schau einfach mal, was passiert!
Cleo
In Sachen konstante (warme) Temperatur über feste Zeiträume wundere ich mich immer, dass nicht mehr Leute die Vorteile dieser Wärmematten nutzen, die es für die Samenanzucht gibt. Ich wollte ja früher auch nicht ewig lang „Strom verbrauchen“, aber meine war preiswert und verbraucht ganze 17 Watt (überprüft). Ich hab noch einen Temperaturfühler dazu gekauft, auch nicht teuer. Die Matte kann nur an und aus, aber ihren Stecker stecke ich in den Temperaturfühler, und den kann ich auf 0,1 Grad genau einstellen. Unterer und oberer Wert. Ich stelle also z.B. ein 25 (unten) und 30 (oben), packe das ganze in einen passenden Karton (wo die Matte gut die Grundfläche bedeckt und genug Platz für meine große Schüssel ist, Schüssel mit feuchtem Handtuch bedeckt oder eben das Glas mit Sauerteig) und die Temperatur ist konstant bei 25-30 Grad wie gewünscht. Der Fühler schaltet Strom an bei 25 Grad und Strom aus bei 30 Grad.
Ein normalerPappkarton isoliert gut genug, funktioniert hier schon seit Monaten und auch im Winter im ungeheizten Raum.
Man kann auch genauer einstellen, also z.B Temperatur zwischen 29,5 und 30,5 halten.Im Extremfall 30,0 -30,1 Grad z.B. Gilt natürlich alles für den Fühler, der auf der Heizmatte aufliegt, nicht für die Teig-Innentemperatur.
Jedenfalls konnte ich so im ersten Anlauf gleich sämtliche Schimmelprobleme völlig vermeiden, weil man die optimale Temperatur wählen und zuverlässig halten kann.
Kein blockierter Backofen, keine ungefähres auf/neben/bei einer Heizung, keine Schwankungen, auch in ungeheizten/wenig geheizten Wohnungen machbar.
Und super zum Experimentieren, weil man eben genau einstellen kann, welche Temperatur es sein soll (am Fühler). Bin ja auch ein Fan von „So nach Gefühl“, aber bei der Temperaturwahl und -konstanz gefällt mir diese Methode besser. Etwas runter für mehr Säure, etwas hoch für mehr Milde und Trieb…
Überall die Frage, wie halte ich meine (Sauer-)teig warm, überall die Heizung/Backofenlampe/Heizungskeller-Ratschläge. Routerschrank ist ja schon originell.
Das geht doch mit diesen relativ günstigen Hilfsmitteln viel einfacher. Wir nutzen ja auch Gerätschaften zum Backen und meine beiden kleinen Anschaffungen haben mir das Backen zum echten Vergnügen gemacht.
Ich schreibe das jetzt nach und nach überall wo man mich lässt. Hab selbst jahrelang nicht mit Sauerteig angefangen wegen zu kalten Räumen. Kam zu der Matte über das Gärtnern und – HEUREKA!
Ich hab das ganze an einer WLAN Steckdose und kann mit den Gesamtverbrauch (und Momentanverbrauch) ansehen, das ist wirklich sehr, sehr wenig. Da braucht wahrscheinlich die Backofenlampe mehr.
(Außerdem hab ich mittlerweile Dachsolar, aber das ist ein anderes Thema.)