Sauerteig anzusetzen ist kinderleicht, wenn wir ihm die richtigen Bedingungen und etwas Zeit geben. Dann wird er ein treuer Begleiter.
Was macht einen Sauerteig aus?
Sauerteig, das sagt schon der Name, ist ein gesäuerter Teig, in dem gesunde Milch- und Essigsäurebakterien die Oberhand gegen Fäulnis- und andere Bakterien errungen haben. Die Bakterien sorgen dafür, dass Roggenmehl überhaupt für uns verdaulich wird. Auch im Weizen- oder Dinkelmehl halten sie schädliche Bakterien in Schach und sorgen dafür, dass unser Brot nicht nur leckerer schmeckt, sondern sich auch noch länger hält, als wenn es nur mit Hefe gebacken wird.
Dabei stecken neben den Milch- und Essigsäurebakterien auch noch jede Menge wilde Hefen im Sauerteig, die für den Backtrieb im Brot sorgen. Doch woher kommen die Bakterien und natürlichen Hefen, um einen Sauerteig anzusetzen? Keine Sorge, sie sind bereits im Mehl enthalten. Wir müssen nur etwas Starthilfe geben, damit sie sich entfalten können.
Sauerteig braucht Wärme
Um einen Sauerteig anzusetzen, braucht es nichts weiter, als Mehl, Wasser, Wärme und etwas Zeit. Die Ideale Temperatur für die Entwicklung eines Sauerteigs liegt zwischen 24°C und 28°C. Wobei sich im unteren Temperaturbereich die Milch- und Essigsäurebakterien besonders gut entwickeln, während die Hefen im oberen Temperaturbereich aktiver sind. Unter 24°C werden unsere kleinen Helfer langsamer und weniger tatkräftig. Das verschafft den weniger guten Bakterien im Mehl einen Vorteil. Gar nicht gut. Deshalb: Euer erster Sauerteigansatz gelingt besser, wenn ihr ihn konstant auf Temperatur haltet.
Dafür sucht Euch im Winter einen warmen Platz in der Nähe der Heizung suchen. Nicht direkt darauf, das wird zu warm. Doch mit einem umgedrehten Unterteller darunter, der einen Abstand schafft, geht das auch. Die Methode hat leider den Nachteil, dass sich die meisten Heizungen nachts herunterregeln und die Temperatur nicht konstant bleibt.
Ich nutze daher am liebsten meinen Backofen, um einen Sauerteig anzusetzen. Ich schalte nur das Backofenlicht als Wärmequelle ein und stecke einen Holzlöffel in die Tür, so dass sie immer ein Spalt offen bleibt und die Luft zirkulieren kann. Das funktioniert aber nur mit Öfen, in denen noch klassische Glühbirnen verbaut sind, die sich nicht automatisch abschalten. Bei LED-Licht entsteht nicht genügend Wärme. Eine Leserin fand hingegen in dem Schrank, in dem ihr WLAN-Router steht, die idealen Bedingungen.
Seid kreativ! Irgendwo gibt es auch bei euch ein warmes Plätzchen für den Sauerteig! Ihr könnt euch auch mit einer Wolldecke und einer Wärmflasche behelfen, die ihr zusammen in den Backofen legt und eurem Sauerteig dort ein kuscheliges Nest macht. Die Wärmflasche sollte natürlich von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden. Oder ihr sucht im Internet nach einer einfachen Anleitung für eine Gärbox.
Wieso erzählt einem jeder etwas anderes?
Es kursieren jede Menge Anleitungen für Sauerteig im Internet. Und jede davon hat ihre Berechtigung – wobei ich bei weitem nicht alle kenne. Einen Sauerteig zu züchten, ist wirklich kein Hexenwerk. Führt euch einfach folgendes vor Augen:
Menschen backen seit etwa 14.000 Jahren ihr eigenes Brot. Ganz ohne Internet, ohne Backanleitungen und ohne Schlaumeier, die behaupten, nur so oder so ginge es. Denn es gibt viele Wege zum Brot. Vielleicht habt ihr zu dem Thema bereits mehrere Webseiten besucht, Bücher gelesen oder habt bei anderen gesehen, wie die das machen. Das ist prima. Jeder hat seinen eigenen Weg.
Ich empfehle euch dringend, nicht alles miteinander zu vermischen. Denn das führt schnell zu Missverständnissen und endet im Chaos. Entscheidet euch einfach für eine Anleitung, die euch zusagt und haltet euch erst einmal daran. Herumprobieren könnt ihr später noch genug. Ich erhebe auch gar nicht den Anspruch, dass nur meine Anleitung richtig ist. Es ist ein Weg unter vielen.
Welche Mehlsorten eignen sich für Sauerteig?
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Roggen- und Weizensauerteig, wobei der erstere bei uns gebräuchlicher ist. Auch Dinkelsauerteig ist möglich. Eigentlich kann man aus praktisch allen Getreidesorten einen Sauerteig herstellen. Nur vom Mischsauerteig rate ich ab, da ihr damit kein Sortenreines Brot mehr ansetzen könnt.
Beim Natursauerteig verlassen wir uns auf die natürlich im Mehl vorkommenden Bakterien und Hefen. Daher ist es ratsam, ein gutes Biomehl zu verwenden. Denn es enthält in der Regel mehr dieser nützlichen Helfer. Bei der Frage ob Vollkorn- oder Auszugsmehl scheiden sich die Geister. Ich habe einmal gelesen, dass beim Vollkornmehl die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass der Sauerteigansatz nicht klappt. Ich nehme daher ein gutes Bio-Roggenmehl Type 1150 und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Doch Vollkornmehl ist ebenso möglich.
Wenn ihr euch mehr für einen reinen Weizen- oder Dinkelsauerteig interessiert, seht euch meine Anleitung zu italienischer Mutterhefe an: Lievito Madre – Weizensauerteig, der Spaß macht!
Was brauche ich an Zubehör?
Um den ersten Sauerteig anzusetzen, braucht ihr ein Gefäß, das besser hoch ist, als breit und das einen Deckel hat. Es sollte mindestens 1,5 Liter fassen. Der Deckel soll aber nur lose aufliegen, damit Luft entweichen kann. Ein Bügelglas ohne Dichtungsgummi ist ideal.
Eine (Werbelink)Digitalwaage (*) ist von Vorteil. Beim Brotbacken wird nicht nur das Mehl abgewogen, sondern auch das Wasser. Das ist genauer, denn beim Brotbacken kommt es häufig auf wenige Milliliter an. Es gilt die Fautregel: 1ml = 1g Wasser.
Außerdem ist die Anschaffung eines (Werbelink)Digitalthermometers (*) sinnvoll, sowohl um die Wassertemperatur als auch die Umgebungstemperatur zu messen, in der ihr den Sauerteig züchten wollt.
Wie lange braucht es, bis mein Sauerteig fertig ist?
Das hängt ganz vom Mehl, der Temperatur und allen möglichen anderen Faktoren ab. Vor allem hängt es davon ab, welche Bakterien- und Hefestämme in eurem Mehl enthalten sind. Als Faustregel kann man sagen: Nach 5 Tagen sollte der Sauerteig sein Gleichgewicht gefunden haben. Manchmal tut ihm auch noch ein sechster Tag gut.
In der Zeit dazwischen passiert einiges: Es blubbert, es müffelt. Es kann sogar ganz fies stinken. Das ist in den ersten Tagen ganz normal, muss aber auch nicht auftreten. Doch ab dem 5. Tag sollte der Sauerteig gesund hellbraun aussehen und es sollte sich ein angenehm säuerlicher Geruch durchsetzen. Der darf auch dezent nach grünem Apfel duften.
Stinkt der Teig nach 5-6 Tagen unangenehm, sehr sauer oder gar faulig und nimmt er eine grünliche oder gar schwarze Färbung an, ist etwas schief gegangen. Diesen Teig müsst ihr leider in den Müll entsorgen. Doch in der Regel klappt die Sauerteiggärung gut und man entwickelt mit jedem Tag eine größere Zuneigung für das, was da im Entstehen ist.
Ein Tipp zum säubern der verwendeten Utensilien
Alle verwendeten Gefäße und Löffel sollten vor Gebrauch immer absolut sauber und noch einmal frisch ausgewaschen sein, um keine fremden Bakterien einzuschleppen.
Nach dem Benutzen wischt ihr die verwendeten Löffel und Gefäße am besten erst einmal mit Küchenkrepp ab und entsorgt so die Teigreste in den Hausmüll. Denn Roggenteig löst sich beim Spülen kaum noch auf und bleibt in eurem Ausguss kleben. Dort wird er dann hart wie Zement und irgendwann ist der Abfluss dicht. Sofern ihr also keine Sehnsucht nach eurem Kemptner habt, spült immer so wenig Mehl und Teig wie möglich im Waschbecken herunter.
Übrigens: Roggenteig klebt ungemein. Sehr viel mehr noch als ein Teig aus Weizenmehl.
Teil 1: Den ersten Sauerteig machen
Rezept Sauerteig-Ansatz
Jetzt geht es los!
- Nehmt euer sauberes, hohes Gefäß mit Deckel und wiegt darin 100g Bio-Roggenmehl Type 1150 und 100g Wasser ab. Das Wasser sollte eine Temperatur von rund 25°C haben.
- Verrührt alles mit einem sauberen Löffel, deckt das Gefäß ab und stellt es an einen Ort, an dem möglichst konstant 24-28°C herrschen. Sollte gerade Sommer sein, sind höhere Temperaturen auch nicht schlimm. Nun beginnt das Warten.
- Nach 12 Stunden sollte der Teig einmal durchgerührt werden.
- Nach 24 Stunden wird der Teig gefüttert: Dazu weitere 100g Mehl und 100g Wasser in den Sauerteigansatz rühren. Gefäß wieder abdecken und warm stellen. Diese Prozedur wird 4-5 Tage lang wiederholt. In der Zeit blubbert es mal mehr und mal weniger stark in dem Gefäß. Es kann auch mal unangenehm riechen, es sollte sich jedoch kein Schimmel oder Ähnliches bilden.
- Nach 5 Tagen habt ihr ca. 1 kg Sauerteigansatz im Gefäß und der sollte gesund hellbraun sein und angenehm säuerlich duften. Gebt ihm zur Not noch einen sechsten Tag. Riecht der Teig danach für euch unangenehm, entsorgt ihn lieber und versucht es mit einem anderen Mehl noch einmal. Aber in der Regel klappt alles.
Eine Leserin berichtete mir von folgendem Problem: Ihr Sauerteig hatte sich über 4 Tage sehr gut entwickelt. Doch dann begannen kleine Teigreste am Gefäßrand zu schimmeln. Ist erst einmal Schimmel im Gefäß, müsst ihr leider wieder von vorne beginnen.
Hier mein Tipp dazu: Arbeitet so sauber, wie möglich. Gerade die kleinen Reste am Rand, die nicht mit dem Sauerteig in Verbindung stehen, können schnell verderben. Schiebt am Besten mit einem Teigschaber alle Teigreste an den Gefäßwänden hinunter, so dass sie Kontakt mit dem Sauerteig haben. Oder wischt Reste mit einem Papiertuch weg.
Teil 2: Das erste Brot backen
Nun habt ihr euren ersten Sauerteigansatz! Da ihr nicht für jedes Brot diese 5-Tages-Prozedur wiederholen wollt, wird von dem Sauerteigansatz immer etwas im Kühlschrank aufbewahrt – das ist das sogenannte “Anstellgut”. Wie ihr auf dem Foto dieses Beitrags seht, reicht dazu ein einfaches Marmeladenglas. Doch bevor ich euch erkläre, wie ihr euer Anstellgut ansetzt und pflegt, machen wir uns an unser erstes eigenes Sauerteigbrot.
Achtung: Ein Brot besteht niemals zu 100% aus Sauerteig. Das wäre viel zu sauer. Nehmt jetzt von eurem Sauerteigansatz 500g ab und verknetet diesen mit genauso viel frischem Mehl und ca. 250 g Wasser zu einem Brotteig. Das Wasser sollte nicht gleich vollständig in den Teig gegeben werden. Besser ist es, ihr haltet erst noch ca. 20 ml zurück und gebt diese nur nach und nach in den Teig. Es kann auch je nach Mehl mehr Wasser nötig sein.
Ziel ist bei einem Brotteig immer, möglichst so viel Wasser hinein zu bekommen, dass sich der Teig noch verarbeiten lässt, das fertig gebackene Brot aber schön feucht ist. Da müsst ihr euch rantasten. Je feuchter der Teig, umso schwieriger ist er zu verarbeiten, aber umso leckerer ist das Brot. Wird der Teig jedoch zu feucht, geht das Brot irgendwann nicht mehr auf und wird pappig.
Da der Sauerteig noch jung und vielleicht noch etwas schwach auf der Brust ist, könnt ihr ihm zu Anfang mit etwas zusätzlicher Hefe unter die Arme greifen. Ob und wie lange ihr das macht, entscheidet ihr ganz nach Augenmaß. Backt einmal ein Brot ohne zusätzliche Hefe und gefällt es euch, dann bleibt einfach dabei.
Übrigens: Die Angaben beim Wasser und bei der Backzeit sind beim Brotbacken immer nur Richtwerte. Seht selbst, was beim Brot passiert und passt die Mengen und Backzeiten ggf. an. Brotteig sollte auf jeden Fall feucht sein, auch wenn er sich dann schwerer formen lässt. Gerade, wenn er Roggenmehl enthält, ist es völlig normal, dass er an den Händen klebt. Bemehlt die Hände einfach gut. Übung macht hier den Meister.
Zutaten Sauerteigbrot:
500 g Sauerteigansatz
500 g Mehl, am besten: 400 g Roggenmehl 1150 und 100 g Weizenmehl 1050
250 g Wasser, +/- 20 ml
15 g Frischhefe, optional, oder 5g Trockenhefe
1 ½ TL Salz, möglichst ohne Jod
80 ml Wasser, zum Beschwaden
Zubereitung:
- Alle Zutaten abwiegen. Mehl, Sauerteigansatz und Hefe in die Rührschüssel der (Werbelink)Küchenmaschine (*) geben. Die Hefe – egal ob frisch oder trocken, muss nicht vorher in Wasser aufgelöst werden. Der Teig kann auch von Hand geknetet werden, klebt aber.
- Etwa 240 g Wasser dazu geben und alles für ca. 2 Minuten verkneten. Dann erst das Salz zufügen. Den Teig beobachten und das restliche Wasser nach und nach zugeben. Ein Brotteig soll feucht sein und darf ruhig am Boden der Schüssel kleben.
- Den Brotteig für weitere 5 Minuten kneten, wenn es sich um einen reinen Roggenteig handelt, oder noch 8 Minuten, wenn es ein Mischteig mit Weizenmehlanteil ist.
- Formt aus dem Teig eine Kugel und lasst diese abgedeckt für 1 ½ Stunden gehen.
- Gebt die Kugel auf eine bemehlte Fläche und formt daraus erneut eine Kugel. Das nennt sich „Rundwirken“. Dabei wird der Teig immer wieder nach unten gezogen und gedreht, so dass am Boden eine Naht entsteht – der sogenannte Schluss. Am besten seht ihr euch das in einem Video an. Zum Beispiel hier: Rundwirken (Standardmethode).
- Gebt die Teigkugel dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lasst sie abgedeckt noch einmal für 1 Stunde gehen. Heizt während dieser Stunde euren Backofen auf 240°C Ober/Unterhitze vor. Es braucht wirklich eine Stunde, bis der Ofen stabil diese Temperatur erreicht, egal, was euch die Temperaturanzeige sagt.
- Besser gelingt das Brot, wenn ihr einen (Werbelink)Brotbackstein (*) oder einen (Werbelink)Gusseisen-Bräter mit Deckel (*) verwendet. Damit bekommt das Brot am Anfang mehr Hitze von unten und geht besser auf. Ob Brotbackstein oder Bräter, beides sollte von Anfang an mit vorgeheizt werden.
- Schneidet den Brotlaib mit einem scharfen Messer oder einem (Werbelink)Bäckermesser (*) vorsichtig oben kreuzweise ein und schiebt ihn in den Ofen (untere Schiene).
- Schüttet ein Schnapsglas Wasser auf den Ofenboden und schließt schnell die Backofentür. Das nennt man “Beschwaden”. Der Wasserdampf sorgt für eine besonders schöne Kruste. Achtung: Das kann bei manchen Öfen im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Emaillierung bricht. Um das zu vermeiden: Lasst stattdessen eine kleine Metallschüssel auf dem Brotbackstein heiß werden und schüttet das Wasser dort hinein.
- Nach 10 Minuten den Ofen auf 190°C herunterschalten. Für 10 Sekunden die Backofentür öffnen, um noch vorhandenen Wasserdampf abzulassen.
- Dann das Brot für weitere 50-55 Minuten backen. Anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Das Brot ist fertig, wenn beim Klopfen auf den Boden hohl klingt. Schneidet das Brot noch nicht an! Auch wenn es nicht mehr im Ofen ist, bäckt es durch die Resthitze im Kern noch weiter! Erst wenn das Brot ganz ausgekühlt ist, darf es angeschnitten werden.
Voilà, euer erstes selbst gebackenes Brot!
Nun habt ihr noch weitere 500 g Sauerteig in eurem Glas. Er hält sich locker 3 Tage im Kühlschrank. Dann könnt ihr daraus noch ein zweites Brot nach dieser Anleitung hier backen.
Doch Vorsicht: Lest euch vorher meinen Artikel Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen durch. Dort erfahrt ihr, wie ihr einen kleinen Teil vom restlichen Sauerteig zum Weiterzüchten abnehmt und auffrischt. Sonst müsstet ihr mit dem Sauerteigmachen wieder von vorne beginnen, weil ihr alles verbacken habt.
Auch wichtig: Bevor ihr den nächsten Brotteig ansetzt, muss der Sauerteig erst ca. 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, damit er wieder zu arbeiten beginnt.
Hier geht es zu Teil 3: Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen
Die mit Sternchen (*) oder dem Hinweis (Werbelink) gekennzeichneten Verweise sind Provision-Links. Wenn du auf so einen Link klickst und etwas einkaufst, bekomme ich dafür eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Auch sehe ich nicht, was du kaufst. (Wieso Werbung?)
Einkaufstipp:
Eine schöne Lösung für das richtige Beschwaden des Brotlaibs hat sich die Firma Denk Keramik ausgedacht. Deren Backplatten haben eine Wasserrinne eingebaut, so dass keine zusätzliche Metallschale o.ä. nötig ist. Die Backplatten werden in Deutschland produziert und sind lebensmittelecht. Ihr bekommt die Backplatten in verschiedenen Formen und Größen im Online-Shop: Denk Keramik - Backplatten**.
** Die Backplatte "Bread&Cake" wurde mir von der Firma Denk kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Links sind keine Werbelinks und ich verdiene damit keine Provision. Es freut mich aber, wenn ihr bei einem Kauf angebt, dass ihr über "So nach Gefühl" auf die Backplatten aufmerksam wurdet.
Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Sauerteig ansetzen ist kinderleicht
Zutaten
- 500 g Sauerteigansatz
- 500 g Mehl am besten: 400 g Roggenmehl 1150 und 100 g Weizenmehl 1050
- 250 g Wasser +/- 20 ml
- 15 g Frischhefe optional, oder 5g Trockenhefe
- 1 ½ TL Salz möglichst ohne Jod
- 80 ml Wasser zum Beschwaden
Anleitungen
- Alle Zutaten abwiegen. Mehl, Sauerteigansatz und Hefe in die Rührschüssel der (Werbelink)Küchenmaschine (*) geben. Die Hefe – egal ob frisch oder trocken, muss nicht vorher in Wasser aufgelöst werden. Der Teig kann auch von Hand geknetet werden, klebt aber.
- Etwa 240 g Wasser dazu geben und alles für ca. 2 Minuten verkneten. Dann erst das Salz zufügen. Den Teig beobachten und das restliche Wasser nach und nach zugeben. Ein Brotteig darf feucht sein und sollte ruhig am Boden der Schüssel kleben.
- Den Brotteig für weitere 5 Minuten kneten, wenn es sich um einen reinen Roggenteig handelt, oder noch 8 Minuten, wenn es ein Mischteig mit Weizenmehlanteil ist.
- Formt aus dem Teig eine Kugel und lasst diese abgedeckt für 1 ½ Stunden gehen.
- Gebt die Kugel auf eine bemehlte Fläche und formt daraus erneut eine Kugel. Das nennt sich "Rundwirken". Dabei wird der Teig immer wieder nach unten gezogen und gedreht, so dass am Boden eine Naht entsteht – der sogenannte Schluss.
- Gebt die Teigkugel dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lasst sie abgedeckt noch einmal für 1 Stunde gehen. Heizt während dieser Stunde euren Backofen auf 240°C Ober/Unterhitze vor. Es braucht wirklich eine Stunde, bis der Ofen stabil diese Temperatur erreicht, egal, was euch die Temperaturanzeige sagt.
- Besser gelingt das Brot, wenn ihr einen (Werbelink)Brotbackstein (*) oder einen (Werbelink)Gusseisen-Bräter mit Deckel (*) verwendet. Damit bekommt das Brot am Anfang mehr Hitze von unten und geht besser auf. Ob Brotbackstein oder Bräter, beides sollte von Anfang an mit vorgeheizt werden.
- Schneidet den Brotlaib mit einem scharfen Messer oder einem (Werbelink)Bäckermesser (*) vorsichtig oben kreuzweise ein und schiebt ihn in den Ofen (untere Schiene).
- Schüttet ein Schnapsglas Wasser auf den Ofenboden und schließt schnell die Backofentür. Das nennt man “Beschwaden”. Der Wasserdampf sorgt für eine besonders schöne Kruste. Achtung: Das kann bei manchen Öfen im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Emaillierung bricht. Um das zu vermeiden: Lasst stattdessen eine kleine Metallschüssel auf dem Brotbackstein heiß werden und schüttet das Wasser dort hinein.
- Nach 10 Minuten den Ofen auf 190°C herunterschalten. Für 10 Sekunden die Backofentür öffnen, um noch vorhandenen Wasserdampf abzulassen.
- Dann das Brot für weitere 50-55 Minuten backen. Anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Das Brot ist fertig, wenn beim Klopfen auf den Boden hohl klingt. Schneidet das Brot noch nicht an! Auch wenn es nicht mehr im Ofen ist, bäckt es durch die Resthitze im Kern noch weiter! Erst wenn das Brot ganz ausgekühlt ist, darf es angeschnitten werden.
Ruth Wilhelmy
Hallo Dirk,
vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung des Sauerteigs! Ich lese deinen Blog sehr gerne und probiere immer wieder mal Rezepte von dir aus, die wunderbar schmecken. Die Königsdisziplin in Tirol ist die Herstellung von Vintschgerl (sehr würzige kleine Sauerteigweckerl), die ich nun mit deinem Sauerteigrezept versuchen werde.
Herzlichen Dank und viele Grüße aus den Alpen
Ruth
Dirk
Hallo Ruth,
vielen Dank! Vintschgerl kenne ich noch nicht, mache mich aber gleich mal schlau, was das ist. Denke beim ersten Sauerteig-Versuch bitte daran, dass so ein Sauerteig erst über sehr lange Zeit hinweg sein Aroma entwickelt. Nach der ersten Woche ist er noch jung und ungestüm und braucht Zeit, um zu reifen und Tiefe zu entwickeln. Ich lasse meinen auch wenn ich beruflich unterwegs bin, nicht aus den Augen und sorge dafür, dass er mindestens einmal in der Woche gefüttert wird. Viel Erfolg bei den Vintschgerln und schreib mal, wie sie geworden sind.
Herzliche Grüße, Dirk
Sarah
Hallo Dirk,
ich mache nun meinen ersten Sauerteig. Am Montag habe ich ihn angesetzt. Heute ist also quasi der 5. Tag.
Ich möchte mein Brot nun aber erst am Sonntag zubereiten. Du hast geschrieben, dass man dem Sauerteig auch gern einen 6. Tag geben kann. Könnte ich ihn heute also noch einmal mit 100g jeweils füttern, morgen einfach stehen lassen und am Sonntag zubereiten? Oder vielleicht besser heute und morgen einfach jeweils 50g. Oder sollte ich ihn morgen spätestens zubereiten?
Sind vielleicht blöde fragen Aber ich will nichts falsch machen.
Dirk
Hallo Sarah,
Wenn du das Gefühl hast, dein Teig braucht noch einen Tag, dann füttere ihn ganz normal weiter. Ist er nach deinem Gefühl „bereit“, kannst du ihn auch bis Sonntag in den Kühlschrank stellen. Aber nicht vergessen, ihn rechtzeitig herauszunehmen, denn er sollte Zimmertemperatur haben, bevor du ihn zum Brotteig weiterverarbeitest.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Ina
Hallo Dirk, was macht ihr denn mit dem ganzen Rest des Ansatzes? Füttert man mehrere parallel für mehrere Brote oder kann man das einfrieren? Ich kann das ja nicht einfach wegwerfen, oder? Danke dir! LG
Ps. Ich hab erst einmal gefüttert, heute ist das 2.mal und er ist gestern schon übergelaufen. Ist das normal. Sehr blasig aber gut riechend am 2. Und 3. Tag
Dirk
Hallo Ina,
schau dazu mal in meinen Artikel Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen. Unter der Überschrift: Was mache ich mit den Resten? findest du dazu Infos und Anregungen.
Kerstin
Hallo, was mache ich denn, wenn der Teig überläuft?
Doreen
Hallo,
ich folge deiner Seite sehr gern und backe danach. Meinen Sauerteig habe ich auch nach deiner Anleitung gemacht. Es hat super geklappt, nun möchte ich dein Bauernbrot backen. Meinen Teig möchte ich durch die 3 -Stufenführung bringen! Du hast es bestimmt schon gemacht und kannst es genau erklären. Ich bin gespannt und besten Dank.
Liebe Grüße
Dirk
Hallo Doreen,
leider ist meine Zeit beruflich bedingt sehr begrenzt und das Brotbacken macht nur einen kleinen Teil meines Blogs aus. Daher kam ich noch nicht dazu, eine klassische 3-Stufen-Führung auszuprobieren. Ich komme aber auch gut mit meiner Einstufenführung zurecht.
Jasmin
Danke für die tolle Anleitung!
Heute ist Tag 5 und ich bin mir unsicher, ob der Teig so ausschauen soll.
Er blubbert prima und die Farbe sieht gesund aus.
Wie muss der Teig an der Oberfläche aussehen? Glatt, feucht, glänzend?
Meiner ist von einer ganz dünnen, weißen Schicht überzogen- so richtig wie Schimmel sieht’s nicht aus, aber ich habe eben auch keinen Vergleich, wie es aussehen soll.
Danke
Dirk
Hallo Jasmin
aus der Ferne kann ich das schwer beurteilen. Eine weiße Schicht kann mehreres bedeuten: angetrocknetes Mehl (ungefährlich), Kahmhefe (ungefährlich) oder Schimmel (gefährlich). Mein Tipp: suche doch mal im Internet nach „Sauerteig“ und „Kahmhefe“ als Bilder, vergleiche das mit deinem Ansatz und lies dir die entsprechenden Artikel durch. Ich selbst hatte niemals Kahmhefe auf meinem Sauerteig und möchte dazu keine falschen Tipps geben.
Franziska
Ich habe das erste Mal Sauerteigbrot gebacken. Die Anleitung ist wirklich richtig gut geschrieben und es kommt mir vor, als ob es das „einfachste“ auf der Welt ist so ein Brot zu backen! ;)
Vielen lieben Dank für das tolle Rezept und das du es so ausführlich (auch) für Anfänger geschrieben hast!
Danke!!
Mein Mann und meine Kinder finden das Brot lecker… wird ab sofort immer gebacken! :)
Dirk
Hallo Franziska,
vielen Dank für dein nettes Feedback und toll, dass alles geklappt hat. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Freude mit dem selbstgebackenen Brot!
Eva
Hallo Dirk,
Heute hab ich nach deinem Rezept mein erstes Roggensauerteigbrot gebacken. Was soll ich sagen, ich bin begeistert. Vielen Dank für das tolle Rezept und für die ausführliche Beschreibung!
Liebe Grüße
Eva
Bríd
Hallo Dirk!
Danke für Deinen leicht verständlichen Blog. Ich habe nur noch eine Frage zum Schwaden: Wenn man das Brot im gusseisernen Bräter mit Deckel backt, welchen Sinn macht dann das Schwaden?
Man wird doch nicht mit offenem Deckel backen, oder…?
Bin etwas verwirrt.
Mit freundlichen Bäckergrüßen
Bríd
Dirk
Hallo Brid,
beim Backen im geschlossen, gusseisernen Bräter entfällt das Beschwaden, da hier die Feuchtigkeit aus dem Brot denselben Effekt hat. Ich wünsche dir viel Freude mit deinen selbstgebackenen Broten!
Roman
Hi Dirk,
mein erster Sauerteig geht recht prächtig auf. Es isr der 4. Tag bald vorbei und das erste Brot kommt bald. Wie merke ich, dass der Teig keinen 6. Tag braucht oder eben doch?
Kann ich das erste Brot auch ohne Hefe backen? Woran merke ich das.
Bin uber Brot backen auf deibe Seite gekommen und habe erst jetzt all die anderen Rezepte gesehen. Da muss ich auf jeden Fall nich einige probieren. Dafür gibt’s schon einmal einen Kaffee spendiert.
Vinschgerl würden much auch interessieren..
Vielen Dank für die Antwort
Dirk
Hi Roman,
das kannst du nur „so nach Gefühl“ entscheiden. Riecht der Sauerteig angenehm säuerlich (irgendwo zwischen Apfel, Essig und Aceton) und bildet Blasen aus, dann kannst du ein Brot in Angriff nehmen. Da das erste Rezept ohnehin nur den halben Sauerteig verwendet, kannst du den Rest ja dann doch noch einmal für einen 6. Tag füttern, das tut ihm auf alle Fälle gut.
Vinschgerl interessieren mich auch, ich habe damit allerdings noch gar keine Erfahrung.
Viel Spaß beim Durchprobieren meiner Rezepte und herzliche Grüße!
Klaus
Hallo Dirk,
für den Ansatz nehme ich, wie vorgeschlagen, ein 1,5 Liter Glas mit Bügelverschluss.
Zum Reifen stelle ich ihn in den Heizungsraum.
Nach dem 3. „Füttern“ läuft mir der Ansatz dauernd über.
Mache ich etwas falsch, oder treibt das Mehl zu gut?
Dirk
Hallo Klaus,
du machst nichts falsch – offenbar beinhaltet dein Mehl viele aktive Hefen und du brauchst ein größeres Glas. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Teil des Teigs zu entsorgen, doch das birgt die Gefahr, dass sich das Verhältnis gute:schlechte Mikroorganismen ungünstig verschiebt. Oder stelle das Glas nun etwas kühler, die Hefen funktionieren ja schon prima, aber die Säurekulturen brauchen noch Zeit, um stabil zu werden und die mögen es eher mittelwarm. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank für deine schöne Anleitung.
Ich bin leider noch unsicher wo in meinem Fall der geeignetste Platz für den Sauerteig wäre. Am wärmsten ist es bei uns i.d.R. im Badezimmer. Kann ich den Sauerteig dort züchten oder ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit ein Problem für den Teig?
Liebe Grüße!
Dirk
Hallo Alex,
die erhöhte Luftfeuchtigkeit sollte kein Problem sein, zumal das Glas ja lose abgedeckt sein soll. Andere Leser bedienten sich alternativ für die richtige Umgebungstemperatur an folgendem:
– Schrank mit WLAN Router darin
– Joghurtbereiter
– selbstgebaute Gärkammer in einer alten Kühlbox mit Terrarium-Heizmatte darin
– Wärmflasche und Wolldecke (hält aber keine konstante Temperatur)
Wenn gar nicht klappt, dann warten, bis der Sommer kommt und die Tage warm sind. Die höheren Temperaturen werden beim Roggen-Sauerteig nur am Anfang gebraucht. Ist der Ansatz einmal kräftig und hat sein Gleichgewicht gefunden, reicht auch normale Zimmertemperatur, um ihn weiter zu züchten. Lievto Madre aus Weizenmehl dagegen sollte immer etwas wärmer stehen, wenn sie aktiv ist, da dabei mehr auf die Hefen hin gezüchtet wird.
Herzliche Grüße!
Jan
Für mich war es eine tolle Erfahrung. Es entstehen bei mir geniale Teige und experimentiere trotzdem an der Backdauer, Temperatur, sowie Mehlsorten, mit oder ohne Körner usw….
Danke Dirk!!!
Dirk
Hallo Jan, danke für dein Feedback und toll, dass du so eine Freude am Backen gefunden hast!
Karen
Hallo Dirk, vielen lieben Dank für Deine so ausführliche Anleitung. Ich hätte mich sonst nicht dran getraut. Wirklich toll erklärt. Jetzt habe ich gutes Mehl und der Ansatz geht schön auf und das Brot selbst vor dem Backen auch. Leider reißt das Brot nicht so schön auf und es ist nicht luftig, sondern eher kompakt. Schmeckt super, ist aber nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Liegt es vielleicht daran, dass mein Ofen bei Ober- und Unterhitze nur 225 Grad kann. Ich bin ratlos. Hast Du eine Idee.
Dirk
Hallo Karen,
Ich war ein paar Tage im Urlaub, daher meine verspätete Antwort. Dass dein Brot nicht richtig aufgeht, kann viele Ursachen haben. Sieh am besten mal in diesen Artikel von mir rein: Vom Anstellgut zum nächsten Brot – da beschreibe ich einige Ursachen. Generell gilt: das eigene Brot aus Natursauerteig funktioniert mal besser und mal weniger gut – lass dich davon nicht entmutigen und backe einfach weiter. Mit jedem Brot wirst du mehr Erfahrung sammeln. Herzliche Grüße!
Simone
Hallo,
Vielen Dank für die tolle Anleitung. Ich backe seit vielen Monaten regelmäßig Roggenbrot damit – köstlich!
Meine Frage: Kann ich mit dieser Anleitung auch Weizensauerteig ansetzen? Oder sind bei Weizen andere Mengenverhältnisse bzw Zeiten nötig? Würde das Auffrischen auch genauso wie beim Roggensauerteig funktionieren?
Vielen Dank!
Simone
Dirk
Hallo Simone,
du kannst zwar theoretisch deinen bereits vorhandenen Roggensauerteig in einen Weizensauerteig umwidmen. Dazu beim Auffrischen einfach Weizenmehl 550 oder 1050 verwenden. Der Wasseranteil sollte dann auf ca. 40ml reduziert werden, Nach 3-4 Auffrischungen ist dieser umgewidmete Weizensauerteig dann einsatzbereit. Nach meiner Erfahrung ist das aber nur eine Notlösung. Wenn du einen kräftigen Weizensauerteig machen möchtest, mit dem du Weißbrote oder auch Pizza backen kannst, sieh dir mein Rezept Lievito Madre – Weizensauerteig, der Spaß macht! an. Herzliche Grüße!
Hans
Moin Dirk, hab gerad deine Anleitung zum Sauerteigbrot gelesen…irgendwie ist beim Teig zubereiten der Sauerzeig verschütt gegangen…er ist jedenfalls, trotz mehrmaligen lesens, nicht mit in die Rührschüssel gewandert… wo ist er also geblieben???
Gruß, Hans
Dirk
Moin Hans,
da haben schon ein paar hunderttausend den Artikel gelesen und mir versichert, sie hätten gutes Brot damit gebacken, doch du bist wirklich der erste, dem das aufgefallen ist. Ich habe das nun lieber nachgetragen, damit der Brotteig auch bei allen gelingt. Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und deinen Hinweis. Herzliche Grüße!
Eli
Hallo Dirk,
Ich habe die Woche über einen wunderschönen Sauerteig Ansatz herangezogen nach deinem Rezept. Nun wollt euch heute damit das Brot machen. Ich habe ihn gestern (6. Tag) nicht mehr gefüttert und 500 Gramm von dem Sauerteig verwendet. Er kam mir relativ flüssig vor aber ich weiß nicht wie es sein soll. Nun habe ich ca. Eine Stunde die Küche geputzt weil ich gefühlt Zement hergestellt habe.. Hilfe! Der Teig war so klebrig obwohl ich mich an alle Mengenangaben gehalten habe -.-
Hast du eine Idee woran das liegen könnte?
Viele Grüße
Dirk
Hallo Elli, vielen Dank für deine nette Bewertung. Ach Mensch, tut mir leid, dass das erste Brot nicht so geklappt hat, wie gedacht. Aber so etwas kann passieren. Woran es genau lag kann ich aus der Ferne schlecht sagen. Sofern der Sauerteig schön aktiv war und gut aufgegangen ist, lag es wohl nicht daran, dass der nicht funktioniert hätte. Dann könnte es sein, dass der Fehler genau darin liegt, dass du dich genau ans Rezept gehalten hast, auch wenn das erstmal widersinnig klingt. Beim Brotbacken sind Mengenangaben aber wirklich eher Richtwerte und man muss ein Gefühl für den Teig entwickeln. Das variiert auch von Mehlpackung zu Mehlpackung, selbst wenn du immer dieselbe Marke verwendest. In deinem Fall scheint der Teig zu feucht gewesen sein, das ist aber oft ein Unterschied von wenigen Esslöffeln. Probiere beim nächsten Versuch einfach, weniger Wasser zu verwenden und taste dich langsam heran. Beim Brotbacken versucht man immer möglichst viel Wasser im Mehl zu binden, um am Ende ein saftiges Brot zu bekommen, doch es gibt einen Kipppunkt, ab dem ist der Teig einfach zu feucht. Mit etwas weniger Feuchtigkeit gelingt es aber leichter und schmeckt trotzdem noch super. Von daher einfach den nächsten Versuch starten und nur so viel Wasser zuzugeben, dass du eine Teig bekommst, von dem du glaubst, du kannst ihn noch gut handhaben. Klappt das, kannst du bei den nächsten Broten die Wassermenge schrittweise erhöhen, bis du mit deinem Brot zufrieden bist. Viel Erfolg!
Isabel
Hallo,
Ich habe deine Blog gefunden u bin ganz begeistert von deiner ausführlichen Anleitung zum Ansetzen von Sauerteig.
Ich habe es heute das erste Mal probiert u bin da auf ein Problem gestoßen:
Der Ansatz wird sehr pappig, fest. Umrühren ist in dem tiefen Gefäß fast unmöglich.
Hab dann einen zweiten Ansatz gemacht im Glas; aber da wird das Volumen nicht reichen.
Kann ich auch mehr Wasser zugeben; um es flüssiger zu bekommen u so besser durchrühren zu können? Oder macht es vielleicht nichts wenn es nicht ganz perfekt gerührt ist? ♀️
Irgendwelche Tipps ?
Liebe Grüße
Isabel
Dirk
Hallo Isabel,
Ist dein Ansatz so trocken, dass er sich nicht verrühren lässt, fehlt definitiv Wasser. Dann hast du wahrscheinlich ein Mehl, das viel Wasser zieht. Passe das einfach ‚so nach Gefühl‘ an. Beim Sauerteigansatz musst du dich nicht sklavisch an die Mengenangabe halten. Gib so viel Wasser dazu, bis der Sauerteig eine zähe aber umrührbare Konsistenz hat. Viel Erfolg!
Stefanie
Hallo Dirk
Mein Sauerteig (Günther) ist heut im 5. Tag und langsam geht’s ans Brot backen. Ich habe mir eine Emaille Kastenform gekauft könnte ich diese für das Rezept verwenden? Liebe Grüße
Dirk
Hallo Stefanie,
das kannst du auf jeden Fall probieren. du hast dann weniger Probleme mit dem Formen des Brots. Du musst den Laib auf jeden Fall oben einschneiden und beim Backen zusehen, dass genügend Hitze von unten kommt und anfangs wenig von oben, damit das Brot eine Chance hat, Trieb zu entwickeln, ehe sich oben eine Kruste bildet. Mein Tipp: wenn du das Brot in den Backofen schiebst, gib zusätzlich für 20 Minuten ein zweites, umgedrehtes Backblech auf die oberste Schiene, um die große Hitze von oben erst einmal abzuhalten. So kann dein Brot in der Form besser aufgehen. Viel Erfolg!
Susan
Hallo Dirk,
Vielen Dank für die tolle Beschreibung, ich habe gerade alles vorbereitet um meinen ersten Sauerteig anzusetzen. Allerdings habe ich noch zwei Fragen:
1. Muss die Schüssel luftdicht verschlossen sein oder reicht es einfach, wenn ich sie abdecke?
2. Kannst du diesen Teil nochmal kurz genauer erklären? Wie wird aus meinem Anstellgut ein Sauerteig?
„Aus einem Teil des Anstellguts wird wiederum ein Sauerteig angesetzt, der dann nach einer gewissen Gärzeit zusammen mit frischem Mehl zu einem Brotteig verarbeitet wird.“
Herzlichen Dank und viele Grüße,
Susan
Dirk
Hallo Susan,
Danke für dein Feedback. Die Schüssel sollte zu sein, damit keine Feuchtigkeit entweichen kann und der Ansatz nicht trocken wird. Es reicht aber ein passender Teller – der hat sogar den Vorteil, dass er bei der Gärung entstehendes Gas entweichen lässt – passende Plastikdeckel ploppen gerne irgendwann in der Nacht mal wegen des Überdrucks auf und dann liegt der Ansatz offen.
Den Sauerteig setzt du aus dem Anstellgut ähnlich an, wie du beim Auffrischen vorgehst: du verrührst frisches Mehl und Wasser mit einem kleinen Teil des Anstellguts und lässt das ganze 12-15 Stunden gären. Die genauen Mengen und Zeiten hängen vom Brotrezept ab, daher habe ich das hier nicht weiter beschrieben. Du findest es aber bei meinen Brotrezepten. Ich würde dir das Sauerteimischbrot empfehlen, da du dafür nur 2 Mehlsorten brauchst. Außerdem enthält es noch zusätzlich Hefe, die deinem noch jungen Sauerteig etwas unter die Arme greifen kann. Das Anstellgut ist also ein universelles Werkzeug, um daraus alle möglichen Arten von Sauerteig herzustellen, denn es liefert die zum Säuern notwendigen Bakterien und natürlichen Hefen in konzentrierter Form.
Viel Spaß beim Backen! Übung macht da mit der Zeit den Meister :)
Herzliche Grüße,
Dirk
Kristina Kröger
Guten Tag
Ich habe einen Sauerteig angesetzt, also je 230 ml Wasser und Roggenmehl mit 15 gr ASG. Das habe ich 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Da ich aber heute nicht mehr backe, frage ich mich , ob und wie lange ich den fertigen Sauerteig im Kühlschrank ‚parken‘ kann.
LG Kristina
Dirk
Hallo Kristina,
den fertigen Sauerteig kannst du ohne Probleme 1-2 Tage im Kühlschrank parken. Vergiss nicht, ihn dann erst 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen zu lassen, ehe du ihn verarbeitest, damit er wieder aktiv wird.
Carolina
Hallo Dirk.
Mein Sauerteig ist jetzt 5 Tage alt, die Farbe ist gut, allerdings riecht der für mich eher nach Sekundenkleber als nach Sauerteig. Ich habe dafür ein Roggen-Vollkornmehl verwendet ( Typ 170 ???). Braucht der vielleicht einfach noch etwas länger? Oder sollte ich lieber von vorne anfangen? Ich muss dazu sagen das ich auf Fuerteventura wohne und es hier nicht so viel Auswahl an Mehlen gibt.
Dirk
Hallo Carolina,
ein leichter Geruch nach Aceton (also auch Sekundenkleber) ist normal. Je nach Zusammensetzung der Mikroorganismen riecht es mal mehr nach Essig, mal mehr nach Aceton. So lange der Sauerteig gesund aussieht, aufgeht, nicht schimmelt und keine Verfärbung ins Grüne, Schwarze oder Rote bekommt und dabei auch noch eher käsig riecht, ist alles in Ordnung.
Hans Wichert
Hallo Dirk.
Es gibt 2 Varianten, um z.B. einen Detmolder-ST zu führen, mit gleichbleibenden, oder mit fallenden Temperaturen. Welcher gibt man den Vorzug, bzw. führt eine von beiden zu einem besseren Endergebnis?
VG, Hans
Dirk
Hallo Hans,
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich darauf keine Antwort habe. Ich versuche meist eine Situation mit fallender Temperatur herzustellen, indem ich im Backofen für eine Weile das Licht einschalte und dann ausschalte. Doch ich betreibe das nicht wissenschaftlich, sondern wie immer so nach Gefühl und habe keine großen Unterschiede im Endergebnis feststellen können. Vielleicht backe ich aber auch einfach nicht regelmäßig genug selbst. Schau doch mal bei http://www.der-sauerteig.com/ nach, da tummeln sich wahre Experten dafür.
Viele Grüße,
Dirk
Eike
Ich wollte endlich mal selber Brot mit eigenem Sauerteig backen, und habe hier genau die richtige Anleitung mit der „Erlaubnis zu leichter Ungenauigkeit“ bekommen – es hat alles hervorragend geklappt, trotz einmal zuwenig anfüttern und leichter Dehnung des Zeitplans, da die Dinge wodrauf es ankommt so gut erklärt sind.
Im Ofen ist nun ein duftendes frisches Brot, und ich schaue hier zukünftig öfters vorbei für schöne Rezepte,
beste Grüße
Eike
Candy Birchall
Hallo Dirk
Ich bin in Australien und dein Blog rettet mein Brot da sein.
Ich habe nun den ersten Sauerteig fertig und ein erstes Brot gebacken. Schmeckt wunderbar.
Nun habe ich ja noch 500g Sauerteig drüber. Ich habe verstanden dass dieser nun im Glas in den Ja kommt und ich immer etwas abnehme wenn ich es brauche nach cirka 7 bis 10 Tagen nehme ich 15 g ab und setzte in einem neuen Glas mit je 40g Mehl und H2O einen weiteren an und so weiter…richtig
Danke für deine Antwort. Candy
Dirk
Hallo Candy!
Wow, ich bin mächtig stolz, dass mein Blog es bis nach Australien geschafft hat. Das mit dem Sauerteig hast du richtig verstanden. Da dein Sauerteig noch sehr jung ist, schadet es nicht, bereits in 2-3 Tagen einen Löffel davon abzunehmen und mit 40-50g frischem Mehl und der gleichen Menge Wasser zu verrühren. Vergiss aber nicht, den Teig mindestens 1 Stunde vorher aus dem Kühlschrank zu holen, damit die Bakterien und Hefen schon wieder zu arbeiten beginnen. Sonst kann der neue Ansatz schief gehen. Der frische Ansatz sollte mindestens 8 Stunden bei 28 – 22 Grad Celsius stehen, bis er reif ist. Danach kommt er wieder in den Kühlschrank. Viel Spaß weiter beim Backen!
Liebe Grüße,
Dirk
Candy Birchall
Hallo Dirk Danke für deine Antwort.
Mein Brot riecht und schmeckt. Jedoch reisst es an beiden Seiten, obwohl ich es oben anschneiden, beschwade und der Ofen heiss ist. .. wo ist der Fehler
Das zweite Brot habe ich ohne Hefe gebacken ist gut aufgegangen.
Gday Mate
Dirk
Hallo Candy,
Das kann verschiedene Gründe haben, z.B. dass der Teig zu fest war (jedes Mehl braucht etwas andere Wassermengen), der Sauerteig hatte noch nicht genügend Kraft, du hast ihm beim Rundwirken nicht genügend Spannung gegeben oder er hat im warmen Klima Australiens während der Gare bereits eine leichte Teighaut bekommen. Das alles können Gründe sein und du musst ein wenig experimentieren. Ich erinnere mich, dass meine ersten Brote auch häufiger an der Seite aufrissen, doch irgendwann hörte es auf. Schau hier mal nach Tipps: https://brotbackforum.iphpbb3.com/forum/77934371nx46130/backfehler-und-loesungen-tricks-und-kniffe-f17/brot-seitlich-stark-aufgerissen-t5802.html
Viele Grüße und weiter viel Erfolg,
Dirk
Andreas Melcher
Hej Dirk,
Danke für deine ausführlichen Beschreibungen. Nun hab ich bereits zweimal gebacken und das ASG gerade für das dritte Brot aus dem Kühlschrank geholt. Diesmal will ich es ohne Hefe probieren.
Womit ich in deiner Beschreibung nicht klar komme, ist das wegwerfen von ASG. Warum fütterst du nicht einfach weniger, dann reduziert sich ja auch deine Menge? Mein „Zuviel“ hat zum Glück schon einen Abnehmer gefunden, der sich nun auch ans Backen wagen will. Danach fütter ich nur noch mit 15 Gramm/ml. Dann reicht die Menge allemal noch für zwei Brote und wohl 30 Gramm Asg bleiben für den Kühlschrank-so nach Gefühl…
Lieben Gruß
Andreas
Dirk
Hey Andreas,
also um ehrlich zu sein, habe ich keine Antwort darauf, da ich es nie ausprobiert habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das ASG dann instabiler wird, da es ja immer darum geht, dass die richtigen Bakterien und Hefen die Oberhand gewinnen und sie bei einer größeren Menge Mehl mehr Zeit dafür haben. Aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung. Probiere es einfach aus. Ich bin gespannt.
Beste Grüße,
Dirk
Troy
Mir ist diese Methode mit dem füttern auch neu. Ich selbst backe momentan mein Brot aus Hefeteig, den ich lange ruhen lasse, damit die fermentierbaren Sacharide (FODMAP) im Teig abgebaut werden, welche mir Probleme bereiten. Ich möchte erst noch auf Sauerteig umsteigen, da meine Mutter so früher immer Brot gebacken hat. Sie hatte den Sauerteig von einer Bekannten bekommen, die ihr das Brotbacken beigebracht hat. So lange sie gelebt hat, hat sie diesen Sauerteig gehabt, also so ca. 15 Jahre. (Daher muss ich mich auch erst belesen, wie ich zu meinem eigenen Sauerteig komme. Das ist ja gut beschrieben. Danke!) Sie hat dabei immer die gesamte Menge zum Brotansatz verwendet und dann, nach der ersten Gehphase (über Nacht), von diesem Teig eine etwa faustgroße Menge wieder in ihre Dose abgepackt und in den Kühlschrank gestellt. Da sie jede Woche mind. ein Brot gebacken hat, wurde der zurück gestellte Sauerteig zwischendurch nicht weiter behandelt, sondern einfach wieder komplett für den nächsten Brotansatz verwendet. So hatte ich das eigentlich auch vor, wenn ich erst Mal „im Flow“ bin. Jetzt bin ich etwas verunsichert. Fragen kann ich sie ja nicht mehr. Ebenso, weil ich bisher mit einer Mischung aus 500g Dinkelvollkornmehl, 200g Dinkelmehl Typ 630 und 50g Dinkelkleie gebacken habe. Muss ich dann tatsächlich auf Roggenbrot umschwenken?
Dirk
Hallo,
Versuche dir vorzustellen, dass Menschen seit etwa 14.000 Jahren ihr Brot backen. Ohne Internet, ohne Anleitungen, ohne Schlaumeier, die behaupten, nur so ginge es. Denn es gibt viele Wege zum Brot.
Das mit dem Füttern und reifen lassen gehört zum Sauerteig, denn es sorgt dafür, dass sich die natürlich im Mehl enthaltenen Milchsäurebakterien vermehren und das Mehl fermentieren. Das verändert die Eigenschaften des Mehls und vor allen Dingen entwickelt das Mehl einen ganz anderen Geschmack.
Du kannst das mit jeder Mehlsorte machen, auch mit Dinkel. Der Grund, warum hierzulande vorwiegend Roggensauerteig verwendet wird, liegt daran, dass wir hier eine regionale Vorliebe für Roggen haben und dass Roggenmehl im Gegensatz zu Weizenmehl (oder Dinkelmehl) nur gesäuert genießbar ist.
Wenn du immer dasselbe Brot backen möchtest und das regelmäßig, dann brauchst du kein Anstellgut. Du kannst dir nach meiner Anleitung einen Sauerteig züchten (mit dem Mehl, das du magst) und kannst dann so weiter machen, wie du es beschreibst: Brotteig machen, etwas abnehmen, im Kühlschrank aufbewahren und dann daraus den nächsten Brotteig machen.
Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen aus 2 Gründen:
1. ich verbringe aus beruflichen Gründen im Jahr mehr als 100 Nächte im Hotel, bin fern meiner Küche und kann nicht regelmäßig backen. Da aber die Sauerteigkulturen immer Futter brauchen, ich aber nicht regelmäßig einen Brotteig ansetzen kann, ist das Anstellgut eine gute Lösung, denn dann muss ich nur alle 7-21 Tage das Anstellgut auffrischen, ohne dabei gleich ein ganzes Brot backen zu müssen.
2. Mit dem Anstellgut habe ich die Freiheit, unterschiedliche Brotrezepte zu backen. Ich kann damit sowohl Bauernbrote ansetzen, als auch Baguettes oder Brötchen. Ich bin mit dem Anstellgut flexibler.
Welche Methode für dich die Beste ist, kannst nur du entscheiden. Wichtig ist nicht, was irgendwelche Webseiten sagen, wichtig ist, was dein Teig dir sagt. Er lebt, er will gepflegt werden, du kannst ihm ansehen, wie es ihm geht. Lerne, deinen Sauerteig zu verstehen und gib ihm regelmäßig Nahrung. Ob du das tust, indem du den nächsten Brotteig machst, oder indem du ihn als Anstellgut unabhängig vom Brotteig führst, ist da nebensächlich. Du musst dich nur entscheiden, was für dich am besten funktioniert.
Herzliche Grüße,
Dirk
Troy
Hallo Dirk,
vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. :-)
So werde ich es angehen!
VG
Troy
Katharina
Hallo Dirk! Danke für deine ausführliche Beschreibung! Ich hatte meinen ersten Sauerteig gemacht leider habe ich diesen nach dem ersten Füttern vergessen, zurück in den Kühlschrank zu stellen weshalb gerade ein zweiter in Produktion ist. Dazu eine Frage: wenn ich Roggenvollkornmehl verwende – muss ich dann diesem mehr Wasser zufügen, weil er ja sonst kompakter ist? Danke für deine Antwort und liebe Grüße! Katharina
Dirk
Hallo Katharina,
Roggenvollkornmehl führt sicher zu einem etwas kompakteren Teig. Ich würde die Wassermenge aber bei 1:1 belassen. Der Sauerteig wird während des Gärens ohnehin wieder etwas flüssiger und ein fester Sauerteig ist an sich nichts schlechtes.
Herzliche Grüße,
Dirk
P.S.: Hiermit ist die maximal mögliche Anzahl an Antworten zu einem Kommentar erreicht.
Marlene Weideli
Hallo Dirk, irgendwie stehe ich auf dem Schlauch……., also: wenn ich ganz am Anfang dann 1000 gr Sauerteig habe und nur 500 gr für das erste Brot brauche, was mache ich mit den anderen 500 gr Sauerteig? Ich backe nicht regelmäßig und möchte nicht in Brot-back-zwang kommen :-).
Ich stecke diese 500 gr in den Kühlschrank oder muss grad wieder füttern? Immer 100 und 100 Mehl und Wasser? Oder ist das egal?
In deinem Glas sind ja nicht 500 gr, , sieht nach weniger aus …… ich bin wirklich toootaaaaal Anfängerin ich denke immer, die Blogger schreiben nicht alle Schritte auf für mich .
Vielen Dank für Hilfe….
Marlene
Dirk
Hallo Marlene,
die restlichen 500g halten sich ohne weiteres Füttern für 2-3 Tage im Kühlschrank. Dann kannst du daraus noch einmal ein Brot nach dieser Anleitung backen. Vergiss aber nicht, dir zuvor einen Teelöffel davon abzunehmen (am besten gleich) und diesen mit 50g Roggenmehl 1150 und 50g Wasser in einem Marmeladenglas zu verrühren. Ca. 12 Stunden bei Zimmertemperatur gären lassen. Das ist dein Anstellgut und das ist das, was du auf dem Foto bei mir siehst. Wenn du nur ab und zu Brot backen willst, ist das führen eines Anstellguts ideal. Wie das genau funktioniert, erfährst du Schritt für Schritt in meinem Artikel: Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen
Herzliche Grüße,
Dirk
Min
Hallo Dirk! Ich versuche gerade das erste Brot wie im Rezept zu backen. Nach 1,5 Std. Ruhezeit ist der Teig jedoch nicht geschmeidig wie es sein sollte sondern wie ein Klump und lässt sich kaum rundwirken. Der Sauerteigansatz war aber super, genau wie in deiner Anleitung. Ich bin ziemlich verzweifelt. Was würdest du nun tun?
Dirk
Hallo Min,
aus der Ferne ist es schwer, etwas dazu zu sagen. Ich kann deiner Beschreibung auch nicht entnehmen, ob dein Teig klebt und sich deshalb nicht formen lässt oder ob er eher trocken-kompakt ist. Meiner Erfahrung nach machen aber die meisten angehenden Brotbäcker*Innen den Fehler, den Brotteig zu trocken zu machen. Gerade ein Roggenbrotteig ist dann gut, wenn er so feucht ist, dass er klebt und sich schwierig formen lässt. Dann geht er auch gut auf. Da jedes Mehl etwas anders ist, sind die Wasserangaben in meinem Rezept Anhaltspunkte. Vielleicht kann dein Mehl besonders viel Wasser aufnehmen und braucht mehr Feuchtigkeit, um aufgehen zu können. Viel Erfolg und herzliche Grüße.
Bianca
Hi! IN den Rezepten, die ich so gelesen habe, benötigt man oft nur 0,2g oder 1 TL Anstellgut. Muss ich wirklich so viel Sauerteig produzieren? Kann ich auch eine deutlich kleinere Menge anzüchten?
LG Bianca
Dirk
Hallo Bianca,
die Frage wurde mir schon öfter gestellt und ich muss zugeben, dass ich darauf keine genaue Antwort habe. Ich habe aber auf vielen Seiten gelesen, dass dort immer 90-100g Anstellgut geführt werden. Also entweder haben die alle von einander abgeschrieben, oder es gibt einen guten Grund dafür. Ich könnte mir vorstellen, dass es etwas mit dem Gleichgewicht aus Milchsäure-, Essigsäurebakterien und Hefen zu tun hat, das vielleicht schwerer zu erzielen ist, wenn die Menge des Anstellguts geringer ist. Das ist aber nur eine Theorie von mir. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass Anstellgut-Mengen unter 80g bei mir deutlich an Kraft verloren haben. Das kann aber auch Zufall gewesen sein.
Viele Grüße,
Dirk
Der Alf
1 TL Anstellgut entspricht doch rd. 15 g. Und das ist eine in vielen Rezepten gängige Menge.
Rita
Hallo Dirk, deine Anleitung war wirklich super und mein Sauerteig ist auch wirklich gut aufgegangen habe eigentlich alles so gemacht wie beschrieben, dennoch ist mein Brot zwar aufgegangen aber war sehr fest also nicht so fluffig wieder ich es mir vorgestellt habe. Woran könnte das gelegen haben?
Dirk
Hallo Rita,
das lässt sich aus der Ferne nicht so pauschal beantworten. Erst einmal sind Roggenbrote von Natur aus weniger fluffig, als Weizenbrote. Also je mehr Roggenanteilmein Brot hat, umso weniger fluffig. Dazu ist ein junger Sauerteig noch nicht so kräftig, um schwere Roggenteige stark zu lockern und aufgehen zu lassen. Das wird mit der Zeit besser. Vielleicht war dein Brotteig auch zu trocken. Brotteige sind meist deutlich feuchter und klebriger, als das, was man vom Pizzabacken zu Hause kennt. Also versuche doch mal, den Wasseranteil sanft zu erhöhen (esslöffelweise).
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Daniela
Ganz ganz tolle aanleitung und auch die Rezepte!
Endlich eine 100% Erklärung so dass es jeder versteht. Vielen lieben Dank
Dali
Dazu muss ich sagen, dass ich eine gute Erfahrung mit deutlich kleineren Mengen gemacht habe! Es tat mir einfach so wahnsinnig Leid so viel wegzuwerfen. Oder wenn’s mit dem Starter gar nicht klappt…oh je, oh je! Von daher – meiner Meinung nach wird wirklich abgeschrieben :D
Lizzy
Ich habe in einen YouTube Video auch schon gesehen, dass jemand den restlichen, nicht benötigten „Starter“ (oder zumindest einen Teil davon) einfach in der Pfanne gebacken hat, Salz und Kräuter drauf, zwei mal wenden und: Voilà, ein wunderbarer Snack. Habe es selbst noch nicht probiert.
Lutz
Zum Frühstück ca. 100-150 g mit 1/4 Tel. Backpulver verrühren und in die heiße Pfanne geben+Deckel drauf, Öl ist nicht nötig,aber evtl. Salz. Wird ähnlich einem Fladenbrot.
Hans
Hallo Bianca,
Du kannst immer die ganze Menge Anstellgut für das nächste Brot nehmen. Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas wegzuwerfen. Gib dann vom Vorteig, nachdem er gegangen ist, wieder 2 Esslöffel in ein Glas und stell es in den Kühlschrank. Wenn Du nächste Woche wieder ein Brot backen möchtest, einfach wieder gleich verfahren. Wenn du mehrere Wochen später backen mochtest, jede Woche mit einem El Mehl und entsprechend Wasser füttern und wieder in den Kühlschrank. Wenn du nach ein paar Wochen so vielleicht 200 g oder mehr Anstellgut hast, alles ins Brot und nach dem Gehen des Vorteiges wieder 2 El wegnehmen. Wichtig: das bevor du Salz und Gewürze dazugibst und den eigentlichen Brotteig machst.
Auch das Reinigen der Utensilien ist bedeutend einfacher als beschrieben. Alles in eine Schüssel mit Wasser, ein paar Std stehen lassen, dann kannst du alles ganz einfach wegspülen.
Josy
Das ist endlich der Kommendar auf den ich gewartet habe. So mache ich es auch, wollte nur Gewissheit. Sauerteig, das ist ja echt ein Buch mit 7 Siegeln
gabriele
hallo dirk,
weil ich roggen und weizen und hefe nicht mehr vertrage und dinkelbrote hier schwer zu bekommen sind möchte ich mein dinkelsauerteigbrot jetzt selber backen.
wenn ich aber den jungen sauerteig noch mit hefe unter die arme greifen muß, habe ich nichts gewonnen.
ob ich wohl meinem sauerteigansatz mit backferment statt hefe auf die sprünge helfen kann?
gruß gabriele
Dirk
Hallo Gabriele,
oh, das sind ja wirklich schwierige Voraussetzungen. Da muss ich leider passen, denn so tief habe ich mich in die Materie des Brotbackens noch nicht vorgearbeitet, dass ich sattelfest bin, was Allergiker betrifft. Schau doch mal in das sehr umfangreiche Sauerteigforum von Pöt, vielleicht findet du dort eine Antwort auf deine Frage.
Viele Grüße,
Dirk
Rascha
Das ist sehr gut und ausführlich erklärt.
Vielen Dank und herzliche Grüße aus Kairo.
Dirk
Vielen Dank! Und wie toll, dass mein Blog sogar von Kairo aus gefunden wird!
Ilse Götz
Wenn ich meinen Sauerteig 5-6 Tage ‚gezüchtet “ habe, muss ich ihn gleich backen oder kann ich alles im Kühlschrank im Glas aufheben, bis ich wieder backe?
Dirk
Nach den 5 Tagen ist der Teig reif und sollte gebacken werden. Doch eine Nacht im Kühlschrank schadet sicher nicht. Du musst den Teig aber am nächsten Tag unbedingt 2-3 Stunden Zimmertemperatur annehmen lassen, bevor du ihn zum Brotteig weiter verarbeitest. Sonst arbeiten die Bakterien und Hefen nicht ordentlich. Und nicht vergessen, vorher einen Teil vom Sauerteig für das nächste Anstellgut zu sichern.
Christin
Hallo Dirk,
Ich habe nun einen Sauerteig geschaffen und das erste Brot gebacken. Nun habe ich davon etwas abgenommen und das ASG mit 40g Wasser und Mehl gefüttert. Es heißt jetzt Fridolin und kommt in den Kühlschrank.
Nun komme ich aber nicht so recht weiter. Was kommt denn als nächstes?wenn ich Fridolin nun am WE füttere, dann auch wieder mit 100g wasser und Mehl? Mache ich dann auch wieder die 5 Tage Prozedur? Und nehme ich dann wieder etwas davon ab, sozusagen Fridolin 2.0.?
Ich bin noch leicht verwirrt und hoffe du kannst Ordnung in das Chaos bringen!
Lieben Dank!
Christin
Dirk
Hallo Christin,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum ersten eigenen Sauerteig! Deine Verwirrung kenne ich nur zu gut, mir ging es anfangs genauso. Wie du mit Fridolin weiter verfährst kannst du in diesem Artikel unter der Überschrift „Füttern und Pflegen des Sauerteig-Anstellguts“ nachlesen. Ich hoffe, du meintest, dass du vom rohen Fridolin etwas abgenommen und ihn mit Mehl und Wasser vermischt hast. Den musst du unbedingt 8-12 Stunden stehen lassen, bevor er in den Kühlschrank darf, damit sich darin die Bakterien und Hefen wieder vermehren. Ab jetzt brauchst du pro Woche nur noch EINMAL 40-45g Mehl und 40-45g Wasser in einem frischen Glas, in das du nur einen Teelöffel (15g) von Fridolin reinrührst. Das wird der neue Fridolin, der nach 8-12 Stunden Reifezeit wieder in den Kühlschrank darf. Der alte Fridolin hat dann ausgedient.
Viel Spaß damit und deinem Fridolin ein langes Leben,
Dirk
Deichnixe
Hallo Dirk, ich möchte nur anmerken, daß man überflüssigen Sauerteig nicht im Hausmüll entsorgen sollte, sondern lieber auf dem Kompost, bzw.als Dünger im Garten verwenden kann. Weitere Möglichkeiten, des Sauerteig trocknen zu Pulver vermahlen und als Aroma für beliebiges Hefegebäck, oder Panade etc. verwenden. Des weiteren kann man den Teig auch sammeln und Auffrischbrote backen.
Ich finde Getreide ist ein wertvolles Lebensmittel und es ist zu schade es wegzuwerfen oder zu verschwenden.
Martina
Hallo zusammen, das hört sich ja interessant an. Was sind denn Auffrischbrote? Wie macht man das?
Ilse Götz
Dankeschön
Angelika
Das Sauerteig Mischbrot Super ,schöne Kruste u.Krume das back ich wieder
Dirk
Prima, freut mich! Danke für das nette Feedback!
Sabine
Hallo Dirk, ich habe mich schon einmal an Sauerteig ausprobiert, hat aber nicht geklappt.
Seit ich nach deinem Rezept Backe habe ich nie wieder Brot gekauft. Ich probiere alle möglichen Mehlsorten aus und backe jeden Samstag die leckersten und knusprigsten Brötchen. Auch meine Tochter ist infiziert und hat sich jetzt sogar an Pumpernickel gewagt. Das Ergibnis: Super toll!!! Nochmal Danke für deine tolle Seite!
Dirk
Hallo Sabine, vielen Dank für das tolle Feedback! Das freut mich sehr, dass dich meine Sauerteig-Anleitung zu so einer fleißigen Bäckerin gemacht hat. Weiter viel Spaß dabei!
Beste Grüße aus Berlin,
Dirk
Inka
Hallo Dirk,
Ich habe mich auch mal an deinen Sauerteig gewagt. Habe ihn wie beschrieben schön gefüttert und warm gehalten. Hat auch wunderbar geklappt. Nach 5 Tagen (heute) hatte ich einen schönen Sauerteig der wunderbar gerochen hat. Habe mich dann dran gemacht, daraus ein Brot zu backen und hier fingen die Probleme an. Der Teig war trotz Zugabe von nur 150 g Wasser direkt viel zu weich. Er ließ sich fast nicht verarbeiten. Trotz der widrigen Umstände ist jetzt ein recht ansehnliches Brot daraus geworden und ich bin gespannt wie es uns morgen früh schmeckt. Es würde mich aber interessieren, warum mein Brotteig so weich war und wie ich es beim nächsten Mal besser machen kann.
Liebe Grüße
Inka
Dirk
Hallo Inka,
aus der Ferne kann ich nur schwer einordnen, ob der Teig wirklich Probleme gemacht hat, oder ob du ganz einfach mit den Raffinessen eines Brotteigs konfrontiert wurdest. Ich kann deinem Kommentar auch nicht entnehmen, wie erfahren du mit Brotteigen bist. Solltest du nur Roggenmehl verwendet haben, ist es normal, dass sich der Teig etwas schwerer verarbeiten lässt und klebt. Es empfiehlt sich meist so um die 20% Weizen- oder Dinkelmehl zuzusetzen. Damit lässt sich ein Brotteig schon deutlich besser verarbeiten. Das Wasser zu reduzieren ist hingegen nicht die beste Wahl, denn Brotteige sollen feucht sein, damit das fertige Brot anschließend auch mehrere Tage lang feucht und frisch schmeckt. Das kann man nicht mit einem Pizzateig vergleichen. Ich hoffe aber, der erste Versuch hat beim Anschneiden geschmeckt und du probierst einfach weiter mit verschiedenen Rezepten herum, um dein persönliches Lieblingsbrot zu finden. Herzliche Grüße!
Leander
Hallo Dirk,
vielen Dank und großes Lob für deine verständliche und praktikable Beschreibung. Hier meine Erfahrungen. Zunächst: Ich und alle die ich vom Brot probieren ließ waren verblüfft wie gut selbst gebackenes Brot sein kann. Ich verwende dein „erstes Brot Rezept“ und spiele dabei nur etwas mit den Mehlsorten und Teigmenge. Bei der Wassermenge bezogen auf die gesamte Mehlmenge peile ich zwischen 65-70% an. Wenn man von deinen Mengenangaben (die übrigens perfekt sind) abweicht, ist das etwas Rechnerei weil man die Wassermenge im Sauerteig mitberechnen muss. Ansonsten habe ich inzwischen ein Gefühl dafür entwickelt wie nass/trocken der Teig sein sollte und korrigiere notfalls mit etwas Wasser oder Mehl nach. Ich hab inzwischen mein fünftes Brot gebacken. Das erste war gut. Beim zweiten und fünften Brot habe ich mich schlicht und einfach mit den Mengen (Wasser bzw. Mehl) vertan. Aber das dritte und vierte Brot war einfach perfekt. Ich habe inzwischen meinen „Workflow“ gefunden, d.h. mit entsprechender zeitlicher Planung brauche ich nur noch wenig Zeit neben den Reifezeiten. Ich fasse den Teig erst beim Wirken mit den Händen an. Den Sauerteig (Mehl,Wasser,Anstellgut) mische ich mit einen Kochlöffel gleich in der Rührschüssel der Küchenmaschine an. Also kein Umfüllen. Für den Brotteig gebe ich in die gleiche Schüssel zum Sauerteig Mehl und Wasser und lasse ihn dann von der Küchenmaschine kneten. Die Stockgare geschieht dann auch in der Rührschüssel. Ich löse aber vorher mit etwas Mehl und einem Spatel den Teig schon vom Schüsselrand und forme ihn in der Schüssel rund. Nach der Stockgare wird der Teig mit Mehl gewirkt und kommt ins Körbchen. Ist übrigens unser ganz normaler ovaler Brotkorb mit einem bemehlten Küchentuch. So habe ich dann relativ wenig zu reinigen und die Pfoten bleiben sauber. Ich backe im IKEA-Bräter Vardagen, den ich bei IKEA sorgfältig ausgesucht habe. Also ob die Auflagefläche plan ist und der Deckel nicht wackelt. Außerdem habe ich mir dazu nach eingehender Recherche für erstaunliche 20 Euro hitzebeständig Industrie/Schmiede-Handschuhe (bis 300 Grad) aus Leder zugelegt um mit dem heißen Bräter handhaben zu können. Wie gesagt wenn ich nichts zufällig was falsch mache wird das Ergebnis perfekt.
Viele Grüße
Dirk
Hallo Leander,
vielen Dank für dein ausführliches und nettes Feedback. Du machst da genau richtig: Das Rezept erst einmal nachbacken und dann anfangen mit dem Herumexperimentieren. Dabei geht auch mal ein Brot daneben oder man wird schlampig, weil man denkt, man hat es drauf. Aber jedes Brot ist eben anders. Mit den Handschuhen hast du dir etwas gutes getan. So etwas werde ich mir auch noch besorgen, denn die normalen Topflappen sind für einen 250″C heißen, gusseisernen Bräter einfach zu dünn.
Viel Freude weiter beim Brotbacken und herzliche Grüße!
Mona
Hallo Leander,
ich habe auch vor, den Sauerteig in einen gusseisernen Bräter zu backen. Wie lange bäckst du dein Brot bei wieviel Grad?
Viele Grüße
Mona
Leander
Sorry Mona,
habe deine Frage erst jetzt gesehen.
Zunächst heize ich den Ofen zusammen mit dem Bräter mindestens 45 Minuten auf maximale Hitze vor. Ich habe mir ein billiges Ofenthermometer zugelegt um zu sehen welche Temperatur ich wirklich im Ofen habe. Mehr als 245 Grad schaffe ich nicht. Aber das reicht, dunkelbraun wird das Brot aber nicht, will ich auch nicht. Dann nehme ich den Bräter raus (mit meinen Hanschuhen) und lass das Brot reinrutschen. Deckel drauf und wieder in den Ofen. Dann 20 Minuten weiter auf volle .Temperatur. Dann ausschalten und weitere 20 Minuten backen. Die letzten 20 Minuten (Temperatur ca. noch 150 Grad) ohne Deckel. Fertig.
Carmen
Hallo ich möchte mich auch an dein Rezept wagen, lebe in Italien und bekomme hier nur roggenvolkorn Mehl und mein ASG. Ist mit roggenvolkorn. Meine Frage kann ich das roggenmehl 1150 mit dem roggenvolkorn ersetzen? 1050 bekommt man hier..
Schöne Grüße Carmen
Dirk
Hallo Carmen,
setze deinen Sauerteig ruhig mit Vollkornmehl an. Ich füttere mein Anstellgut inzwischen auch mit Roggenvollkornmehl statt 1150er und es hat ihm gut getan. Ich hatte nur mal irgendwo gelesen, dass es mit dem Vollkornmehl schwieriger sein könnte, einen Sauerteig anzusetzen, aber erfahren habe ich das selbst nicht. Und ganz ehrlich: als vor mehreren Jahrtausenden die ersten Sauerteige entstanden, gab es noch gar kein Auszugsmehl. Daher probiere ruhig dein Roggenvollkornmehl. Es kann ja nicht viel passieren. Solltest du nach 1 Woche das Gefühl haben, der Sauerteig riecht nicht lecker und sollte nicht verwendet werden, dann entsorge ihn und versuche es mit einem anderen Vollkornmehl noch einmal. Es gehört am Ende immer ein bisschen Glück dazu, egal, welches Mehl du verwendest.
Viele Grüße,
Dirk
Dirk
Hallo Carmen,
Ich fürchte, ich habe bei meiner ersten Antwort deine Frage nicht richtig beantwortet. Ich habe wohl etwas schludrig gelesen und jetzt erst gesehen, dass du dein ASG bereits hast. Ich denke, du kannst das 1150er durch Vollkorn ersetzen. Der Teig und das Brot wird dadurch vermutlich kompakter und braucht mehr Wasser. Ich würde deshalb sicherheitshalber erst einmal das 1050er probieren, denn der Unterschied ist kleiner, als zum Roggenvollkornmehl. Ansonsten einfach probieren und den Teig während des Knetens beobachten. Du bekommst mit der Zeit ein Gefühl dafür, ob er je nach Mehl noch mehr oder weniger Wasser benötigt.
Schöne Grüße,
Dirk
Tobias
Hi, habe eine Sache noch nicht so ganz verstanden. Du züchtest 1000g ST-Ansatz. Dann backst du ein Brot mit 500g ST-Ansatz. Und von den restlichen 500g ST-Ansatz verwendest du nur noch 15g und die restlichen 485g werden weggeschmissen?
Gruß Tobias
Dirk
Hallo Tobias,
Für ein Brot nimmt man nie 100% des Sauerteigs, da dies viel zu säuerlich werden würde. Du kannst aber auch 15g abnehmen für das Anstellgut und aus den verbliebenen 985g einen Brotteig machen, indem du die übrigen Zutaten auch verdoppelst. Das wird nur ein sehr großes Brot oder du formst 2 Laibe daraus, wenn du die andere Hälfte des Sauerteigs nicht wegwerfen willst. Im Rezept ging es mir darum, das richtige Mischungsverhältnis zu zeigen, damit niemand auf die Idee kommt, aus dem gesamten Sauerteig ohne Zugabe von frischem Mehl ein Brot zu backen.
Viel Erfolg, Dirk
Fränzi
Hallo Dirk, erst mal vielen Dank für deine Anleitung :)
Der Kommentar von Tobias hat mich nachdenklich gemacht:
heißt das im groben man kann auch halb so viel Sauerteig ansetzen? ich wüsste im Moment nämlich nicht genau was ich dann mit den restlichen 485g Sauerteig machen soll. Ein 2. Brot damit zu backen würde für mich keinen Sinn machen, da ich es wahrscheinlich nicht schnell genug aufessen würde.
Dirk
Hallo Fränzi,
der restliche Sauerteig hält sich im Kühlschrank gut 3 Tage. Du kannst also nach 3 Tagen noch einmal ein Brot backen. Wenn dir das immer noch zu viel ist, reduziere einfach das Rezept für den Sauerteigansatz. Ich habe das nie ausprobiert, wüsste aber nicht, warum das nicht auch gehen sollte. Also beispielsweise auf täglich 50g Mehl und 50g Wasser. Dann hast du nach 5 Tagen 500g Sauerteig.
Moni
Hallo Dirk,
erstmal muss ich sagen, dass du einen super Blog hast.
Durch dich habe ich mich endlich an meinen ersten Sauerteig gewagt
Leider ist das Brot, habe es genau nach deinem Rezept gemacht, leider viel zu sauer geworden.
Ich weiß nicht, ob mein Sauerteig einfach schon viel zu stark war.
Aber es hat köstlich gerochen und sehr sehr gut ausgesehen
Großes Lob an dich
Anja
Ich hab e Corona genutzt, um mich endlich auch mal an Sauerteig heranzuwagen. Dummerweise war nach drei Tagen mein Roggenmehl zu Ende und ich hab kein neues mehr bekommen…..ich war in x Geschäften. Aus der Not heraus hab ich mit Vollkorndinkelmehl weitergemacht und mein Sauerteig ist zwar etwas flüssig, sieht aber sonst gut aus. Morgen wollte ich backen und rätsele etwas rum. Einfach in deinem ersten Brot-Rezept das Mehl wechseln und mit Dinkel und etwas weniger Wasser backen oder ein anderes Rezept nehmen? Ich hab immer noch kein Roggenmehl gefunden. seufz. Lg Anja
Dirk
Hallo Anja,
ja, das mit dem Mehl bleibt weiter schwierig gerade. Ich weiß auch nicht recht, was ich dir raten soll, denn für diesen Mischsauerteig habe ich auch keine Erfahrung. Wenn du kein anderes Mehl hast, bleibt dir ja kaum etwas anderes Übrig, als dein Brot damit zu backen. Ich würde aber die Menge an Sauerteig reduzieren. Nimm lieber nur 300g von deinem Sauerteig und 500g frisches Mehl. Beim Wasser musst du wirklich improvisieren. Der Brotteig sollte leicht kleben, aber formbar sein.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Alexandra Kogoj
Hallo..Also ich verstehe das mit dem Anstellgut überhaupt nicht…ich bin jetzt soweit das ich mein erstes im Kühlschrank habe…wenn ich das richtug verstanden habe nehme ich davon 15g ab und mache ein neues Anstellgut…warum muss ich den Rest der im Glas ist wegwerfen? Mache ich nicht daraus das Brot??Bitte um Antwort..bin echt total verwirrt
Dirk
Hallo Alexandra,
Das Anstellgut ist ein Reservoir, aus dem du schöpfen kannst, um zukünftig in wenigen Stunden einen Sauerteig ansetzen zu können, ohne die 5-Tage Prozedur wiederholen zu müssen. Manche Rezepte verlangen nach 15g Anstellgut, andere nach 40g u.ä. Das ist von Brotrezept zu Brotrezept unterschiedlich. Daher ist es ratsam, immer so ca. 90-100g davon im Kühlschrank vorrätig zu haben, um für verschiedene Rezepte gewappnet zu sein. Doch auch im Kühlschrank arbeiten die Bakterien und Hefen weiter und „fressen“. Deshalb muss das Anstellgut regelmäßig aufgefrischt werden. Dabei ist es wichtig, dass man eine deutlich größere Menge frisches Mehl mit einem kleinen Teil des Anstellguts vermengt und für mehrere Stunden gären lässt. Daher verwendet man beim Auffrischen nur 15g des bisherigen Anstellguts. Der Rest kann natürlich noch zum Brotbacken verwendet werden. Doch da dieses alte Anstellgut meist schon ein wenig an Kraft verloren hat, ist es meist besser, es zu entsorgen und den Brotteig mit dem neu aufgefrischten Anstellgut anzusetzen.
Viele Grüße,
Dirk
Jürgen
Hallo Dirk.
Auch ich stolperte gleich zu Beginn deiner Seite darüber, dass man überschüssiges ASG sofort in den Hausmüll entsorgen solle. Dieser Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht, werfe nur höchst ungern Bioware weg. In einem der bekannten Backforen stieß ich auf den Hinweis, man könne auch den oberen Teil des Kühlschrank-ASG`s abtragen und den aus der Mitte nehmen, um es zum füttern zu verwenden. Hab` ich ein paar mal gemacht, brachte auch keine Verbesserung. Mein ASG verdoppelt sich lediglich innerhalb von 4 Stunden während der Fütterung. Auf den Forenfotos sieht man schon mal eine 2,5 bis 3 fache Vermehrung.
Den Rest vermische ich mit dem „alten“ ASG und, kippe es in ein sauberes Glas und stelle es zurück in den Kühlschrank. Sicher, irgend wann ist das ASG Glas zu voll, dann entsorge ich Teile auf dem Kompost. Übrigens, nur zur Info. Mein ASG geht bereits ins 7. Jahr.
Meine Fragen:
Reicht eine Verdoppelung des ASG`s und hat es Einfluss auf die Triebkraft des darauf folgenden Sauerteiges? (Detmolder)
Falls es auch mehr sehr darf, würde ich mehr als eine Verdopplung erreichen, wenn ich die Reste entsorge, so wie du es vorschlägst?
Wieviel altes ASG darf man prozentual maximal einem bestehenden Rezept zufügen, ohne das der Geschmack und die Konsistenz der Krume beeinträchtigt wird?
Das war`s erst mal zum ASG. Später würde ich dir noch gerne ein paar Tipps zur Stockgare entlocken. ;-)
Gruß, Jürgen
Dirk
Hallo Jürgen!
Es haben sich ja schon mehr Leute gemeldet, denen es ähnlich ergeht, wie dir und die nur ungern ASG wegschmeißen wollen. Das ist natürlich erstmal gut, mir geht es ähnlich. Ich bin deswegen mal dazu übergegangen, die Menge des ASG zu reduzieren auf nur noch 40g Mehl, habe aber die Erfahrung gemacht, dass es dabei an Triebkraft verliert.
Zu deinen Fragen kann ich nicht mit Wissen antworten, da ich immer nach der von mir beschriebenen Methode vorgehe und keine anderen Erfahrungen gesammelt habe. Daher nur ein paar Gedanken und Hinweise dazu: So weit ich weiß, ist es beim ASG wichtig, immer nur eine kleine Menge an ASG mit einer deutlich größeren Menge an frischem Mehl zu verrühren. Vermutlich, weil die Nahrung, die das neue Mehl liefert, sonst nicht ausreicht für das ASG. Das ist immerhin recht konzentriert. Ich könnte mir also vorstellen, dass du dein ASG mit deiner Methode auf Dauer schwächst und das wäre kontraproduktiv.
Wieviel altes ASG du verbacken kannst in einem Brot, hängt sicher von mehreren Faktoren ab: wie alt ist das ASG, welche Mehlzusammensetzung gibt es, bei welcher Temperatur wird der Teig angesetzt etc. Ich würde an deiner Stelle das ASG nicht vermehren, sondern erst einmal versuchen, mehr von dem ASG in den Sauerteig zu geben. Er wird dadurch einfach etwas saurer und würziger, bekommt aber auch mehr Backtrieb.
Ich backe mein altes, übrig gebliebenes ASG häufig nach dem Brotbacken in der Restwärme des Ofens (einfach flach auf ein Stück Backpapier streichen). Ich backe es so lange, bis es durch und durch knusprig ist, ähnlich wie Zwieback. Abgekühlt zermahle ich es dann fein und nutze das Pulver als Säurungsmittel beim Kochen. Speziell trockene Speisen, die man nicht mit Zitronensaft oder Essig anfeuchten möchte, bekommen dadurch einen angenehm würzigen und säuerlichen Geschmack. Man kann zum Beispiel ein bisschen davon in die Panade eines Schnitzels oder in den Backteig für frittiertes Gemüse geben. So hat das alte ASG auch noch eine gute Zweitverwertung gefunden.
Jürgen
Hallo Dirk.
Danke für die Zeit, die du für deine Antwort aufgewendet hast. Ich werde deine Tipps beherzigen und bereits beim nächsten Brot umsetzen, in dem ich für eine Weile nicht mehr altes und neues ASG miteinander vermischen werde. Hab` heute noch mal die „Kosten“ überschlagen. Okay, hab` Laufe der Jahre gedacht, weiß Gott, was da an Euro zusammen kommt. Ich frische 4 x im Monat mit jeweils 50g Roggen auf, entnehme dann einen kleinen Teil für`s ASG. Sind somit nur ein paar Cent im Monat. Die bringen mich nicht an den Bettelstab. ;-)
Gruß, Jürgen
Dirk
Hallo Jürgen,
es sind wirklich nur ein paar Cent im Monat, die man da entsorgt. Generell ist es natürlich nie toll, wenn man Lebensmittel wegwirft. Doch beim ASG hat das Mehl ja seine Arbeit bereits getan.
Ich halte mich an meine Kollegin, eine überzeugte Vegetarierin und ebenfalls passionierte Brotbäckerin. Als ich ihr mein Problem mit dem Wegwerfen des ASG schilderte, sah sie mich nur verwundert an und meinte: Es ist doch nur vergorenes Mehl. Recht hat sie, dachte ich, und hab mich erstmal entspannt. :-)
Lisa
Eine andere Methode, das restliche Anstellgut zu verwerten, ist es einfach in der Pfanne zu braten: das gibt eine dicke, außen knusprige, sehr säuerliche Art Pfannkuchen. Ich habe das restliche Anstellgut nur mit Salz, Pfeffer und Kümmel gewürzt, in der Pfanne mit reichlich Olivenöl auf beiden Seiten ein paar Minuten gebraten, und mit Creme Fraiche und Schnittlauch zum dippen serviert.
Susanne
Hallo,
auch ich habe mich dank deines Rezeptes an den Sauerteig gewagt. Der 1. Sauerteig war heute morgen fertig, ich bin jetzt bei dem Punkt „Kugel formen und 1,5 Stunden gehen lassen“
Mein Rest an Sauerteig habe ich in ein Marmeladenglas gegeben, zugemacht und in den Kühlschrank gegeben, das ist noch eine ganze Menge.
Was ich nicht ganz verstehe, ist, wie es jetzt mit diesem Sauerteig (ich glaube man nennt es jetzt Ansetzgut) welches im Kühlschrank steht weitergeht? Wie nähre ich das weiter und vor allem in welchen Zeitabständen? Und brauche ich davon wirklich nur eine geringe Menge für mein nächstes Brot? Dann habe ich noch soviel davon über, was passiert mit diesem? Kannst du mir bitte weiterhelfen, mein 1. Sauerteigbrot geht nachher in den Ofen und bis dahin war auch alles klar, aber jetzt komme ich nicht weiter.
Dirk
Hallo,
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum ersten selbst gemachten Sauerteigbrot. An dieser Stelle sind nun viele verunsichert, wie es weitergeht. Von dem vielen Sauerteig, den du nun noch im Kühlschrank hast, brauchst du wirklich nur noch einen Teelöffel voll, den du mit 50g Wasser und 50g Roggenmehl verrührst und 12-15 Stunden gären lässt, wie es im Artikel beschrieben ist. Das machst du Anfangs 1 mal in der Woche. Später reicht auch alle 14 Tage. Aber bitte nicht vergessen, den Sauerteig vorher für mindestens 2 Stunden aus dem Kühlschrank zu holen, damit die Bakterien und Hefen darin aktiviert werden.
Den übrigen Sauerteig, den du gerade noch hast, kannst du entweder zu einem zweiten Brot verbacken, oder du entsorgst ihn in den Hausmüll. Das klingt schrecklich, nachdem man sich eine Woche liebevoll um ihn gekümmert hat. Doch er hat seinen Zweck erfüllt und er wird im neuen Anstellgut weiterleben. Die große Menge war nur anfangs wichtig, um das Gleichgewicht aus Hefen und Bakterien herzustellen.
Zum weiteren Brotbacken brauchst du nun ein anderes Rezept. Versuche es mit diesem hier:
Rustikales Sauerteigbrot
Oder mit diesem hier:
Leckeres Sauerteig-Mischbrot
Susanne
ok, ist mir jetzt etwas klarer, nur noch eine Frage: wann beginne ich mit dem Zufügen von Mehl und Wasser bei dem 1TL vom Anstellgut im Kühlschrank? Jetzt sofort? Oder wenn ich das nächste Brot backen möchte 12-15 Stunden davor? Und der Rest des Anstellguts im Kühlschrank, was dann ja über bleibt – dann ein 2. Brot damit backen? Denn dann wäre das auch gut verarbeitet und ich müßte nicht soviel wegwerfen?
Dirk
Da dein Anstellgut noch sehr jung ist, kann es nicht schaden, wenn du es gleich auffrischst. Lasse es aber vorher Zimmertemperatur annehmen, sonst können die Hefen und Bakterien nicht richtig arbeiten. Generell solltest du dir angewöhnen, das Anstellgut immer vor dem nächsten Brotbacken aufzufrischen. Dann ist es optimal für den nächsten Sauerteig. Den Zeitablauf findest du in meinem Rezept zum Rustikalen Bauernbrot. Kommst du einmal eine Woche nicht zum backen, frische das Anstellgut trotzdem auf, damit es aktiv bleibt.
Susanne
Hallo Dirk,
also ich habe jetzt seit gestern mein 1. Anstellgut (1x gefüttert) im Kühlschrank. Es hat fast das Glas gesprengt, aber Stunden später war es dann „in sich eingefallen“ soweit ich das verstanden habe, ist das jetzt so ok und ist so in meinen Kühlschrank gewandert. Da steht es jetzt und wartet irgendwann weiter verarbeitet zu werden.
Ich plane am Samstag morgen dein Sauerteig-Mischbrot zu backen damit. Wie gehe ich jetzt weiter vor? Also erst muß glaube ich dieses Anstellgut im Kühlschrank nochmals vorher gefüttert werden? Wann, wieviel davon (alles was im Glas im Kühlschrank ist, oder nicht?) und wie? Und wie geht es dann weiter? Kannst du mir bitte nochmals weiterhelfen, ich denke wenn ich dein Rezept einmal „durchgebacken habe “ und dabei auch die Abläufe verstanden habe wirds enfacher werden für zukünftige Brote… aber bis zum 1. Brot mit Ansatz bräuchte ich nochmals bitte deine Hilfe.
Dirk
Hallo Susanne,
Wie es weitergeht, habe ich ja in meinem Artikel zu dem Rezept „Leckeres Sauerteig-Mischbrot“ bereits beschrieben, daher werde ich das hier nicht alles wiederholen. Du musst nicht unbedingt noch einmal das Anstellgut auffrischen, wenn es von den letzten Tagen ist. Wenn es älter als 10 Tage ist, würde ich das machen, aber noch dürften da genügend aktive Bakterien und Hefen drin sein. Wenn du Samstag Vormittag backen möchtest, solltest du Freitag Nachmittag anfangen, den Sauerteig und den Poolish anzusetzen, damit diese genügend Zeit haben, zu reifen. Vom ASG brauchst du bei diesem Rezept 25g. Es bleibt also genügend im Glas, um das Anstellgut in ein paar Tagen aufzufrischen. Verwende niemals alles Anstellgut, denn dann hast du ja nichts mehr und musst wieder von vorne anfangen.
Bedenke, dass auch der Brotteig am Samstag noch 2x gehen muss und rechne das in deine Zeitplanung ein. Um Samstag Vormittag zu backen, musst du also früh anfangen. Es gibt inzwischen auch Apps, die einem bei der Zeitplanung helfen. Allerdings habe ich die noch nicht ausprobiert und kann daher auch keine empfehlen.
Falls dir das Rezept für den Anfang zu kompliziert ist, mach erstmal das „Rustikale Bauernbrot“. Im Zweifelsfalls kannst du dabei das Weizenvollkornmehl durch Weizenmehl Type 1050 ersetzen, dann hast du weniger Mehlsorten zu Hause rumstehen.
Susanne
Hallo Dirk,
ich habe jetzt mein allererstes Anstellgut gefüttert wie du beschrieben hast – im neuen Marmeladenglas mit 1 TL davon und 50g Mehl und 50g Wasser und das dauert jetzt ja noch ca. 20 Stunden bis fertig – es steht unter der Heizung.
Der Rest von diesem allersteten Anstellgut ist wieder im Kühlschrank für den nächsten Gebrauch, soweit so gut.
Verstehe ich das richtig, daß ich dieses Anstellgut im Kühlschrank dann 1x die Woche füttere mit 50g Wasser und 50g Mehl? Mir ist nicht klar ob das komplette Anstellgut im Kühlschrank oder immer nur diesen 1 TL welchen ich rausnehme für mein neues Brot zu backen? Füttere ich das komplette Anstellgut im Kühlschrank oder immer nur diesen 1TL welchen ich rausnehme für zum Backen (obwohl.- wenn ich nur diesen 1 TL davon füttere wäre das übrige wahrscheinlich ja dann irgendwann mal alle bzw. würde nicht mehr arbeiten?)? Da komme ich nicht dahinter, sorry.
Dirk
Hallo Susanne,
ich bin allmählich etwas ratlos, wie ich es dir noch erklären soll. Zumal ich gefühlt alles bereits doppelt und dreifach beschrieben habe.
1. 20 Stunden für dein neues Anstellgut sind sehr lang. Wahrscheinlich ist es schon früher reif. Beobachte es einfach. Schau von oben ins Glas. Wenn das ASG nicht mehr hochblubbert und in der Mitte eine Delle nach unten bekommt, ist es fertig. Dann kommt das ganze Glas in den Kühlschrank. Wir nennen das jetzt Glas Nummer 2.
2. Jetzt hast du Glas Nummer 1 (das alte, erste Anstellgut) und Glas Nummer 2 im Kühlschrank. Doch Glas Nummer 1 brauchst du nicht mehr. Deshalb kannst du jetzt den Inhalt von Glas Nummer 1 in den Müll werfen. .
3. In 7 Tagen verwendest du 1 TL aus Glas Nummer 2, um erneut ein Anstellgut anzusetzen. Das ist das Glas Nummer 3. Wenn es reif ist, kommt es in den Kühlschrank und der Inhalt von Glas Nummer 2 kommt in den Müll. Und dann 7 Tage später machst du genau dasselbe mit Glas Nummer 4. Und so weiter.
4. Wenn du zwischendurch Brot backen willst, nimmst du das Glas, das gerade im Kühlschrank ist, heraus und wartest 2 Stunden. Dann nimmst du für den Sauerteig genau die Menge aus dem Glas, die im Rezept angegeben ist. Das Glas kommt dann wieder in den Kühlschrank.
Susanne
danke Dirk, ich glaube ich habs jetzt. Ich dachte, ich würde meinen jeweiligen Sauerteig zum Backen immer von meinem allerersten Ansatz herstellen (von dem ganz am Anfang, der über 5 Tage gereift ist) ansetzen, immer davon in einem neuen Glas und hätte damit dann ja immer von dem übrig gehabt und von dem neuen Sauerteig dann auch übrig gehabt (da man ja immer nur ganz wenig davon zum Brot backen braucht)- irgendwann hätte ich dann unzählige Gläser mit im Kühlschrank gehabt und ich hätte gar nicht mehr gewußt von welchem ich hätte Backen sollen.
Wie ich verstehe ist es aber ab jetzt ein Kreislauf – immer wieder vor dem Backen neu füttern und teil davon dann zum Backen nehmen, den anderen Teil wieder in Kühlschrank und den Inhalt von dem Glas davor dann wegwerfen. So hat man dann immer nur 1 Glas im Kühlschrank.
Alex
Hallo Dirk,
ich bin vor ein paar Tagen über Dein Rezept gestolpert und habe es gestern dann mal nachgebacken. Ein richtig leckeres Brot! Saftig und kräftig im Geschmack. Noch warm aus dem Ofen mit etwas gesalzener Butter gegessen ein Gedicht! :)
Vielen Dank für das tolle Rezept!
Alex
Dirk
Hallo Alex,
freut mich, dass alles geklappt hat! Viel Spaß beim weiteren Brotbacken!
Herzlicher Gruß aus Berlin,
Dirk
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank für die hervorragende Arbeit und viele nützliche Infos!
Aktuell bin ich in der Vorbereitungsphase für das erste Brotbacken, also die Herstellung des ersten Sauerteiges/Anstellgutes. Nun bin ich nach dem Durchstöbern einigen Seiten und Vorschläge auf deine Seite gestossen. Was ich soweit gelesen habe, führt zu der Frage, wie pflegt/führt man weiter den Anstellgut? Denn insgesamt habe ich bereits 4 Varianten.
Ziehen möchte ich den Roggennatursauerteig.
Dieser ist übrigens bereits nach 36 Stunden mächtig aufgegangen, dazu mehr am Ende.
1. Vorhandenes Anstellgut (auf Zimmertemperatur durch Warten) alle 7 Tage mit 100gr Mehl + 100ml Wasser füttern, ca 12 Stunden (an)reifen lassen. In den Kühlschrank.
2. Von dem vorhandenem Anstellgut (Zimmertemperatur) alle 7 Tage ca 10 gr nehmen, mit 100gr Mehl + 100ml Wasser füttern, ca 12 Stunden (an)reifen lassen. In den Kühlschrank.
3. Ein neues (Haupt)Sauerteig mit ca 400 gr Roggenmehl + 400 gr Wasser und 10 gr Anstellgut produzieren, ca. 2 Stunden (ist es Fehler? manchmal sind 5 oder gar 12 Stunden angegeben) reifen lassen. Davon 20-50 gr als neues Anstellgut abzweigen. In den Kühlschrank.
4. . Ein neues (Haupt)Sauerteig mit ca 400 gr Roggenmehl + 400 gr Wasser und 10 gr Anstellgut produzieren, ca. 2 Stunden (ist es Fehler? manchmal sind 5 oder gar 12 Stunden angegeben) reifen lassen. Davon 10 gr wieder mit 100 gr Mehl und 100 ml Wasser vermengen und ca. 12 Stunden (an)reifen lassen, davon ein Teil als neues Anstellgut abzweigen. In den Kühlschrank.
Prinzipiell sind all diese Varianten auf der molekularbilogischer (haha, cooles Wort) Ebene erstmal gleich, unterscheiden müssen die sich mit der Zeit im Ergebnis doch deutlich. Daher meine Verwirrung.
Zwar kommt die Variante 1 (diese ist auch die einfachste) am häufigsten vor, kommt mir aber etwas suspek. Möglicherweise habe ich diese ggf. nicht richtig verstanden. Wird doch hier mit der Zeit die Proportion der „alter“ Biomasse zum „neuen“ Futter immer größer. Ändern sich dann auch nicht die Eigenschaften stark mit der Zeit? Zudem wird die Gesamtmenge immer gröser.
Die Variante 2 kommt mir am wenigsten „verdächtig“ vor, bleibt doch die Proportion über die Zeit eher konstant.
Die Variante 3 gleicht prinzipiell der Variante 2, allerdings ist die Proportion „alte Masse“ zu „neuer Futter“ genau umgekehrt. Wie kann das sein, es muss doch komplett anderes Ergebnis rauskommen? Wobei auch hier die Proportionen über die Zeit konstant sind, jedoch im Vergleich zu 2 deutlich weniger aktiver Biomasse vorhanden sein soll.
Die Variante 4 kommt mir irgendwie ultrakompliziert vor. Das erscheint wie die Kombination aus der Variante 3 gefolgt von 2 ohne 7 Tage Pause dazwischen.
Angeblich sind das traditionelle vs. klassische vs. moderne Methoden.
Nun, welche ist die beste für den zuverlässigen Ergebnis?
Zudem sind mir die Varianten 3 und 4 in einem Punkf nicht klar. Wenn in Hauptteig bereits weitere Komponenten wie Salz, Malz, Dinkelmehl etc. hinzukommen, wie kann man das überhaupt als Anstellgut fortführen?
Und noch eine Frage, macht es überhaupt Sinn, den Anstellgut in den Kühlschrank rein und raustun, wenn man alle 2-3 Tage backen würde? Und welche Methode zum Fortführen ist dann die geeignetste?
Jetzt noch was anderes. Überall liest man, daß man zum Herstellen des ersten Sauerteiges ca. 5 Tage braucht, dieser muss wenigstens einmal kräftig aufgehen, am besten auf den doppelten Volumen. Bei mir wurde dieser nach 24 Studen erstmals gefüttert und ist dann bereits nach ca. 12 Stunden sehr kräftig aufgegangen, etwas auf das vierfache, wenn nicht mehr, des Volumens! Geruchsmäßig war alles ok. Auch war es nicht übermäßig warm. Paar Stunden später ist der eingesackt, man liest dazu – neues Futter muss her, sonst hungert dieser. Das habe ich auch gemacht, also quasi halb so früh, wie die erste Futterung,etliche Stunden später tut sich nicht mehr so viel. Wie verfahre ich jetzt? Oder ist der erste Sauerteig bereits zum Verwenden fertig und daraus kann erster Hauptteig zum Backen und neues Anstellgut nach Variante 1-4 erzeugt werden?
Vielen Dank & viele Grüße,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
ich verstehe deine Verwirrung, denn mir erging es anfangs nicht anders. Um es etwas aufzuklären: Brot backen hat sich über viele Jahrtausende entwickelt und es haben sich dabei unzählige Varianten herausgebildet. Grob gesagt gibt es zwei Richtungen:
1. Diejenigen, die einen Sauerteig-Brotteig herstellen (mit Salz, evtl. Malz etc.) und dann vor dem Backen davon etwas abnehmen und kühl lagern und dann irgendwann damit den nächsten Sauerteig herstellen.
2. Diejenigen, die mit einem Anstellgut arbeiten. Das beginnt genauso mit einem Sauerteig, nur dass man dann dazu übergeht, aus einem kleinen Teil des Sauerteigs ein Anstellgut zu züchten, ohne dass bereits Salz, Malz oder sonstige Zutaten drin sind. Das hat den Vorteil, dass man weiterhin ein reines Roggen-Anstellgut hat, bei dem man die verwendete Mehlsorte und den Wassergehalt gut kontrollieren kann.
Ich hänge der zweiten Methode an. Daher rate ich dir bei den von dir genannten Methoden zur Auffrischung zu Methode Nummer 2. Ich verwende nur andere Mengen: 50g Roggenmehl, 50g lauwarmes Wasser, 15g Anstellgut. Gärzeit bei ca. 25 Grad Celsius sind 12 bis 15 Stunden.
Dass dein erster Sauerteigansatz bereits nach 1-2 Tagen kräftig blubbert, heißt nur, dass das Mehl viele Hefen enthält. Es sagt aber nichts darüber aus, wie sich die Säurebakterien schlagen. Die brauchen einfach etwas Zeit, um die Oberhand im Teig zu gewinnen. Deshalb sei geduldig und füttere deinen jungen Sauerteig wie bisher lieber noch 3 Tage länger, bevor du dein erstes Brot bäckst. Wenn es zwischendurch weniger stark blubbert als am Anfang, ist das normal. Verkürze nicht die Fütterungszeiten! Halte dich an die einfache Regel: alle 12 Stunden durchrühren, alle 24 Stunden füttern.
Die Kühlschrankruhe dient einfach dazu, dass dein Anstellgut länger frisch bleibt. Mir geht es häufig so, dass ich nur alle 14 Tage dazu komme, Brot zu backen. Deshalb ist es gut, das ASG im Kühlschrank zu lagern. Bäckst du hingegen jeden Tag Brot, muss es zwischendurch nicht in den Kühlschrank, aber alle 2-3 Tage aufgefrischt werden, weil das ASG sonst verhungert.
Herzlicher Gruß aus Berlin,
Dirk
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank!
Der erste Sauerteig hat sich gut entwickelt, wird nun zum Anstellgut, und wie von dir vorgeschlagen geführt.
Gleichzeitig habe ich daraus vestern abend den ersten Hauptsauerteig zum Backen angesetzt. Die Wassermenge habe ich sogar etwas verkleinert, das Teig war schwer zu rühren. Als sich heute der Teig entwickelt hat, wurde es sehr viel, eigentlich zu sehr, flüssig. Das irritiert mich schon. Um das Problem zu beheben habe ich etwas Mehl hinzugeben und lies weitere paar Stunden ziehen. Danach sah es deutlich besser aus. Nun aber ein Problem, mit dem ich zwar gerechnet habe, daß nicht, daß es so extrem ist. Man sieht auf dem von dir verlinktem Video, wie wunderbar sich das Teig rundwirken lässt. Mein Teig klebt exterm überall, auch an den Händen, trotz immer wieder starker Bemahlung. Es gelingt einigermassen, man dreht es rum und schon klebt es an der Hand. Dasselbe wenn man versucht, die Kugel auf die Backutensilie zu verfrachten. Durch das Haften an der Hand wurde es daraus wieder ein „etwas“ aber keine Kugel mehr mit gespannter Oberfläche. Jetzt findet gerade die Stückgare statt während das Ofen heiss läuft. Danach wird gebacken. Bin gespannt was nach ca. einer Stunde als Ergebnis rauskommt. Aber beim nächsten mal muss ich definitiv etwas anders machen. Irgendwelche Ideen, wo kann der Fehler sein und was kann ich zum besseren ändern?
Danke & viele Grüße aus Augsburg,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
Dein Sauerteig hatte wohl, nach dem, was du beschreibst, zu viel Wasser. Dass der Teig geradezu flüssig wurde ist nicht normal, auch wenn Roggenteig immer mehr klebt, als Weizenteig. Tipp für die Zukunft: wiege das Wasser mit einer Digitalwaage ab, denn kleine Mengen können schon einen großen Unterschied machen. Gib das Wasser, das im Rezept steht, nicht gleich alles auf einmal beim Kneten dazu. Jedes Mehl hat eine andere Saugfähigkeit und vielleicht war die angegebene Wassermenge für dein Mehl einfach zu viel.
Später, wenn du mehr Erfahrung hast, wirst du versuchen, wieder mehr Wasser in den Teig zu bekommen. Denn eine feuchte Krume ist einfach leckerer. Mein derzeitiges Lieblingsbrot, das „Bauernbrot mit Roggen und Dinkel“ ist auch so eine Diva. Der Teig ist sehr feucht und lässt sich kaum formen. Ich bin jedes Mal erleichtert, wenn er endlich im Gärkorb liegt. Aber das Ergebnis ist es alle mal wert! Es gibt immer bessere und schlechtere Tage beim Brotbacken. Nicht entmutigen lassen!
Viele Grüße aus Berlin
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank!
Flüssig war der Teig nicht, aber wie irgendein Tubenkleber von der Konsistenz her, meiner Meinung nach viel zu wässrig – aber erst nach dem ausreifen. Leider ist das Brot beim Backen relativ wenig aufgegangen und ist im innerem wie eine Pampe geblieben und dort auch recht sauer :( Gerochen beim Backen hat es gut und auch die Kruste hat super geschmeckt. Nur der Rest… Ob man das überhaupt verdauen kann?…
Wasser und Mehl waren eigentlich abgewogen.
Ich habe neuen angesetzt mit etwa 25%-30% weniger Wasseranteil. Mal schauen ob sich es nach dem Gäre wieder so verflüssigt.
P.S. Der Hauptteig habe ich bereits beim ersten Versuch mit ca. 20% Dinkelmehl angesetzt, jetzt beim zweiten werden es etwas 30%.
Schöne Grüße aus Augsburg
Dirk
Ja, wenn der Teig zuviel Wasser hat, ist er zu schwer, kann nicht aufgehen und ist außen schneller gar, als er innen backen kann. So lange dein Anstellgut gut funktioniert, einfach ein anderes Rezept ausprobieren oder anderes Mehl kaufen.
Grüße, Dirk
Rasch, Peter
Hallo Dirk,
habe den Sauerteig in dem 5-Tages-Zyklus so angesetzt, wie du beschrieben hast. Er hat fleißig gearbeitet und auch schon mein erstes Brot gebacken – War klasse. Beim Ansetzen des neuen ASG habe ich 15g vom Sauerteigansatz, 50g Wasser und 50g Mehl genommen. Nachdem ich es 15 Stunden Ruhen bei Zimmertemperatur ruhen gelassen habe ist hier rein gar nichts passiert. An was kann das liegen? Habe es jetzt immer noch draußen stehen. Was würdest du machen bzw. meinst du die Gärung setzt noch ein?
Gruß
Peter
Dirk
Hallo Peter,
Wenn das neue Anstellgut nach 15 Stunden noch gar keine Blasen gebildet hat, stimmt etwas nicht. Vermutlich fehlen Hefen darin. Wenn du noch etwas vom ersten Sauerteig hast, versuche es noch einmal mit dem Backofentrick (eingeschaltetes Licht und leicht angelupfte Tür, sofern dein Backofen eine klasssische Glühbirne hat und kein LED Licht. Sonst Heizungsnähe). Die Wärme fördert die Hefen. Wichtig ist aber, dass der alte Sauerteig nicht aus dem Kühlschrank kommt, sondern zimmerwarm ist.
Solltest du nichts mehr von dem alten Sauerteig haben, kannst du es jetzt noch mal für ein paar Stunden mit dem Backofentrick versuchen, doch vermutlich tut sich da nicht mehr viel. Dann musst du noch einmal mit einem anderen Mehl von vorne beginnen.
Herzlicher Gruß,
Dirk
Peter
Hallo Dirk,
danke für deine schnelle Antwort.
Das mit dem Ofen klappt bei mir leider nicht, weil mein Ofen so schlau ist und nach 2 Stunden das licht automatisch ausschaltet. Ich habe eine Kühlbox verwendet, in dem ich eine Wärmflasche gelegt habe und alle 12 Stunden kochendes Wasser erneuert habe. Konstant war hier die Temperatur leider nicht. Aber wenn ich recht überlege hat der Sauerteigansatz die letzten Tage nicht mehr gegärt.
Liegt es wirklich an der konstanten Temperatur, die ich nicht erreicht habe?
Gruß
Peter
Dirk
Hallo Peter,
das kann natürlich sein, da das Kräfteverhältnis der Bakterien und Hefen im Sauerteig anfangs noch sehr instabil ist. Andererseits habe ich meine ersten Sauerteige unter sehr viel unruhigeren Bedingungen gezogen, als du sie geschaffen hast. Menschen machen seit Jahrtausenden Sauerteig ohne elektrische Backöfen, Kühlboxen und Wärmflaschen. Ich vermute, es lag einfach am Mehl. Lass dich nicht entmutigen und versuche es mit einem anderen Mehl noch einmal.
Herzlicher Gruß,
Dirk
Dörthe
Vielen Dank für diese Anleitung. Die ersten Brote sind gebacken und genauso, wie ich mir das vorgestellt und noch aus meiner Kindheit in Erinnerung habe. Der erste Ansatz ist zwar nichts geworden, aber der zweite ist super gelungen. Jetzt wage ich mich an den Weizensauerteig.
Ich würde allerdings den Teig nicht neben eine WLAN-Antenne stellen.
Ralph
Hallo,
beim Lesen des Artikels ist mir aufgefallen, dass das Thema Backofen mit LED-Lampe meiner Meinung nach nicht korrekt wiedergegeben ist. Ich bin gerade selber damit konfrontiert. Ich habe mit meinem alten Ofen Tempeh hergestellt habe. Hier konnte ich mit der genannten Methode – Beleuchtung an und Tür einen Spalt offen lassen – ca. 30-35 Grad je nach Blech-Höhe erreichen.
Bei meinem neuen Ofen (2023) klappt das genauso, da LEDs in Öfen gar nicht verbaut werden können.
LEDs sind ein Elektroartikel und viele Komponenten wie das Lötzinn schmelzen bei Temperaturen, die im Ofen vorherschen. Der Ofen bleibt wohl noch auf längere Zeit ein Ofen mit klassicher wärmeerzeugender Lampe. Allerdings ist hier das Problem, wie schon beschrieben, dass sich die Beleuchtung automatisch nach 1-2h ausschaltet.
Gruß
Ralph
Dirk
Hallo Ralph, vielen Dank für die Aufklärung bezüglich LED Lampen in Backöfen, das hatte ich wirklich nicht auf dem Schirm. Es bleibt leider auch bei klassischen Glühbirnen das Problem der zu frühen Abschaltung.
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank für die vorigen Antworten! Leider kann man nicht den Strang weiter fortsetzen.
Noch eine Frage, wenn der Hauptteig schlecht aufgeht, kann man später etwas Hefe (5-10 gr.) hinzufügen und dann weitere 1-2 Stunden gehen lassen, danach backen, oder hilft es nichts mehr?
Vielen Dank & Grüße aus Augsburg
Dirk
Hallo Alex,
Nach der Stockgare noch einmal Hefe zuzusetzen ist nicht empfehlenswert. Das kann den Teig dann auch nicht mehr retten, wenn anfangs etwas schief gegangen ist.
Übrigens habe ich noch einmal recherchiert: dass du deinen Sauerteig in den ersten Tagen früher wieder gefüttert hast, als erst nach 24 Stunden, war kein Fehler. Das habe ich falsch erklärt. Der Sauerteig soll gefüttert werden, wenn der Höhepunkt seiner Aktivität überschritten ist, denn dann hat er Hunger.
Grüße, Dirk
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank.
Der neue Teig mit ca 25% weniger Wasseranteil ist nach der Reife auch sehr wässrig und extrem klebrig geworden – formen könnte man gleich sein lassen. Hmmm…. Der ist aber deutlich besser aufgegangen, was jedoch daran liegen kann, daß ASG sich in der Zwischenzeit ebenfalls weiter entwickelt hat und evtl. mehr Hefeanteil hat. Mal sehen, wie dieser jetzt beim Backen aufgeht.
Kann es sein, daß je mehr Hefeanteil und bessere Triebeigenschaft, desto weniger Wasser am Anfang zugegeben werden soll? Bloss irgendwann mal ist es kaum möglich den Mehl zum Teig zu verrühren. Bei wie viel Wasseranteil hat es sich bei dir so ungefähr eingependelt? Wenn ich noch weiter reduziere, dann bin ich bei frischer Mehl zu Wasser wie 2 zu 1 oder sogar weniger.
Danke & viele Grüße,
Alex
Alexander Landa
Hallo Dirk,
danke!
Ich meinte: mit dem ASG wurde Hauptteig angesetzt. Dieser ist schlecht aufgegangen. Idee: jetzt noch etwas Hefe dazu und weiter 1-2 Stunden gehen lassen. Dann kneten, formen und (ist es der richtige Begriff) Stockgare 1 Stunde und danach backen. Bringt es hier noch was oder zu spät? Bzw. was kann man tun, außer Teig weg schmeißen?
P.S. Mit dem früher fütter war sowieso nur einmal bei der zweiter Fütterung – dürfte dann 3-4 Tage später eher keine Rolle mehr speilen, zudem der Anstellgut ist ja gut aufgegangen und roch auch passend.
Viele Grüße,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
Du kannst dem Sauerteig, der aus dem Anstellgut gemacht wird, eine sehr kleine Menge Hefe beigeben. Wenn dein ASG noch jung ist, empfehle ich das sogar. Wenn du dann nach 15-20 Stunden den Brotteig knetest, kannst du auch dann noch Hefe zugeben. Dann beginnt die Stockgare. Nach der Stockgare wird der Teig geformt und dabei entlüftet. Ist er bis dahin nicht aufgegangen, darfst du jetzt keine Hefe mehr zugeben. Mach trotzdem weiter, forme das Brot und lasse es wieder ruhen. Das ist die Stückgare. Je nach Rezept geht das Brot jetzt erst richtig auf.
Grüße, Dirk
Nadine
Hallo Dirk!
Ich habe am Wochenende mein erstes Brot mit Sauerteig gebacken und bin begeistert.
Also habe ich aus gekauftem Sauerteig einen Ansatz lt Rezept angesetzt. Dazu habe ich Roggenkörner gemahlen.
Auch nach 1½ Tagen ist die Masse sehr fest/ trocken und es hat nicht sichtbar gegoren. Der Duft ist jedoch angenehm säuerlich.
Leider kann ich kein Foto anhängen.
Mache ich was falsch?
LG Nadine
Dirk
Hallo Nadine,
Das kann ich aus der Ferne auch nicht sagen, da ich nicht weiß, was du gekauft hast. Sauerteig vom Bäcker oder aus dem Supermarkt/Reformhaus? Letzterer enthält nämlich keine lebendigen Kulturen mehr. Da kann sich dann auch nichts tun. Mein Tipp: Nimm dir die Zeit und züchte dir wie hier beschrieben deinen eigenen Sauerteig.
Grüße, Dirk
Nadine
Hallo Dirk!
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich habe den von S… genommen und schon vermutet, dass es an den Kulturen liegen könnte. Nachdem ich gestern noch ein paar Tropfen Wasser ergänzt habe, sehe ich heute jedoch eine schöne Gasentwicklung.
Scheinbar benötigen die Hefen aus dem Mehl nur einfach Zeit, bis sie aktiv werden…
Ich werde beobachte und hier berichten, ob es nicht doch mit dem gekauften Sauerteig der bekannten Marke geht….
Vielen Dank
Alex
Hallo Dirk,
nun melde ich mich mit meinen, leider etwas bescheidenen, Ergebnissen zurück.
Aber zuersteinmal vielen Dank für die obigen Antworten.
Das Anstellgut an sich hat gut gelungen und ich habe weitere Brote damit gebacken.
Mal war die Begeisterung über den Ergebnis groß, mal eher nicht, wobei das letztere öfters vorgekommen ist. In ca. 65% der Fälle ist das Brot nicht richtig aufgegangen, blieb innen glitschig und nicht so toll vom Geschmack, die Kruste ist aber immer fantastisch, vielleicht soll ich Krustenplätzchen backen
Die Wassermenge habe ich deutlich reduziert. Der Mühlenbetreiber, mit dem ich geredet habe, meinte auch, die TA sollte bei max 170 sein, meine ist, wenn ich rechne, sogar deutlich weniger. Aufgrund der Tagesablaufs, verblieb ich bei der langer einstufiger (detmolder) Teigführung. Und aktuell sieht die Rezeptur, die unregelmäßig geling so aus, aus einfachheit habe ich alles auf 1000 gr Mehl umgerechnet:
800gr Roggenmehl 1150 (oder Bioroggenmehl 997)
100gr Dinkelmehl 630
100gr Vollkorndinkelmehl
130gr Anstellgut
10gr-20gr Biohefe (mal so mal so ausprobiert)
440ml lauwarmes Wasser (500ml wenn Bioroggenmehl, sonst geht gar nichts)
10gr Salz (interessanterweise kaum Unterschied ob es gleich zugegeben wird, oder erst nach Stockgare)
Das Teig ist sehr schwer zu ruhen, aber man kriegt es irgendwie hin.
Teig über 20 Stunden ruhen/gehen lassen mit Backofen/Licht/Spalt-Methode.
Das Teigt geht schon auf, aber nicht extrem, jedoch sind durchaus gute Luftbläschen da, und es ist gut weich und klebrig (also ganz andrer Konsistenz als vor der Teigruhe).
Etwas Gewürz dazu und rundwirken/verkneten ohne viel zu drucken (habe öfter gelesen, daß es so sein muss, damit die Luftbläschen nicht entweichen).
Jetzt ab ins Gärkörbchen für ca 1. Stunde und währenddessen Backofen auf 250° mit Gusseisentopf mit Deckel vorheizen. Nun schnell Teigling ins Gusseisentopf, Dampf erzeugen und ca. 10 min ohne Deckel backen, dann Dampf raus, Deckel drauf und weiter 10 min. Danach Tempertur auf 190°, Ofen ganz kurz auslüften, weitere 20 min. Dann Deckel auf und weitere 15 min, Temperatur auf 150° und die letzte 15 min. Offen auf, paar Minuten abkühlen lassen, raus, im Topf noch weiter etwas abkühlen lassen, aus dem Topf raus und unterm Tuch zu ende abkühlen lassen, fertig.
Wenn das Brot aus dem Ofen kommt, dann klingt es hohl, wenn man von unten klopft, also wie es sein soll immer. Aber, mal ist es recht gut aufgegangen, mal kaum, mal ist es eher in sich zusammengefallen (also weit weniger luftig, als der Teig vor dem Backen war).
Nach unzähligen Versuchen, fängt es an, etwas zu frustrieren, wenn es öfters mal nicht gelingt als gelingt.
Irgendwelche Ideen, was man verbessern kann?
Noch eine Frage, die aber erst gerade aufgetretten ist: nachdem mir das 1150 konventionelle regionale Roggenmehl ausgegangen war, habe ich den ASG mit dem Bioroggenmehl von EDEKA, welches erstaunlicherweise pro Kilo sogar günstiger ist, gefüttert. Bereits am nächsten Tag hatte ich statt angenehmes Geruch des grünen Apfels starkes Essiggeruch. Wie ist das zu erklären und ist das zu reparieren, ggf. wieder mit dem ursprünglichem Mehl? Auch das Backergebnis mit dem Mehl war mit das schlechteste von all den letzten Versuchen. Das Mehl braucht auch deutlich mehr Wasser um überhaupt sich zum Teig einigermaßen zu verrühren.
Mit dem Mehl ist es aber generell nicht so einfach. Der Mühlenbetreiber, wo ich das regionale konvwntionelle 1150 Roggenmehl her habe, erklärte mir, das die eine riesigen Haufen regionale Liferanten haben und somit alles mögliche vermahlen, d.h. von Packung zur Packung ist ggf. durchaus anderes Mehl drin, einzig der Typ 1150 bleibt. Wie soll man den das handhaben? Denn plötzlich kann es mehr Wasser brauchen oder komische Auswirkungen auf ASG haben.
Vielen Dank & Grüße aus Augsburg,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
schade, dass es bei dir nicht so recht klappen will und ich kann nur raten, woran es liegt. Ich bin ja auch nur Hobbybäcker und habe die Probleme, die du schilderst, nie selbst erlebt.
Allerdings klingt deine Beschreibung so, als würdest du gleich alle Zutaten mitsamt dem ASG zu einem Brotteig verkneten und dann 20 Stunden stehen lassen. Diese Vorgehensweise ist nicht optimal, da das ASG mit viel zu viel frischem Mehl konfrontiert ist. Wie in meinen Rezepten beschrieben wird das ASG erst einmal nur mit einem Teil des Mehls und Wasser verrührt und steht je nach Rezept zwischen 12 und 20 Stunden. Dann erst wird aus diesem Vorteig (Sauerteig) zusammen mit den übrigen Zutaten der Brotteig geknetet. Der muss dann 2 mal gehen (Stockgare und Stückgare) und wird zwischen den beiden Garen geformt und in den Gärkorb gelegt. Sieh dir mein Rezept zum Bauernbrot mit Roggen und Dinkel an. Dort stehen die Abläufen und ein Foto zeigt meine Zeittabelle. Ich backe das Brot einmal die Woche und es gelingt immer sehr gut. Halte dich mengenmäßig ans Rezept und korrigiere nur minimal, wenn du merkst, dass dein Mehl mehr oder weniger Wasser braucht. Die Abweichungen sind nur ein paar Milliliter. Der Teig ist sehr feucht, führt aber zu einem sehr leckeren Brot, das in der Stückgare gut aufgeht.
Dass dein ASG mit einem neuen Mehl mehr nach Essig riecht, bedeutet, dass mehr Essigsäurebakterien enthalten sind. Das ist erstmal nichts schlechtes. Ich verwende immer Mehl aus dem Biosupermarkt und fahre damit gut.
Weiter viel Erfolg,
Dirk
Alex
Hallo Dirk,
vielen Dank!
Es ist schon ziemliche Abweichung von der einstufiger Führung und „einfachen/sicheren“ Rezepten, die ich gelesen habe. Würde gerne wissen, warum es nicht optimal ist und warum dann alle so beschreiben (voneinander abschreiben) wenn es nicht optimal ist?
Noch eine Frage, wie kann man das Rezept ohne Brühstück modifizieren – daß wird mir womöglich zeitlich nicht gelingen? Und ob es ohne Buttermilch auch geht – Milchprodukt im Brot möchte ich aus bestimmten Gründen nicht?
Danke & viele Grüße,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
Beim Brotbacken gibt es viele Wege, ans Ziel zu kommen. Es hilft aber nicht, verschiedene Rezepte miteinander zu vermischen, denn das Gleichgewicht zwischen ASG, Mehl und Wasser ist sehr empfindlich. Ich rate daher immer, sich an nur ein Rezept zu halten. Wenn man das im Griff hat, kann man anfangen, es zu modifizieren.
Es ist nicht optimal, gleich alle Zutaten miteinander zu verrühren, weil in dem frischen Mehl ja auch wieder Hefen und Bakterien stecken. Damit unser ASG die Kontrolle über den Teig behält, ist es besser, wenn es sich erst einmal in einer kleineren Teigmenge vermehren kann. Sonst kann passieren, was dir passiert ist: es funktioniert nicht mehr richtig, weil andere Bakterien im Teig stärker sind. Deshalb der Vorteig. Außerdem hat das Brot keine Kraft mehr, um aufzugehen, wenn du gleich alle Zutaten miteinander verknetest und so lange stehen lässt. Nach so einer langen Zeit ist der Teig zwar gut gesäuert und aromatisch, hat aber keinen Backtrieb mehr. Dazu braucht es immer frisches Mehl.
Die Buttermilch kannst du vermutlich weglassen, habe ich aber nie ausprobiert. Du musst dann den Wasseranteil im Rezept um ca. 20ml erhöhen. Auf das Brühstück würde ich in dem Rezept nicht verzichten, denn es macht das Brot erst richtig lecker. Zeitlich musst du nur eine Stunde, bevor du den Teig knetest, etwas gemahlenes Altbrot und Salz mit kochendem Wasser verrühren und stehen lassen. Es dauert keine 2 Minuten, das anzusetzen.
Solltest du es zeitlich trotzdem nicht hinbekommen, mach lieber das „Rustikale Bauernbrot“. Auch bei diesem Rezept gilt: aus dem Anstellgut erst einen Vorteig machen der 15-20 Stunden ruht. Das ist der Sauerteig. Daraus dann am nächsten Tag mit den übrigen, frischen Zutaten den Brotteig machen. Wenn dein ASG fit ist und du dich an das Rezept hältst, sollte eigentlich alles klappen. Zumindest habe ich viel positives Feedback von anderen Lesern für das Rezept bekommen.
Viele Grüße,
Dirk
Alex
Hallo Dirk,
erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Es sieht genau danach aus, wie du es beschreibst, gut gesäuert und aromatisch, aber eben ohne Backtrieb mehr.
Der Rezept habe ich allerdings so vorgefunden, allerdings mit mehr Wasser, was eindeutig zu viel war.
Übrigens, leider kann ich mich nicht genau erinnern wo, habe ich definiv gefragt, ob es Sinn macht, so einem wässrigen Teig einfach Mehl hinzugeben und weiter 1-2 Stunden ruhen lassen, dann verkneten und weitere Stunde Stückgare geben. Die Antwort war „nein, das bringt überhaupt nichts merr“, deswegen habe ich eben den Weg nicht mehr ausprobiert (oder eben genau das eine mal wo es grad gut geklappt hat, Gedächtnisslücke ). Das Ganze überrascht mich jetzt doch schon, denn vielen anderen Rezepten nach, auch deinen, sollte man eben genau das tun – der Zwischenschritt mit zusätzlichem Mehl (und ggf. Wasser) in der Stockgare.
Wie den auch sei, werde ich heute abend den neuen Vorteig ansetzen und morgen den einfacheren Rezept, aber mit Stockgare, ausprobieren. Zwei Fragen vorweg. Lohnt es sich vor der Stockgare etwas frische Hefe, ein paar Gramm, hinzutun, damit es besser aufgeht und mehr Backtrieb erhält, was sagt die Erfahrung dazu? Was tun, wenn es nach Stockgare wieder zu wässrig und extrem klebrig wird, wie kann man es formen/rundwirken ?
Vielen Dank & viele Grüsse,
Alex
Alex
Hallo Dirk,
ich habe noch zwei wichtige Verständnissfragen, leider kann ich den vorigen Post nicht mehr bearbeiten, daher sind die hier separat.
Mal taucht in den Rezepten an der gleicher Stelle im Prozess das Wort „Vorteig“, mal „Sauerteig“ mal sogar „Vollsauer“. Abgesehen davon, daß es etwas irritierend ist, liest man sogar, daß man vom neuen Sauerteig/Vollsauer etwas abnimmt, und das ist dann neues ASG. Das führt kurioserweise zu der Schlussfolgerung Sauerteig=Vollsauer=Vorteig=ASG. Ist es so, oder ist Sauerteig nach 12-20 Stunden bei weitem nicht so weit, wie ASG?
Wenn es allerdings doch so ist, dann wäre der Prozess wesentlich kürzer, wenn man genügend ASG hat, denn Vorteig=ASG bräuchte man gar nicht zu erzeugen, sondern könnte man aus ASG+frisches Mehl+Wasser+ggf. Hefe+ggf. Backmalz gleich zum Brotteig übergehen? Tatsächlich habe ich so einen Rezept auch gesehen, wobei da die Menge ASG und die Menge Mehl etwa gleich waren, aber sehr lange Gehzeit. Jetzt bin ich einerseits doch sehr verwirrt, andererseits wenn die erste Frage mit „ja“ zu beantworten ist, ergibt das durchaus Sinn. Mehr noch, man kommt fast Punkgenau zu der Empfehlung, wo im Roggensauerbrot mindestens ca. 50% des Roggens versäuert werden soll. Und das, was ich bis jetzt erzeugt habe, wäre der Anteil beinahe bei 100% liegt, was ggf. zu viel ist. Unverständlich für mich ist die These, daß unversäuerter Roggenteig überhaupt nicht aufgeht – das hat bei mir zu evtl. falscher Annahme geführt, je sauer, desto besser geht auf – was offensichtlich ein Trugschluß ist.
Danke in voraus für mögliche Aufklärung,
Bin auch recht gespannt, wie morgen nach den Änderungen das Ergebnis aussehen wird.
Viele Grüße,
Alex
Alex
Kleiner grüner Punkt auf dem ASG.
Hallo Dirk,
erstmal vielen Dank für die viele nützliche Hinweise – das Brot hst nun drei mal hintereinander super geklappt. Auch Vorteig kann ich nun komplett ohne zusätzliche Hefe ansetzen, der ASG blubbert gut, hat oben eine ziemliche Hefeschicht entwickelt und richt nun weniger sauer. Heute die Entdeckung – ein relativ kliener grüner Punkt oben. Habe diesen erstmal vorsichtig entfernt, dann mit mehreren sauberen Löffel obere Schicht zusätzlich abgetragen, verrürt und erstmsl neues Vorteig angesetzt, dann ASG gefüttert. Haare hatte es keine, weil zu klein, hinterließ aber beim ablaufen eher grüne Schlieren auf dem Löffel.
Die Frage ist, ob das schädlicher Schimmel sein kann, die Maßnahme vorerst ausreichend und mit Vorteig weiter Brot gebscken werden kann. Vor allem, wenn bis morgen keine neu grüne Punkte auftauchen.
Vielen Dank & viele Grüße aus Augsburg,
Alex
Dirk
Hallo Alex,
sollte dein ASG wirklich Schimmel gezeigt haben, gibt es nur eines: entsorgen und noch einmal von vorne anfangen. Bei Teig und Brot gilt: Schimmel kann nicht abgehoben oder abgeschnitten werden. Wenn sich Schimmel zeigt, ist er bereits überall. Ein ASG, das Schimmel entwickelt, hat nicht die richtig Balance gefunden und muss entsorgt werden. Du hast nun schon einige Erfahrungen gesammelt. Mach dir die Arbeit, fang noch einmal von vorne an. So etwas passiert. Vor allen Dingen: Halte dich an das Rezept, verwende nur die Mehle, die im Rezept stehen und experimentiere nicht herum. Ich glaube, die meisten deiner Probleme mit dem ASG gehen darauf zurück, dass du zu viel herum experimentierst. Das ist keine gute Idee. Experimentieren kannst du noch, wenn du mal ein stabiles ASG gezüchtet hast.
Beste Grüße aus Berlin,
Dirk
Charlotte
Vielen Dank für die tolle Anleitung. Mein erstes Brot ist heute zwar irgendwie sehr in die Breite gegangen und deshalb im Verhältnis etwas platt geworden, war aber schonmal sehr lecker.
In den Kommentaren hast du kurz erwähnt, wie du Anstellgutreste verwendest (zum Säuern, Panade etc.). Vielleicht hast du ja Lust, dazu noch einen ausführlichen Artikel zu schreiben, da bestünde bestimmt nicht nur meinerseits Interesse .
Liebe Grüße
Charlotte
Dirk
Hallo Charlotte,
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum ersten Brot. Wenn es das erste Brot nach diesem Rezept hier war, ist das Auseinanderlaufen noch recht normal. Dies ist ja ein sehr einfaches Brotrezept und du hattest einen sehr jungen Sauerteig. Der entwickelt sich noch. Generell sind die selbst gebackenen Brote meist flacher, als die Brote vom Bäcker. Das liegt auch daran, dass auf stabilisierende Zusatzstoffe verzichtet wird. Wenn du ab jetzt auf richtige Brotrezepte umsteigst wie zum Beispiel mein rustikales Bauernbrot, sind diese besser abgestimmt in Hinsicht auf Volumen, Feuchtigkeitsanteil und Backtrieb.
Über einen Artikel zum Thema ASG-Reste verwerten mache ich mir mal Gedanken.
Herzliche Grüße,
Dirk
Bettina Bulfone
Hallo Dirk,
nun bin auch ich auf deine tolle Beschreibung gestoßen und habe mich jetzt endliiiich mal drüber getraut. Mal schauen, wie sich mein Ansatz die nächsten Tage so entwickelt :) hoffen wir das beste.
Nun aber eine Frage, die mich schon länger beschäftigt: Wie ist das denn, wenn ich gerne ein Dinkelbrot hätte? Ich mag Dinkel so gerne, aber meistens steht immer nur Sauerteig mit Roggen und Weizen. Hast du da vielleicht Erfahrungen, wenn ich gerne Dinkelbrot hätte?
Vielen Dank für deine Antwort,
Bettina
Dirk
Hallo Bettina,
wenn dein Roggensauerteig stabil geworden ist und du ihn als Anstellgut führst, kannst du daraus auch ein Dinkel-Anstellgut umzüchten. Dazu dann einfach 50g Dinkelvollkornmehl, 40g Wasser und 1 TL des Roggenanstellguts miteinander verrühren und ca. 12 Stunden reifen lassen. (Da Dinkelmehl weniger Wasser bindet, ist es besser, weniger Wasser als beim Roggen-Anstellgut zu verwenden). Diese Prozedur solltest 2-3 mal wiederholen (dann natürlich mit dem umgezüchteten Anstellgut), ehe du das Anstellgut für ein Dinkelbrot verwendest. Sonst leidet der Dinkelgeschmack noch unter zuviel Roggenanteil.
Dasselbe Verfahren funktioniert auch mit Weizenmehl. So kannst du aus einem einmal gezüchteten Anstellgut alle möglichen anderen Sauerteige züchten.
Bester Gruß aus Berlin,
Dirk
Barbara
Hallo an alle Sauerteigliebenden :)
Vor ein paar Jahren habe ich mal einen Sauerteig angesetzt und *aus Versehen* hat es mit dem Brot geklappt.
Seit ca. 5 Jahren versuche ich es immer wieder. Es gab niemals einen Erfolg und das Resultat war: teures Brot, das man essen kann, beim Bäcker kaufen (der Zeitaufwand für selbstgemacht passte bei Vollzeit+ Überstunden leider nicht). Der Bäcker, der aber nur Rohlinge kauft oder erhält. Industriell. Auf Nachfrage wissen es die Mädels an der Theke nicht. Da muss man dann online nachfragen, Und du fragst so lange, bis du keine Antwort mehr erhältst.
Hat gedauert, bis ich zu einer Seite -DIESER Seite!- Vertrauen gefasst habe.
Sieht erstmal gut aus, alles nach Anweisung befolgt. Morgen gehe ich mit dem jungen Hüpper an den Start.
Und versuche es mit dem ASG.
Erstmal lieben Dank für ausführliche Beschreibungen und Antworten auf alle Fragen!
Schönes WE & LG aus Seevetal
Barbara :)
Dirk
Hallo Barbara,
Vielen Dank für dein Vertrauen und ich drücke die Daumen, dass du nun wieder ein stabiles ASG bekommst, an dem du viel Freude hast. Ich habe auch immer wieder Phasen, in denen komme ich wochenlang nicht zum Brotbacken. Dennoch sehe ich zu, dass das ASG weiter alle 10-14 Tage gefüttert wird und überlebt (im Extremfall können es auch mal bis zu 3 Wochen sein). Dann freue ich mich, wenn wieder mehr Zeit zum Backen ist und lege mit dem ASG schnell wieder los.
Viele Grüße aus Berlin,
Dirk
Katharina
Hallo Dirk,
Vielen Dank für diesen wundervollen Blog!
Leider will das bei mir mit dem Sauerteig ansetzten nicht so richtig klappen: An Tag 3 bzw. 4 bildet sich bei mir jedes Mal eine Schicht mit weißen Punkten (Schimmel?!?) auf dem Ansatz, welche zunächst feucht ist, danach aber teilweise richtig hart werden kann. Darunter gedeiht der Sauerteig dagegen wunderbar: Er duftet und blubbert fröhlich vor sich hin.
Nach mehr als 10 Versuchen, die ich in verschiedenen Gefäßen und mit verschiedenen Lagerungsmethoden nun ausprobiert habe, bin ich doch etwas ratlos. Ich füttere den Teig nach deiner Anleitung mit etwa handwarmen Wasser und Mehl und stelle ihn dann zum Gehen neben unser Aquarium, was dauerhaft eine Temperatur von 25 Grad hat. Folgende Aufbewahrungsmöglichkeiten/Abdeckungen habe ich schon probiert.
Einmachglas mit daraufgelegtem Glasdeckel, Einmachglas mit daraufgelegtem Teller, Einmachglas mit Backpapier (darum einen Gummiring), Einmachglas mit Zewa (+ Gummiring), Salatschüssel mit daraufgelegtem Teller…
Hast du oder vielleicht auch andere der Hobby-Bäcker hier vielleicht eine Ahnung, was ich falsch machen, bzw. was optimiert werden könnte, damit der Sauerteigansatz endlich gelingt? Was sind das für weiße Punkte?
Viele Grüße,
Katharina
Dirk
Hallo Katharina,
Danke für dein Feedback und es tut mir wahnsinnig Leid, dass es bei dir noch nicht geklappt hat. Nach allem, was du beschreibst, stimmen die Parameter. Ein Einmachglas mit lose aufgelegtem Glasdeckel sollte genau richtig sein. Auch kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, was das für weiße Punkte sind und ob sie der Beginn einer Schimmelbildung sind. Doch es klingt so, als sei die Oberfläche deines Ansatzes zu trocken. Wobei mir nicht klar ist, wieso, wenn das Glas immer abgedeckt ist.
Nun ist die Frage: hast du immer dasselbe Mehl verwendet? Vielleicht liegt da die Fehlerquelle. Jedes Mehl hat eine andere Zusammensetzung an Mikroorganismen. Auch die 25Grad des Aquariums könnten für den Anfang zu niedrig sein, dann wäre ein neuer Versuch in den nächsten Tagen, wenn die Temperatur draußen über 30 Grad geht, interessant.
Und schließlich gibt es beim Sauerteig, ähnlich wie beim Wein, auch das Terroire – das bedeutet, dass jeder Ort seine ganz eigene Zusammensetzung an Bakterien und Hefen hat, die in der Luft schweben und die die Ergebnisse geringfügig ändern können. Sollte es also gar nicht klappen, wäre noch die Frage, ob in deiner näheren Umgebung starke Schimmelsporen entstehen könnten, die das Gelingen des Sauerteigs verhindern. Das sind aber alles nur Vermutungen.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung aus dem Feinstaub-geplagten Berlin-Mitte sprechen, wo mir bislang jeder Sauerteigansatz gelungen ist. Von daher kann ich aus der Ferne gerade schwer eine Fehlerquelle bei dir ausmachen.
Versuche ein neues Bio-Mehl (am besten Demeter-Qualität), desinfiziere dein Glas und die Arbeitsutensilien mit kochendem Wasser und nimm zur Not Wasser aus der Plastikflasche, um mögliche Fehlerquellen auszuschließen.
Herzlicher Gruß aus Berlin,
Dirk
Katharina
Hallo zusammen
Ich wollt nur kurz zurückmelden, dass das falsche Mehl anscheinend die Fehlerquelle war. Seit ich das Mehl gewechselt habe, gibt es zum Glück keine Probleme mehr und ich bin fleißig am Backen.
Vielen Dank für den ausschlaggebenden Tipp, Dirk!
Dirk
Hallo Katharina,
prima, dass du das Problem lösen konntest und vielen Dank für dein Feedback!
Herzlicher Gruß,
Dirk
Stefan M. Marek
Ich kann auch berichten, dass das erste Brot, – Dank der tollen Beschreibung und viel Hingabe von mir und meinen Kindern – toll geworden ist…
Nun sind auch schon viele Fragen beantwortet worden, aber eine hab ich noch nicht gefunden – zumindest nicht generell beantwortet…
Welche Mehlsorten eignen sich zum Anstellgut machen und kann ich jederzeit „wechseln“?
Ich hab Zuhause meistens eher Dinkel Mehl als Roggenmehl. Oder manchmal auch nur schnödes einfaches Weizen Mehl.
Wenn es nun die Fütterungszeit kommt und kein Roggenmehl ist zur Hand – darf ich da Mal „was andres“ nehmen ? Oder mach ich da per se was kaputt?
LG Stefan
Dirk
Hallo Stefan,
Willkommen bei den Brotbäckern! Für das Anstellgut eignen sich grundsätzlich sowohl Roggen- , als auch Dinkel-, als auch Weizenmehl. ABER… nicht im permanenten Wechsel. Wenn du ein Roggenanstellgut hast, kannst du dieses beim Auffrischen mit einem anderen Mehl umwidmen. Das sollte aber nur einmal in eine Richtung geschehen. Danach empfiehlt es sich zudem, das umgewidmete Anstellgut 2-3 mal aufzufrischen, bevor du es zum Ansetzen des Sauerteigs verwendest. Ansonsten hast du unangenehme Geschmacksanteile in deinem Brot. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Mehle unterschiedlich viel Wasser binden können. Die 50/50 Regel beim Roggenanstellgut führt bei Weizenmehl schnell zu einem viel zu flüssigen Weizenanstellgut, da Weizen weniger Wasser bindet. Widmest du also ein Roggenanstellgut in ein Weizenanstellgut um, solltest du auch die Wassermenge beim Auffrischen anpassen. z.B. auf 50g Mehl/40g Wasser.
Deshalb: du kannst ein Roggenanstellgut beim Auffrischen verzweigen und daraus ein Glas mit frischem Roggenanstellgut machen und eines, mit Weizenanstellgut. Dann führst du fortan 2 Gläser mit Anstellgut, eines mit Roggenmehl und eines mit Weizenmehl. Es empfiehlt sich nicht, diese immer wieder mit anderen Mehlsorten zu vermischen. Am besten ist es, wenn du sortenrein bleibst und für dich herausfindest, was du im Alltag brauchst. Ich habe immer 2 Gläser im Kühlschrank. Eines, das ich mit Roggenvollkornmehl führe und eines, das ich aus dem Roggenanstellgut einst auf Weizen umgewidmet habe und nun mit Weizenmehl 1050 führe. Mit diesen beiden backe ich wahlweise Roggen(Misch)brote oder Weizenbrote. Dinkel geht natürlich auch. Ich mag Dinkel inzwischen sogar lieber, als Weizenmehl, habe das Anstellgut bei mir aber noch nicht umgestellt und benutze einfach das Weizenanstellgut für Dinkelbrote. Das funktioniert gut, da sie sich geschmacklich ähneln.
Herzliche Grüße,
Dirk
Steffi
Hallo Dirk, vielen Dank für deine tolle Seite hier! Auch ich habe mich endlich an ein Sauerteigbrot gewagt. Wir kaufen oft auf Bauernmärkte welches und nun wollte ich es selbst versuchen und siehe da mein Brot ist wunderbar geworden, knusprig, lecker einfach toll! Aus dem restlichen ersten mal Sauerteigansatz habe ich am selben Tag einfach noch eins gebacken :D habe es nicht übers Herz gebracht es weg zu werfen :)
Und nun steht mein Anstellgut „Fritz“ im Kühlschrank und blubbert fleißig vor sich hin :) wollte nur mal danke sagen für deine super tolle Seite hier!
Dirk
Hallo Steffi,
Vielen Dank für das tolle Feedback! Viel Spaß mit „Fritz“, der dir hoffentlich noch viele leckere Brote beschert.
Lieber Gruß,
Dirk
Karina
Lieber Dirk,
vielen Dank für deine detaillierte Beschreibung zum ersten Sauerteigbrot! Ich habe auch schon einige andere Rezepte deines Blogs nach gekocht (Linsensalat….mmmmh!) und bin begeistert. Ich wohne seit 2 Jahren in Frankreich und erinnere mich oft an die mit frisch geschrotetem Getreide gebackenen Sauerteigbrote meiner Mutter. Nachdem es ihr zu viel wurde, Brote für mich zu backen (und einzufrieren), schenkte sie mir ihre alte Getreidemühle – jetzt musste ich selbst ran. Dein Blog half mir sehr dabei und es kamen auch 2 essbare Brote dabei heraus – aber ist ist noch Luft nach oben ;) 2 kleine Anmerkungen: mir war die Konsistenz des Sauerteigs nicht klar und nach deiner Warnung, nicht zu viel Wasser zu nehmen, knetete ich den knüppelharten Teig (gefühlte Betonmischung). Ich denke, etwas mehr Wasser wäre bei mir angebracht gewesen – im Beispielvideo zum Rundwirken wurde ein Hefeteig geknetet oder? Zudem hatte ich nur sehr grobkörniges Salz, welches sich nicht gut im Teig verteilt bzw. aufgelöst hat und somit ist der Geschmack etwas fad. Das nächste Mal würde ich das Salz vorher im lauwarmen Wasser auflösen. Jetzt freue ich mich aber, mit meinem Anstellgut viele neue Rezepte auszutesten. Danke nochmal für deinen tollen Blog und die viele Arbeit, die dahinter steckt, um dein Wissen mit uns zu teilen!
P.S. hast du eine Meinung zu den Gärkörbchen aus Rattan – sinnvoll oder unnötig?
Viele Grüße aus Paris,
Karina
Dirk
Hallo Karina,
Vielen Dank für dein Lob und dein Feedback. Was du beschreibst klingt wirklich so, als sei zu wenig Wasser im Teig gewesen, denn betonartig hart sollte der Brotteig nicht sein. Ein Roggenbrotteig ist mehr zäh-klebrig und je mehr Wasser enthalten ist, umso klebriger wird er. Das ist anfangs etwas schwierig zu handhaben, führt am Ende aber zum leckereren Brot. Ziel ist es, immer so viel Wasser in den Teig zu bekommen, wie das Mehl aufnehmen kann. Taste dich da einfach langsam heran. Gerade wenn du dein Mehl selbst mahlst kann es zu Abweichungen von maschinell gemahlenen Mehlen kommen.
In dem Video wird vermutlich ein reiner Weizenteig rund gewirkt, der ist immer elastischer und weniger klebrig, als wenn auch Roggen im Teig vorhanden ist.
Beim Salz ist es so, dass sich grobes Salz natürlich schlechter auflöst – gerade wenn zu wenig Wasser im Brot enthalten ist. Es im Wasser aufzulösen ist eine Methode, um das in den Griff zu bekommen. Besser noch ist es, wenn du dir fürs Brotbacken ein feines Meersalz besorgst (die gibt es auch unraffiniert) und das Salz erst nach 2-3 Minuten Knetzeit hinzu gibst, denn Salz hemmt die Sauerteigkulturen.
Du wirst sehen, es gibt trotz der wenigen Zutaten beim Brot viele kleine Stellschrauben, mit denen sich das Brot verbessern lässt.
Viel Erfolg dabei und viele Grüße,
Dirk
Remo Fontana
Hallo Dirk,
zuerst mal gratuliere ich Dir zu Deiner gelungenen site.
Nur Mehl und Wasser klingt einfach doch wie man lesen kann ist auch hier Erfahrung die Lösung. Ja das Anstellgut wird in der Googlewelt sehr unterschiedlich erklärt.
Dein Ansatz ist mit wenig Anstellgut einen Sauerteig zu machen. Bevor ich auf Deine Site kam hatte ich genau eine gegenteilige Info die von einer Dame welche mit vollem Stolz auf ihren 7 jährigen Sauerteig in einer grossen Schüssel verwies aus dem sie 300gr. Sauerteig für ein 1 Kg. Sauerteigbrot entnahm wobei ca. 300gr. Rest in der Schüssel verblieb welche sie im Kühlschrank wie normal mit 100gr. Mehl und 100gr Wasser anfütterte.
Das heisst dass ihre Methode in der Bereitstellung einer Menge von Sauerteig ist, welche es für z.B. 1kg Sauerteigbrot braucht. Das heisst man nimmt dann nur noch Roggenmehl, Salz, Wasser und Sauerteig zum kneten und backen.
Sie wirft kein Anstellgut weg sondern verbraucht es so vorweg.
Um 300gr. Sauerteig zu haben wird 100gr. Anstellgut, 100gr. Mehl und 100gr. Wasser empfohlen.
Jetzt habe ich ein Problem und bin „einwenig“ verunsichert.
Aber vielleicht kannst Du mir sicher helfen.
Freundlichen Gruss aus der Schweiz
Remo
Dirk
Hallo Remo,
Ich verstehe deine Verunsicherung und es gibt viele Wege, die zum selbstgebackenen Sauerteigbrot führen. Die von dir beschriebene Methode ist sicher die ursprünglichere, denn Bauern hatten früher sicher kein Gläschen mit Anstellgut im Kühlschrank stehen – sie hatten nicht mal einen Kühlschrank. Da wurde einfach der Sauerteig weiter und weiter geführt, ein Teil aufgehoben für das nächste Brot und der Rest verbacken. Das hat Vor- und Nachteile.
Vorteil: Es ist unkompliziert, denn es lässt einen Gärschritt aus gegenüber der Methode mit dem Anstellgut. Der Sauerteig wird über die Zeit immer würziger. Man wirft nichts weg. Fazit: Ideal, wenn man immer dasselbe Brot damit backen möchte.
Nachteil: Man muss mehr Teig aufheben. Man ist nicht so flexibel bei der Auswahl, was für ein Brot man backen möchte. Man hat weniger Kontrolle über Mehlzusammensetzung und Wassergehalt, als wenn man mit einem immer wieder kontrolliert aufgefrischten Anstellgut arbeitet. Fazit: nicht ideal, wenn man verschiedene Brotrezepte backen möchte.
Mit einem Anstellgut ist man beim Brotrezept flexibler, kann in der einen Woche reine Roggenbrote backen, in der anderen Mischbrote und man kann aus dem Roggenanstellgut auch ein Weizenanstellgut abzweigen.
Beachte: das Brotrezept auf dieser Seite ist nur zum Verbacken des ersten Sauerteigansatzes gedacht. Danach, wenn du ein Anstellgut führst, brauchst du eines der anderen Brotrezepte, die mit Anstellgut arbeiten.
Viele Grüße,
Dirk
Marie
Hallo Dirk,
danke für die gute Beschreibung! Mein erstes Brot ist sehr lecker geworden, jetzt macht mir das (circa 5.) Anstellgut etwas Sorgen, ich glaube es wurde zu spät gefüttert. Es ist jetzt sehr flüssig, der Geruch und die Farbe sind ok. Kann ich beim nächsten Brot Backen etwas beachten bzw das nächste Anstellgut z.B. mit mehr Mehl machen?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Marie
Dirk
Hallo Marie,
Wenn das Anstellgut länger nicht gefüttert wird, wird es tatsächlich flüssiger, da sich auf der Oberfläche mehr Alkohol absetzt. Vielleicht nimmt dein Mehl auch weniger Feuchtigkeit auf, als andere. Bevor du dein nächstes Brot bäckst, solltest du dein ASG ein- zweimal auffrischen (das geht auch an zwei Tagen hintereinander) und dabei zumindest beim ersten mal etwas weniger Wasser verwenden. Ca 50g Roggenmehl und 40g Wasser. Danach sollte es eigentlich wieder fit zum Brotbacken sein.
Viele Grüße,
Dirk
Denise
Hallo Dirk
Habe nun schonmehrere Brote erfolgreich gebacken.
Mein Löffel anstellgut habe ich gefüttert und direkt in den kühlschrank gestellt. Dort wächst und blubbert er jedoch auch vor sich hin. Nach einem Tag hatte er sich schon verdoppelt. Kann ich ihn trotzdem erst nach ca. Weiteren 5Tagen füttern? Hab ein wenig Angst das er kaputt geht!
Danke schon mal für die Hilfe
Liebe Grüsse
Denise
Dirk
Hallo Denise,
habe ich das richtig verstanden, dass du dein Anstellgut nach dem Auffrischen sofort und ohne Gärzeit in den Kühlschrank stellst? Das würde erklären, warum es im Kühlschrank blubbert. Oder lässt du es erst 10-15 Stunden gären, ehe es in den Kühlschrank kommt? In dem Fall sollte es im Kühlschrank nicht mehr weiter blubbern. Denn eigentlich sollte die Kälte des Kühlschranks dafür sorgen, dass die Hefen ihre Arbeit verlangsamen. Außer natürlich, sie haben noch sehr viel Nahrung, so wie unmittelbar nach dem Auffrischen.
In jedem Fall ist es besser, das ASG nach dem Auffrischen so lange draußen stehen zu lassen, bis es nicht mehr blubbert und es erst dann in den Kühlschrank zu stellen. Dann sollte es sich dort locker 7-10 Tage halten, ehe es wieder aufgefrischt werden muss.
Viele Grüße,
Dirk
Jensen, Günther
Hallo Dirk,
ich habe mich von deinen Brotrezepten und die Herstellung des Sauerteiges an-
regen lassen und habe zwei Brote, das Sauerteig-Mischbrot und das rustikale
Bauernbrot. Beim letzteren habe ich das Salz vergessen. Ist glaube ich nicht so
dramatisch.
Das Ergebnis in beiden Fällen hat mich leider was die Optik anbetrifft etwas ent-
täuscht. Keine Frage das Brot hat einen guten Geschack, Die Form jedoch ist von dem im Rezept abgebildeten Foto weit entfernt. Die Brote sind in den Ofen fast so rausgekommen wie sie reingekommen sind, Durchmesser 21 cm, Höhe ca. 4,5 cm und ohne „Aufbruch oben“.
Was könnte die Ursache sein. Ich habe mich als Neuling sehr an Dein Rezept gehalten und die technischen Anforderungen konnte ich erfüllen.
Ich bereite gerade Sauerteig-Mischbrot vor.
Vielleicht hast Du Zeit und schreibst mir was die Ursache sein kann.
Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank
Günther
Dirk
Hallo Günther,
Erst einmal vielen Dank für dein Feedback und schade, dass es erstmal nicht so gut geklappt hat mit den Broten. Ich kann dir versichern, dass die Fotos hier alle von mir sind und genau die Brote/Gerichte zeigen, deren Rezepte ich hier teile. Wenn ich mich recht erinnere, waren es bei beiden Broten sogar jeweils die ersten Versuche, die ich gleich fotografiert und hier veröffentlicht habe. Es scheint also noch irgendwo bei deiner Teigzusammenstellung zu haken.
Ich hatte auch schon öfter das Problem, dass Brote nicht gut aufgingen. Das kann mehrere Ursachen haben: zu wenige Hefen im Anstellgut, zuviel Feuchtigkeit im Teig, so dass dieser zu schwer wird, zuviel Salz im Teig, das die Hefen hemmt. Letzteres können wir bei dir offenbar ausschließen.
Wie verhält sich denn dein Anstellgut? Wie jung ist es und hast du es vor dem Backen noch einmal aufgefrischt? Sollte dein Anstellgut nach dem Auffrischen nicht nach einigen Stunden mit Freude im Glas hochblubbern, enthält dein Mehl zu wenige natürliche Hefen. Dann solltest du ein anderes Mehl ausprobieren.
Ist das Anstellgut hingegen fit, würde ich tippen, dass dein Teig zu feucht ist. Jedes Mehl benötigt etwas andere Wassermengen. Man tastet sich mengenmäßig am besten von unten heran, bis man sein Mehl gut kennt.
Ist auch das nicht die Ursache, bleibt noch der Backofen. Bekommt dein Brot genügend Hitze von unten? Backst du mit Hilfe eines Brotbacksteins und lässt du ihn 1 Stunde lang im heißen Ofen aufheizen? Andernfalls hat er nicht genügend Hitze gespeichert, um diese an dein Brot abgeben zu können. Bäckst du ohne Brotbackstein, wäre noch zu prüfen, ob die untere Heizschlaufe deines Backofens richtig arbeitet, oder ob der Ofen nur von oben geheizt wird. Auch dann fehlt dem Brot die nötige Hitze von unten, um den Backtrieb zu entwickeln.
So weit aus der Ferne meine Ideen zu deinem Problem. Ich hoffe, einer der Lösungsvorschläge hilft dir weiter.
Viele Grüße aus Berlin,
Dirk
Jenni
Hallo,
Danke für die vielen Infos.
Ich habe gestern einen ST Ansatz gemacht.
Da ich keinen Platz gefunden haben, an dem es bei uns wirklich warm ist, habe ich den Backofen auf 50 grad gestellt, bis mein Thermometer 30 grad zeigte und dann aus gestellt.
Leider habe ich heute wieder angestellt und den Ofen dann vergessen :(
Ca 1h lief er auf 50 grad.
Ist mein Ansatz nun tot, oder kann ich ihn weiter füttern und schaue mal was damit passiert ?
Ich habe auch noch ein Anstellgut bekommen, damit habe ich auch einen Vorteig angesetzt, der mit im Ofen stand.
Den wollte ich morgen auf jedenfalls backen, ggf noch Hefe zu tuen.
Danke
Jenni
Dirk
Hallo Jenny,
Ich kann aus der Ferne beim besten Willen nicht sagen, ob dein Sauerteigansatz. noch lebt oder nicht. Füttere ihn und du wirst sehen, was passiert. Wenn nichts oder nur sehr wenig passiert, fange am Besten noch einmal von vorne an.
Viele Grüße aus Berlin,
Dirk
Gertje Edelmann
Hallo,
ich backe gerade mein erstes Brot. Danke für die wunderbare Anleitung.
Nur eins habe ich nicht kapiert. Tue ich jetzt den gesamten Sauerteig in den Kühlschrank, entnehme in einer Woche etwas für das nächste Brot und werfe den Rest Suaerteig dann, also in einer Woche weg?
Liebe Grüße,
Gertje
Dirk
Hallo Gertje,
Von dem Sauerteig entnimmst du jetzt einen Teelöffel und befolgst damit die Anleitung zum Auffrischen des Anstellguts. Aus dem restlichen Sauerteig kannst du nun ein zweites Brot herstellen und backen. Oder, falls es heute nicht mehr passt, kannst du ihn auch eine Nacht im Kühlschrank lagern. Morgen dann den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und 2 Stunden akklimatisieren lassen. Dann erst den Teelöffel für das weitere Anstellgut abnehmen und aus dem Rest wieder einen Brotteig zum backen machen. Zukünftig wirst du dann nur noch ein kleines Glas mit Anstellgut im Kühlschrank haben, das regelmäßig aufgefrischt werden muss, wie im Artikel beschrieben.
Herzliche Grüße,
Dirk
Mario M.
Huhu, ich habe mal ne frage bezüglich des genauen Ablaufs bei der nutzung vom anstellgut im täglichen gebrauch.
Folgende Situation:
Montag morgen
A. Ich möchte Dienstag Brötchen backen.
B.1. Ich habe 400g Sauerteig
B.2. Brötchenteig machen.
B.3. Brötchen formen etc. -> Ruhen lassen
B.4. Rest sauerteig in Kühlschrank = Anstellgut (?)
Dienstag morgen
A. Brötchen backen
B.1. Ich möchte Mittwoch Brötchen backen
B.2. Ich nehme das Anstellgut aus dem Kühlschrank
B.3. Und dann….ja was dann?
Wenn ich jetzt aus dem anstellgut sauerteig mache muss der ja gehen, also sollte ich das auch am Montag machen (?)
Da ich gerne jeden Morgen frische Brötchen machen möchte, mache ich also solange die Brötchen backen den Teig für den folgenden Tag. Soweit so gut. Was muss ich nun machen damit ich immer genug anstellgut bzw sauerteig habe.
Ich hoffe das ich mein „problem“ verständlich in Text fassen konnte:)
Gruss Mario
Dirk
Hallo Mario,
es gibt grundsätzlich zwei Vorgehensweisen bei der Sauerteigvermehrung:
A) Du nimmst jedes Mal, wenn du bäckst, einen Teil vom Sauerteig ab und hebst ihn für das nächste Mal auf. Damit setzt du dann den nächsten Sauerteig an.
B) Du züchstest dir aus deinem ersten Sauerteig ein Anstellgut, das du unabhängig von deinen Brot- und Brötchenteigen führst und seperat regelmäßig auffrischst.
Methode A ist empfehlenswert, wenn du jeden Tag oder jeden zweiten dasselbe Brot/dieselben Brötchen backen möchtest. Dann brauchst du kein seperates Anstellgut. Du nimmst einfach immer einen Esslöffel von seinem Sauerteig ab (bevor du ihn zum Brot/Brötchenteig weiter verarbeitest) und setzt damit deinen nächsten Sauerteig an, der ja meist über Nacht gären muss. Wenn das ein paar Stunden mehr werden, ist das auch nicht schlimm.
Solltest du einmal einen Tag aussetzen wollen, stellst du den abgenommenen Sauerteig abgedeckt in den Kühlschrank. Am Tag vor dem nächsten Backtag lässt du ihn 2 Stunden akklimatisieren und setzt damit den nächsten Sauerteig an. Diese Methode scheint mir für dich die Richtige zu sein, da du jeden Tag dieselben Brötchen backen möchtest.
Methode B ist empfehlenswert, wenn du seltener bäckst und unterschiedliche Brot- oder Brötchensorten herstellen möchtest. Weil das Anstellgut unabhängig vom jeweils benötigten Sauerteig geführt wird ist es immer sortenrein und du kannst damit verschiedene Sauerteige ansetzen.
Ich hoffe, das beantwortet deine Fragen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Mario
Super :) das klärt alles was mich irritierte.
Vielen dank
Gruss mario
Nadja
Ich glaube da stimmt was mit deinem Gefühl!
Das beste Brot, das ich je gebacken habe! Ich bin sowas von begeistert!
Das mit der Kruste habe ich nie hingekriegt. Dank deinem Tipp mit dem beschwaden hat‘s geklappt!
…und das Brot schmeckt nach Brot und nicht nach Hefe! Traumhaft!
Danke für diese Seite und deine ausführliche Beschreibung!
Liebe Grüße
Nadja
Dirk
Liebe Nadja,
Wow, auf die nette Loriot-Parallele ist noch niemand gekommen. Ich freue mich :-) Darüber und natürlich über das nette Lob für mein Brotrezept! Viel Spaß damit und mit allen meinen weiteren Rezepten!
Herzliche Grüße,
Dirk
Matthias
Hallo Dirk,
für deine ausführliche Anleitung zum Herstellen eines Sauerteiges und zum Brotbacken danke ich dir. Du hast mit deinen Erläuterungen genau da angesetzt, wo viele andere aufhören. Ich habe bereits versucht, Sauerteig herzustellen und daraus ein eigenes Brot zu backen, aber ohne Erfolg. Nun ist es gelungen! Meine Familie ist begeistert! Auch das erste Ansatzgut steht nun im Kühlschrank und sieht wie auf deinem Foto aus.
Das Rezept ist ja für ein 2-Pfund-Brot ausgelegt. Ich möchte den Ansatz verdoppeln, um gleich zwei Brote zu backen. Muss ich die Menge an Anstellgut ebenfalls verdoppeln? Wie verhält es sich mit der Gärzeit des Teiges? Hast du diesbezüglich Erfahrungen gesammelt?
Beste Grüße
Matthias
Dirk
Hallo Matthias,
vielen Dank für dein nettes Feedback und super, dass es mit dem Anstellgut und dem Brotbacken nach meiner Anleitung geklappt hat.
Für unseren 2-Personen Haushalt habe ich bislang noch nicht das doppelte Rezept gemacht und keine praktische Erfahrung. Ich teile aber gerne mein theoretisches Wissen mit dir:
1. Anstellgut: Ob du es verdoppeln musst, hängt vom Brotrezept ab. Hast du ein Rezept, bei dem nur der bekannte Teelöffel ASG gebraucht wird, dürfte dieses Anstellgut mengenmäßig ausreichen und es wird beim Auffrischen weniger weggeschmissen. Bei einem Rezept wie z.B. mein Bauernbrot aus Roggen und Dinkel ist die Menge des verwendeten Anstellguts größer, da könnte es knapp werden mit dem ASG und es ist sicher besser, mehr anzusetzen.
2. Die Gärzeiten bleiben gleich. Die Frage ist eher, wie du die Brote bäckst. Wenn du sie beide gleichzeitig bäckst, ist alles wie beim backen von nur einem Brot. Willst du sie nacheinander backen, droht dem zweiten Brot die Übergare, da der Teig mindestens eine Stunde länger geht, bis der Backofen wieder frei ist (eher zwei, da Ofen und Brotbackstein wieder auf maximale Hitze erhitzt werden müssen). Daher ist es vorzuziehen, die Brote gleichzeitig in den Ofen zu schieben. Ich würde tippen, dass dafür zwei längliche Brote besser handhabbar sind, als zwei runde. Das bedeutet, du brauchst zwei längliche Gärkörbchen.(*) Die Backzeit sollte gleich bleiben.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Herzliche Grüße,
Dirk
Matthias
Hallo Dirk,
ja, ich möchte die Brote gleichzeitig backen. Ich habe bei meinem ersten Versuch ein längliches Brot gebacken, da ich ein passendes Gärkörpchen dafür zur Verfügung habe. So lasste ich den Ofen besser aus und das Brot sollte dann 3 Tage reichen :-)
Es würde vermutlich nicht schaden, wenn ich für die doppelte Menge Brotteig zwei Löffel Anstellgut verwende. Ich möchte als nächstes dein Rezept zum Rustikalen Bauernbrot probieren.
Dirk
Hallo Matthias,
Ich hatte deine Frage wohl falsch verstanden. Klar, wenn du die Mehlmenge verdoppelst, musst du auch die Menge an Anstellgut im Teig verdoppeln.
Viel Erfolg und viele Grüße,
Dirk
Lisa
Hallo, vielen Dank für die großartige Anleitung zum Sauerteig herstellen und Brot backen!! Ich habe letzte Woche meinen ersten Sauerteig nach dieser Anleitung angesetzt, und beim Familienweihnachtstreffen gestern alle mit einem toll gelungenen rustikalen Bauernbrot überrascht…
Für die detaillierten (und unermüdlich wiederholten :-) Antworten auf die Fragen in den älteren Kommentaren war ich extrem dankbar – das half mir sehr, Unsicherheiten zu überwinden und mich drüber zu trauen! Liebe Grüße aus Wien!
Dirk
Liebe Lisa,
vielen Dank für das nette Feedback und ich freue mich sehr, dass auch die Kommentare mit den Antworten gelesen werden. Weiter viel Freude beim Brotbacken und noch ein schönes Restjahr!
Herzliche Grüße,
Dirk
Martina Lefevre
Lieber Dirk,
mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht gelesen. Sauerteig habe ich bisher noch nicht selber hergestellt, beschäftige mich jedoch seit langem mit gesunder Ernährung. Deshalb habe ich mal eine Frage:
Kennst Du Kanne Brottrunk,bzw. das Fermentgetreide von Kanne ? Dabei handelt es sich ja um aus Biogetriede gewonnene lebende Milchsäurebakterien. Einmal in flüssiger Form und einmal getrocknet. Wenn ich nun mithilfe des Brottrunkes oder des Fermentgetreides einen Sauerteig ansetzen wollte, wäre dieser nicht wesentlich schneller fertig ? Oder denke ich da völlig falsch ?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen !
lg Martina
Dirk
Hallo Martina,
es hat ein paar Tage gedauert, bis ich deinen Kommentar gefunden habe, da er bei mir leider im Spam-Ordner gelandet ist. Ich gehe aber mal davon aus, dass der Kommentar (und du) echt (b)ist. :-)
Zu deiner Frage kann ich dir leider keine Tipps geben, da ich keinerlei Erfahrung damit habe und das Produkt auch nicht kenne. Wenn es lebende Milchsäurebakterien sind, kann man die natürlich zusetzen, doch ich glaube nicht, dass sich dadurch die Reifezeit maßgeblich verändert. Denn lebende Bakterien sind auch im Mehl enthalten und die Reifezeit braucht es, damit der Sauerteig sein Gleichgewicht findet. Das kann durch dein Produkt beschleunigt werden, aber auch nur, wenn die darin enthaltenen Bakterien denen im Mehl genau entsprechen. Es gibt nämlich viele Bakterienstämme und jeder Sauerteig muss sein eigenes Terroire entwickeln. Als Starter kannst du dein Produkt sicher zusetzen, doch ich würde die Reifezeit nicht dadurch abkürzen, damit sich im Sauerteig eine stabile Kultur guter Bakterien etablieren kann.
Herzliche Grüße,
Dirk
Kevin
Hallo,
Mein anstellgut will nicht richtig Gelingen. Nach 4 bis 5 Tagen ist oben eine leicht pelzige Schicht mit weißen Punkten drauf. Habe sie etwas abgenommen und in Wasser aufgelöst. Die Partikel lösen sich nicht komplett auf, habe irgendwo gelesen daß es sich dann um Schimmel handelt.
Ich gehe davon aus daß es an der Schüssel liegt. Habe sie mit einem Kochdeckel mit kleinem.luftloch abgedeckt. Die Schüssel hat jedoch eine kleine Öffnung zum herausgießen. Ich glaube durch diese Öffnungen trocknet er zu schnell.
Habe mir nun etwas größere Gläser mit Deckel bestellt 1,7l und werde es damit erneut probieren.
Muss man den nach 12h rühren Schrott ebenfalls Wiederholen? Hatte das bei den zwei versuchen nur am ersten Tag gemacht.
Vielen Dank
Kevin
Dirk
Hallo Kevin,
Das klingt wirklich danach, dass dein Anstellgut Schimmel angesetzt hat. So etwas kann passieren und es kann viele Ursachen haben. Dass du nun auf frische Gläser umsteigst ist auf jeden Fall eine gute Idee. Ich würde an deiner Stelle auch das Mehl wechseln, denn in manchen Mehlen sind einfach nicht genügend der guten Bakterien erhalten, die es braucht, um einen stabilen Sauerteig zu züchten.
Das mit dem Umrühren alle 12 Stunden ist nicht zwingend, aber sinnvoll. Es hilft, einen stabilen Sauerteig zu züchten. Weiter viel Erfolg,
Herzliche Grüße,
Dirk
Franziska
Hi Dirk,
danke für diese tolle Anleitung. Das ist das erste Mal, dass ich es halbwegs verstanden haben, wie das Prinzip Sauerteig funktioniert.
Nun noch zwei Fragen:
1) wenn ich spontan backen möchte, nehme ich einfach die im Rezept angegebene Menge des Anstellguts aus dem Kühlschrank und lasse es 2 h bei Zimmertemperatur stehen? Oder muss ich das Anstellgut einen Tag vor dem Backtag füttern („auffrischen“) (das habe ich hier: https://www.backenmachtgluecklich.de/rezepte/sauerteig-ansetzen-anleitung.html gelesen )?
Kann ich auch unabhängig voneinander backen und füttern?
2) Füttern bedeutet ja nur, dass ich einen Teil meines Anstellguts nehme und mit Mehl und Wasser zu einem neuen Anstellgut verrühre, Das restliche alte Anstellgut verschenke ich oder werfe ich weg, richtig? „Füttern“ ist etwas irreführend (dafür kannst Du ja nix ;)), weil es so klingt, als ob man zum alten Anstellgut etwas dazugeben würde, um es zu füttern. Tatsächlich verwendet man ja nur einen kleinen Teil.
Langsam (dank Dir!) kommt Lichts ins Dunkel, aber richtig begriffen habe ich es noch nicht :)
Viele Grüße,
Franzi
Dirk
Hallo Franzi,
danke für dein nettes Feedback. Zu deinen Fragen:
1) Das Anstellgut ist am kräftigsten, wenn es gerade aufgefrischt wurde. Es ist also die Frage, wie lange das letzte Auffrischen her ist. Wenn das nur ein paar Tage sind, musst du es nicht zwingend vor dem nächsten Brotbacken auffrischen. Und ja: Beim Arbeiten mit einem Anstellgut ist es so, dass du das Auffrischen und Brotbacken voneinander unabhängig machst, was mehrere Vorteile hat (siehe ältere Kommentare hier).
„spontan backen“ ist in dem Zusammenhang natürlich relativ, denn du musst ja auch ohne vorheriges Auffrischen auf jeden Fall erst einen Sauerteig ansetzen, der rund 12-15 Stunden gären muss, um das Roggenmehl zu säuern, sonst ist es unverdaulich.
2) „Füttern“ ist tatsächlich verwirrend als Begriff. Es ist aber so, wie du schreibst: Du setzt mit einem Teelöffel des alten Anstellguts ein neues an und den Rest verschenkst oder entsorgst du.
Herzliche Grüße,
Dirk
Franzi
Wieso schmeißt du den Sauerteig / das Anstellgut weg? Mich verwirrt dein Artikel total. In anderen rezepten steht, man füttert den übrigen Sauerteig / das Anstellgut jeden Tag einfach weiter mit 50g Mehl und Wasser.
Dirk
Deine Verwirrung rührt daher, dass es verschiedene Methoden der Sauerteigführung gibt und wenn du die beschriebenen Methoden von verschiedenen Webseiten versuchst miteinander zu kombinieren, entstehen schnell Widersprüche. Es gibt nicht den einen „richtigen“ Weg zum Sauerteig, sondern mehrere.
1. Anstellgut und Sauerteig sind nicht dasselbe und es entsteht oft Verwirrung, weil viele sie als Synonyme verwenden. Anstellgut ist ein Reservoir an Sauerteigkulturen, Sauerteig ist ein Teig, der zum Backen verwendet wird.
2. Grundsätzlich gibt es 2 Fraktionen: Die eine Fraktion führt kein Anstellgut, sondern einen Sauerteig, füttert diesen immer weiter bis zum Brotbacken, nimmt dabei einen kleinen Rest ab und füttert diesen weiter. Da wird nichts weggeschmissen. Ich gehöre aber zu der anderen Fraktion. Ich habe mich entschlossen, ein Anstellgut zu führen.
3. Beim Verfahren mit Anstellgut ist es so, dass man ein immer gleich großes Reservoir an Sauerteigkulturen fortführt, unabhängig vom Brotbacken. Dieses muss sehr kräftig sein, denn es „impft“ beim Brotbacken einen Vorteig, der dann in relativ kurzer Zeit zum Sauerteig wird. Damit dies gelingt, muss das Anstellgut immer recht viel frisches Mehl enthalten, sonst verliert es an Kraft. Daher wird beim Anstellgut-Verfahren nur eine kleine Menge entnommen, um damit das nächste Anstellgut zu machen und das alte Anstellgut wird verschenkt, weggeworfen, getrocknet oder was auch immer. Das ist wie gesagt unabhängig vom Brotbacken.
3. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Lies dazu die älteren Kommentare hier durch (Antwort an Mario vom 25.11.2019). Welches für dich das richtige ist, kannst nur du entscheiden.
Herzliche Grüße,
Dirk
Elly
Hallo Dirk,
Also wenn in einem Brotrezept 250 g Sauerteig steht, nehme ich auch wieder 1 TL von dem (zuerst angewärmten/aktivierten) ASG aus dem Kühlschrank, welchen ich mit 125 g Mehl und 125g Wasser füttere und entsprechend gären lasse? Und diese gesamte Masse ist dann der „Sauerteig“ für mein Rezept und wandert komplett so in den Brotteig? Habe ich es so richtig verstanden?
Ist es dabei egal, welches Mehl ich verwende zum füttern (Roggenmehl 1050/1150 oder Vollkorn)?
Danke!
Viele Grüße
Elly
Dirk
Hallo Elly,
Das hast du richtig verstanden und kannst du genau so machen!
Am Besten fährst du natürlich mit Rezepten, die auch eine Anleitung für den Sauerteig mit Anstellgut enthalten, so wie es in beispielsweise bei meinem rustikalen Bauernbrot der Fall ist. Bei diesem sind es 150g Mehl, 150g Wasser und 15g ASG (ca. 1 Teelöffel). Es gibt auch Rezepte mit anderen Zusammensetzungen. Am Ende geht es immer darum, die im Teig enthaltene Wassermenge richtig hinzubekommen, so dass der Teig nicht trocken wird, aber auch nicht so feucht, dass er nicht mehr aufgeht. Wenn du dir also irgendwo ein Brotrezept rausgesucht hast, das von 250g Sauerteig spricht, ohne Angabe, welchen Wasseranteil der Sauerteig haben soll, mach den Sauerteig so, wie von dir beschrieben. Beim Brotteig jedoch solltest du dich mit der Wassermenge vorsichtig rantasten und nicht gleich alles auf einmal in die Rührschüssel geben. Wasser anschließend noch nachzugeben ist immer besser, als noch Mehl nachzugeben.
Es macht dabei auch einen Unterschied, ob du 1050er, 1150er oder Vollkornmehl verwendest. Einerseits geschmacklich und andererseits bei der Menge an Wasser, die das jeweilige Mehl aufnehmen kann. Das ist aber letztendlich eine Frage der Erfahrung und die bekommst du nur, indem du einfach mal mutig loslegst. Gelingt das Brot, prima. Gelingt es nicht, gräme dich nicht und versuche beim nächsten Mal eine andere Mehlsorte.
Am wichtigsten ist, dich nicht stoisch an Rezeptangaben zu halten, sondern zu lernen auf das zu achten, was in deiner Rührschüssel vor sich geht. Das braucht ein paar Brote. Doch keines davon, ob gelungen oder nicht, war vergeblich.
Viele Grüße,
Dirk
Elly
Danke für deine ausführliche Antwort!
Ich werde dann demnächst mal „mutig“ loslegen
LG
Verwunderter Leser
Also was ich nicht nachvollziehen kann ist, wenn ich Sauerteig selber machen will u. ihn natürlich verwenden will, warum soll ich ihn dann ständig in den Hausmüll schmeißen???? Das ist ja die reinste Verschwendung, dann mach ich doch lieber gleich weniger, anstatt das teure Bio Mehl immer „im Hausmüll zu entsorgen“…….?????
Dirk
Wieso das so ist, steht ja eigentlich im Artikel und in den Kommentare hier. Was die Kosten betrifft, folgende kleine Rechnung:
Angenommen, dein Mehl kostet 2€ das Kilo (die meisten Biomehle sind inzwischen günstiger). Und angenommen du frischst einmal die Woche auf und backst einmal die Woche ein Brot. Das bedeutet, dass du von den 50g Mehl, die du zum auffrischen verwendest, 15g pro Woche abnimmst (7,5g reines Mehl für den Sauerteigansatz und 7,5g reines Mehl für das nächste Auffrischen), dann wirfst du pro Woche 35g Mehl weg, was 7 Cent entspricht. Sind im Jahr 3,64€.
Ich frische meinen Sauerteig inzwischen nur noch alle 2-3 Wochen auf. Damit reduzieren sich die Kosten für das entsorgte Mehl auf weit unter 3 Euro im Jahr. Ich glaube, ich gebe für andere Dinge sehr viel unsinniger Geld aus, als dafür, ein natürliches, gesundes und stabiles Anstellgut zu haben.
Wem es nicht gefällt, überhaupt Mehl wegzuwerfen, der sollte einfach den anderen Weg wählen und nicht mit einem Anstellgut arbeiten, sondern nur mit Sauerteig. Dann ist man zwar weniger flexibel und die Gefahr, dass der irgendwann mal kippt steigt, aber dafür wirft man nichts weg. Das kann ja jede(r) halten, wie sie/er mag.
Interessant aber, dass du dir mutmaßlich eine neue Email-Adresse angelegt hast, um hier einen annonymen Kommentar hinterlassen zu können. Hatte ich auch noch nicht.
Tom
Hallo Dirk,
erst hatte ich ein wenig Panik mit dem Beginnen. nach Deiner Anleitung habe ich es aber geschafft! Auch die anderen Rezepte werde ich mal ausprobieren. Weiter so!
Dirk
Hallo Tom,
Vielen Dank für dein schönes Feedback. Freut mich, dass es mit dem Sauerteig bei dir geklappt hat. Ich hoffe, er ist dir ein treuer und langjähriger Begleiter!
Viel Spaß weiter mit meinen Rezepten!
Viele Grüße,
Dirk
Jana
Hallo,
Ich habe alles gemacht wie von dir beschrieben und auch das erste Brot schmeckt, wenn es auch etwas fest ist, sehr gut.
Nun habe ich ein Löffel des Sauerteig abgenommen und gefüttert, ca 12 Stunden stehen gelassen und es danach in den Kühlschrank gestellt. Das ASG hat sich in den 12 Stunden ca. verdreifacht und nun im Kühlschrank ist es im Glas nach einer Nacht „eingefallen“ ist das richtig und/oder muss ich ihn füttern?
Dirk
Hallo Jana,
leider ist dein Kommentar als Spam aussortiert worden, weshalb ich ihn jetzt erst gefunden habe. Dass das Anstellgut im Kühlschrank zusammenfällt ist normal, da die Hefen in der Kälte ihre Arbeit einstellen. Es schadet aber nichts, das Anstellgut gerade am Anfang öfter mal aufzufrischen. Nach dem, wie du dein erstes Brot beschreibst (etwas fest) könnte das deinem ASG gut tun, um mehr Hefen und mehr Backtrieb zu entwickeln.
Herzliche Grüße,
Dirk
Erik
Hallo Dirk,
ich habe jetzt den fünften Tag der Sauerteigherstellung. Er sieht hellbraun aus und schlägt blasen. Aber er duftet eher nach Essig als nach Milchsäure. Muss das so?
Danke schon mal für deine Antwort!
VG Erik
Dirk
Hallo Erik,
keine Sorge, das ist normal. Sauerteig riecht generell ein wenig nach Essig. Vielleicht enthielt dein Mehl einen leichten Überschuss an Essigsäurebakterien und hat für einen gut gesäuerten Teig gesorgt. So lange er Blasen wirft, sind ausreichend Hefen vorhanden. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Sauerteig!
Viele Grüße,
Dirk
Marion
Hallo Dirk,
ich versuche mich schon seit längerem mit dem selber Brotbacken.
Nur selten hatte ich eine solch präzise Anleitung zur Herstellung von Anstellgut. Habe an Weihnachten teure Bücher geschenkt bekommen, die ziemlich hochtrabend in der Erklärung sind.
Du hast das echt toll beschrieben und das obertolle daran ist, es hat auch noch genau so funktioniert.
Momentan ist mein erstes Brot laut deinem Rezept im Backofen und ich muss sage, es sieht gut aus.
Ich bin sehr sicher, dass es auch genauso gut schmecken wird.
Jetzt werde ich vom Anstellgut, wenn es dann wieder „reif“ ist, Südtiroler Vinschgerln backen.
Da freue ich mich auch schon drauf.
Ich danke dir für die Mühe die du dir bezüglich der Anleitung gemacht hast, es hat Spaß gemacht.
Liebe Grüße aus Wertheim
Marion
Dirk
Hallo Marion!
Vielen Dank für das tolle Feedback und herzlichen Glückwunsch zum ersten eigenen Sauerteigbrot! Ich habe heute den halben Tag an einem Extra-Artikel zum Thema Anstellgut gearbeitet, weil hier immer wieder Fragen dazu aufkamen. Ich hoffe, damit ist auch der Teil nach dem Ansetzen des ersten Sauerteigs gut erklärt. Ich drücke die Daumen für die Vinschgerln! Das klingt jetzt schon lecker!
Herzliche Grüße,
Dirk
Julio Talaverano
Hallo Dirk,
Das ist eine sehr detailierte Anleitung und die muß auch so klar sein für Anfänger.
Ich hab bis jetzt Dinkelvollkorn-Brote Mit dem Backautomaten und Trockenhefe gebacken aber jetzt traze ich mich an das gesündere Sauerteigbrot (da es durch den Sauerteig fermentiert ist und quasi glutenfrei – wie ich gelesen habe).
Deshalb wurndert es mich, dass auch Hefe notwendig ist in deinem Rezept.
Wozu brauch ich die und geht es auch ohne Hefe und was müsste ich da noch ändern?
Danke
Dirk
Hallo Julio,
die Hefe ist nur für deine ersten Brote gedacht, damit du nach so viel Arbeit ein kleines Erfolgserlebnis hast. Denn dein Sauerteig ist noch jung und vielleicht fehlt ihm noch die Kraft, dem Brot ohne zusätzliche Hefe Backtrieb zu geben. Wenn du das Gefühl hast, dein Sauerteig hat genügend eigenen Backtrieb (blubbert beim Auffrischen schön hoch), dann kannst du die Hefe einfach weglassen.
Dein Brot wird später jedoch nicht glutenfrei sein, da Sauerteig ja immer nur ein Bestandteil des Brotteigs ist. Gluten macht überhaupt erst möglich, dass dein Brot aufgehen kann, denn es bildet das Gerüst, in das die Hefen dann die Luft pumpen. Sollen Brote ohen Gluten aufgehen, braucht es weitere Zusatzstoffe.
Es wurde aber herausgefunden, dass Brote, die mit langen Gärzeiten hergestellt werden, so wie hier, auch für empfindliche Menschen besser verdaubar sind. Mehr dazu kannst du hier nachlesen:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/glutenunvertraeglichkeit-gehen-statt-blaehen/14717282.html
Herzliche Grüße,
Dirk
Julio Talaverano
…Ach, und nochwas: Ist die Prozedur mit Roggenvollkornmehl die Gleiche?
Ich meine beim Sauerteig machen.
Danke
Dirk
Die hier beschriebe Prozedur eignet sich für Roggenvollkornmehl genauso, wie Roggenmehl 1150. Mit Dinkelvollkorn sollte es ebenso funktionieren, allerdings habe ich darin bisher keine Erfahrung gesammelt.
Daniel
Hallo
Heute hab ich mein drittes Brot gebacken , Wassermenge und Backzeit verändert und es ist super geworden.
Gruß Daniel
Matthias
Hallo,
mir hat sich noch eine Frage ergeben. Ich bin jetzt bei Tag 3 und ich denke es funktioniert bisher gut. Danke also erstmal für die schöne Anleitung. Aber wie verhalte ich mich an Tag 5? Ich gebe also nochmal Mehl und Wasser. Aber dann? Nochmal 24h warten oder lege ich direkt los?
Dirk
Hallo Matthias,
das musst du selbst entscheiden, je nach dem, wie sich dein Sauerteig entwickelt. Wenn du nach Farbe (gesund braun ohne helle Punkte darauf, die Schimmel sein könnten), Geruch (angenehm säuerlich) und Aussehen (blubbert gut) das Gefühl hast, der wartet nur darauf, zum Brotteig verarbeitet zu werden, dann leg los. Verhält sich dein Sauerteig noch etwas verhalten (wenig blubbern, nur dezent säuerlicher Geruch), dann füttere ihn noch einmal und gib ihm einen Tag mehr Zeit.
Herzliche Grüße,
Dirk
Julio Talaverano
Danke Dirk,
das war aber extrem schnell!
Ja, das stimmt (leider), nur der Sauerteig ist fermentiert.
Dann brauch ich also für die ersten 2-3 Brote normal Trockenhefe (oder Frisch-).
Oder, wenn ich dich richtig verstanden habe, ich kann den Sauerteig 2-3 Wochen wöchentlich auffrischen, bis er stark genug ist, um keine Hefe mehr zu brauchen.
Herzliche Grüße
Julio
Dirk
Hallo Julio,
ich kann dir aus der Ferne wirklich nicht sagen, ob und wie lange dein Anstellgut Unterstützung durch gekaufte Hefe braucht. Mehrfach Auffrischen hilft auf jeden Fall, es zu stärken. Beobachte dein Anstellgut und entscheide selbst. Wenn dein Brot nicht gut aufgeht, braucht es vermutlich noch etwas Unterstützung.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Dirk
Julio Talaverano
Alles klar Dirk, Man muß es also mit der Praxis sehen. Ich glaube, ein gutes Indiz sind große Luftblasen im Glas…
So, ich hab nun mein erstes Brot mit dem Rest-Sauerteig gebacken.
Sehr lecker, muß ich sagen!!!
Dank deiner klaren Anleitung.
Und mein Anstellgut hab ich heute aufgefrischt. Ich halte mich fürs Erste an „alle 5 Tage“.
Natürlich hab ich (leider) noch paar Fragen:
1) welche Grade meint man eigentlich mit Zimmertemperatur?
Ich hab im Internet verschiedene Werte gelesen, von 19° bis max. 26° C.
2) Bei der Anleitung zum Backen mit dem Anstellgut gehst du beim „Sauerteig ansetzen“ wahrscheinlich von „gehen lassen“ unter Zimmertemperatur, also nicht im Backofen mit Glühbirne aus, wo es dann nur ca 8 Std dauert, korrekt?
3) Ist eine Rührschüssel ein Gärkorb? Oder einfach die Schüssel, wo man den Brotteig knetet?
4) Du hast über die Vorteile des Backsteins gesprochen. Ich hab dann auch von Backen im Gusseisen-Topf gelesen. Weisst du, was da die effektiven Unterschiede sind?
5) wieso verwendet man eigentlich noch Industrie-Hefe wie z.B. beim „leckeren Sauerteig Mischbrot“ für den Poolish.
Geht es ohne überhaut nicht oder ist der Unterschied vernachlässigbar?
Ich möchte nämlich, wo es nur geht, auf die Industrie verzichten.
6) Ist es OK, alle ca 4 Monate das Anstellgut zu trocknen?
7) Kann man auch einen Teil des Mehls (bis 30%) durch Buchweizenmehl ersetzen?
Dirk
Hallo Julio,
es sind echt viele Fragen, die du hast. Ganz kurz dazu:
1) 21-23°C sind optimal
2) Es geht zur Not im Backofen, doch dann entwickeln sich mehr Hefen und der Teig verliert an Säure. Er kann im schlimmsten Fall kippen.
3) Sieh dir meinen Artikel an: https://www.sonachgefuehl.de/rustikales-bauernbrot/
4) Im Gusseisentopf lässt es sich grundsätzlich genauso backen und du sparst dir den Wasserdampf.
5) Ich hatte nur Roggen-Anstellgut da und wollte damit nicht meinen Weizenpoolish impfen, da dies geschmacklich verfälscht. Wenn du einen Weizensauerteig hast, kannst du den für fast alle Hefeteige verwenden und brauchst keine Industriehefe mehr.
6) Das musst du selbst entscheiden
7) Damit habe ich keine Erfahrung. Probiere es aus.
Julio Talaverano
Hallo Dirk,
Ja, das stimmt, es ist Einiges an Fragen zusammengekommen.
Aber vielen herzlichen Dank, dass du für alle eine gute Antwort geben konntest…
Julio
Wolfgang
Hallo Dirk,
auch ich habe mich ans Brot backen mit Sauerteig gewagt und fand deine Beschreibung einfach super und toll erklärt. So war für mich alles nachvollziehbar und verständlich.
Ich backte meine Brot in einem selbst gebauten Lehmofen und es wurde sehr sehr lecker.
Vielen Dank
Wolfgang
Dirk
Hallo Wolfgang,
Vielen Dank für deine netten Zeilen. Für den Lehmofen beneide ich dich richtig! Das ist sicher noch einmal ein ganz anderes Erlebnis, als mit einem E-Ofen. Viel Spaß bei Brotbacken!
Herzliche Grüße,
Dirk
Sabrina Dingley
Hi Dirk,
Erstmal vielen Dank für Deinen Blog. Ich liebe ihn und habe damit meinen ersten Sauerteig angesetzt, der auch spontan super gut geworden ist :)
Ich habe eine Frage bezüglich des Mehls: kann ich für ein Weizenbrot auch mein Anstellgut aus Roggenmehl verwenden oder sollte ich da besser ein Anstellgut aus Weizenmehl ansetzen?
Vielen Dank schonmal im Voraus für Deine Antwort!
Viele Grüsse,
Sabrina
Dirk
Hallo Sabrina,
Es ist möglich, das Roggenanstellgut in ein Weizenanstellgut umzuwandeln. Ich beschreibe das im zweiten Teil dieses Artikels: https://www.sonachgefuehl.de/den-roggensauerteig-als-anstellgut-pflegen/
Das ist aber nur die zweitbeste Variante. Besser ist es, wenn du dir einen eigenen Weizensauerteig züchtest. Ich arbeite gerade an einem entsprechenden Artikel zu einem „Lievito Madre“ (Mutterhefe aus Weizenmehl), den ich in den kommenden Tagen veröffentlichen möchte.
Herzliche Grüße,
Dirk
Lisanne
Hallo :)
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Anleitung!
Könntest du vielleicht eine oder zwei gute Brotbackformen verlinken? Würde lieber eine Form/Topf als einen Stein nutzen.
Am liebsten natürlich deine Form :D
Vielen Dank!
Dirk
Hallo Lisanne,
ich backe meist auf dem Backstein. Doch hin und wieder benutze ich auch meinen gusseisernen Bräter, der sehr gut dafür funktioniert. Besonders mein Pane Pugliese aus Weizensauerteig wird darin einfach klasse. Da solche Bräter eine Anschaffung fürs Leben sind, habe ich keine weitere Kollektion. Doch den unbeschichteten gusseisernen Bräter von Carl Victor (*) kann ich uneingeschränkt empfehlen. Der hält wirklich ein Leben lang!
Herzliche Grüße,
Dirk
Lars
Habe den Sauerteig nun auch am Samstag angemischt und irgendwie schlägt es bei mir keine Blasen, sondern sieht eher matschig aus. So wie Beton :-D
Ist das normal? Am ersten Tag ging er noch voll auf.
Dirk
Hallo Lars,
aus der Ferne ist es schwer, eine Diagnose zu stellen. Ich erinnere mich, dass mein erster Sauerteig vor Jahren auch eine ‚ruhige‘ Phase hatte. Ganz ohne Blasen klingt allerdings nicht gut. Stell ihn mal für einen Tag an einen etwas wärmeren Ort (Backofen mit eingeschaltetem Licht, Tür einen Spalt offen). Wenn er danach auch keine Blasen wirft, entsorge ihn lieber und versuche es mit einem anderen Mehl noch einmal. Vielleicht stimmt in deinem Mehl der Mix an Mikroorganismen nicht.
Viel Erfolg,
Dirk
Lars
Tatsächlich ist der Teig nun über Nacht wieder aufgefangen, aber Blasen schlägt er nicht wie auf deinem Bild ganz oben zum Beispiel…
Lars
Habe dann noch eine Frage. Heute hat der Teig auch Blasen geworfen.
Wie soll die Konsistenz denn eigentlich sein? Meiner ist relativ wässrig… Bzw. Wie ein Kleber. vielleicht zu wässrig?
Dirk
Lars, so gerne ich dir helfen möchte, ich kann aufgrund deiner Beschreibung unmöglich eine Ferndiagnose stellen. Was ich zu dem Thema weiß, habe ich im Artikel größtenteils beschrieben. So ein Sauerteig hat eine sich ständig ändernde Konsistenz. Je reifer er ist, umso flüssiger ist er. Wenn du das Gefühl hast, dein Teig ist zu flüssig, dann reduziere die Wassermenge, die du hinzugibst. Sauerteig lässt sich aber nicht gänzlich per Rezept steuern. Du musst auch ein Gefühl für deinen Teig entwickeln. Fühlt er sich falsch an, fange lieber noch einmal mit einem anderen Mehl von vorne an. Es ist wirklich leicht, aber manchmal passt einfach das Mehl nicht, das man verwendet.
Viele Grüße,
Dirk
Eveline Behnke
Hallöchen,
So nach 5 Tagen diet alles gut aus. Jetzt ist mein Mehl alle und ich habe eine andere Marke zuhause vom Roggenmehl. Schaffe es heute nicht ein Brot zu backen. Morgen will ich eins backen. Würde gerne einen sechsten Tag dran hängen. Geht das mit einem anderen Mehl?
Dirk
Klar, du kannst auch ein anderes Mehl nehmen. In den ersten Tagen ist das nicht empfehlenswert, weil dann immer andere Mikroorganismen aufeinander treffen. Doch wenn sich dein Sauerteig nach 5 Tagen stabilisiert hat, sollte er auch ein neues Mehl aushalten können.
AlexandraÖ
Hallo Dirk,
habe soeben das erste Sauerteigbrot gebacken und schon gekostet (danke, danke, DANKE für dieses tolle Rezept) und habe nun 2 Fragen:
1) Mein ASG scheint eher träge zu sein (schon als Sauerteig), hat also nur sehr wenige Blasen und Wachstim. Ich schaffe aber leider keine höheren Temperaturen als 22°C und habe schlechte Erfahrungen mit der Ofen 30° Methode gemacht. Kann ich das mit längerer Wartezeit nach dem Auffrischen ausgleichen?
2) Das allererste Brot ist geschmacklich so gut, wenn ich mit meinem ASG dasselbe Ergebnis erhalten will, wieviel ASG Roggenmehl und Wasser brauche ich für den Sauerteig?
Dirk
Hallo Alexandra,
Wie schön, dass es mit dem ersten Sauerteigbrot so gut geklappt hat! Wenn dein ASG noch nicht so triebstark ist, frische es mehrmals hintereinander auf. Vielleicht hast du einen wärmeren Platz in der Nähe der Heizung. Stelle es nur nicht direkt auf die Heizung, denn das wird zu warm. Aber mit einer Tasse oder einem Kaffeebecher darunter geht das auch. Es kann auch am Mehl liegen, dass dein ASG nicht so triebstark ist.
Die zweite Frage lässt sich nicht so pauschal beantworten. Halte dich am besten an die Mengenangaben in meinen Rezepten. Sie stammen von Lutz Geissler von http://www.ploetzblog.de und sind gut erprobt.
Herzliche Grüße,
Dirk
Michaela
Hallo Dirk,
Wenn der Sauerteig dann stark genug ist, kann ich auch mit Dinkelmehl Brot backen?
Danke für deine Antwort
Liebe Grüße
Michaela
Dirk
Hallo Michaela,
du kannst damit theoretisch jedes Brot backen, es ist aber besser, wenn du für jede Mehlsorte, aus der dein Brot hauptsächlich bestehen soll, einen eigenen Sauerteig züchtest. Du kannst das Roggen-Anstellgut in ein Dinkel-Anstellgut „umzüchten“. Wie das funktioniert, beschreibe ich im Artikel: Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen unter der Überschrift: „Was, wenn es ein reines Weizensauerteigbrot sein soll?“ – Meine Erfahrung ist aber, dass so ein umgezüchtetes Anstellgut nicht dasselbe ist, wie wenn du einen Dinkel- oder Weizensauerteig von grund auf züchtest. Probiere es einfach aus!
Herzliche Grüße,
Dirk
Hemma
Hallo
Ich hab den Sauerteig vor fünf Tagen angesetzt, allerdings riecht er heute eher wie Essig anstatt dem angenehmen Geruch, den du beschrieben hast. Allerdings ist gerade Winter und unsere Heizung ist kaputt (Altbauwohnung. Seufz), könnte das am der Kälte liegen und wenn ja, was kann ich da gegen tun? Ich würde ihn jetzt noch ein bis zwei Tage ohne füttern aber mit umrühren stehen lassen, und wenn sich der Geruch dann noch nicht gebessert hat, wegschmeißen. Trotzdem ein sehr gut beschriebenes Rezept, vielen Dank
Liebe Grüße, Hemma
Dirk
Hallo Hemma,
dass dein Sauerteig leicht nach Essig riecht, ist erstmal nicht verkehrt, denn du züchtest dir ja darin Essigsäurebakterien. Es kann nur sein, dass sie wegen der fehlenden Wärme überwiegen und der Teig zu sauer wird. Versuche ihn wenn es irgendwie geht an einen wärmeren Ort zu stellen.
Schade, dass du zwar voll des Lobs für meine Beschreibung bist, dann aber bei der Bewertung einen Stern abziehst. Das schadet nämlich mir und meinem Foodblog. Ich finde, wer neben dem schon sehr ausführlichen Rezept auch noch meine kostenlose Beratung haben möchte, sollte sich etwas besser überlegen, ob ein gleichzeitiger Abzug von Sternen angemessen ist.
Viele Grüße,
Dirk
Hemma
Lieber Dirk,
Danke für Ihre Hilfe. Was den Stern angeht: ich hätte normalerweise fünf Sterne gegeben, allerdings wusste ich nicht, ob das Rezept gut ist, weil ja der Sauerteig bei mir nicht ausgereift war (was ja nicht Ihre Schuld war). Außerdem war mir nicht klar, dass sich das auf ihren Block auswirkt, das tut mir auch echt leid. Ich bin eigendlich nicht auf Blocks, aber nachdem ich versucht habe, Sauerteig nach dem mündlichen Rezept meiner Großmutter zu machen, und gescheitert bin, habe ich mir gedacht, ich Versuche es mit einem Block. Deshalb bin ich noch nicht mit den Regeln des Feedbacks etc. eines Blocks vertraut und weiß nicht, was sich negativ und was positiv auswirkt. Es tut mir nochmals leid, das meine Sterne Ihrem Block schaden.
Freundliche Grüße, Hemma
Dirk
Hallo Hemma,
danke für deine nette Antwort. Ich will dir natürlich nicht die Freude nehmen, Foodblogs zu besuchen und dich davon inspirieren zu lassen. Denke einfach daran, dass hier jemand viel Freizeit und Arbeit hineinsteckt, um Rezepte, Fotos und Texte völlig kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die einzige „Belohnung“, die man als Foodblogger bekommt, sind eben nette Kommentare und gute Bewertungen. Wenn jemandem das Rezept nicht gefällt, darf das natürlich gesagt und diskutiert werden. Ist alles in Ordnung, freue ich mich über ein entsprechendes Feedback.
Sollte dein Sauerteig diesmal nicht gelingen, empfehle ich dir, es in ein paar Wochen noch einmal zu versuchen, wenn die Temperaturen wärmer sind. Gerade für den ersten Ansatz eines Sauerteigs ist das einfach besser.
Herzliche Grüße,
Dirk
Janina
Hej Dirk,
vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich habe mich gerade erst an Hefeteigbrot gewagt, aber die Kinder waren vom selbstgebackenem Brot so begeistert – und durch Corona bin ich ja jetzt viel zu Hause – dass ich gern meinen ersten Sauerteigstarter ansetzen würde.
Jetzt schreibst du, dass Du das Brot auf dem Blech oder einem Pizzastein backst. Ein guter Freund von mir, der inzwischen regelmäßig Brot backt, backt es in einer gusseisernen Form. Ist das egal, wie man es macht?
Mein Hefeteigbrot habe ich jetzt auch in einer Cocotte 50 Minuten mit Deckel und 10 Minuten ohne gebacken.
Aber ohne extra Wasser im Ofen. Vielleicht kennst Du Dich ja damit aus und kannst mir was über die Unterschiede zu den verschiedenen Backarten erzählen.
Vielen Dank.
Janina
Dirk
Hallo Janina,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ein gusseiserner Bräter eignet sich ebenfalls sehr gut zum Backen. Da er wie ein Minibackofen wirkt, brauchst du auch kein weiteres Wasser zum Beschwaden. Die Feuchtigkeit, die aus dem Brot austritt, genügt in diesem Fall. Ob deine Cocotte auch genügend Hitze für den schwereren Roggenteig liefert, musst du ausprobieren. Ein Nachteil vom Backen im Bräter ist, dass der Deckel bis ca. 10 Minuten vor Ende der Backzeit geschlossen sein sollte. Du hast also immer ein ‚Überraschungsei‘ und kannst nicht eingreifen, sollte irgendwas beim Backen schiefgehen. Weitere Tipps zum Backen mit dem Bräter findest du in meinem Rezept für Pane Pugliese.
Herzliche Grüße,
Dirk
Anja
Eine kurze Frage: heute wäre Tag 4 meines allerersten Sauerteig-Experiments gewesen. Leider hat sich am Rand der Schüssel, dort wo noch kleine, nicht so gut vermengte Reste waren, weißer Schimmel gebildet. Mist! Dabei hat er schon so gut gerochen! Gibts einen Tipp, was ich beim nächsten Mal besser machen könnte?
Mein Mehl ist das 997er Bio Roggenmehl.
Liebe Grüße!
Dirk
Hallo Anja,
ach, das ist ja wirklich ärgerlich, wenn man so kurz vor dem Ziel aus der Kurve fliegt. Doch bei Schimmel im Glas ist es leider so, dass alles entsorgt und noch einmal von vorne begonnen werden muss.
Woran es genau lag kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Mag sein, dass das 997er Mehl bereits zu wenige Mikroorganismen besitzt und mehr zu kämpfen hatte. Das ist aber nur eine Vermutung,
Halte dich einfach daran, so sauber wie möglich zu arbeiten. Gerade die kleinen Reste am Rand, die nicht mit dem Sauerteig in Verbindung stehen, können natürlich auch nicht durch das Gros der entstehenden Sauerteigkulturen geschützt werden. Schiebe am Besten beim nächsten Ansatz mit einem Teigschaber alle Teigreste an den Glaswänden hinunter, so dass sie Kontakt mit dem Sauerteig haben. Oder wische Reste mit einem Papiertuch weg. Kleine Teigreste können vermutlich nicht genug eigene Säure entwickeln, um sich gegen Schimmelsporen etc. durchzusetzen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Dirk
Anja
Hallo lieber Dirk, danke für deine Antwort! Versuch 2 hat bisher top geklappt und mein erster Brotteig ruht sich gerade in der Schüssel aus. Jetzt nich eine kleine Verständnisfrage: wohin im Ofen mit dem Pizzastein? Lege ich den auf den Boden? Weil das Brot soll ja auf die Unterste Schiene.
Danke für deine Antwort und ein lieber Gruß!
Dirk
Hall Anja,
wenn du einen Pizzabackstein hast, kommt der auf den Rost auf der unteren Schiene und du bäckst das Brot auf dem Stein.
Viel Erfolg!
Annalena
Hallo Dirk,
Vielen Dank für die tolle und verständliche Erklärung.
Mein Anstellgut ist nun 5 Tage alt, es ist toll aufgegangen, riecht ehrlich leicht nach Apfel und Essig, wirft aber leider nicht so wirklich Blasen (nur ganz leicht an der Oberfläche). Ich lasse dem Ganzen noch etwas Zeit und hoffe das es sich noch geben wird.
Ganz liebe Grüße
Dirk
Hallo Annalena, wichtig ist erst einmal die erfrischende Säure, die du riechst, denn die macht den Sauerteig aus. Dass dein Sauerteig keine Blasen wirft, kann auch daran liegen, dass er ein bisschen zu feucht ist und die Hefen das nicht gestemmt bekommen. Du kannst auf jeden Fall dein erstes Brot damit ansetzen und noch normale Hefe zugeben, damit es besser aufgeht. Die wilden Hefen brauchen vielleicht noch ein bisschen Zeit. Oder es sind in deinem Mehl nicht genügend wilde Hefen vorhanden. Du kannst ab jetzt aber auch ein anderes Roggenmehl zum Auffrischen verwenden und schauen, was passiert. Das alte Mehl kannst du auf jeden Fall im Brotteig weiter verwenden, bis es aufgebraucht ist.
Gül
Hi,
meine Frage wäre,
kann ich nach dem ersten Ansetzen auch ohne Hilfe von Germ backen, weil zurzeit nirgends Germ zukaufen gibt?
Liebe Grüße
Gül
Dirk
Hallo Gül,
das kommt darauf an, wieviele wilde Hefen in deinem Mehl sind. Wenn dein Sauerteig schon nach den ersten 5-6 Tagen sehr freudig in die Höhe steigt, enthält er viele davon und du benötigst wahrscheinlich keinen zusätzlichen Germ (Hefe).
Sollte dein Sauerteig nach den ersten 5-6 Tagen zwar schon schön säuerlich duften, aber noch nicht so triebstark sein, dann kannst du entweder noch ein paar Tage weiter füttern. Dabei züchtest du dir aber immer mehr Sauerteig heran. Oder du ziehst dir aus deinem Sauerteig gleich ein Anstellgut, das du dann noch 2-3 Tage hintereinander auffrischst. So verbrauchst du weniger Mehl und dann sollten auch die Hefen langsam so weit seit. Den restlichen Sauerteig kannst du ja trotzdem zu einem ersten Brot verbacken. Vielleicht geht das Brot noch nicht so schön auf, doch selbst ein flaches, selbst gebackenes Sauerteigbrot ist lecker und kann stolz machen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Petra
Mein erstes Brot ist gerade im Ofen, obwohl ich gestern noch dachten das wird nichts. Die Schüssel meines Ansatzes war wohl zu groß. In der kleineren hat er sich dann wohler gefühlt und ist brav aufgegangen. Jetzt duftet die ganze Wohnung nach leckerem Brot, wie früher zuhause, wo der Bäcker an der Ecke war. Bin gespannt, wie es schmeckt!
Andra
Hallo Dirk,
ich möchte mich gerne mal an deinem Sauerteig probieren.
Ich habe allerdings nur noch ca. 500g Roggenmehl & da ich momentan in Quarantäne bin kann ich leider kein neues Mehl kaufen. Meine Frage ist deshalb ob ich den Teig auch mit 50g Mehl/Wasser herstellen kann.
Dirk
Hallo Andra,
ich habe das nie ausprobiert und kann selbst nur raten. Ich würde mit 100/100 beginnen, um eine Grundmasse zu haben und danach dann auf 50/50 gehen.
Viel Erfolg & gute Gesundheit,
Dirk
Annika
Moin!moin!
ich habe einen Sauerteig aus Weizenvollkornmehl gezüchtet, hat alles wunderbar geklappt. Das erste Brot war super, das zweite ruht gerade. :)
Das Anstellgut steht kurz vor der nächsten Impfung, macht es Sinn diese immer mit dem selben Mehl, also bei mir Weizenvollkornmehl, durchzuführen? Oder kann man auch anderes Mehl nehmen? Könnte ich aus dem alten Anstellgut zwei machen, eins weiterhin mit Weizenvollkornmehl impfen und einen anderen nur noch mit Roggen oder Dinkel?
Viele Grüße
Annika :)
Dirk
Hallo Annika,
Herzlichen Glückwunsch zum eigenen Sauerteig! Es ist sinnvoll, immer mit demselben Mehl aufzufrischen, um Fehlerquellen auszuschließen. Wenn es mit diesem Mehl gut geklappt hat, würde ich es weiter verwenden. Wobei es aber auch Weizenmehl 1050 vom selben Hersteller sein kann. Ich frische mein Roggenanstellgut immer mit Type 1150 auf und gönne ihm ab und zu eine Auffrischung mit Vollkornmehl, um mehr Mineralien in das ASG zu bringen. Bei Weizensauerteig musst du darauf achten, dass er nicht zu flüssig wird.
Du kannst das ASG auch verzweigen und umwidmen. Ich habe das aber bislang nur von Roggen auf Weizen gemacht, nicht umgekehrt. Probiere es einfach aus – du hast jetzt ja deine fleißigen Sauerteigkulturen am Start.
Herzliche Grüße,
Dirk
Sandra
Hallo,
ich habe mich nun auch an den Sauerteig gewagt und gestern mein erstes Sauerteig Brot gebacken.
Heute gekostet, ich bin etwas unsicher da es schon teilweise sehr nach Sauerteig schmeckt, also so wie der Sauerteig richt.
Ist das normal? Oder hab ich etwas beim Sauerteig ansetzten falsch gemacht?
Wenn ich den Sauerteig füttere, soll er rund um die Uhr bei ca 27 Grad gelagert werden oder zwischen durch in den Kühlschrank?
LG
Sandra
Dirk
Hallo Sandra,
Beim ersten Ansatz soll der Sauerteig rund um die Uhr warm stehen, bis er reif ist. Das sind je nach Ansatz 5-6 Tage. Danach, wenn du dir ein Anstellgut gemacht hast, soll dieses nur noch ca. 12 Stunden draußen stehen und es reicht Zimmertemperatur. Vermutlich hat dein Anstellgut zuviel Säure entwickelt. Frische es ein oder zwei Mal nach Anleitung auf, dann sollte sich das einpendeln.
Schade finde ich es, dass du hier meine Zeit und meine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen willst und alles, was ich von dir dafür bekomme, ist der Abzug eines Sterns, was meinem Blog generell schadet. Ich bin immer offen für Kritik, doch das erscheint mir ziemlich daneben.
Gruß, Dirk
Sandra
Danke für deine Antwort, ich wollte dir auf keinen Fall zu nahe tretten oder dich beleidigen.
Eigentlich war es ein irrtum da meine Maus sich aufgehängt hat und durch mehrmals klicken und neuladen war meine Anfrage dann auch schon verschickt, leider kann man im nachhinein hier nichts ändern, also sorry.
Aber danke nochmal für deine rasche Antwort
Simone
Lieber Dirk
Danke für die schnelle und ausführliche Antwort.
Das schien durchaus Sinn zu machen, dass mit den zwei
verschiedenen Anstellgütern.
Es hat bei mir einfach so super funktioniert und ich mache
eben auch ein Roggen-Weizenmischbrot draus.
Das mit den Mehlsorten ist auch ein guter Punkt.
Ich habe, da ich in der Schweiz wohne und das Mehl dort
nicht explizit angeschrieben ist mit den Nummern, oft unterschiedliche
Mehlproduzenten verwenden. Um es reproduzierbar zu halten
macht es Sinn wohl immer dne selbern Hersteller zu wählen.
Gibt es bei Roggenbrot auch eines mit der Nummer 1050 ?
Es säuert immer noch und ich habe jetzt 100g von meinem alten
Anstellgut mit 60g Roggen und 60 g Weizenmehl gefüttert.
Es wirft schön blasen, aber ist nicht gewachsen.
Soll ich jetzt mit nur Weizen weitermachen?
Liebe Grüsse
Simone
Dirk
Hallo Simone,
schön dass es geklappt hat. Mehltypen sind nach DIN-Norm festgelegt. Roggenmehl 1050 gibt es nicht. Du kannst dir das hier anschauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mehl
Aus der Ferne kann ich keine Diagnose zu deinem Anstellgut stellen und wie gesagt habe ich auch keine praktischen Erfahrungen zu Mischanstellgütern. Da musst du dich nun auf dein Gefühl verlassen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Michaela
Hallo Dirk,
Muss das Anstellgut im Kühlschrank auch mit offenem Deckel sein?
Lg Michaela
Dirk
Hallo Michaela,
Im Kühlschrank sollte das ASG zu sein, denn es arbeitet dort kaum und soll keine anderen Gerüche aus dem Kühlschrank aufnehmen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Katrin
Lieber Dirk,
entschuldige, ich habe vergessen, deinen wirklich tollen Blog bei meiner Anfrage zu bewerten.
Das hole ich hiermit nach.
Viele Grüße Katrin
Leah
Hallo lieber Dirk,
erstmal ein großes Kompliment an deinen Blog! Obwohl ich sehr gerne koche und backe, habe ich das Thema Sauerteig lange vor mir hergeschoben, denn Brot habe ich bisher nur im Automaten mit fertigen Brotbackmischungen fabriziert. Da dank der aktuell in den Supermärkten wütenden Hamsterkäufer aber weder diese Mischungen noch Hefe zu bekommen sind, habe ich mich jetzt an das Thema herangetraut, damit wir brotmäßig nicht auf dem Trockenen sitzen ;)
Am Sonntag hab ich einen Roggensauerteig angesetzt – übrigens nur die halbe Menge, da wir mehr als ein Brot nicht wegkriegen. Wollte hier gerne berichten, dass das super funktioniert hat, da die Frage ja schon mal aufkam.
Vorgestern hat es mal so gestunken (muss das leider so sagen) dass ich mir echt nicht vorstellen konnte, dass da was Essbares draus wird. Heut Früh macht mein Mann den Backofen auf und sagt: „Riecht irgendwie nach grüner Apfel“ :) Hurra!
Ich gebe heute zum letzten Mal Mehl und Wasser dazu und möchte morgen Nachmittag starten.
Bin ich denn verständnismäßig auf dem richtigen Weg was das Anstellgut angeht? Da bin ich einfach noch etwas unsicher, sorry.
– Morgen 500 g vom Sauerteig verarbeiten im Brotteig
– 15 g abnehmen, in einem Marmeladenglas mit 50 g Mehl und 50 g Wasser mischen
– 12-15 Stunden stehen lassen bei Zimmertemperatur, dann in den Kühlschrank geben
Wenn ich nächste Woche Freitagnachmittag davon wieder ein Brot backen will, vorher nochmal auffrischen:
– Anstellgut Donnerstagfrüh aus dem Kühlschrank nehmen, 2 Stunden lang Temperatur annehmen lassen
– Frisches Glas füllen mit 50 g Mehl und 50 g Wasser + 15 g vom alten Anstellgut, Rest entsorgen
– Nach 12-15 Stunden die Menge abnehmen, die ich zum impfen vom neuen Sauerteig brauche und den Rest wieder in den Kühlschrank geben
Und das so jede Woche, wenn ich immer freitags ein Brot backen möchte?
Ich danke dir ganz herzlich, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst und dich laufend um deine Leserschaft bemühst :)
Liebe Grüße aus Oberbayern
Leah
Dirk
Hallo Leah,
Vielen Dank für den netten Kommentar und ich drücke die Daumen für das erste Brot!
Was das Anstellgut angeht, hast du alles richtig verstanden. Besser kann man es nicht zusammenfassen!
Kleiner Tipp: das alte Anstellgut immer erst entsorgen, wenn das neue reif ist und alles geklappt hat. Nur zur Sicherheit.
So wie euch scheint es gerade vielen zu gehen – mein Blog verzeichnet gerade sehr großen Andrang beim Thema Sauerteig ansetzen. Schön, dass nun viele unter die Brotbäcker gehen!
Herzliche Grüße,
Dirk
Leah
Guten Morgen lieber Dirk,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung :-) Es hat alles soweit geklappt. Die 15 Stunden sind jetzt rum, ich glaube aber, mein Anstellgut ist nicht soweit oder es ist was schiefgelaufen…? Andere haben berichtet, dass es bereits weit vor Ende der 15 Stunden schon fast das Glas gesprengt hat. Bei mir war die Höhe der Masse zu Beginn ungefähr zwei Finger breit, hat sich jetzt aber nach der Zeit nicht veroppelt. Es ist nur ungefähr ein Finger breit dazugekommen. Man sieht jetzt zwar sehr schön die Poren im Anstellgut, aber es ist eben nicht so stark aufgegangen und auch diese „Delle“ fehlt. Meinst du ich kann es trotzdem in den Kühlschrank geben und vielleicht die Prozedur des Auffrischens vor dem nächsten Brot einfach nochmal wiederholen, so in 2-3 Tagen?
Vielen Dank nochmals und liebe Grüße
Leah
Dirk
Hallo Leah,
offenbar fehlen deinem Mehl ausreichend wilde Hefen. Frische das ASG drei Tage hintereinander auf, um ihm auf die Sprünge zu helfen. Oder besorge dir ein anderes Mehl, wenn das möglich ist. Das ist dieser Tage ja leider nicht ganz einfach. Ich denke, das wird schon. Dein ASG braucht einfach etwas Pflege.
Herzliche Grüße,
Dirk
Leah
Das hab ich auch schon befürchtet. Es sieht gut aus und riecht auch gut, aber es mag einfach nicht so recht aufgehen. Anderes Mehl ist hier tatsächlich aktuell schwierig. Hintereinander auffrischen dann immer mit Kühlschrank über Nacht oder ohne? Habe es heute Früh erstmal in den Kühlschrank gestellt, da ich nicht wusste wie weiter.
Dirk
Zwischendurch in den Kühlschrank, damit es nicht weiter an Kraft verliert. Vor dem nächsten Auffrischen dann wieder Zimmertemperatur annehmen lassen.
Leah
Dann probier ich es das jetzt einfach mal, vielleicht krieg ich es noch fit. Ansonsten starte ich einfach einen neuen Sauerteig-Versuch, wenn der ganze Corona-Spuk ein bisschen abgeflacht ist und es im Mehlregal wieder mehr Auswahl gibt ;-)
Vielen herzlichen Dank nochmal für deine Bemühungen, ein schönes Wochenende und bleibt gesund!
LG
Leah
Janina
Lieber Dirk,
erstmal danke für die genaue Anleitung. Ich möchte mich jetzt auch an mein erstes Anstellgut machen und habe dazu gleich ein paar Fragen. Was eignet sich denn gut als GEfäß für’s Ansetzen? Ein Tuppertopf mit Deckel? Oder ein Topf mit Deckel? Ich habe kein so riesiges Glasgefäß, dass ich benutzen könnte. Eine Glasschüssel schon, aber ohne Deckel. Kann ich das Ganze auch mit Frischhaltefolie abdecken?
Und ich habe leider kein Roggenmehl 1150 bekommen, sondern nur 1370. Ist das egal? Danke schonmal für die Hilfe.
Janina
Dirk
Hallo Janina,
das Gefäß sollte besser schmal und hoch sein. Also ist die Tupperdose mit Deckel vermutlich die bessere Wahl. Sollte es sich um ein eckiges Tuppergefäß handeln, so achte darauf, dass in den Ecken keine Mehlnester zurückbleiben und immer alles Mehl gut eingearbeitet ist. Den Deckel am Besten nicht ganz schließen, sondern auflegen. Es soll Luft entweichen, aber nichts draufrieseln können.
Viel Erfolg, Dirk
Oliver
Hallo,
Habe mir jetzt einen Sauerteig rangezüchtet und ich glaube, dass dieser auch an sich gut passt. Etwas nach Essig riecht er, aber das kommt glaub ich davon, dass ich manchmal etwas unter 25 Grad hatte.
Jetzt wäre meine Frage, ob ich mit diesem Sauerteig gleich das Bauernbrot von deinem Blog machen kann bzw wieviel ich dann davon nehme? Oder wär es besser das erste Brot so zu backen wie hier beschrieben?
Lg,
Oliver
Dirk
Hallo Oliver,
du kannst auch gleich eines der Bauerbrot-Rezepte in Angriff nehmen. Das erste, einfache Brotrezept habe ich nur hier, um es dem Neueinsteiger ins Brotbacken so einfach wie möglich zu machen. Erwarte von deinem Sauerteig aber noch keine Zauberkunststücke – es kann sein, dass die Brote noch nicht so gut aufgehen. Das kommt mit der Zeit, denn mit jedem Auffrischen wird dein Anstellgut und damit auch dein Sauerteig immer kräftiger. Der leichte Essiggeruch ist übrigens normal.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Dirk
Oliver
Danke für die schnelle Antwort. Habe ich es richtig verstanden, dass ich jetzt erstmal den Sauerteig für das Bauernbrot machen muss und dabei als Anstellgut meinen ersten Sauerteig nehme?
Und falls ja, bleibt mir ja recht viel übrig, dann würde ich damit mal das erste einfache Rezept mir Weizenmehl probieren.
Danke und liebe Grüße,
Oliver
Dirk
Hallo Oliver,
nicht ganz. Du hast ja bereits ausreichend Sauerteig. Du kannst deshalb den Punkt „Sauerteig machen“ überspringen. Wenn du also beispielsweise das rustikale Bauernbrot backen willst, nimmst du 315g von deinem Sauerteig ab, gehst gleich zu Punkt 4 der Anleitung und machst den Brotteig.
Vom verbliebenen Sauerteig nimmst du 15g ab und frischst ihn wie beschrieben auf, um dein Anstellgut zu züchten, das du ab jetzt immer im Kühlschrank haben und weiter auffrischen wirst.
Der restliche Sauerteig hält sich rund 3-4 Tage im Kühlschrank und kann dann auch noch zu Brot verarbeitet werden.
Viel Erfolg,
Dirk
Oliver
Ah ok danke,
dann werde ich morgen in der Früh gleich darüber richten.
Lg
celine
Hallo Dirk,
danke für die ausführliche Erläuterungen zum Brotbacken.
Ich habe nach deine Anleitungen erfolgreich das erste Brot gebacken.
Der Rest vom allerersten Anstellgut ca. 500 g. habe ich im Kuhlschrank aufbewahrt. Meinst du ich kann diese nach 3 tage Aufbewahrung im Kühlschrank noch verschenken? Oder lieber erst einmal auffrischen und dann verschenken. Oder kann/darf man der allererste Anstellgut nicht auffrischen sondern nur noch einmal zum backen desselben Brotes verwenden? Danke schonmal vorab für deine Rückmeldung!
Dirk
Hallo Celine,
was du gerade im Kühlschrank hast, ist noch kein Anstellgut! Es ist ein Sauerteig. Ich weiß, dass andere Webseiten die Begriffe austauschbar benutzen. Doch das schafft bei vielen Verwirrung. Deshalb muss ich hier genau sein.
Also: Dein restlicher Sauerteig hält sich bis zu 3 Tage im Kühlschrank. Schon heute solltest du dir aber einen Teelöffel davon abnehmen (zimmerwarm) und dir nach meiner Anleitung ein Anstellgut daraus züchten. Denn das ist das, was du von nun an immer im Kühlschrank haben wirst. Eine konzentrierte Mini-Version von deinem Sauerteig. Die nennt sich dann (bei mir) Anstellgut.
Den Rest des Sauerteigs kannst verschenken, wie er ist. Er sollte nur innerhalb der nächsten 3 Tage verbraucht werden, weil er sonst zuviel Kraft verliert.
Viele Grüße, Dirk
Saskia
Kann ich für das Brot dann auch Dinkelmehl statt Weizenmehl verwenden?:)
Danke für die tolle Anleitung.
Viele Grüsse
Dirk
Hallo Saskia,
Du kannst für das Brot auch Dinkelmehl verwenden.
Viel Erfolg, Dirk
Hendrik
Hallo Dirk,
Toller Blog!
Auch ich habe mich endlich mal dem Lust-Projekt Sauerteigbrot widmen können – nachdem ich jetzt Zeit UND Mehl UND Hefe habe ;-) Aktuell ist das Brot im Ofen, wollen wir mal schauen…;-)
Der Teig ist allerdings wirklich sehr trocken, wie auch schon oben jemand geschrieben hat. Ich hatte anstatt dem Rundwirken einen länglichen Gärkorb verwendet, den ich zuvor mit einer Speisestärke-Wasser-Mischung eingepinselt hab und diese trocknen ließ.
Da ist der Teig kaum rausgegangen. Er hat darin geklebt und ich musste ihn eher rausreißen. Jetzt sieht das Brot aus wie eine Kraterlandschaft, mit den Fetzen, die ich noch „draufgedrückt“ habe. Wo liegt der Fehler? :-)
Liebe Grüße
Hendrik
Dirk
Hallo Hendrik,
Danke für das nette Feedback. Dass dein Brot im Gärkorb kleben blieb, klingt ja eher danach, dass es sehr feucht war. Aber du schreibst, es war trocken. Das bekomme ich gerade im Kopf nicht zusammen. Aber hier zwei Tipps: Wenn du beim nächsten Brot das Gefühl hast, es wird zu trocken, gibt Wasser nach. Aber immer nur löffelweise, denn häufig fehlen nur ein paar Milliliter. Jedes Mehl ist da eben etwas anders, weshalb die Wasserangaben in Brotrezepten immer nur Anhaltspunkte sind. Was den Gärkorb betrifft: Neben dem Schlämmen musst du ihn auf jeden Fall mit Mehl ausstreuen, bevor du einen Brotlaib hineinlegst. Nur in dieser Kombi funktioniert er. Du machst es dir noch leichter, wenn du erst ein sauberes Leinentuch in den Korb legst, das du gut mit Mehl einstäubst und darauf dann den Brotteig. So bekommst du das Brot garantiert aus dem Korb und kannst das Tuch dann abziehen. Für den länglichen Korb musst du das Brot langwirken statt rundwirken. Auch dazu gibt es Videos.
Herzliche Grüße,
Dirk
Thorsten
Hallo Dirk,
Vielen Dank für deinen tollen Blog.
Ich bin gerade dabei das Brot backen für mich zu entdecken und bin dabei über deinen Blog gestolpert. Ich habe mir nach deiner Anleitung einen Roggensauerteig gemacht, der meiner Meinung nach richtig gut gelungen ist, denn er riecht genauso wie du es beschrieben hast und er blubberte schön.
Das erste Brot habe ich nach deiner Anleitung auch schon gebacken. Ich hatte allerdings Probleme mit der Verarbeitung des Teiges, weil er wirklich klebt wie S.. .
Hast du einen Tipp für mich, wie man mit solch klebrigen Teig am besten arbeitet?
Viele Grüße, Thorsten
Dirk
Hallo Thorsten,
danke für das nette Feedback und schön, dass es mit dem Sauerteig geklappt hat. Was den klebrigen Teig angeht, hilft nur Arbeitsfläche und Hände bemehlen. Und viel üben. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Es ist noch kein Bäcker vom Himmel gefallen :-)
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Dirk
Thorsten
Hallo Dirk,
danke für deine prompte Antwort.
Ich habe bisher ausschließlich mit eher trockenen Weizenmehlhefeteigen gearbeitet. Daher ist ein klebriger Teig neu für mich, aber ich werde nicht aufgeben. Ich hatte bisher immer Angst, durch zu viel Mehl beim Bearbeiten den Teig zu sehr zu verändern. Aber ich denke Try and Error ist eine gute Lernmethode.
Ich liebe schon von Kindesbeinen an Sauerteigbrot und da man bei keinem Bäcker mehr sicher sein kann, ob da nicht auch Backmischungen verwendet werden, möchte ich mein Brot selbst backen, damit ich weiß was drin ist.
Mein erstes Sauerteigbrot nach deiner Anleitung war übrigens super lecker, aber die Krume war sehr feinporig und zu fest. Ich glaube es fehlte der richtige Backtrieb im Ofen. Ich habe zwar ein Backbleck mit aufgeheizt und das Brot darauf gelegt, aber das reicht wohl nicht. Der Backstein, den ich mir bestellt habe, lässt noch auf sich warten Ich hoffe auf morgen, vielleicht wird es dann besser.
Ich habe übrigens erst nach meinem letzten (ersten) Kommentar gesehen, dass es bei dir nicht nur ums Backen geht. Da Essen meine große Leidenschaft ist, muss ich dir nach langem Stöbern noch ein Kompliment für deinen Blog machen. Ich finde nur interessante Rezepte – mit tollen Infos -, die ich gerne sofort nachkochen möchte, aber meine Waage warnt mich davor.
Wir haben mit Freunden, mit denen wir öfter kochen, einen orientalischen Abend geplant, um das Ende der Kontaktsperre zu feiern (hoffentlich bald), und da werden wir bei dir gut fündig
Viele Grüße, mach weiter so und bleibe gesund,
Thorsten
Dirk
Hallo Thorsten,
danke für das viele Lob! Das freut mich sehr! Dein zu feinporiges erstes Brot könnte viele Ursachen haben. Erst einmal ist dein Sauerteig ja noch jung. Der gewinnt mit er Zeit noch an Kraft dazu. Der Backstein ist sicher eine gute Anschaffung. Das Brot könnte auch noch in der Untergare gewesen sein – lass es beim nächsten mal etwas länger in der Stückgare, damit sich eine lockere Krume entwickelt.
Viel Spaß auch mit meinen anderen Rezepten!
Herzliche Grüße!
Willy
Hallo Dirk!
Betrifft Brot mit Sauerteig.
Bin mir etwas unsicher aber wenn ich einen Pizzastein verwenden möchte, wird dieser im Backrohr mit vorgeheizt und gebe da meinen Teig, der vorher auf dem Backblech mit Backpapier 1 Stunde gerastet hat, drauf, also auf den heissen Stein – korrekt?
Dirk
Hallo Willy,
genau. Der Stein muss ebenso, wie der Ofen, etwa 1 Stunde vorheizen, um genügend Hitze zu speichern. Gebacken wird direkt auf dem Stein. Du kannst das Brot mitsamt dem Backpapier auf den Stein ziehen. Das ist am einfachsten.
Herzliche Grüße, Dirk
Anika
Hallo,
Wie gefühlt jeder 2. in Zeiten von Corona hab ich jetzt auch Sauerteig angesetzt (deine Beschreibung war super, vielen Dank dafür!) und mein erstes Brot ist im Ofen. Der Teig wollte nicht so richtig aufgehen, bis mir Blitzbirne dann auffiel, dass meine Trockenhefe 2009 abgelaufen ist. Den restlichen Sauerteig hatte ich schon verschenkt, aber ein bisschen geht es im Ofen schon auf. Ich bin schon ganz aufgeregt, neue Brotrezepte auszuprobieren. Du hast mich da echt angefixt. Viele Grüße!
Dirk
Hallo Anika,
danke für dein nettes Feedback! Oha, seit 2009 – da kannt wirklich nicht mehr viel passieren. Frische dein Anstellgut ein paarmal hintereinander auf, dann brauchst du gar keine Hefe mehr.
Viel Spaß beim Backen!
Kathi
Hallo!
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen zu Sauerteig, Anstellgut etc. Ich habe das Sauerteig-Rezept mit Buchweizenmehl ausprobiert (Glutenunverträglichkeit). Hat soweit planmäßig funktioniert. Nur leider ist das Brot sehr „speckig“ geworden, bei einem Kuchen würde ich sagen, er ist sitzen geblieben. Woran könnte das liegen? Zu viel Wasser?
Danke und liebe Grüße aus Wien
Kathi
Dirk
Hallo Kathi,
Vielen Dank für das nette Feedback. Mit Buchweizen habe ich leider überhaupt keine Erfahrungen und muss passen. Da kann ich nichts zu sagen. Meine Vermutung ist: Weizen ist beim Brotbacken so populär, weil es Gluten ausbildet. Gluten sorgt für den Aufbau eines Teiggerüsts, in dem sich das Gas, das die Hefen produzieren, fangen und ausdehnen kann. So geht der Teig auf. Vermutlich fehlt reinem Buchweizenmehl diese Fähigkeit und du brauchst einen Zusatzstoff, den du verträgst und der das ersatzweise leistet. Aber da kenne ich mich wie gesagt nicht aus. Du kannst das aber sicher irgendwo im Internet finden, auf Seiten, die darauf spezialisiert sind.
Herzliche Grüße, Dirk
Johannes
Hallo Dirk,
Vielen lieben Dank für die tolle Beschreibung und Erklärung!
Ich habe mir meinen ersten Sauerteig des Lebens angesetzt, der wird nun seit 6 Tagen gezüchtet und es sieht soweit alles gut aus.
Er riecht bei geschlossenem Deckel richtig schön wie Sauerteig, so wie ich ihn aus meiner Kindheit in Erinnerung habe, wenn ich direkt in mein Töpfchen rieche, dann ist der Geruch zwar auch angenehm sauer aber es riecht richtig nach Gärung.
Ist dieser Gärgeruch in Ordnung und ich kann ihn nun backen oder braucht er noch ein bisschen?
Vielen lieben Dank für deine Mühe!
Dirk
Hallo Johannes,
danke für dein nettes Feedback! Der Gärgeruch ist völlig normal, denn du gärst ja deinen Sauerteig. Wenn alles gut riecht, der Sauerteig stabil scheint und Luftblasen entwickelt, bist du bereit, dein erstes Brot zu backen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Radek
Hallo,
ich habe bereits nach mehreren unterschiedlichen Anleitungen und mit mehreren unterschiedlichen Mehlsorten den Versuch einen Sauerteigansatz zu züchten unternommen und bis jetzt noch keine große Erfolge feiern können. Aber da ich z.Z. eh Zeit habe, versuche ich nun deine Anleitung :D
Ich habe eine Frage zur Umgebungstemperatur die nötig ist während der Sauerteigansatz „blubbert“ :D
Du schreibst, dass eine Temperatur von 24-26 Grad optimal wäre. Mein Ofen hat eine s.g. „Rise“-Funktion in der er die Temperatur konstant bei 30 Grad hält. Geht das auch oder ist das bereits schon zu warm? Der Trick mit der Beleuchtung funktioniert bei mir leider nicht, da die Lampe nach einer längeren zeit automatisch ausgeht :D
Grüße
Radek
Dirk
Hallo Radek,
die 30 Grad sind super für Hefe (daher auch „Rise“, damit darin ein Hefeteig schön aufgeht), doch für die Essigsäurebakterien, die du im Sauerteig züchten willst, könnte es schon zu warm werden. Vielleicht hilft auch hier der Kochlöffel in der Tür, so dass die warme Luft abziehen kann. Das musst du ausprobieren. Ansonsten versuche es bei dem warmen Wetter auf der Fensterbank in der Nähe der Heizung und nur nachts im Ofen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Julia
Hallo Dirk,
Ich würde das mit dem Sauerteig total gerne ausprobieren, habe aber bedenken wegen der Temperatur.
Ich lebe in Irland (kühl und feuchtes Klima), in einem Studio Apartment (meine komplette Wohnung ist in einem kleinen Raum) und habe normalerweise eine Raumtemperatur zwischen 16 und 22 Grad. Es sackt über Nacht doch sehr ab.
Ich habe viele tips gelesen wie und wo man den starter ansetzen kann um ihn warm zu halten, und ich habe keine dieser Wärme Quellen zur Verfügung.
Sollte ich es unter den Begebenheiten überhaupt versuchen?
Liebe Grüße aus Irland,
Julia
Dirk
Hallo Julia,
nun, etwas Wärme braucht es schon, um einen ersten Sauerteigansatz zu machen. Da sind die 16-22°C wirklich etwas frisch.
Aber offenbar hast du einen Backofen, sonst würdest du ja keinen Sauerteig ansetzen wollen. Deshalb folgender Tipp: Lege eine heiß gefüllte Wärmflasche in deinen Backofen und versuche so, die Temperatur dort zu erhöhen. Eine dicke Wolldecke bringt zusätzlich Isolation. So kannst du dort zumindest tagsüber alle paar Stunden die Wärmflasche neu befüllen und für halbwegs konstante Temperaturen sorgen, die dem Sauerteig helfen. Wenn es dann nachts einmal etwas kühler wird, ist das nicht so schlimm.
Ist das ganze ein Gasofen? Dann solltest du überlegen, dein Brot später in einem gusseisernen Bräter zu backen, denn Gasöfen haben meist zuviel Hitze von unten.
Viel Erfolg und herzliche Grüße nach Irland.
Julia
Hi Dirk,
Vielen dank für die Antwort und den tip mit der Wärmflasche!
Heute ist mein Tag zum ansetzen und ausprobieren. :) ich werde berichten ob es funktioniert.
Der Ofen ist elektrisch, und einfach alt. Hier sind die koch/back Kombinationsgeräte Gewöhnungsbedürftig… keine umluft, die Hitze scheint von den Seiten auszugehen und es hat einen zweiten teil nur mit grillfunktion von oben.
Also, probiere ich nach 2 Jahren immer noch was wie in dem Ofen funktioniert…
Frohe Ostern!!
Lg aus dem sonnigen Irland,
Julia
Julia
Hallo Dirk, habe nun heute mein erstes Brot gebacken.
Kurz zum Thema Temperatur – habe es die Woche über in einer Wärmedecke eingewickelt. Das hat konstant 24/25 grad gehalten..
Der Sauerteig ist auch immer gut aufgegangen, hat schön gearbeitet und einen guten, leicht sauren Geruch entwickelt. Alles schien super zu laufen!
Leider ist mein gebackenes Ergebnis nicht ganz so schön geworden. Es hat eine schöne Farbe, krosse Kruste und riecht gut. Nachdem es abgekühlt war hab ich es angeschnitten und es ist klitschig, quasi zu fest, und schmeckt sehr sauer.
Woran kann das liegen?
Ich glaube es ist einfach nach dem kneten nicht richtig aufgegangen. Lag das an zu wenig Wasser? Ich habe nur so viel Wasser zugefügt wie nötig um noch kneten zu können.
Ich werde es die Tage wieder versuchen. Derzeit “züchte” ich mein ASG und werde wohl erst ein paar Runden auffrischen bevor ich mich wieder ans backen wage.
LG aus Irland, Julia
Dirk
Hallo Julia,
hast du denn deinem Brotteig in der Stockgare und in der Stückgare auch etwas Wärme gegönnt. Denn die wilden Hefen, die du gezüchtet hast, müssen sich ja auch da durchbeißen und brauchen etwas Wärme dazu. Dass der Sauerteig beim Ansetzen gut aufgegangen ist und gut gerochen hat ist ein gutes Zeichen. Wasser kann auch ein Grund sein – Brotteige sind immer deutlich feuchter, als man glauben mag. Über ein paar Auffrischrunden freut sich dein Anstellgut sicherlich. Ich bin mir ziemlich sicher, du bekommst den Bogen noch raus.
Weiter viel Erfolg und viele Grüße nach Irland!
Julia
Hallo Dirk,
Ich hab es tatsächlich in der ersten runde zum gehen in einer abgedeckten Schüssel wieder in der wärmedecke eingewickelt. Zweite runde auf dem blech dann auf meinem herd stehen gehabt. Da wird es bei laufendem Ofen warm genug um Geschirr vorzuheizen.
Ich werde jetzt alle 3 Tage auffrischen und nächste Woche wieder backen.
Liebe Grüße und schön gesund bleiben!
Julia
Horst
Hallo Dirk,
danke für die super ausführlichen Anleitungen!
Ich habe nun meine ersten Sauerteigbrote gebacken. Kruste und Geschmack super, das Anstellgut fühlt sich auch wohl.
Leider habe ich jedoch das Problem, dass meine Brote innen relativ trocken sind und die Konsistenz zu dicht ist. Wie bekomme ich das Brot denn innen lockerer bzw. was mache ich falsch? Ist evtl der Teig zu trocken, das heißt sollte der Teig beim kneten noch an den Händen kleben?
Danke und Lg!
Dirk
Hallo Horst,
das kann ich von hier aus schwer beurteilen. Wenn die Brote trocken sind, hast du entweder zu wenig Wasser genommen oder anschließend zu viel Mehl hinein geknetet. Auch weiß ich nicht, ob du reine Roggenbrote gemacht hast, oder ob es Mischbrote waren. Reine Roggenbrote sind immer kompakter, als Mischbrote, da sie weniger Gluten enthalten und dadurch weniger Teigstruktur aufbauen können.
Beim Brotteig ist es immer so, dass man versucht, möglichst viel Wasser hinein zu bekommen, damit das Brot anschließend schön feucht ist. Doch es ist immer ein Wechselspiel damit, dass es gleichzeitig fluffig werden soll. Wenn du eine fluffige und feuchte Krume haben möchtest, solltest du auf jeden Fall Mischbrote anstreben und versuchen, den Teig so feucht zu machen, dass du ihn gerade noch gut handhaben kannst.
Weiter viel Erfolg, Dirk
Silvia
Hallo lieber Dirk,
ersteinmal ein großes Kompliment für deinen tollen Blog. Er wird meine neue Brotbackbibel :)
Nun habe ich auch eine Frage und hoffe, sie wurde noch nicht gestellt:
Hab heute aus der Hälfte meines ersten Roggen-Sauerteigs ein Brot nach deiner Anleitung gebacken. Mein Sauerteig war super. Ist gestern nochmal richtig hoch gegangen, hat super geduftet etc. Jetzt war das Brot beim Kneten schon sehr kompakt und ist auch nicht groß aufgegangen. Und auch nach dem Backen ist es extrem kompakt und so gar nicht fluffig geworden.
Woran könnte das liegen?
Liebe Grüße
Silvia
Dirk
Hallo Silvia,
vielen Dank für das nette Feedback! Zu deiner Frage: Das lässt sich aus der Ferne schwer beantworten. Du beschreibst es so, als sei dein Sauerteig schön aktiv gewesen und hätte auch guten Trieb entwickelt und erst beim Brotteig traten die Probleme auf?
Dass der Teig beim Kneten sehr kompakt wird, ist normal. Dort wird die Luft hinausgeknetet und durch das Roggenmehl ist der Teig mehr klebrig, als elastisch.
Wieso das Brot dann in der Stockgare und in der Stückgare nicht gut aufgegangen ist, kann ich von hier kaum beurteilen. Vielleicht lag es an der Temperatur in deiner Küche oder an der Wassertemperatur.
Wenn das Brot beim Backen nicht aufgeht, deutet das auf eine Übergare hin – dann hätte das Brot aber vor dem Backen gut aufgehen sollen.
Vielleicht war dein Sauerteig aber auch einfach noch nicht so kräftig, das erste Brot ohne weitere Hefe zu stemmen.
Das sind wie gesagt alles nur Vermutungen. Wenn sich der Sauerteig vor dem ersten Brot gut angelassen hat, führe ihn einfach weiter und gehe bald zu den anderen Brotrezepten über. Die sind feiner abgestimmt in Bezug auf Wassertemperatur etc.
Weiter viel Erfolg und herzliche Grüße!
Ramona
Hallo Dirk,
Tolle Beschreibung und es hat wunderbar funktioniert das erste Brot.
Ich hatte Dinkelmehl benutzt, da Roggen ausverkauft war
Mein Brot war ziemlich trocken, woran kann es liegen?
Dirk
Hallo Ramona,
na, wenn ein Brot zu trocken wird liegt es an erster Linie daran, dass nicht genügend Wasser im Teig war (oder du hast es 2 Stunden lang gebacken, was ich nicht glaube). Die Wassermengen in den Rezepten sind immer nur Anhaltspunkte, da jedes Mehl etwas andere Fähigkeiten hat, Wasser aufzunehmen. Wechselst du dazu noch die Mehlsorte, musst du immer nach Augenmaß entscheiden, wieviel Wasser du brauchst. Ziel ist es, immer möglichst viel Wasser in einen Brotteig zu bekommen, ohne dabei eine matschige Krume zu bekommen. Das musst du nun einfach ausprobieren.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Sandra
Hallo. Mein Sauerteig Ansatz hat am 2. Tag geschimmelt. Ich hab extra darauf geachtet sauber zu arbeiten. Bin exakt so vorgegangen wie oben beschrieben. Ich kann es mir nicht erklären. Hab jetzt nochmal einen angesetzt. Mal sehn.
Lg
Dirk
Hallo Sandra,
das tut mir leid, aber so etwas kann immer passieren. Das könnte bedeuten, dass dein Mehl zu stark mit Schimmelsporen belastet ist und die sich schneller durchsetzen konnten, als die Essigsäurebakterien, die die Schimmelsporen abtöten. Ich würde an deiner Stelle das Mehl wechseln.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Sabrina
Dies ist die für mich weltbeste Erklärung zum Mythos Sauerteig. Tausend Dank!!!!!!!!!
Liebe Grüsse von Sabrina
Dirk
Oh, herzlichen Dank! Das freut mich sehr! Viel Spaß mit deinem Sauerteig!
Anika
Hallo
Ich möchte ein großes DANKE aussprechen …. seit Jahren nehm ich mir vor ein Sauerteigbrot zu backen, aber ich fand es immer kompliziert…. nun nach dem ich diesen Blog gelesen habe muss ich sagen …. warum bin ich nicht schon eher damit angefangen. Das erste Brot ist gebacken und das ASG im Kühlschrank. Freue mich auf die nächsten Brote. Danke und liebe Grüße.
PS: werde mich dann weiter durch den Blog lesen auf der Suche nach vorher unmöglichen Rezepten für mich
Dirk
Hallo Anika,
vielen Dank für das nette Feedback und weiter viel Spaß mit meinen Rezepten!
Michael
Hallo, vielen Dank für deinen detaillierten Blog, ich finde ihn klasse.
Ich habe jetzt versucht, einen Sauerteig anzusetzen. Aufgrund der aktuellen Situation blieb mit nur übrig, Roggen selber zu mahlen.
Ich habe 100g Wasser und 100g Mehl genommen. Die Konsistenz ist sehr dunkelbraun. Als ich es nach 12 Stunden durchgerührt habe, war es fest wie Beton….es hat sich beim rühren gelockert, jedoch fühlte ich mich eher wie ein Betonmischer. Ist das normal?
Bis jetzt hat sich auch so gut wie gar nichts getan, bei dem Teig hat sich aussen so eine Art feste Schicht gebildet.
Heute Mittag füge ich dann wieder wasser und Mehl hinzu.
Dirk
Hallo Michael,
danke für das nette Feedback. Mit so einem selbst gemahlenen Roggenmehl habe ich keine Erfahrung und kann dir keine Ratschläge geben. Vermutlich saugt es einfach mehr Wasser und braucht entsprechend mehr davon. Wenn es zu trocken ist, kann es auch nicht aufgehen und blubbern.
Michael
Klasse!
Dankeschön für die Antwort…hätte ich auch selber drauf kommen können
Ich bin jetzt auf 140g Wasser gegangen…habe erst 40g nachgeschärft, der Teig war ja nicht schlecht.
Und dann sofort mit 100g Mehl und 140g Wasser Tag 2 eingeläutet.
Die Konsistenz ist jetzt schön feucht, ein bisschen wie Haferschleim. Das dürfte passen oder?
Danke für deine Hilfe!
Dirk
Du musst mal schauen, wie sich der Teig entwickelt. Kann sein, dass du den Wasseranteil auch wieder herunterfahren musst, denn Sauerteig verflüssigt sich ohnehin ein bisschen, wenn er stabil arbeitet.
Haferschleim-Konsistenz ist eigentlich für den Anfang nach dem Auffrischen zu flüssig. Da ist es okay, wenn er etwas zäher ist. Er sollte dann im Laufe des Gärens etwas dünner werden. Wundere dich also nicht, wenn er gerade noch nicht im Glas aufsteigt. Dazu ist er vermutlich gerade zu feucht. Das sagt aber nichts über die Qualität dessen aus, was im Teig am Gären ist. Das kann trotzdem alles gut sein. Geruch und Aussehen entscheiden.
Herzliche Grüße!
Michael
Für deine Mühe habe ich Dir erstmal ein Paar Kaffee spendiert
Ich kann den Anteil ja bei der nächsten „Fütterung“ um 10 oder 20 Gramm senken…
Ich lasse ihn jetzt lieber 6 Tage gehen denke ich, am ersten Tag ist ja gar nichts passiert.
Britta
Hallo, die Beiträge zum Sauerteig sind derart gut erklärt, dass ich mich nun selbst an einen gewagt habe. Bin heute bei Tag 3 und der Ansatz sieht nach wie vor sehr gut aus!
Nun zu meiner Frage – da wir immer nur kleine Mengen Brot im Haus haben, möchte ich das Rezept für das erste selbstgebackene Sauerteigbrot in der kompletten Menge halbieren, so dass nur die Häfte der Zutaten von allem benötigt wird. Wie verhält es sich hier mit der Backzeit? Gibt es die Möglichkeit, mir als Brotbackneuling hier eine Zeitangabe zu machen, denn ich glaube ja nicht, dass dieselbe Zeit wie für das normal große Brot benötigt wird.
Vielen lieben Dank im Voraus für die Antwort, liebe Grüße Britta
Dirk
Hallo Britta,
danke für das nette Lob. Mit kleineren Broten habe ich wenig Erfahrung, kann dir aber folgdendes raten:
– die Gärzeiten bleiben sowohl bei halber, als auch bei doppelter Teigmenge gleich.
– ebenso verändert sich nicht das Anbacken mit dem Wasserdampf und dem Ablassen des Dampfes nach ca. 10-12 Minuten.
– angepasst wird nur die anschließende Zeit des Ausbackens.
Bei einem nur halb so großen Brot würde ich tippen, dass es nach 40-45 MInuten ausgebacken ist. Aber das ist nur eine Schätzung. Ausprobiert habe ich das nicht. Du siehst das aber gut an der Farbe. Wenn es von goldbraun zu dunkelbraun übergeht, ist es fertig.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Britta
Hallo Dirk, Danke Dir für die schnelle Antwort und die Tipps! Ich werde berichten…
Michael
Hallo Dirk,
Mein Sauerteig ist super gelungen glaube ich. Mein erstes Brot ist eigentlich auch nahezu perfekt, Kruste kross und Krume saftig.
Ein kleines Problemchen ist, das Brot schmeckt einfach ziemlich sauer….woran kann das liegen? Was muss ich anders machen?
Dirk
Hallo Michael,
dein Sauerteig enthält offenbar besonders viele Essigsäurebakterien. Das kann schon am Mehl liegen, mit dem du den Sauerteig angesetzt hast. Wenn ansonsten alles geklappt hat, wird sich das wahrscheinlich regulieren, sobald du auf ein Anstellgut umsteigst. Denn dann benutzt du immer nur eine geringe Menge deines jetztigen Sauerteigs, um einen neuen Sauerteig zu impfen. Versuche darauf zu achten, dass es beim Auffrischen des Anstellguts nicht kühler als ca. 25°C ist, denn das begünstigt das Wachstum der Säure produzierenden Kulturen. Beim Anstellgut regulierst du die Säure dann damit, welche Menge du davon in den neuen Sauerteig gibst. Bäckst du beispielsweise mein Bauernbrot aus Roggen und Dinkel mit 40g Anstellgut im Sauerteig und es ist dir zu sauer, reduzierst du die 40g einfach auf 30g. Das sollte schon helfen.
Viel Spaß mit dem Sauerteig!
Michael
Danke Dir!
Ich werde das weiter verfolgen!
Ines
Lieber Dirk,
Zu allererst vielen herzlichen Dank für den tollen, aufschlussreichen Blog und deine Geduld mit uns Lesern. Sehr sympathisch!!
Ich habe bislang sehr gute Erfahrungen mit dem Sauerteig und deiner Anleitung des ASG gemacht und freue mich sehr darüber!
Ich hätte auch schon ein vorläufiges Lieblingsrezept mit 100% Roggenmehl, bei dem ich gerne die Herangehensweise für mich optimieren würde.
Daher meine Frage an dich: ich brauche am Backtag 250 g Sauerteig, (und dann noch 350g Wasser, 500g Roggenmehl und Salz und Brotgewürz).
Also würde ich am Vortag mein ASG aus dem Kühlschrank nehmen, das ich mit 15g plus 50/50 hergestellt habe.
Dieses würde ich mit je 75g Wasser und Mehl vermischen. Diese Menge funktioniert ja auch wenn man das ASG herstellt. Du hast ja mal geschrieben, alles über 40/40 sollte funktionieren.
Am (darauffolgenden) Backtag würde ich von diesem ungewürzten Sauertag wieder meine 15g für ein neues ASG wegnehmen (und dieses mit 50/50 vermischen und weiterpflegen).
Der Rest im Glas müsste jetzt (ohne weiteres Abwiegen) 250g sein, denn es kann ja nicht schwerer werden, auch wenn es aufgeht.
Ich würde jetzt die 350g Wasser in das Glas füllen, einen Schraubverschluss nehmen und kräftig schütteln, um die ganze Soße mit dem 500g Mehl zu vermischen. Dann hätte ich keinen Müll.
Naja , ob ich so gut schütteln kann, dass dieser Sauerteig wirklich gut aus dem Glas rinnt, ist eine andere Frage. Ein Einmachglas mit der richtigen Größe hätte ich schon im Auge (mit mind. 1 l Fassungsvermögen)
Aber ich gebe zu es noch nicht probiert zu haben.
Alternativ, vielleicht noch besser, suche ich nach einer Rührschüssel, in der ich gleich dieselben Menge Sauerteig über Nacht ansetze, ohne am Backtag etwas umleeren zu müssen. Dann müsste ich am Backtag nur mehr die 15g fürs neue ASG herausnehmen und könnte gleich weiterarbeiten.
Es wird bei mir immer eine furchtbare Patzerei!
Warum ich gerne deine Meinung wüsste ist, dass laut Rezept das ASG eigentlich mit 125/125 Mehl und Wasser zu Sauerteig vermehrt werden sollte. Aber dann hätte ich eben mehr Müll und es wäre schwerer zu verschütteln.
Eine andere Frage wäre, wie du Dampf in deinen Ofen bringen würdest, wenn er keine Dampffunktion hat.
Und zuletzt nochmal danke für all die Tipps.
Liebe Grüße Ines
Dirk
Hallo Ines,
danke für die lobenden Worte.
Ich muss zugeben, dass ich einige Probleme hatte, deinen Ausführungen zu folgen. Ich denke, du machst es unnötig kompliziert.
Größter Fehler: Du willst offenbar dein gesamtes Anstellgut zu einem Sauerteig verarbeiten und davon wieder etwas abnehmen für das nächste Anstellgut. Davon rate ich ab. Warum, das habe ich ausführlich in meinen Artikeln beschrieben.
Wenn du 250g Sauerteig brauchst, dann mische 125g Roggenmehl und 125g Wasser und knete einen Teelöffel des aufgefrischten Anstellguts darunter. Lass diesen Sauerteig ca. 15-20 Stunden lang gären. Der Rest des ASG kommt in den Kühlschrank.
Mir ist auch nicht klar, wo bei dir die Unterscheidung zwischen Sasuerteig und Brotteig ist. Das ist nicht dasselbe.
Brotteig= Sauerteig + frische Zutaten. (In deinem Fall: Sauerteig + 500g Mehl + 250ml Wasser + Salz + Gewürze). Dies kannst du nicht in einem Glas schütteln. Das Mehl würde nur verklumpen. Du musst diesen Brotteig kneten.
Reine Roggenteige kleben sehr, müssen aber nicht viel geknetet werden, da sie auch kaum Teiggerüst aufbauen. Du solltest aber überlegen, ob du dieses 100% Roggenbrot nicht besser in einer Kastenform bäckst, denn vermutlich wird es auseinander laufen und nur wenig in die Höhe gehen.
Was das bedampfen angeht, lies bitte meinen Artikel Vom Anstellgut zum nächsten Brot Abschnitt: „Das Brot backen“.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Klaus
Guten Morgen Dirk,
vielen Dank für die wunderbare Anleitung, die auch einem Anfänger wie mir endlich die Scheu vor dem Mythos Sauerteig und Anstellgut genommen hat. Meine Roggen-Ansatz arbeitet jetzt seit zwei Tagen im warmen Heizungskeller vor sich hin und scheint sich dort sehr wohl zu fühlen :)
Zwei kurze Fragen: Verstehe ich es richtig, dass das Umrühren nach zwölf Stunden nur an Tag 2 passieren soll? Danach also jeweils immer 24 Stunden in Ruhe lassen, bevor mit Wasser und Mehl aufgefüllt wird?
Und 2.: spricht was dagegen, das erste Brot dann gleich als Mischbrot zu backen, z.B. mit frisch gemahlenem Dinkel-Vollkornmehl und Gewürzen? Oder fürs erste Brot lieber streng nach dem Rezept, das du vorschlägst?
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Klaus
Dirk
Hallo Klaus,
danke für das nette Feedback. Der Sauerteig sollte alle 12 Stunden umgerührt werden. An jedem Tag. Das dient dem Verteilen der Mikroorganismen im Teig.
Du kannst auch gleich ein Mischbrot mit Gewürzen backen. Der Anteil an frischem Roggenmehl sollte aber nicht unter 250g liegen. Für den Brotteig nur Dinkelmehl zugeben würde zu einem sehr sauren Brot führen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Klaus
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung, Dirk. Alle Unklarheiten beseitigt, perfekt. Bin schon so gespannt aufs erste Brot!
Holger
Servus Dirk,
heute habe ich das erste Sauerteigbrot ohne Mischung gebacken.
bzw. war das letzte mit wilder Hefe, welches auch lecker war.
Da der Teig noch jung ist, habe ich ihm 15 Gramm Hefe gegönnt.
Es schmeckt jetzt schon richtig gut und bin gespannt, wie er sich die nächsten Wochen entwickeln wird!
Da hast Du Dir den nächsten Kaffee verdient
Gruß aus dem Black Forest
Dirk
Hallo Holger!
Super, dass alles bislang geklappt hat und ich freue mich über den Kaffee!
Herzliche Grüße aus Berlin!
Martina
Hallo Dirk,
mit Deiner tollen Beschreibung hat das Ansetzen des Sauerteigs super geklappt. Ich backe mittlerweile seit fast 3 Monaten damit. Nun eine Zwischenfrage: Da ich berufstätig bin, schaffe ich es zeitlich nicht, dass ich Freitag in der Früh meinen Sauerteig 2 Stunden aus dem Kühlschrank nehme und im Anschluss auffrische, damit ich Samstag Brot backen kann. Schadet es dem Sauerteig, wenn ich ihn bereits Donnerstagabend aus dem Kühlschrank nehme und er dann ca. 8 Stunden warm wird, bevor ich ihn in der Früh dann füttere?
Beste Grüße
Dirk
Hallo Martina,
wenn das Anstellgut recht frisch ist, könnte das funktionieren. Es ist aber nicht optimal.
Alternativ könntest du dein Anstellgut auch Donnerstag Abend auffrischen. Also:
1-2 Stunden vorher aus dem Kühlschrank nehmen. Dann kurz vor dem Schlafengehen Auffrischen. Das ASG gärt über Nacht (es sollte nicht unter 20°C sein in der Wohnung, optimal ist alles zwischen 21° und 24° C).
Am Freitag morgen kann es erstmal in den Kühlschrank, während du arbeitest. Freitag Abend dann das ASG wieder rausholen und 1-2 Stunden lang Temperatur annehmen lassen. Dann wie beschrieben den Sauerteig ansetzen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Hesham Gahin
Guten Tag
Ich lebe in Ägypten und im Sommer habe wir dann schon Mal Temperaturen weit über 30 Grad.
Meine Frage ist, glaubst du, dass mit solchen Temperaturen Sauerteig Ansetzen noch möglich ist? Bisher hat es bei mir immer nicht geklappt, es stank ganz fürchterlich. Falls dir dazu was einfällt, würde ich mich über eine Antwort und Ideen sehr freuen. Liebe Grüße aus Kairo
Dirk
Hallo,
die Frage kann ich leider nur theoretisch beantworten, da ich keine praktischen Erfahrungen damit habe, Sauerteig in Ägypten zu züchten.
Ich weiß aber, dass am Fuße der Pyramiden bereits sehr alte Rückstände von Sauerteigbrot gefunden wurden, die aus der Zeit des Baus der Pyramiden stammen. Es ist also gut möglich, dass der Sauerteig in Ägytpten seinen Ursprung hat. Daher sollte es auch heute möglich sein, ihn dort zu züchten.
Nun kommt es darauf an, welches Mehl du in Ägypten zur Verfügung hast. Für einen Roggensauerteig könnte es tatsächlich zu warm sein, denn er gedeiht am besten, wenn sich die Essigsäurebakterien gut entwickeln können. Das tun sie am liebsten bei rund 24-26°C. Ein Weizensauerteig hingegen, wie beispielsweise die Lievito Madre, könnte besser gedeihen, weil bei ihr die Entwicklung der wilden Hefen im Vordergrund steht und die lieben die Wärme.
Ich würde es an deiner Stelle mit verschiedenen Mehlen ausprobieren. Es kommt nämlich immer darauf an, welche Bakterien bereits im Mehl vorhanden sind. Überwiegen im Mehl die schädlichen Bakterien, haben die guten Essigsäurebakterien bei großer Wärme einen schweren Stand gegen sie. Hast du hingegen ein Mehl, in dem weniger schädliche Bakterien vorhanden sind, kann der Sauerteig auch bei warmen Temperaturen gelingen. Das ist aber wirklich nur meine eigene Theroie, keine wissenschaftliche Beurteilung.
Ein letzter Punkt ist das Wasser. Ich glaube, das Leitungswasser in Ägypten ist stärker mit Chlor versetzt, als hier in Deutschland. Chlor hemmt aber die Vermehrung der Bakterien. Setze deinen Sauerteig daher lieber mit stillem Wasser aus der Wasserflasche an. Das sollte ihm ebenfalls helfen.
Herzliche Grüße nach Ägypten!
Matthias Lunburg
Hallo,
mein Anstellgut hat jetzt, nach ca. 4 Monaten eine ca. Daumengroße, dunkle Stelle entwickelt. Es muss in den letzten 5 Tagen passiert sein.
Sie ist nicht sehr stark entwickelt, aber hebt sich doch deutlich vom restlichen Inhalt des Glases ab. Der Geruch ist immernoch einwandfrei. Vom Prinzip kenne ich die Antwort schon. Aber noch hoffe ich, das es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt die Sache zu retten. Ist es sinnvoll das Anstellgut einfach zu erneuern? Ich würde es jetzt nicht verwenden und einfach beobachten was weiter passiert. Macht das Sinn?
Vielen Dank schonmal.
Gruß Matthias
Dirk
Hallo Matthias,
das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Wenn es sich um eine Verfärbung in ein dunkleres Braun handelt, muss das noch nichts schlimmes sein. Vielleicht hattest du dein ASG beim letzten Auffrischen nicht gut genug verrührt und an der Stelle befindet sich ein Mehlnest? In der Regel sagt man: So lange es keine „unnatürliche“ Verfärbung ins grüne, rote oder weiße ist und das Anstellgut nicht unangenehm riecht (abgesehen von dem normalen, leicht alkoholischen Geruch), ist keine Gefahr.
Frische doch dein Anstellgut auf, ohne etwas von der dunklen Stelle mitzunehmen. Tritt sie erneut auf, wäre ich vorsichtig. Aber noch glaube ich, dass alles okay ist – natürlich nur als Vermutung. Ich habe das ASG ja weder gesehen, noch gerochen.
Herzliche Grüße,
Dirk
Freno
Hallo Dirk, hi @ll !
Morgen soll mein Mini-Backofen kommen – und dann beginnt auch mein Weg zum glücklichen Eigenbrotler. Bis dahin lese ich mich mal eifrig durch Deine diesbezüglichen Artikel und die Kommentierungen. Aber eines möchte ich schon jetzt loswerden bzw weitergeben: einen Tipp, den ich vor ca. 30 Jahren in Wolfram Siebecks legendärer „ZEITschmecker“-Kolumne bekommen habe:
Frisches Roggenbrot sollte man vor dem Anschneiden mindestens 24 h, besser 48 h ablagern lassen ! Ich lasse die Brote sogar 3-5 Tage liegen. Das Brot liegt in der Tüte vom Bäcker im Brotkasten und sollte 1x täglich gewendet werden: die Feuchtigkeit des frischen Brotes sammelt sich an der Auflageseite, verdunstet durch das Wenden aber schnell wieder. Diese Feuchtigkeit stammt aus dem Teigkörper und ist beim Backen in den Blasen kondensiert. Während des Ruhens wird dieses Kondensat wieder weitgehend vom Teigkörper aufgesogen. Dazu muss aber die Kruste 100% intakt sein – jeder Riß, jede Bruchstelle lässt die Feuchtigkeit schnell entweichen.
Das so abgelagerte Brot hält nach dem Anschneiden deutlich länger – bis zu 10 Tagen kann ich als Single daran herumschnibbeln. Auch der Anschnitt trocknet nur wenig aus. Allerdings muß man auf Sauberkeit im Brotkasten und beim Umgang mit dem Brot sehr achten, gerade wenn es „bio“ ist und keine Anti-Schimmel-Chemie enthält. Es fängt sich sonst leicht eben diesen Schimmel ein !
Das erstmalige Anschneiden eines abgelagerten Roggenbrotes hat „boah-ey-Effekt“. Denn das Brot ist jetzt sehr elastisch, krümelt kaum, kann in sehr dünne Scheiben geschnitten werden. Es duftet weniger – aber schmeckt wesentlich kräftiger und aromatischer. Das Ablagern macht das Roggenbrot nicht nur länger haltbar, sondern auch besser !
Meine damalige Bäckersfrau von vor 30 Jahren gab Wolfram Siebeck vehement Recht und ich bekam sozusagen ein „Altbrot-Abo“ und 50% Rabatt, wenn sie gerade noch einen Laib meines Lieblingsbrots aus der „Kaninchenkiste“ gefischt bekam.
Aber auch das Gesicht eines recht erfolgreichen Großbäckers mit über 50 Filialen, dem ich dies vor 15 Jahren mal erzählte, werde ich nie vergessen: seine Augen wurden glasig, er grinste und schwieg vielsagend: „ich als Kunde“ dürfte sowas eigentlich gar nicht wissen … Bäckereibetriebswirtschaftlich gesehen.
Wirklich zuverlässig funzt dieses Ablagern des Brotes nur bei Broten mit wenigstens 80% Roggenanteil. Bei Mischbroten muss man‘s halt mal probieren – jedes Brot ist da ein bisschen anders. Je höher der Roggenanteil, je glatter die Kruste, um so länger kann das Brot ruhen, um so besser bekommt es dem Brot. Und bei Weißbroten bringt das Ablagern natürlich überhaupt nichts, ist kontraproduktiv.
Probiert es doch einfach mal aus !
Gruß
Freno
Dirk
Hallo Freno,
den Tipp mit dem Liegenlassen des Roggenbrots kenne ich auch. Dank des Internets ist dieser „Geheimtipp“ inzwischen weit verbreitet. Leider habe ich es nie geschafft, ein fertig gebackenes Roggenbrot erst einmal liegen zu lassen. Die Versuchung, es gleich zu kosten, war immer zu groß. Ich werde das bei Gelegenheit aber einmal ausprobieren.
Viel Spaß bei der Brotbäckerei!
Günter
Lieber Dirk,
leider bin ich schon am ersten Satz Deiner eigentlich so tollen Anleitung gescheitert.
Da Du eine 1l Flasche mit Deckel vorschlugst, hab ich mir eine Glasmilchflasche hergenommen. Mehl und Wasser konnte ich noch einfüllen. Aber das Mischen war ein Graus. Selbst mit einem langen Löffel brachte ich den Zement, der ja sofort entsteht nicht untereinander gemischt. Und die Wände sollen ja „sauber“ bleiben wegen evtl. Schimmel…
Kannst Du da Abhilfe schaffen?
Günter
Dirk
Lieber Günter,
das hast du missverstanden. Im Artikel ist niemals von einer Flasche die Rede, sondern von einem hohen Gefäß mit Deckel: „Um den ersten Sauerteig anzusetzen braucht ihr ein Gefäß, das besser hoch ist, als breit und das einen Deckel hat. Es sollte mindestens 1,5 Liter fassen. Der Deckel soll aber nur lose aufliegen, damit Luft entweichen kann. Ein Bügelglas ohne Dichtungsgummi ist ideal.“ Es geht also um ein großes Einmachglas, etwa wie dieses hier: Beispiel Einmachglas [jumpwd].
Herzliche Grüße!
Günter
Danke, lieber Dirk,
ich hab dann ein leeres Plastikgefäß für Cerealien hergenommen. Das Sauerteig-Mischbrot ist dank Deiner Anleitung perfekt geworden. Momentan bin ich am Zweiten.
Vielen Dank Dir
Günter
Dirk
Hallo Günter,
freut mich, dass es jetzt geklappt hat! Viel Freude beim Brotbacken!
Herzliche Grüße!
Marlene
hallo :) ich hab mein erstes Brot jetzt gebacken (es schmeckt super, vielen dank für die Anleitung!) und habe dann versucht ein anstellgut herzustellen.. da du Zimmertemperatur geschrieben hattest hab ich es einfach in der Küche stehen lassen anstatt es in den Ofen mit Licht zu stellen. Mittlerweile sind schon ca. 20h um und es ist ein bisschen gewachsen, aber das maximal um 1/5. soll ich das Glas jetzt trotzdem verschließen und in den Kühlschrank stellen oder noch weiter in der Wärme gären lassen? Ich hab gelesen, dass sich jetzt vielleicht zu viel Säure gebildet haben könnte falls es nicht warm genug war?
schönen Sonntag und danke!
Marlene
ah und mein roggenvollkornmehl mit dem ih den Sauerteig begonnen habe ist nun leer. für das Brotbacken habe ich den Sauerteig mit Weizenmehl 1050 gemischt. kann ich das anstellgut ab jetzt auch immer mit dem Weizenmehl füttern, damit mein anstellgut langsam mehr weizenansteil bekommt damit ich ein helleres Brot backen kann oder verträgt es sich nicht das Mehl zu mischen ?
Liebe Grüße
Marlene
Dirk
Hallo Marlene,
offenbar fehlt es deinem Anstellgut noch an Hefen. So lange es säuerlich riecht und es gesund aussieht, ist erst einmal nichts verloren. Stelle es in den Kühlschrank, denn das ASG enthält ja nur wenig Mehl und das ist irgendwann von den Mikroorganismen aufgebraucht.
Frische dein ASG am besten 3 Tage nacheinander nach der Anleitung auf, um es zu kräftigen. Du kannst es auch anfangs für 5-6 Stunden wieder in den Backofen stellen, um den Hefen auf die Sprünge zu helfen. Es sollte nur nicht die volle Gärzeit dort stehen, da das Roggen-ASG eben auch eine gute Säure entwickeln soll und das passiert eher bei normaler Zimmertemperatur. Vermutlich ist es auch gut, wenn du dir ein anderes Roggenmehl besorgst, da deines offenbar nicht so viele Hefen enthält. Das bereits angebrochene Roggenmehl kannst du dann einfach in den Broten verbacken.
Was das Mischen mit Weizenmehl beim Roggen-ASG betrifft, bin ich da kein Fan von, denn du weißt irgendwann nicht mehr, welche Zusammensetzung dein ASG hat. Funktionieren tut das, doch die möglichen Fehlerquellen, wenn das ASG einmal nicht mehr so will, werden immer zahlreicher. Daher würde ich das Roggen-ASG immer nur mit demselben Roggenmehl auffrischen (sobald du eines gefunden hast, das gut funktioniert). Du kannst mit einem Roggen-Anstellgut immer auch Mischbrote mit Weizenanteil backen. Ist dir das zu sauer, kannst du dein Roggen-ASG verzweigen und daraus sowohl ein Roggen-, als auch ein Weizenanstellgut züchten. Ich habe das in diesem Artikel beschrieben: Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen. Besser noch ist allerdings, einen reinen Weizensauerteig von Grund auf zu züchten, wie zum Beispiel hier beschrieben: Lievito Madre – Weizensauerteig, der Spaß macht!. Damit kannst du ebenfalls Mischbrote mit Roggenanteil backen, die dann weniger Säure enthalten.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Daniel
Hallo super Block.
Mein Brot wird immer sehr fest innen schmeckt aber. Was mache ich falsch?
Dirk
Hi Daniel,
das ist mit so wenigen Informationen schwer einzukreisen. Geht dein Anstellgut gut auf, sprich: Entwickelt es Blasen, wie auf dem Beitragsfoto hier? Wenn nein, dann fehlen ihm Hefen. Frische dann dein Anstellgut mehrfach auf, evtl, mit einem neuen Mehl.
Arbeitet das ASG gut, das Brot ist aber kompakt, kann das viele Ursachen haben: Zuviel Wasser, zu wenig Wasser, Übergare oder Untergare. Das sind die Regler, an denen du drehen musst. Schau auch mal in die Beschreibung möglicher Fehlerquellen in diesem Artikel: Vom Anstellgut zum nächsten Brot
Viel Erfolg und herzliche Grüße.
Sina
Hallo Dirk,
ich traue mich dank deiner tollen ausführlichen Beschreibung nun endlich an den Sauerteig. Vielen Dank hierfür. Aber natürlich läuft es nicht wie im Bilderbuch und ich habe eine Frage an dich:
Jetzt hab ich meinen Sauerteig schon 2x gefüttert, heute ist das 3. füttern dran, es bilden sich aber keinerlei Bläschen an der Oberfläche. Wenn ich umrühre, sieht er innen aber luftig aus und hat innen Luftbläschen, nur auf der Oberfläche halt nicht.
Muss ich schon aufgeben? Er steht im Technikraum, wo ca. 24 Grad sind (+\- 0,3 Grad).
Er riecht nach Essig, schimmelt NICHT. also theoretisch alles ok. Nur gibt es keine Bläschen Auf der Oberfläche.
Ich würde mich riesig freuen, wenn du mir helfen kannst.
Dirk
Hallo Sina,
keine Sorge, es läuft alles nach Plan. Blasen an der Oberfläche hast du nur bei einem sehr aktiven Sauerteig. Den kannst du nach 3 Tagen aber kaum erwarten und vielleicht auch nie. Das ist nicht schlimm. So lange der Sauerteig im Inneren Blasen ausbildet, fluffig wird und dabei auch noch nach Essig riecht, ist alles im grünen Bereich.
Weiter viel Erfolg und herzliche Grüße!
Freno
„Es ist vollbracht !“ Mein allererstes selbstgebackenes Roggenbrot verbreitet gerade einen herrlichen Duft in meiner Stube … ich habe je ½ Teelöffel Schabziger Klee und „7 Gewürze“ hineingeknetet … und während der ganzen Backzeit hab ich vor‘m Ofen gehockt wie früher vor der Glotze bei Bayern gegen Schalke ! Leider gibt es ausserplanmässige Risse va „untenrum“. Auch der Einschnitt oben war nicht tief genug und mit meinem Rundwirken bin ich gar nicht nicht zufrieden, aber das wird sicher noch – Anfängerfehler. Ausserdem habe ich auf den Backstein verzichtet. Das Brot ist trotzdem super gut aufgegangen, der Teig hat sein Volumen im Ofen ungefähr verdoppelt.
Die Teigführung war ein nervenzerfetzendes Abenteuer gewesen – der Sauerteig hatte nach der 3. Fütterung seine Aktivitäten so gut wie eingestellt gehabt ! Die Ursache: es hat einen kleinen Temperatursturz hier gegeben und aus den ursprünglichen 25° am Gärplätzchen waren nur noch 20° geworden – Kreiiiiiiiisch … ?! – Die Abhilfe hat 1 2l-Topf mit Wasser gebracht, der bis kurz vor‘m Kochen erhitzt worden ist. Der Sauerteig kam 3-4 Finger breit daneben, nebst 1 Thermometer. Man hat förmlich zugucken können, wie die Hefen „aufsprangen wie die Bassriesen der Iphigenien-Ouvertüre“ (Arno Schmidt) Den ganzen, verregneten Sonntag habe ich damit verbracht, die Temperatur zur regulieren, den Sauerteig zu drehen und nach Blubber und Blasen zu fahnden und zu schnüffeln … der Geruch ist angenehm sauer-apfelig geblieben.
Doch wie würde der rekonvaleszente Teig die Nacht ohne meinen Beistand überstehen … ? Glück gehabt: das vorm Schlafengehen nochmal aufgekochte Wasser hat die Temperatur am Teig grade so über 24° gehalten ! Nach der letzten Fütterung und bei 30° am Teig ging‘s dann heute morgen so heftig zur Sache im Teigglas, daß ich mich nach einigen Gewissensqualen tapfer zum Backen entschloß – ohne die derzeit nirgends erhältliche Hefe ! Aber es hat ja gefunzt.
Zum Kneten habe ich freiweg Roggenmehl und Sauerteig in die Rühschüssel gekippt – und damit meinen Handrührer geschrottet. Der Brotteig wird so dermassen zäh … es ist wohl sinnvoller, nur die Hälfte Mehl auf den Teig zu geben und dann peu à peu den Rest einzukneten. Auch das ist ein Anfängerfehler – das war ja auch der erste Teig überhaupt, den ich in meinem 55-jährigen Leben angerührt habe. Ich brauchte auch etwas mehr als 200 ml Wasser, so ca 250 ml rum. Aber auch das hat ja gefunzt und das erste Anstellgut steht auch schon in seinem Glas …
Zum Säubern der Küchenutensilien habe ich auch noch 1 Tipp parat: in die verklebte Rührschüssel kommt 1 Reinigungstablette für meine Gummikauleiste („Kuckident“) lauwarmes Wasser drauf und alle sonstigen teigverklebten Sachen rein … nach ca 1 h lässt sich alles locker abbürsten. Dieses Reinigungsmittel lässt Porzellan, Metall und Kunststoffe in Ruhe – aber greift alles organische so aggressiv an, daß auch der Sauerteig keine Chance hat. Auch total verkrustete Pfannen und Bräter, sogar verschmaddeltes Teegeschirr bekommt man so ganz leicht wieder sauber.
Und über meinen Siebeck-Tipp vom Ablagern-lassen ärgere ich mich heute wie blöd: hätte ich ihn nicht gepostet, könnte ich mein erstes Brot heute schon anschneiden ! ^^
Dirk
Hallo Freno,
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum gelungenen neuen Mitbewohner in deinem Kühlschrank und ein Applaus für deine Hingabe, den Sauerteig mit originellen Wärmemethoden wieder auf Spur zu bringen. Viele Leser sind an dieser Stelle hilflos und ich kann dann immer nur bedingt Hilfe leisten, da mir meine Sauerteige glücklicherweise immer gelungen sind. Nun kann ich bei Anfragen auf deine exzellente Technik mit dem heißen Wassertopf verweisen. Du hast bewiesen, dass du ein Gefühl für das hast, was da im Teig passiert: Er lebt, man muss ihn beobachten und ihm zuhören und erspüren, was er braucht. Toll gemacht!
Was die Fehler beim Rundwirken etc. betrifft, ist das überhaupt keine Schande. Es ist dein erstes Brot! Nicht umsonst ist Bäcker ein Lehrberuf und obwohl ich seit einigen Jahren bereits Brot backe, fühle ich mich maximal im ersten Lehrjahr. Mit jedem Brot lernt man etwas dazu. Also, hab Geduld, das wird schon.
Ich habe bei meinen ersten Broten auch an Küchenmaschine und Backofenfenster geklebt – es ist ja auch überaus spannend, was da passiert und wenn man seinen Sauerteig so liebevoll gepflegt hat, lässt man ihn auch bei der ersten Bewährungsprobe nicht alleine .
Das Handrührgerät ist für Brotteige nicht gemacht. Natürlich lässt sich alles auch von Hand kneten, doch gerade bei Roggenteigen macht das wenig Spaß, da sie so kleben. Oder man gibt mehr Weizenmehl beim Kneten hinein, dann haben die Brote aber nach dem Backen nicht so eine lecker-feuchte Krume. Es gibt no-knead Teigrezepte, die eignen sich aber mehr für Weizen- und Weizenmischbrote. Ich bin daher ein Fan der Küchenmaschine und wenn man sich eine kauft, dann am besten was Ordentliches. Das ist eine Anschaffung fürs Leben. Die Küchenmaschine meiner Mutter ist inzwischen mehr als 50 Jahre alt und verrichtet immer noch brav ihren Dienst.
Den Kukident-Tipp muss ich mir merken, der klingt genial!
Willst du das Brot im Ernst mehrere Tage liegen lassen? Mach das doch ein andermal und erfreu dich an deinem ersten, selbstgebackenen Sauerteigbrot!
Herzliche Grüße!
Freno
Hi Dirk !
Nein, ich hab es nicht lassen können, mein erstes Brot heute abend noch angeschnitten – und bestimmt 1/3 davon gemampft – ohne alles, mit Paprika-Hummus und meinem heissgeliebten Merlot aus den Pay d’Oc. Es ist das köstlichste Brot meines bisherigen Lebens – trotz seiner Unvollkommenheiten und seine Herstellung ist für mich gerade wegen dem, was Schiefzulaufen drohte, ein Bildungserlebnis! Den Hefen im Sauerteig in den letzten 5-6 Stunden vor dem Mischen des Brotteigs nochmal mit 30° ordentlich die Sporen gegeben zu haben, hat eine feinporige und lockere Krumme hervorgebracht – das werde ich mir merken. Ich sehe das als Einstieg in die ‚Geheimnisse‘ der Teigführung.
Ja – ich habe gelernt, den Sauerteig-Ansatz und das Anstellgut (das sich inzwischen verdoppelt hat und sehr blasig geworden ist) als Individuen (eigentlich sind es ja Kollektive) anzusehen – „anzunehmen“ – denen ich mich sehr ernsthaft liebevoll zuwende … das geschieht von ganz alleine. Es wundert mich inzwischen gar nicht mehr, daß es andere Blogger gibt, die ihr Anstellgut „Roswitha“ getauft haben und ich muß an eine Episode aus Anthony Bourdains „Geständnisse eines Küchenchefs“ denken: der Chefkoch eines Großrestaurants und seine Gehilfen puhlten ihren seit Tagen vermissten Bäcker aus einem klebrigen Sammelsurium aus jointresten, Pornoheften und Schnapsflaschen heraus, und dieser geniale Bäcker murmelte immer nur eines: „Gebt dem Luder was zu fressen – sonst stirbt es !“
Der erste Sauerteig, das erste Brot – sie eröffnen eine völlig neue Dimension des Lebens !
Ich gebe gerne zu: Brot selbst backen zu wollen – das ist auch bei mir der Corona-Krise geschuldet und dem Anstieg der Brotpreise in den letzten 5 Jahren. Aber jedes Übel hat eben auch sein Gutes ! Das Kilo Roggenbrot kostet mich jetzt nicht mehr 4 € oder mehr, sondern nur noch 2 € + Strom für’n Ofen … aber es ist vor allem: MEIN Brot geworden, daß ich gehegt, gepflegt und betüttelt habe, auch lecker gewürzt … Mein Leben ist heute reicher und schöner geworden, und dafür danke ich Dir, lieber Dirk !
Aber eine Küchenmaschine schaffe ich mir nicht mehr an – mit 55 wird man zurückhaltend mit Anschaffungen, die 50 Jahre halten könnten. Ich hab bei Rossmann n neuen Handmixer für 15 Steine gekauft und werde „achtsam“ mit ihm umgehen bei den nächsten Teigen … und ich freue mich jetzt schon drauf !
Erstmal will ich mich an das einfache Starter-Rezept halten, es mal „richtig ordentlich“ hinbekommen und auch in der Kastenform ausprobieren und dann wartet ein Ozean der Möglichkeiten, von dem ich jetzt gerade so eine Witterung aufgenommen, „Blut geleckt habe“ !
Ganz lieben Gruß
Freno
Susann
Hi Dirk,
Vielen Dank, dass du dir so viel Muehe gibst und sogar Kommentare beantwortest. Ich hab das Gefuehl, das ganze Internet durchsucht zu haben nach einer Antwort, aber kein Glueck. Also frag ich einfach dich:
Ich habe leider nur Type 815 Roggenmehl zur Verfuegung (recht hell). Mein Ansatz (mit dem schoenen Namen Helmut Gerhard Heinz) gerade in Tag 4 scheint aber gut zu arbeiten. Kann ich das helle Roggenmehl auch zum backen des oben beschriebenen Brotes verwenden oder brauche ich dann mehr oder weniger Wasser? Muss ich irgendwas anderes noch beachten?
Vielen Dank.
Mit ganz lieben Gruessen aus Schottland,
Susann
Dirk
Hi Susann,
mit dem 815er Mehl habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt, aber du kannst innerhalb der Mehlsorte problemlos verschiedene Typen verwenden. Einzig beim Wasser musst du wahrscheinlich etwas reduzieren, denn je geringer die Mehl-Type umso weniger Wasser kann das Mehl binden. Taste dich einfach mit der Wassermenge heran, bis du einen Brotteig hast, von dem du meinst, dass du ihn handhaben kannst (feuchtere Teige kannst du dann später angehen, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast).
Herzliche Grüße, auch an Helmut-Gerhard-Heinz!
Andreas
Hallo Dirk
danke für deine tolle Anleitung !!! mir ist damit doch glatt direkt ein Roggen-Sauerteig gelungen und es wurden 2 leckere Brote daraus. Ich habe für den Ansatz 6 1/2 Tage benötigt – nach 5 Tagen war noch nix an blasen zu sehen (da hab ich einfach mal im 12h takt weitergerührt und plötzlich ging er auf). Dann habe ich einen 100% Roggenbrot nur mit dem Sauerteig gemacht (den den allerdings 12h stehen lassen damit er gut aufging). Das zweite Brot am Folgetag wurde eine Dinkel-Roggen Mischung.
Ich habe auch ein Anstellgut gemacht, aber das ist Mislungen: Zuerst mal habe ich mehr als 17 Stunden gewartet und es dann in den Kühlschrank verfrachtet, wobei ich vergeblich auf eine „Delle“ gewartet habe („Kommt diese Wölbung zum Stillstand und fällt in der Mitte wieder zu einer Delle zusammen, ist das neue Anstellgut reif.“). Das Anstellgut hat sich dann für ca 5 Tage – mit schönen Bläschen – im Kühlschrank gehalten, Am 6ten tag produzierte es allerdings einen riesen Hohlraum auf halber Glashöhe. Da dachte ich dass ich nun schnellstens auffrischen sollte, aber es war schon zu spät: und das Anstellgut war komplett mit einer Schimmelschicht überzogen :-(
Da ich stets sehr sauber gearbeitet habe (keinerlei Teigreste am rand, die Utensilien immer direkt vorher gespült usw) würde ich gerne verstehen, wie es zu dem Verschimmeln kommen konnte
1. war meine Gärzeit zu lange, d.h. ein Anstellgut dass das hinter sich hat hält nur wenige tage durch?
2. ist die „Delle“ zwingend notwendig oder kann man einfach nach 15 h auch ohne beenden (unter der Voraussetzung dass das Anstellgut auf das doppelte Volumen aufgegangen ist)?
3. Aus der Angabe „bei Zimmertemperatur“ vergären lassen schliesse, ich dass es hier auf die Temperatur nicht so genau ankommt, oder doch? Wären die 24-28°C da zu viel, oder ginge das auch?
Danke und Gruß
Andreas
PS: ich lebe in einem Land, wo das Leitungswasser mit Chlor vesetzt ist. Das hat meine allerersten Versuche vor ein paar Jahren komplett fehlschlagen lassen, bis mir klar wurde, dass man das Chlor komplett verdunsten lassen muss, weil es ansonsten ja alle Bakterien abtötet – auch die eigentlich gewünschten. Vielleicht hilft das ja dem ein- oder anderen …
Dirk
Hallo Andreas,
danke für das nette Feedback, auch wenn es erst einmal nicht ganz geklappt hat.
Die Sache mit der Delle ist weniger wichtig, als du denkst. Wenn das Anstellgut aufgeht, erreicht es irgendwann einen Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht. Dann ist es aber noch nicht reif, sondern sollte noch ruhig ein paar Stunden stehen, damit sich auch die Säurebaktieren entwickeln können. Man sieht dann irgendwann, dass das ASG oben etwas weniger prall wirkt – das war mit der Delle gemeint. Wenn das aber nicht geschieht, kannst du es dennoch nach ca. 12 Stunden in den Kühlschrank stellen – sofern es denn gesund ist.
Denn das scheint der eigentlich Punkt hier zu sein. Ich nehme an, dass dein Sauerteig einfach noch nicht sein Gleichgewicht gefunden hatte. Wahrscheinlich hätte er noch mehrere „Fütterungen“ dazu gebraucht. Der entscheidende Punkt scheint mir aber das Wasser zu sein. Wie du richtig annimmst, ist gechlortes Wasser ganz schlecht für den Sauerteig. Ich weiß nicht, ob es ausreicht, das Wasser stehen zu lassen. Setze deinen Sauerteig besser mit Wasser ohne Kohlensäure aus der Flasche an. Du machst es ihm sonst unnötig schwer, sein Gleichgewicht zu finden.
Eine Zimmertemperatur von 24-28 Grad geht gut, wobei in diesem Bereich die Hefen aktiver sind. Das kann dazu führen, dass dein Sauerteig weniger Säure entwickelt und evtl. auch weniger stabil ist. Aber eigentlich ist das ein Temperaturbereich, in dem der Sauerteig prima gelingt.
Weiter viel Erfolg und herzliche Grüße!
Freno
Hallo Andreas !
Bezüglich der Schimmelbildung möchte ich anmerken, daß Schimmelsporen sich in jeder Wohnung trotz aller Reinlichkeit finden und insbesondere in der Küche und im Kühlschrank. Sie werden dort fast täglich von draussen mit den Lebensmitteleinkäufen eingeschleppt, häufig sogar bewußt etwa in Käsen wie Munster, Camembert oder Roquefort. Die Kühlschranktemperatur ficht den Schimmel auch nicht an. Das kann man schön beobachten, wenn man einen Camembert anschneidet, in den Kühlschrank zurücklegt und erst so nach 5-6 Tagen wieder hervorkramt. Die Schnittstelle ist dann häufig mit frischem Schimmel überzogen. Das macht überhaupt nichts, er kann bedenkenlos mitgegessen werden wie der übrige „Edelschimmel“ auch. Aber er kann natürlich seine Sporen im Kühlschrank verbreiten und die können auch ihren Weg in das Anstellgut finden. Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten. Schimmelsporen sind „ultravisibel“ – man sieht sie nicht. Auch eine blitzblank sauber erscheinende Fläche kann mit Schimmelsporen besetzt sein. Man kann das Verschimmeln durch hohe Hygienestandarts zwar minimieren, aber nicht vollständig vermeiden. Selbst in dem Labor eines Bakteriologen namens Flemming hatten sich Schimmelsporen in seine Bakterienkulturen eingeschlichen. Flemming bekam den Nobelpreis dafür, weil sich aus manchem Schimmel – lat.: penicilinum – lebensrettende Arzneimittel herstellen lassen. Man muß also nicht paranoid werden – „shit happens !“
Der mir am wahrscheinlichsten erscheinende Weg der Schimmelsporen ins Anstellgut scheint mir ein nicht fest verschlossenes Gefäss des Anstellgutes im Kühlschrank zu sein. Beim Ansetzen oder Auffrischen bei 24-28 (oder gar 30)° sind die Hefen und Milchsäure-Bakterien wohl in der Lage, einen mässigen Schimmelbefall „wegzufressen“. Bei den 4° im Kühlschrank jedoch fahren diese „guten“ Mikroorganismen herunter. Das ist auch erwünscht der Haltbarkeit wegen. Der Nachteil ist jedoch eine verminderte Wehrfähigkeit gegen „böse“ Mikroorganismen wie Schimmel. und der ist auch bei diesen Temperaturen noch hochaktiv – siehe oben !
Auf ein Neues !
Gruß
Freno
Freno
Hi Dirk, hi @ll !
Montag habe ich mein 3. Brot gebacken und es ist richtig gut geworden – in Schulnoten: 2(-). Das Minus rührt daher, daß ich mit meiner Methode, mit einem heissen Wassertopf ASG und Sauerteig auf die Sprünge zu helfen, wohl etwas über’s Ziel hinausgeschossen habe. Beide wurden am Abend mit dem Wassertopf auf 30° gebracht, dann wurde die Platte vom Pott ausgeschaltet. Am Morgen stellte sich das ASG prächtig dar, wie auf dem Foto ganz oben – und der Vorteig war ebenfalls enorm aufgegangen, zeigte Blasen an der Oberfläche. Den Brotteig habe ich von Hand geknetet – der Empfehlung eines Bekannten nach, den ich einige Tage zuvor getroffen hatte. „Handgeknetet schmeckt einfach besser!“ und ich muß diesem Bekannten Recht geben. Vielleicht ist es der Handschweiß, bei einigen auch das Schwarze unter den Fingernägeln, was einen „haut Gout“ vermittelt ? Ich knete mit rechts, links neben der Teigschüssel muss dann alles bereitstehen, was man braucht. Denn wenn man die Rechte aus dem Teig zieht, hängen ca 300g Teig dran, der am Ende langwierig abgeschabt werden muß … naja … Aber man entwickelt rasch ein Gefühl dafür, wann der Teig „genug hat“ vom Kneten … auf die Uhr hab ich nicht geguckt dabei … alles so Sächelchen …
Schon in der Stockgare ist dieser hyperaktive Teig dann überraschend aufgegangen, die Kugel ist zur Halbkugel geworden, war kurz davor, den Tellerrand zu überklettern und in der Stückgare auf dem Backblech ging es weiter auf. Hier habe ich wohl den Fehler begangen, mich an die 1 h Stückgare gehalten zu haben – das Brot hätte schon früher in den Ofen gehört. Dort ist es dann nämlich nur noch relativ wenig „aufgegangen“, eher noch in die Breite gewachsen. Das war wohl n bissl übergärig ?
Aber das Ergebnis war trotzdem wirklich gut: eine Krume wie aus dem Bilderbuch, eine wunderschöne Kruste … jetzt macht es richtig Spaß !
Diesmal habe ich das Brot 30 h vor dem Anschnitt ablagern lassen und auch das hat mich voll überzeugt: Das Brot ist leicht in dünne Scheiben zu schneiden, hält seine Feuchtigkeit, ist elastisch, krümelt und bröckelt nicht.
Einen Backstein habe ich immer noch nicht – aber einen Gärkorb will ich mir kaufen, aber nicht im Netz. Dieser Tage werde ich die Bioläden hier abradeln … solche Dinge muss man gesehen, in der Hand gehalten und daran geschnüffelt haben …
Brotbacken fetzt !
Peter
Lieber Dirk,
Danke für die super Beschreibung, so hab ich mich dann auch Mal dran getraut.
Erstes Brot dann auch gebacken wie beschrieben, allerdings habe ich aufgrund eines fehlenden pizza-steins einen Stahlbräter genommen und mit Backpapier ausgelegt.
Dafür müsste das Brot aber eher länglich geformt sein und brauchte — wie ich nun feststellen durfte — deutlich weniger Backzeit.
Jetzt bin ich stolzer Besitzer eines wohlriechenden Backsteins in Brotform :-)
Vielleicht wäre ein entsprechender Tipp hilfreich für nachfolgende Bäcker.
Ansonsten freue ich mich auf den neuen Versuch mit dem Anstellgut, diesmal pass ich besser auf.
Herzlichen Dank für die schöne Beschreibung!
Dirk
Lieber Peter,
vielen Dank für das nette Feedback. Schade, dass es mit dem Backen dann nicht geklappt hat. Dass das Brot allerdings bei selber Teigmenge nur aufgrund der anderen Form so hart bäckt ist ungewöhnlich. Vielleicht heizt dein Ofen auf höhere Temperaturen, als er anzeigt. Backöfen sind da leider sehr ungenau. Reduziere die Hitze beim Ausbacken etwas und hole das Brot entsprechend früher raus.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Jens
Hallo Dirk,
auch von mir erst einmal recht vielen Dank für diesen interessanten und lehrreichen Blog. Als Sauerteig-Anfänger fühle ich mich hier wirklich gut aufgehoben. Nach 5 Tagen hatte mein Roggensauerteig einen guten Geruch und blubberte auch schön vor sich hin. Dann bin ich gleich an das erste Brot-Rezept herangegangen (das mit 500g Sauerteigansatz). Ich habe 500g Roggenmehl 1150 verwendet. Nach einer 1,5 Stunden gehen lassen wollte ich den Teig dann rundwirken. Das ging aber nicht, da der Teig nicht dehnbar war. Er war von Bläschen durchzogen aber beim Anfassen und Ziehen lösten sich klebrige Stücke vom Teig ab. Hättest du hierzu eine Tip für mich? Ich hatte den Teig ziemlich intensiv mit den Händen geknetet. Ich befürchte, dass es zu lang und intensiv war.
Viele Grüße,
Jens
Dirk
Hallo Jens,
danke für dein nettes Lob. Du hast bei deinem Brot nichts falsch gemacht. Dass sich der Teig nicht dehnen ließ, liegt daran, dass es ein Roggenteig ist. Roggen bildet deutlich weniger Gluten aus, als Weizenmehl und wird daher auch nicht elastisch. Wichtig ist, dass dein Teig Blasen gebildet hat. Zum Formen des Brots musst du dann nur wenig Aufwand betreiben. Ein bisschen rundschleifen bzw. langwirken, wie es mit einem klebrigen Roggenteig eben geht. Da musst du nicht groß ziehen und dehnen. Zum Rundwirken einfach mit den flachen Händen am Teig hinabstreifen und ihn dabei etwas drehen, so dass er oben etwas Spannung aufbaut. Das genügt. Dann ab damit in den Gärkorb. Aus demselben Grund müssen reine Roggenteige auch nicht so viel geknetet werden, wie Mischteige oder Teige mit Weizenmehl. Aber ein überkneten gibt es meines Wissens da nicht. Nach ein paar Broten hast du das im Gefühl.
Weiter viel Erfolg und herzliche Grüße!
Jens
Hallo Dirk,
vielen Dank für Deine ermunternde Antwort. Ich habe mich daraufhin dann doch noch getraut das Brot zu backen. Und es ist auch tatsächlich recht gut gelungen. Sehr herzhaft! Beim nächsten mal bin ich gleich mutiger. Allerdings werde ich es jetzt erstmal mit Mischbroten probieren, da reiner Roggenteig für mich gerade noch sehr schwer zu verarbeiten ist. Immerhin wieder eine wertvolle Brotbackerfahrung mehr.
Viele Grüße
Jens
Nina
Hallo Dirk,
erstmal danke für den super Blog und die hilfreichen Anleitungen!
Ich habe den Sauerteig nach deinen Angaben 6 Tage „gezüchtet“ und heute das erste Brot (nach deiner Anleitung) gebacken. Leider ist das Brot innen sehr fest, die Kruste ist hart und fahl.
Der Teig ist eigentlich zuerst gut hoch gegangen, ohne sichtbare Bläschen außen. Beim Rundwirken ist er zusammengefallen, habe ich zu fest gedrückt? Zudem ist die harte Teighaut eingerissen, sodass das Rundwirken fast nicht möglich war. Kann es sein, dass der Teig zu trocken war? Ich habe nicht die gesamten 200g Wasser verwendet, weil ich ihn nicht zu nass machen wollte. Er war jedenfalls nicht mehr klebrig, ließ sich aber auch nicht so arg gut zusammenkneten (mache das per Hand, da ich keine Maschine habe). Vielleicht waren auch die insgesamt 2.5h Gehzeit zu kurz…
Ich übe weiter, würde mich aber über ein paar Tipps von dir freuen :)
Liebe Grüße
Dirk
Hallo Nina,
Danke für das nette Lob. Deine Beschreibung klingt nach zwei Fehlern im Bortteig:
1. Zu wenig Wasser. Brotteige müssen immer viel Wasser enthalten und kleben entsprechend.
2. Zu lange Gare. Das würde die fahle und harte Kruste erklären.
Versuche bei beiden Punkten nachzuregulieren, also mehr Wasser in den Teig kneten, auch wenn er dann klebrig wird und eine kürzere Gare.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Nina
Hallo Dirk,
suuper Tipps! Heute das zweite Brot mit dem zweiten Teil des Sauerteigs (abzüglich natürlich der Menge für das Anstellgut, das inzwischen im Kühlschrank ist) gebacken und was soll ich sagen – um Welten besser! Die Kruste ist wunderbar gebräunt und das Brot aufgegangen. Auf das Anschneiden später bin ich noch gespannt.
Geklebt hat der Teig sehr :D Dann klappt es beim nächsten Mal vielleicht sogar mit der Küchenmaschine.
Danke nochmal und einen schönen Abend!
Marlise Büchler
Hallo Dirk
Ich brüte meinen Sauerteigansatz im Ofen aus. Ich bin nun bei Tag 3
Leider habe ich die Türe ganz geschlossen für ca 2 Std und der Teig wurde 35 Grad warm.
Muss ich nun von Vorne beginnen? oder lässt sich das Gaze noch retten?
Danke für eine Antwort.
Dirk
Hallo Marlise,
aus der Ferne kann ich da kaum eine Diagnose stellen, doch bei nur zwei Stunden und bei rund 35 Grad dürfte eigentlich nichts passiert sein. Solche Temperaturen überleben Hefen und Sauerteigkulturen in der Regel gut. Mach einfach weiter, wenn dein Ansatz weiter säuerlich riecht, ein wenig blubbert und gesund aussieht ist alles in Ordnung.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Tom
Hallo und danke für den Artikel! Wenn ich 50g Roggenmehl (1150) und 50ml Wasser vermische, ist die Konsistenz sehr fest. Sollte der Teig nicht eher weich sein? Dafür bedarf es dann wesentlich mehr Wasser. Wie siehst du das? VG Tom
Dirk
Hallo Tom.
es ist nicht schlimm, wenn das ASG zunächst recht fest ist. Wenn du meinst, es ist zu trocken, kannst du auch ein paar Milliliter Wasser dazu geben. Doch denke daran, dass sich das ASG beim Gären weiter verflüssigt.
Herzliche Grüße!
Anja Kownatzki
Hallo Dirk,
nachdem mein erster Versuch Roggensauerteig kläglich gescheitert ist, bin ich auf deinen Blog gestoßen: vielen Dank für deine richtig gute und ausführliche Anleitung! Die vielen Erklärungen finde ich super und sehr hilfreich, um zu verstehen, was da eigentlich passiert und worauf man noch zusätzliche achten sollte (dass Roggensauerteig so steinhart wird, verrät einem ja sonst niemand!!).
Mir helfen auch die Kommentare und deine Antworten, um der ganzen Sache auf die Schliche zu kommen.
Ich bin jetzt an Tag 2 und habe zwei Sauerteige angesetzt: einen mit Roggenmehl aus dem Supermarkt und einem aus dem Biomarkt. Beide riechen gut, aber total unterschiedlich. Biomarkt: säuerlich-würzig, Supermarkt: nur säuerlich. Der Supermarktsauerteig hat auch schon Blasen gebildet, während der Biosauerteig noch ein bisschen verhalten ist -sehr spannend!
Ich freue mich schon wie es weitergeht und wie die ersten Brote werden.
Viele Grüße aus Berlin
Anja
PS: Kaffeekasse ist selbstredend berücksichtigt :)
Dirk
Hallo Anja,
vielen Dank für deinen netten Kommentar und für den virtuellen Kaffee! Das freut mich sehr! Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Freude beim Brotbacken. Herzliche Grüße!
Svea Dannenberg
Lieber Dirk,
Danke für die tollen Rezepte!
Ich habe jetzt schon mein zweites Sauerteigbrot gebacken und der Sauerteig ist super gelungen. Allerdings ist das Brot recht fest und kompakt, hast du einen Tipp wie das Brot etwas leichter und luftiger wird?
Liebe Grüße,
Svea
Dirk
Hallo Svea,
toll, dass alles geklappt hat! Dass das Brot kompakt ist, kann an vielen Faktoren liegen. Zum einen ist der Sauerteig noch jung und hat noch nicht so viel Backtrieb. Auch kannst du vermutlich den Wasseranteil noch erhöhen. Da muss man sich am Anfang heranprischen. Und schließlich kommt es noch darauf an, welches Mehl du verwendet hast. Ein reines Roggenmehl-Brot ist immer kompakter, als ein Mischbrot mit Weizen- oder Dinkelmehlanteil. Probiere einfach ein paar Rezepte aus, bis du ein Brot findest, das die gefällt.
Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Sarah
Mein allererstes Brot war auch sehr kompakt und die Hälfte habe ich letztendlich weggeworfen weil niemand ausser mir es essen wollte.
Die zweite Runde aus dem Anstellgut habe ich statt mit Roggenmehl nun mit Weizenmehl gebacken und es ist super aufgegangen und wirklich gelungen. Aussen knusprig, innen saftig. Hätte nur mehr Salz vertragen können…
Dirk
Hallo Sarah,
danke für das Feedback. Es stimmt, dass das Brot besser gelingt, wenn Weizenmehl im Spiel ist, da Weizen viel besser ein Teiggerüst ausbilden kann, als Roggen. So wird das Brot automatisch luftiger. Herzliche Grüße!
Silvie
Hallo Dirk,
vielen Dank erstmal für die super Anleitung für den Sauerteig. Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal experimentiert aber dann zuwenig Zeit und zuwenige Brotesser, so dass ich mein „Projekt“ erstmal wieder auf Eis gelegt habe.
Jetzt hab ich mich – auch dank deiner guten Beschreibung mal wieder daran gewagt. Jetzt heute ist Tag4 und der Sauerteig ist mir fast aus dem Gefäss (eigentlich gross genug mit 2l) gequollen. Ich habe in Ermangelungen eines grösseren Gefässes den Teig in zwei Teile geteilt, und er geht fleissig weiter, so dass er jetzt schon wieder fast bis oben am leicht aufgelegten Deckel anstösst.
Eigentlich müsste ich ja jetzt morgen nochmal 100/100 zufügen. Entweder mach ich mich auf die Suche nach einem ganz grossen Gefäss, kippe beides wieder zusammen, oder füge bei jedem 50/50 zu, oder kann ich wenn er so gut geht schon morgen mit dem Brot backen anfangen?!
Übrigens hatte ich – nachdem ich nicht so gut mit wegschmeissen von Lebensmitteln bin, bei meiner letzten Brotbackphase, das nicht mehr benötigte Anstellgut etwas mit Wasser verdünnt und in der Pfanne wie Pfannkuchen ausgebacken. In den noch nicht ganz festen Teig, schwarzen Sesam und etwas Chillipulver und dann mit einem Klecks Frischkäse serviert. Hat mir sehr gut geschmeckt!
Dirk
Hallo Silvie,
danke für deinen netten Kommentar. Dein Sauerteigansatz ist scheinbar besonders triebstark, enthält also viele wilde Hefen. Das ist ja schon mal gut und wenn er auch gut riecht, kannst du auf jeden Fall mal versuchen, mit einem Teil davon etwas zu backen. Es wird noch nicht sehr säuerlich sein, denn neben den Hefen müssen sich ja auch die Sauerteigkulturen entwickeln, die dem Teig Geschmack und Haltbarkeit geben. Vielleicht steht dein Teig etwas zu warm. Stelle ihn nun an einen Ort mit ca. 21/22°C, da lässt die Aktivität der Hefen nach und die Sauerteigkulturen können sich besser entwickeln.
Die Pfannkuchenidee hatte ich auch schon, verwende sie aber hauptsächlich bei der Lievito Madre. Das Roggenanstellgut ist über die Jahre zu kräftig-säuerlich geworden, um daraus pur, nur mit Wasser verdünnt, leckere Pfannkuchen backen zu können. Aber vielleicht wenn man es mit frischem Mehl vermischt und mit Wasser bzw. Milch verdünnt, klappt es. Das werde ich bei Gelegenheit einmal ausprobieren. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Jürgen
Hallo Dirk.
Ich möchte mich zum ersten Mal mit meinem 6 Jahre alten ASG an einem 3-Stufen-Sauerteig versuchen. Das Problem sind die einzuhaltenden Zeiten. Meine erste Frage geht auch in diese Richtung. Ist es möglich, diesen fertig geführten ST für 1 bis 1,5 Tage im Kühlschrank zu parken, ihn danach für Beispielsweise 2 Stunden aufzuwärmen, um ihn anschließend zu verarbeiten?
Die 2.Frage bezieht sich auf die Temperaturen, ganz egal, um welche Führung es sich handelt, damit wird ja wohl nicht die Umgebungstemperatur gemeint sein, sondern die IM ST. Klar, man könnte eine Temperatursonde reinstecken oder reicht es, die Temp. von der Umgebungstemp. abzuleiten? Früher hatte ich den ST in einem Edelstahltopf. Da wusste ich, die ST-Temp. liegt 2° über der in der Box. Seit einigen Wochen gärt er in einem Weckglas. Im Glas sind es sage und schreibe 7° kühler als außerhalb. Wie gehst du mit der ST-Frage um?
Viele Grüße, Jürgen
Dirk
Hallo Jürgen,
die verschiedenen Stufen dienen ja dazu, einerseits Hefen zum richtigen Zeitpunkt zu optimaler Entfaltung zu verhelfen, andererseits den Sauerteigkulturen, die bei anderen Temperaturen gut gedeihen, als die Hefen. Das geht zwar auch mit einer 1-Stufen Führung, doch die 3-Stufen Führung optimiert das ganze natürlich.
Ich backe jedoch bislang immer nur mit einer 1-Stufen Führung und kann dir bei der 3-Stufen Führung leider nicht weiterhelfen. Schau doch mal in Pöts Sauerteigforum, wenn ich mich recht erinnere, gibt es da auch Anleitungen zu 3-stufiger Führung.
Hier, für meinen Hausgebrauch, möchte ich das gar nicht so wissenschaftlich betreiben, von daher schaue ich nur darauf, welche Temperatur in der Küche herrscht und weiß, wie warm mein Backofen bei eingeschaltetem Licht ist. Für manche Rezepte achte ich noch auf die Temperatur des Wassers, aber wie gesagt mache ich das alles nur Pi mal Daumen, wie Menschen es früher auch getan haben. Die exakten Stufenführungen haben sich erst mit dem professionellen Bäckerhandwerk entwickelt, denn ein Bäcker muss sich darauf verlassen können, dass sein Brot gelingt. Ansonsten sind gleich mehrere Kilo Mehl futsch und die Kunden vergrault. Zu Hause gelingt das Brot mal mehr und mal weniger gut, auch ohne dass ich mich stoisch an Stufenführungen halte. Ich wünsche dir aber viel Erfolg bei deinen Experimenten. Herzliche Grüße!
Waltraud Veith
Hallo Dirk
Ich habe gerade mit dem Brotbacken angefangen und mich durch ich weiß nicht wieviele Blogs gelesen, aber eine Frage habe ich immer noch: (Dein Blog spricht mich sehr an).
Ich bin gestern (Mittwoch) mit der Herstellung eines Sauerteigs fertig geworden. Jetzt steht er im Kühlschrank, da ich erst am Samstag backe.
Verstehe ich das richtig, dass ich eine kleine Menge dieses Glasinhalts + Wasser + Mehl wieder über 18-24 h aktivieren muss und nicht den ganzen Glasinhalt einfach bei Zimmertemperatur erwärmt verwenden kann?. Backtag wie gesagt übermorgen Samstag und Teig steht seit Mittwoch im Kühlschrank.
MFG
Waltraud
Dirk
Hallo Waltraut,
den Sauerteig, den du nun im Kühlschrank hast, kannst du zu Brotteig verarbeiten und backen. Er sollte für ca. 2 Brote reichen. Achte darauf, ihn erst 2 Stunden lang Zimmertemperatur annehmen zu lassen. Irgendwann aber ist der Sauerteig aufgebraucht und dann müsstest du wieder von vorne anfangen. Das wäre ja blöd. Um das zu umgehen, nimmst du am Samstag 15g Sauerteig ab frischst ihn und nach meiner Anleitung Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen in einem kleinen Glas zu einem Anstellgut auf. Das hast du dann immer im Kühlschrank und führst es weiter, ganz egal, ob du gerade Brot backen möchtest, oder nicht. Mit einem Löffel von dem Anstellgut (Menge je nach Rezept) kannst du dir dann über Nacht einen neuen Sauerteig machen, der dann wieder zu einem Brotteig verarbeitet werden kann. Ich wünsche dir viel Erfolg beim ersten Brot! Keine Sorge, wenn der Teig beim Kneten zu weich und klebrig wirkt, das gehört so beim Brotbacken und wird nach dem ersten ‚Gehen‘ (Stockgare) besser.
Herzliche Grüße
Gregor
Hallo Dirk, hallo zusammen,
vielen Dank für die super Anleitung. Endlich mal eine nachvollziehbare, verständliche und logisch aufgebaute Anleitung zum Sauerteigansatz. An Deine Anleitung habe ich mich strikt gehalten und damit hat’s auf Anhieb geklappt. Für das Ansetzen des Sauerteiges und zum Temperieren des Teigs benutze ich eine Styropor-Box mit Terrarien-Heizung und Temperaturregelung. In diesem „Inkubator“ kann ich die Temperatur über einen längeren Zeitraum relativ konstant halten. Deinem Rat mit dem Anstellgut und dem Auffrischen des Anstellgutes bin ich auch gefolgt und habe seit einigen Wochen immer ein Glas Anstellgut im Kühlschrank. Das frische ich wöchentlich auf. Damit backe ich auch mein Vollkornmischbrot.
Tag 1: Anstellgut mit 350g Weizenvollkornmahl und 350g Roggenvollkornmehl und 750g Wasser mischen. Danach geht es für 12 bis 18 Sunden bei 26 Grad in den Inkubator.
Tag 2: Zugabe von 250g Weizenvollkornmehl, 250 g Roggenvollkornmehl und 500g Wasser. In dem Wasser löse ich einen Esslöffel Salz und einen Esslöffel Rübensirup. Den fertigen Teig fülle ich in eine sauerteiggeeignete, gefettete Kastenform und lasse es nochmals für 3-4 Sunden im Inkubator bei 26 Grad gehen. Backen: Ober-Unterhitze 15 min bei 250 Grad mit Dampf und danach 90 min bei 180 Grad.
Dabei treten gelegentlich 2 Dinge auf. Manchmal löst sich die obere Rinde und zwischen eigentlichem Brot und Rinde entsteht ein bis zu 1cm großer Luftspalt. Das beeinträchtigt nicht den Geschmack, aber es sieht nicht gut aus und die Scheiben zerfallen. Das zweite Sache betrifft den Geschmack, mitunter schmeckt das Brot etwas zu sauer. Wenn jemand eine Idee hat, woran das liegen könnte wäre ich für einen Tipp sehr dankbar.
Also, fröhliches Backen und Grüße Gregor
PS. Kaffee ist gebongt
Dirk
Hallo Gregor,
Vielen Dank für den netten und informativen Kommentar und für den virtuellen Kaffee! Was das Aufreißen deines Brots angeht, schau doch mal hier bei Plötzblog nach den möglichen Ursachen (ich wollte das jetzt nicht alles abschreiben). Auch kommt mir deine Stückgare von 3-4 Stunden bei 26 Grad arg lang vor. Schau doch beim nächsten Mal, wann das Brot seine maximale Ausdehnung erreicht hat und backe es dann. Beim nächsten Mal, bleibe 10 Minuten unter dieser Zeit.
Die Säure liegt vermutlich am Anstellgut – wenn dein Anstellgut viele Säurekulturen hat, solltest du beim Grundsauer weniger Anstellgut verwenden (du machst dazu keine Angabe hier). Auch die durchgehenden 26 Grad beim Grundsauer sind nicht ideal. Besser wäre es, den Grundsauer mit ca. 50 Grad warmem Wasser anzusetzen und dann auf Zimmertemperatur fallend gären zu lassen oder (so machen es die Profis) den Grundsauer dann nur für die letzten 3 Stunden in deinen Inkubator zu geben.
Ich wünsche dir weiter viel Freude beim Brotbacken. Herzliche Grüße!
Gregor
Hallo Dirk, hallo zusammen
vielen Dank für Deine ausführliche und hilfreiche Antwort. Mein Anstellgut frische ich vor dem Backen auf. Es besteht aus 20g altem Anstellgut, 60g Mehl und 60g Wasser, das verwende ich dann komplett für den Sauerteig. Beim nächsten Mal werde ich weniger benutzen die Deine Temperaturführung versuchen. Dann werde ich berichten.
Ich habe noch einmal Sauerteig genau nach Deinem Rezept hergestellt und ein Brot nach Deiner Anleitung gebacken. (die Hefe habe ich durch einen Esslöffel Rübensirup ersetzt) Für diesen Sauerteig habe ich Bio-Roggen und Bio-Weizen selbst gemahlen. Das Brot ist vom Geschmack her wunderbar geworden, vielleicht ein ganz klein wenig zu trocken. Die Backzeit, Ober-Unterhitze betrug 240 Grad/10min mit Dampf und 190 Grad/55min.
Wie auch immer… Deine Anleitung ist wirklich die Beste, die man im Netz findet, nochmals vielen Dank dafür. Und noch was… Euer Boxer ist toll, ich hatte auch mal einen Boxer, das sind wirklich tolle Hunde.
Schöne Woche und Grüße
Gregor
Dirk
Hallo Gregor,
wenn du bislang immer das komplette ASG im Brot verbacken hast, erklärt sich die Säure im Brot. Ich verwende bei meinen Broten zum Ansetzen des Sauerteigs nur zwischen 15g und 40g ASG, und bei den 40g reicht es mir schon mit der Säure. Daher ist es sicher sinnvoll, du verwendest weniger, wenn dir dein Brot zu sauer ist.
Danke für das nette Lob. Der „Boxer“ ist jedoch ein „Bonsai-Boxer“, eine Miniaturausgabe mit 8,5 kg – es ist ein Boston Terrier. Ich bin selbst mit einem Boxer aufgewachsen, wollte auch immer wieder einen Boxer haben, doch Boxer sind keine gute Wahl, wenn man mitten in Berlin lebt. Die haben nunmal Power und brauchen viel Auslauf. So bin ich beim Boston Terrier gelandet und bin ganz verliebt in diese tolle Rasse. Boston Terrier sind in Deutschland noch nicht so weit verbreitet, dabei sind es wirklich ideal Stadthunde: Bellen nicht, können draußen total verrückt sein, lassen es aber zu Hause (oder im Büro) auch mal ruhig angehen. Wirklich prima Begleiter und sehr anhänglich.
Beste Grüße, Dirk
Michaela
Hallo Dirk,
ich züchte meinen Sauerteig nun schon seit März und backe damit mein Brot. Nur merke ich, dass das Anstellgut die letzten Male nach dem füttern immer schlechter aufgegangen ist und als ich gestern wieder einen Brotansatz machen wollt, ist er gar nicht mehr aufgegangen, es war eine zähflüssige Masse ohne jegliche Blasenbildung. Woran kann das liegen, zu warm? Ich stelle ihn zum aufgehen immer ins Bad in die Nähe des Handtuchtrockners, da hat es relativ konstant warme Temperaturen. Manchmal habe ich ihn auch länger als eine Woche nicht gefüttert, kann es daran liegen?
Dirk
Hallo Michaela,
ohje, das klingt nicht gut, wenn der Teig gar nicht mehr aufgeht. Gerade bei Wärme müsste er schneller aufgehen, denn die Hefen lieben Wärme. Es klingt so, als wären die Hefen verloren gegangen. Das kann auch daran liegen, dass das verwendete Mehl nicht genügend wilde Hefen enthält. Versuche noch eine Auffrischung mit einem anderen Mehl und gebe zusätzlich 1/4 TL Honig zu. Lass es lieber an einem Ort stehen, der maximal 24 Grad hat und schau, ob sich das ASG damit noch einmal erholt, Eine andere Frage ist, ob die Säurekulturen noch ausreichend vorhanden sind, denn die wiederum mögen die Wärme nicht so sehr (machen aber mehr durch säuerlichen Geruch auf sich aufmerksam, weniger durch Blasenbildung.) Ich hoffe, du bekommst es noch einmal in Gang. Ansonsten musst du noch einmal einen neuen Ansatz machen. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Isabel
Hallo Dirk! Vielen, vielen Dank für den tollen Blog! Schon das Lesen macht so viel Spaß! Und der ging dann mit dem Sauerteig-Herstellen weiter! :-)
Nun habe ich aber doch zwei Fragen:
1. Roggensauerteig: Ich habe nach deiner Anleitung den ersten Sauerteig gemacht und auch ein super gelungenes Brot gebacken. Ich habe sogar keine normale Hefe hinzugefügt und es ist prima aufgegangen und schmeckt. Nun habe ich aus dem Rest Sauerteig den Anteil für das Anstellgut genommen. Dieses hat sich auch entwickelt, aber irgendwie nicht so intensiv wie erwartet. Es gibt kleine Luftbläschen auf der Oberfläche und an der Seite. Es ist aber nicht sehr stark in die Höhe gegangen und hat sich eigentlich auch nicht gewölbt. Passt das trotzdem? Soll es jetzt in den Kühlschrank? Oder lieber noch in der Wärme warten?
2. Anschlussfrage Roggensauerteig: Kann ich mit dem Rest Sauerteig, der nach 1. Backen und Entnahme Anstellgut übrig ist einfach drei Tage weiter machen, d. h. füttern, und dann einfach ein zweites Brot backen, um den Rest zu verbrauchen? Dann müsste ich das nicht wegschmeißen…
3. Lievieto Madre: Hat sich zunächst gut entwickelt, nach drei Tagen aber eher langsamer geworden als stärker. Sie lebt noch, verdoppelt sich aber nicht. Ich habe jetzt schon 48 Stunden gewartet. Soll ich eher neu füttern oder länger abwarten, damit sie sich verdoppelt? Auch hier sind Lebenszeichen deutlich erkennbar, Geruch und Aussehen im Prinzip gut.
Entschuldige, dass ich so viele Fragen stelle. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir Tipps geben könntest. Ich habe sonst niemanden weit und breit, den ich fragen könnte.
DANKE!!
Liebe Grüße
Dirk
Hallo Isabel,
danke für das nette Lob! Kurz zu deinen Fragen:
1. Du schreibst nicht, wie lange dein ASG gestanden hat. Es kann anfangs 12-15 Stunden brauchen, bis es sich voll entwickelt hat. Auch kann es hilfreich sein, wenn es die ersten 5-6 Stunden warm steht, so bei 26-28 Grad. Tut sich dennoch nur wenig, kann das am Mehl liegen, denn du verlässt dich ja beim Sauerteig auf die natürlich im Mehl vorkommenden Organismen. Frische dein ASG an 2 oder 3 aufeinander folgenden Tagen auf, verwende evtl. ein anderes Mehl und bleibt es triebschwach, gib einmal eine Messerspitze Honig mit dazu. Manchmal reicht das, um den Hefen im ASG auf die Sprünge zu helfen.
2. Deinen restlichen Sauerteig kannst du für 3 Tage in den Kühlschrank stellen. Es sollten noch ungefähr 500g sein, oder? Ist es weniger, kannst du auch noch mal ein oder zwei Tage weiter füttern. Vielleicht bekommst du auch dabei eine triebkräftigere Variante, mit der du weiter dein ASG führst.
3, Hast du 48 Stunden ohne Fütterung gewartet? Dann ist es klar, dass nicht viel geht, denn die LM braucht spätestens nach 12 Stunden neues Futter. Eher früher. Bei der LM immer darauf achten, dass sie nicht hungert und ist sie einmal stabil, dann immer bei 26-28 Grad auffrischen und nach ca. 6 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Viel Erfolg mit deinen Sauerteigen. Es braucht ein bisschen Zeit, bis man Erfahrung gesammelt hat und ein Gefühl dafür bekommt, wann sie was brauchen. Herzliche Grüße!
Melanie
Hallo Dirk!
Vielen Dank für die verständliche Anleitung!
Leider habe ich meinen Teig vorm Schlafengehen angesetzt. Wie schnell muss ich mit der Verarbeitung sein? Kann ich ihn auch nach 5 Tagen + 12 Stunden verarbeiten oder sollte ich ihn lieber ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen, bevor ich ihn verbacke?
Viele Grüße!
Dirk
Hallo Melanie,
es kommt immer darauf an, wie aktiv dein Sauerteig ist, danach richtet sich, wann er wieder Hunger hat. Aber keine Sorge, in 12 Stunden stirbt dein Sauerteig nicht, er verliert vielleicht nur etwas Kraft. Wenn du sichergehen willst, stelle ihn einfach in den Kühlschrank und lasse ihn vor der Verarbeitung 2 Stunden Zimmertemperatur annehmen. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Edelgard
Hallo Dirk,
mein angesetzter Sauerteig, bin am dritten Tag, hat morgens eine Schicht die aussieht als wenn Mehl darüber gestäubt wäre? Was tut sich da? Er duftet wie von Ihnen beschrieben und wächst perfekt.
Freue mich über eine Antwort.
Herzlichst
Edelgard
Dirk
Hallo Edelgard,
aus der Ferne mag ich da keine Prognose abgeben, denn von Kahmhefe (ungefährlich) bis zu Schimmel (gefährlich) kann das alles sein. Zumal es an Tag 3 noch ein sehr junger Sauerteig ist. Fahre mit dem Ansatz fort und beurteile ihn einmal am Tag (nicht öfter, denn dann kannst du weniger gut einen Unterschied zum Vortag ausmachen). Entsorge, wenn möglich, den Deckel des Gefäßes und nimm einen neuen, um Eintragungen mit Kahmhefe auszuschließen oder zu reduzieren. Riecht der Sauerteig weiterhin gut, verfärbt sich nicht ungut und bildet sich kein deutlich erkennbarer Schimmelpelz, fahre fort. Treten die beschriebenen Veränderungen auf, entsorge den Sauerteig und fange noch einmal mit gut gesäuberten Utensilien an.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, was beim ersten Ansatz an Geruch, Farbe und Konsistenz passiert. Nicht jede Veränderung ist schädlich. Wenn du aber ein ungutes Gefühl hast, setze lieber einen neuen Sauerteig an. Das ist kein Versagen und keine Schande. Auch gestandene Profibäcker erzählen, dass der Ansatz mal klappt und mal nicht. Das hängt immer vom verwendeten Mehl ab. Viel Erfolg!
Herzliche Grüße, Dirk
Zora
Hi Dirk,
nachdem ich nun seit fast 5 Jahren in Kanada wohne und das gute deutsche Brot mächtig vermisse komme ich nun nicht mehr drumrum mir einen Sauerteig zuzulegen. Dein Artikel hat mich sehr ermutigt und so ging es gleich in den Biomarkt um „Hermann“ Leben einzuhauchen.
Nun gab es aber leider eine Niederlage nach der anderen und mittlerweile bin ich bereits bei meinem sechsten (!) Versuch. So langsam macht sich Frust breit. Ich lagere den neuen Sauerteig im Ofen mit der angeschalteten Lampe denn jetzt im kanadischen Winter ist es überall in der Wohnung selbst mit Heizung einfach zu kalt. Im Ofen bekomme ich stabile 29 Grad zustande und der erste Tag läuft immer wie am Schnürchen. Nach den ersten 24 Stunden sind unglaublich viele Blasen im Teig und dann wird erneut gefüttert, nur um jedoch an Tag 2 festzustellen, dass sich plötzlich überhaupt nichts mehr tut. Ich habe mich davon nicht unterkriegen lassen und immer noch mindestens einen dritten Tag gefüttert doch nach nochmaligen 24 Stunden ist immer noch tote Hose im Glas, und das nach dem initialen Erfolg jedes Mal. Ich bin recht betrübt. Bisher hab ich an Tag 3 oder 4 den blasenlosen Teig weggeworfen und wieder von vorn angefangen, sehr viel gutes Mehl ist dabei in den Müll gewandert.
Nun frage ich mich: ist das mit manchen Mehlen vielleicht einfach so? Kann es sein, dass mein Teig am ersten Tag viele Blasen bildet, dann zwei, drei Tage nichts mehr macht und dann aber am Tag 4 oder 5 urplötzlich aufgeht? Oder geht es dem Teig wirklich nur gut wenn jedes Mal nach 24 Stunden alles wieder voller Blasen ist, so wie es mir mein Bauchgefühl sagt? Sollte ich den Teig vielleicht einfach noch weitere 24 Stunden ohne füttern ruhen lassen bis sich ganz klar was getan hat? Oder ist dies alles einfach zum Scheitern verurteilt?
Ein bisschen Rand-Info dazu: hier gibt es kein Mehl mit Nummer. Es gibt im Bioladen nur ein einziges Roggenmehl und das heißt einfach nur Roggenmehl… Und ich erstelle das Anstellgut nur mit jeweils 50g Mehl + 50g Wasser, doch ich habe nach weiterer Recherche herausgefunden, dass das viele so machen (ein Kilo Teig am Ende sind einfach viel zu viel für mich). Außerdem sind auch Temperaturenangaben sehr unterschiedlich. Manche reden von 30-35 Grad. In Hinsicht auf deine Angabe sollte ich da mit meinen 29 Grad doch also eigentlich in der perfekten Mitte liegen. Ich erstelle das Anstellgut außerdem in einem runden, hohen und fest verschließbaren Acrylglas.
Ich hoffe du kannst mir helfen um ein bisschen gutes Sauerteigbrot nach Kanada zu holen.
Liebe Grüße in meine Heimatstadt Berlin.
Zora
Zora
Oh, und ich hab ganz vergessen zu erwähnen, dass es sehr beißend nach Essig riecht. Aber es bilder sich nie Schimmel oder siehr anderweitig faul aus.
Dirk
Liebe Zora,
Danke für dein Lob und deine Fragen. Also, es kann auf jeden Fall sein, dass dein Sauerteig in den ersten Tagen viele Blasen wirft, dann in eine ruhigere Phase übergeht, in dem sich die Säurebakterien bilden und das ganze ein Sauerteig wird, in dem dann anschließend wieder Hefen gedeihen können, die für den Backtrieb sorgen.
Was genau in deinem Sauerteig los ist, kann ich aus der Ferne natürlich nicht sagen. Vermutlich könnte ich es nicht einmal, wenn ich direkt davor stünde. Denn beim Natursauerteig verlassen wir uns auf das, was natürlich an Mikroorganismen im Mehl vorhanden ist. Selbst Profibäckern gelingt damit nicht immer ein funktionierender Sauerteig, denn es kommt immer auf das Mehl an. Die Rahmenbedingungen, die du beschreibst, erscheinen mir sehr gut. Ich glaube nicht, dass du da einen Fehler machst. Auch die Reduzierung auf die Hälfte an Wasser und Mehl zum Ansetzen sollte kein Problem sein. Ich tippe daher auf das Mehl selbst. Nicht, weil es keine eindeutigen Typennummern hat, wie bei uns. Die gab es vor Jahrtausenden auch nicht und dennoch haben Menschen Sauerteig gemacht. Aber Sauerteig ist mehr im Süden entstanden – in Ägypten, in Mesopotamien etc. Möglicherweise beinhaltet also dein kanadisches Roggenmehl einen Mix aus Mikroorganismen, der der Bildung von Sauerteig nicht zuträglich ist. Dass dein Sauerteig sehr stark nach Essig riecht, spricht dafür. Sauerteig sollte nach Essig duften, aber nicht nach Essig stinken. Das sind zugegebener Maßen sehr weiche Begriffe.
Auch auf die Gefahr hin. dass du mehr Mehl umsonst investierst, würde ich noch einen Ansatz wagen und ihm länger Zeit geben. Dass ein Sauerteig beim Ansetzen auch mal ein paar Tage lang eine ruhigere Phase mit wenigen Blasen hat, ist normal. Er muss nicht immer so aufgehen, wie am Anfang, denn es passiert trotzdem im Inneren vieles.
Sollte das alles nichts nutzen, würde ich an deiner Stelle versuchen, ein Mehl aus anderen Regionen online zu bestellen, in der Hoffnung, dass da der Mix an Bakterien und Hefen stimmt. Du brauchst es vermutlich nur, um deinen Sauerteig anzusetzen. Hat der einmal sein Gleichgewicht gefunden, kannst du wahrscheinlich mit deinem kanadischen Mehl weitermachen.
Viel Erfolg und herzliche Grüße aus Berlin!
Benedikt
Guten Abend Dirk,
danke für den tollen Beitrag.
Bin nun seit einigen Wochen dabei, mich an frischem Brot zu probieren und es klappt eigentlich ganz gut. Jedoch habe ich das Problem, dass die Kruste zu hart wird.
Deine Gärzeiten befolge ich ziemlich genau, nutze allerdings nur 180ml Wasser, weil ich immer vergesse den Teil hineinzuschütten, den man nach deinem Rezept erst einmal zur Seite stellen soll, haha. Könnte es das vielleicht sein?
Gebacken habe ich heute z.B. bei 240 Grad für 10 Minuten mit einem Schnapsglas Wasser (natürlich nur die Menge, ohne Glas) am Ofenboden. Danach habe ich die Temperatur auf 190 Grad für die restlichen 50 Minuten gestellt und den Wasserdampf abgelassen.
Hast du noch einen Tipp für mich?
Liebe Grüße und bleib‘ gesund
Benedikt
Dirk
Hallo Benedikt,
Danke für dein nettes Lob! Dass deine Kruste zu hart wird, könnte daran liegen, dass dein Ofen den Wasserdampf nicht lange genug hält. Auch könnte dein Backofen zu heiß sein – die Anzeige am Temperaturregler ist häufig unzuverlässig. Am Besten misst du das mal mit einem Backofenthermometer nach. Versuche etwas weniger heiß anzubacken und auch kürzer. Auch kannst du nach 5 Minuten noch einmal nachbeschwaden. Viel Erfolg!
Benedikt
Super, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich besorge mir mal ein Thermometer und messe nach.
Außerdem muss ich mir eine Alternative für das Wasser auf dem Boden suchen, da dies immer ordentlich das Bodenblech des Backofens verzieht.
Celina
Hallo :) ich mache gerade meinen ersten Sauerteig und bin mit diesen heute am 3. Tag. Gerade eben hab ich diesen wieder mit 100g Mehl und 100ml Wasser gefüttert, dabei fiel mir auf das oben eine ganz ganz dünne bläulich/graue Schicht zu sehen war und jetzt bin ich sehr unsicher ob das eventuell schimmel ist. Nach dem umrühren hat man von der Verfärbung nichts mehr gesehen.. vom Geruch her würde ich den Teig schon als ziemlich sauer, nach essig und Alkohol riechend beschreiben.
Dirk
Hallo Celina,
aus der Ferne kann ich dir keine verlässliche Diagnose geben, nur Hinweise. Bläuliche Färbung und starker Essiggeruch sind erstmal kein gutes Zeichen. Ich würde an deiner Stelle den Sauerteig noch 1-2 Tage beobachten, doch wenn die Verfärbung bleibt bzw. zunimmt und auch der Geruch nicht so ist, dass es für dich gesund riecht, dann weg damit. Das ist keine Schande, das kann jedem passieren, denn wir operieren hier mit den natürlich im Mehl vorkommenden Mikroorganismen und das klappt mal und mal auch nicht. Wenn nicht, ist es immer ratsam, es mal mit einem anderen Mehl zu versuchen. Gib nicht auf, so etwas kann immer passieren. Herzliche Grüße!
Hans
Hallo Dirk, ich gehöre seit kurzem dank Corona auch zu den Brotbackjüngern mit sehr viel Freude – insbesondere dank deiner Seiten, die sehr spannend und hilfreich sind – und mit noch mehr Fragezeichen in Bezug auf Sauerteigbrote. Ich habe gestern ein ASG mit 50 g Roggenmehl 1050 und gleicher Menge Wasser angesetzt (in einem Weckglas mit lose aufliegendem Deckel) Dieses ASG zeigt heute eine angetrocknete Oberfläche. Was wäre deine Empfehlung? Neu starten oder mit einer Spur Wasser kräftig rühren in der Hoffnung, daß dadurch wieder ein einigermaßen homogener Teig entsteht? Danke im voraus für deine Hilfe, konnte im Q&A Teil dieses Thema nicht finden.
Danke und Grüße in die Runde, Hans
Dirk
Hallo Hans,
aus der Ferne ist eine Diagnose immer schwierig. Aber sollte es nur ein wenig trocken geworden sein an der Oberfläche, ohne dass es Verfärbungen oder Schimmelbildung gibt, ist das in der Regel kein Problem. Vielleicht war es etwas zu warm oder es kam zu viel Luft von oben an deinen Ansatz, das kann ich von hier aus nicht beurteilen. Ich würde an deiner Stelle einfach erstmal weitermachen. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Heiko
Hallo,
Danke für die ausführliche und verständliche Anleitung. Wir wollen uns wieder dem eigenen Roggenbrot widmen und hatten nach einer Anleitung gesucht.
Gibt es etwas zu beachten wenn wir das Brot in einer beschichteten Kastenform backen wollen? Kann man das Teigkneten auch vom Thermomix machen lassen?
Gruß Heiko
Dirk
Hallo Heiko,
eine Kastenform ist kein Problem. Sie ist sogar empfehlenswert, wenn ihr ein reines Roggenbrot backen wollt, da Roggenmehl weniger Teiggerüst ausbildet und damit das Brot beim freien Backen immer auseinander zu laufen droht.
Mit dem Thermomix kenne ich mich nicht aus, da ich keinen besitze. Haltet euch am Besten an die Gebrauchsanweisung des Thermomix. Herzliche Grüße!
Heiko
Das erste Brot ist im Ofen. Das Volumen hat sich aber nicht groß verändert nach dem letzten kneten und nach dem letzten Ruhen des Teiges in der Form. Wo könnte das Problem liegen? Am Sauerteigansatz der keinen richtigen Trieb hat? Die Hefe hätte doch genügend Auftrieb geben müssen.
Dirk
Hallo Heiko,
das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen hat ein gerade erst angesetzter Sauerteig häufig noch nicht seine volle Kraft entfaltet. Vielleicht wurde beim letzten Kneten zu viel Luft aus dem Teig gedrückt. Zudem tun sich reine Roggenteige schwer damit, ein Teiggerüst aufzubauen, da sie deutlich weniger Gluten enthalten. Das ist aber zum Aufgehen wichtig. Daher gibt man häufig rund 20% Weizen- oder besser Dinkelmehl dazu.
Heiko
Selbst das zweite, mit einem aktivieren Sauerteig, geht nach dem ersten Kneten nicht richtig auf.
Holger
Hallo Dirk
Ich bin auf deine Seite gestossen, weil ich mir Gedanken gemacht habe wie ich am besten einen Sauerteig herstelle, und der Name der Seite hat mir von Anfang an gefalle.
Ich habe meinen Sauerteig jetzt angesetzt und er ist im 4ten Tag. Verwendet habe ich Dinkelvollkorn, da ich nach einer glutenfreinen Alternative geschaut habe.
Ist es richtig, das der Ansatz recht „flüssig“ ist. Das sich vor dem füttern oben etwas Wasser ansetzt ist denke ich normal. Der Geruch scheint mir auch normal so wie du ihn immer beschreibst.
Gerne halte ich dich auf dem Laufenden.
Grüße
Holger
Dirk
Hallo Holger!
Danke für dein Feedback! Dass dein Sauerteig etwas flüssiger ist, liegt wahrscheinlich am Dinkelmehl, da das Rezept für Roggenmehl gedacht ist. Bei Weizen- und Dinkelmehl braucht es weniger Wasser. Das hat aber keinen großen Einfluss auf die Entwicklung des Sauerteigs. Du kannst beim nächsten Füttern einfach weniger Wasser dazu geben. So lange alles gut riecht und blubbert, mach weiter.
Glutenfrei ist Dinkelmehl allerdings nicht – es besitzt sogar mehr Gluten, als Weizenmehl. Es handelt sich aber um ein etwas anderes Gluten, als beim Weizenmehl und wird von manchen Menschen besser vertragen. Viel Erfolg und herzliche Grüße!
Silke
Hallo Dirk,
das Ansetzen des Sauerteigs hat prima funktioniert. Auch ist er sehr gut gegangen, nachdem ich die Zutaten für das 1. Brot (genau nach Deiner Anleitung) verknetet hatte. Beim 2. Gehen nach dem Formen auf dem Blech (abgedeckt mit einem Handtuch) ist er allerdings kaum gegangen, und auch im Ofen (unterste Schiene) dann nicht mehr. Das Brot schmeckt trotzdem sehr gut (allerdings kaum säuerlich, vielleicht weil es das 1. ist?), die Kruste ist aber relativ dick.
Woran kann das liegen, dass er auf dem Blech und im Ofen dann nicht mehr aufgegangen ist?
LG aus Essen, Silke
Dirk
Hallo Silke,
es kann sein, dass dein Sauerteig noch zu jung ist und noch mehr Hefen und Sauerteigkulturen ausbilden muss. Gib die ersten Woche noch frische Hefe mit in den Teig und frische den Sauerteig weiter auf. Ein weiterer Punkt ist, ob du nur Roggenmehl verwendet hast, oder auch Weizenmehl. Reine Roggenbrote gehen weniger gut auf, als Hefebrote.
Carla
Hallo Dirk,
ich habe nun schon zum zweiten Mal versucht ein Anstellgut heranzuziehen. Leider hat es nun zum zweiten Mal nicht funktioniert.
Ich habe beide Male Dinkelvollkornmehl und Wasser zu gleichen Teilen genommen und um 19 Uhr gestartet. Tagsüber habe ich ihn auf einem umgedrehten Teller auf der Heizung aufbewahrt und nachts im Backofen mit eingeschalteten Licht und leicht geöffneter Tür. Die Temperatur schwankte so zwischen 25 und 30 Grad.
Am ersten Tag funktioniert alles super, die Masse blubbert schon nach wenigen Stunden hoch und vor sich hin. Die erste „Fütterung“ klappt auch noch super, der Teig blubbert wieder nach einigen Stunden hoch und fällt dann aber wieder wieder in sich zusammen. Nach der zweiten „Fütterung“ passiert dann nichts mehr. Der Teig hat seine Farbe in Richtung beige verändert, richt aber angenehm. Am Abend der dritten „Fütterung“ hat der Teig also seit 24 Stunden nichts mehr gemacht und reicht stark nach Essig.
Kann es sein, dass mein ASG möglicherweise verhungert ist? Ich habe gelesen, dass man immer füttern soll, wenn der Teig am höchsten steht. Das war bei mir nach der zweiten Fütterung so gegen 3 Uhr nachts der Fall (bin aufgewacht und habe nach dem Teig gesehen). Hätte ich ihn also da schon füttern sollen?
Viele Grüße Carla
Dirk
Hallo Carla,
aus der Ferne kann ich nur eine Einschätzung geben, denn ich weiß ja auch nicht, was genau in deinem Sauerteig passiert.
Erst einmal verhungert ein Sauerteig nicht so schnell. Das braucht mehrere Tage. Daran wird es wohl nicht liegen. Meine Anleitung ist für Roggenmehl gedacht. Dinkelmehl braucht weniger Wasser, daher kann es sein, dass dein Sauerteig zwar auf einem guten Weg war, aber nicht mehr im Glas aufgehen konnte, weil der Teig durch zu viel Wasser kein Teiggerüst mehr aufbauen konnte. Ein angenehmer Essiggeruch ist normal. Sehr starker Essiggeruch deutet eher darauf hin, dass in der Zusammensetzung deines Mehls etwas nicht stimmt. Hast du es mit verschiedenen Mehlen ausprobiert?
Hier drei Lösungsansätze:
1. Versuche statt dieser Anleitung meine Anleitung zu Lievito Madre. Das ist ein Weizensauerteig und auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten. Das Rezept funktioniert ebenso mit Dinkel.
2. Bleibe bei dieser Anleitung, aber reduziere die Wassermenge auf ca. 80%
3. Setze nach dieser Anleitung einen Sauerteig mit Roggenmehl an und wenn dieser gelingt, züchte ihn auf dein Dinkelmehl um, wie in meinem Artikel Den Roggensauerteig als Anstellgut pflegen beschrieben.
Carla
Hallo Dirk,
danke für die schnelle Rückmeldung und deine Ratschläge. Leider habe ich erst jetzt bemerkt, dass ich mich verschrieben habe. Ich habe natürlich Roggenvollkornmehl verwendet. Aber ich werde nächstes Mal eins von einer anderen Marke versuchen. Vielleicht klappt es damit besser.
Viele Grüße und danke für deine tollen Rezepte und Anleitungen!
Hannah
Hallo Dirk,
dein Blog ist toll ! super erklärt und es macht Spaß sich auszuprobieren.
Leider war ich etwas doof und habe ein zu kleines Gefäß beim Sauerteig ansetzen benutzt.. dedem..
Nun meine Frage: kann ich statt 100g auch einfach nur 10-50g oder gar nichts weiter füttern bis Tag 5oder6 erreicht ist. ?? er riecht super bisher, heute ist Tag 3, quillt aber über. ups.
Freue mich über Rückmeldung.
grüße Hannah
Dirk
Hallo Hannah,
Du hast zwei Möglichkeiten: entweder du füllst deinen Ansatz in ein größeres Gefäß um und du machst weiter, wie in der Anleitung, oder du entnimmst etwa die Hälfte des bisherigen Ansatzes und machst dann mit 50/50 weiter. So behältst du das richtige Mischungsverhältnis bei und hast nicht einen großen, hungrigen Sauerteig der auf zu wenig Nahrung trifft. Herzliche Grüße!
Detlef
Hallo Dirk,
bin gerade dabei, meinen 1. Sauerteig nach Deiner Rezeptur herzustellen, füttere heute zum 3. Mal. Der Teig ist nach 2 Fütterungen schon sehenswert aufgegangen.
Meine Frage:
Warum muss ich so viel Mehl und Wasser verwenden, wenn mir dann zum Brotbacken die Hälfte des Sauerteiges reicht?
Vielen Dank für deine Antwort
LG Detlef
Dirk
Hallo Detlef,
Ich habe das so am Anfang meiner Brotback-Karriere von anderen Anleitungen übernommen. Da es auf Anhieb funktionierte, habe ich das in meiner Beschreibung beibehalten, denn es gab seither keine Notwendigkeit, einen anderen Ansatz auszuprobieren. Ich verwende meinen Ansatz von damals noch immer.
Theoretisch ist auch ein Ansatz mit einem Verhältnis Mehl:Wasser 50:50 möglich. Da wir uns aber beim Natursauerteig nur auf das verlassen, was im Mehl an Mikroorganismen enthalten ist, ist es vermutlich sinnvoll, nicht zu wenig Mehl zu verwenden, um eine ausgewogene Mischung der Mikroorganismen im Glas zu haben. Das ist aber nur eine Theorie von mir. Ich wünsche dir gutes Gelingen und viel Freude mit deinem Sauerteig. Herzliche Grüße!
Detlef
Hallo Dirk,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Habe gerade das 3. Mal gefüttert und werde nach deiner Rezeptur weiter arbeiten.
Übrigens, habe meinen Sauerteig auf den Namen „Knut“ getauft.
LG Detlef
Dirk
Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude mit „Knut“!
Stefan
Hallo,
ich hatte nach der Anleitung auf der Seite vor bald einem Jahr einen Sauerteig gezogen und er lebt noch immer – dafür vielen Dank.
Ich habe jedoch auch eine Bitte: Bei der Anleitung zum ersten Sauerteigbrot findet sich der folgende Satz:
Schüttet ein Schnapsglas Wasser auf den Ofenboden und schließt schnell die Backofentür. Das nennt man “Beschwaden”. Der Wasserdampf sorgt für eine besonders schöne Kruste.
Das habe ich auch fleißig gemacht, nur ist der Siemensbackofen (keine drei Jahre alt) nun ein Totalschaden. Ich bin selbst schuld, in der Anleitung steht, dass man auf keinen Fall Wasser auf den Boden geben soll („Wasser im heißen Garraum: Nie Wasser in den heißen Garraum gießen. Es entsteht Wasserdampf. Durch den Temperaturwechsel können Emailschäden entstehen.“). In meinem Fall hat das zum Abplatzen des Emaills und dann nach kurzer Zeit zum Rost geführt. An einer Stelle ist der Boden nun durch.
Darum bitte diesen Punkt entfernen, damit anderen das Leid erspart bleibt.
Auch eine Schale direkt auf dem Boden des Ofens sollte man nach Anleitung vermeiden!
Dirk
Hallo Stefan,
danke erst einmal für dein Lob. Was deinen Backofen angeht, so tut mir das wirklich sehr leid. Bei mir sind solche Probleme bisher noch nicht aufgetreten (ich verwende allerdings seit Jahren eine schmale Metall-Schale) und ich habe auch von anderen Lesern noch keine entsprechende Rückmeldung bekommen. Ob das nun ein Einzelfall war, kann ich nicht beurteilen. Ärgerlich ist es allemal und ich werde gerne deiner Bitte nachkommen und einen entsprechenden Warnhinweis im Artikel machen. Den Tipp mit dem Wasser auf den Ofenboden findet man auf vielen Blogs, aber vielleicht hat da auch nur einer vom anderen abgeschrieben. Dass auch die Schale ein gewisses Risiko birgt, ist mir bewusst und ich habe an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass dabei die Gefahr besteht, dass die Heizschlaufen des Backofens wegen eines Hitzestaus durchbrennen. Wie gesagt: Deine leider schlechte Erfahrung ist Motivation genug, die entsprechenden Warnhinweise zu verstärken.
Saskia
Hallo Dirk
Dank Deinem super Blog habe ich am letzten Freitag meinen ersten Sauerteig angesetzt und es hat super geklappt.
Heute möchte ich nun das erste Brot backen. Der Teig wurde geknetet und ist 1,5 Stunden wunderbar aufgegangen, Allerdings ist der Teig mega klebrig und lässt sich nicht wirklich rundwirken. Ich wollte das Brot eigentlich ohne Bräter backen, aber das wäre mir glatt weg gelaufen – nun liegt es für die letzte Stunde schon im Steingut-Topf und kommt dann in den Ofen.
Ist es normal, das der Teig sich nicht formen lässt? Wie kann man dem entgegen wirken?
VIelen Dank und liebe Grüsse
Saskia
Dirk
Hallo Saskia,
ich weiß nicht, wieviel Erfahrung du im Brotbacken hast, oder ob dies dein erstes Brot ist. Generell ist ein Roggenbrotteig immer deutlich klebriger, als beispielsweise ein Pizzateig. Das ist auch gut so, denn im Gegensatz zum Pizzateig, der möglichst krosss werden soll, soll das Brot schön saftig werden und möglichst lange frisch bleiben. Das ist beim Formen erst eimmal eine Herausforderung, doch Brotbacken will eben gelernt sein. Es braucht einfach ein paar Versuche, um das im den Griff zu bekommen. Nicht umsonst ist das ein Handwerksberuf. Dazu kommt, dass die Wasserangaben bei Brotrezepten relativ sind – je nach Mehl kann der Teig auch mehr oder weniger Wasser benötigen. Auch das muss man mit wachsender Erfahrung in den Griff bekommen. So, wie dein Teig zu feucht war, beschweren sich andere Leser, dass der Teig bei gleichem Rezept viel zu trocken sei. Die richtige Dosierung kannst nur du selbst herausfinden. Je feuchter dein frischer Brotteig ist, umso schwieriger ist er zu formen, wird nach dem Backen als fertiges Brot aber umso saftiger.
Nicole
Hallöchen
Ich bin vor ein paar Tagen auf diesen Blog gestoßen. Ich bin neu und unerfahren auf diesem Gebiet.Ich habe nach dieser Anleitung einen Sauerteig angesetzt.Heute ist der 3.Tag. Allerdings habe ich keine Möglichkeit den Sauerteig an konstante Temperaturen zu stellen. Den Strom wollte ich nicht belasten. Also habe ich den Sauerteig in die Vorratskammer im Regal gestellt,die wird am wenigsten geöffnet. Der Sauerteig richt heute am dritten Tag angenehm fruchtig.Blasen haben sich auch gebildet und er ist groß geworden . Allerdings ist er nicht so klebrig fluffig blubberig wie ich es bei anderen Bildern sehe . Kommt das noch oder fehlt Wärme? Oder kann ich doch so weiterverfahren?Mit freundlichem Gruß Nicole
Dirk
Hallo Nicole,
so lange dein Sauerteig arbeitet und gut riecht, mach erst einmal weiter so, das kann nicht verkehrt sein. Mag sein, dass er mehr Blasen wirft, wenn er wärmer steht, doch es geht gerade mehr darum, dass er sein Gleichgewicht bei den Säurekulturen findet. Die Hefen kannst du auch noch vermehren, wenn der Teig sein Gleichgewicht gefunden hat und es wärmer wird. Die ganzen blasigen Fotos im Internet sagen erst einmal gar nichts darüber aus, ob der Sauerteig wirklich gelungen ist und gut schmeckt. Folge deinem Gefühl und so lange er aktiv ist und gut riecht, ist alles bestens. Viel Erfolg!
Nicole
Hey. Danke für deine Antwort .Ich habe ihn Abends „gefüttert“ und ins Wohnzimmer umgestellt da wir ja für Abends noch die Heizung ein wenig anhaben. Der Teig ist am nächsten Morgen auch nicht viel mehr geworden aber die Konsistenz war pampig schlabberig breiig keine blasen mehr vorhanden.Ich habe ihn also probiert. Schmeckte säuerlich. Kein Schimmel oder ähnliches. Also habe ich die Hälfte des Ansatz mit verbacken in einem Brot. Trotz Zugabe von Hefe ist der Teig am Ende nicht mehr gut aufgegangen und das Brot eher platt als rund geworden. Heute werde ich nochmal neu anfangen aber mit Bio Roggenmehl, ich hatte nur einfaches Roggenmehl verwendet . Werd den Sauerteig unter der Spüle stellen da ist ein Durchlauferhitzer angebracht der spendet Wärme. Diesmal sollte es klappen.
P.s: Der Blog gefällt mir sehr gut
Bleib gesund. LG Nicole
Stephan
Hallo Dirk,
ich möchte mich diese Woche endlich an meinen ersten Sauerteig wagen und habe dazu 2 Fragen:
1. Ist es möglich, alle 24 Stunden 50g Mehl & 50g Wasser zu nehmen statt jeweils 100? Das Problem ist, dass die Bügelgläser, die diese Menge verkraften würden, von der Höhe her nicht in die Gärbox passen, daher wäre mir die halbe Menge ganz recht (brauche den Ansatz eh „nur“ zur Anstellgutzüchtung)
2. Du schreibst 24-28 Grad, was ist den idealer? Näher bei 24 oder näher bei 28? Irgendwo habe ich gelesen, dass man mit durchgehend 27 Grad nix falsch machen kann, wie siehst du das?
Vielen Dank für deinen Rat!
Dirk
Hallo Stephan,
ich habe es selbst nicht ausprobiert, glaube aber, dass es kein Problem sein sollte, den Sauerteig nur mit 50:50 anzusetzen.
Bei der Temperatur sind 26-27 Grad angeblich ideal. Etwas Wärme braucht der Ansatz. Später, beim Auffrischen, lasse ich den Ansatz nur die ersten 4-5 Stunden bei rund 27 Grad stehen, danach bei normaler Zimmertemperatur (wobei die je nach Jahreszeit schwankt). Im höheren Temperaturbereich entwickeln sich die Hefen besser, im unteren die Säurekulturen. Damit kannst du auch ein wenig steuern, wie sauer dein Brot später wird.
Dieter
Hallo erstmal…
Ich habe auf Grund der Menge nicht alle Kommentare und Antworten gelesen und stolpere übers eine Frage:
Zu welchem Zeitpunkt wird der angesetzte Sauerteig in den Kühlschrank befördert? Erst nach dem vierten/fünften Füttern und dann nach den 24 Stunden? Oder kommt er zwischendurch schon in den Kühlschrank?
Ich frage deshalb weil irgendwo im Text steht „Sauerteig aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur bringen bevor er zu Brot verarbeitet wird“….???
Oder bezieht sich das auf das Anstellgut? Ich versteh es grds so, dass ich beim Ansetzen den Teig stets bei 24-28 Grad stehen lasse….
Gruß
Dieter
Dirk
Hallo Dieter,
der erste Sauerteigansatz sollte mindestens 5 Tage im Warmen stehen, damit die Mikroorganismen darin arbeiten und ein Gleichgewicht finden können. Das ist wichtig, um ihnen einen Vorteil gegenüber weniger gesunden Mikroorganismen zu verschaffen, die sie verdrängen müssen. Erst danach kommen der Sauerteigansatz bzw. das Anstellgut zur Lagerung in den Kühlschrank, da dort die Mikroorgansmen ihre Arbeit deutlich reduzieren und so die nächste Auffrischung hinausgezögert werden kann. Viel Erfolg!
Alex
Hallo Dirk.
Ich wollte heute das erste mal nach deinem Rezept ein Brot backen. Mir ist allerdings eine widersprüchliche Formulierung im Fließtext gegenüber dem Rezept aufgefallen. Im Text steht:
„Nehmt jetzt von eurem Sauerteigansatz 500g ab und verknetet diesen mit genauso viel frischem Mehl und Wasser zu einem Brotteig.“
Ist damit in gleichen Teilen Mehl und Wasser gemeint?
Im Rezept ist allerdings die Rede von 500g Mehl und 250g Wasser.
Ich bin jetzt verunsichert wie es nun wirklich gemeint ist, vielleicht kannst du das kurz aufklären.
Liebe Grüße Alex
Dirk
Hallo Alex,
beim Wasser ist die Mengenangabe aus der Zutatenliste gemeint. Ich präzisiere den Text hier noch einmal. Danke für den Hinweis!
Inga
Hallo Dirk, beschwade ich auch trotz geschlossenem Gefäß? Und hast du das backen schon mal mit nem Römertopf probiert? Inga
Dirk
Hallo Inga,
im geschlossenen Bräter oder Römertopf muss nicht beschwadet werden. Ich selbst backe öfter im Gusseisernen Topf, einen Römertopf habe ich nicht. Aber andere Leser haben berichtet, dass sie gut mit dem Römertopf zurecht kommen. Viel Erfolg!
Holger
Mein erstes selbstgebackenes Brot hat auf Anhieb geklappt! (Den Sauerteig Ansatz habe ich aber einmal wiederholt, der erste hat einen Pelz bekommen.) Vielen Dank für die Super-Anleitung!
Dirk
Hallo Holger,
Toll, dass es beim zweiten Anlauf geklappt hat (es kann immer mal passieren, dass ein Ansatz nicht klappt, das ist ganz normal, da wir ja ohne jede chemischen Hilfsmittel arbeiten). Vielen Dank für das nette Feedback!
Knut
Danke erst einmal für diese ausführliche Anleitung.
Der Sauerteig ist bei mir (zumindest ist das mein Eindruck) sehr gut geworden, auch wenn ich ab dem 4. Tag aus Platzmangel nur noch 50g/50g Mehl/Wasser genommen habe.
Was aber nicht so gut funktioniert hat, war das kneten des ersten Teiges. Obwohl ich mich an das Rezept gehalten habe, war das ganze so feucht und klebrig, dass ich es beim Besten willen nicht zu einer Kugel formen konnte. Der Teig war überall, besonders an meinen Händen, aber nicht in einer Kugel. Ich habe dann immer wieder Weizenmehl nachgeschüttet (würde schätzen weitere 30-50g) bis ich es einigermaßen Formen konnte. Dann durfte ich mir erstmal 10 Minuten die Teigreste von den Händen waschen.
Ich habe den Teig mit einem Handrührgerät geknetet, kann es daran liegen? An die Mengenangaben habe ich mich gehalten.
Das Brot kommt gleich in den Ofen und ich bin sehr gespannt wie es wird. Ich habe einen Pizzabackstein, den wollte ich dafür verwenden. Dort sollte ich aber trotzdem Backpapier unterlegen, oder?
Dirk
Hallo Knut,
erstmal herzlichen Glückwunsch zum eigenen Sauerteig! Es ist der Beginn einer spannenden Reise, denn obwohl meine Artikel schon ausführlich sind, können sie nur einen Teil von all den Aspekten abbilden, die für das Brotbacken wichtig sind.
Eine wichtige Lektion ist, dass Wasserangaben in Brotrezepten immer nur Richtwerte sind. Denn jedes Mehl ist anders und nimmt mal mehr und mal weniger Wasser auf. Das sind oft wenige Milliliter, die den Unterschied machen.
Brotteige mit Roggenmehl sind generell eher klebrig, wodurch sie schwerer zu verarbeiten sind, aber am Ende freut man sich über ein Brot mit feuchter Krume, das lange frisch bleibt. Von daher muss man lernen, mit feuchten Teigen umzugehen.
Denk einfach dran: Bäcker ist ein Lehrberuf und es ist Quatsch, sich den Druck zu machen, dass gleich beim ersten Brot alles klappt. Verzeih es dir, wenn etwas schief geht, du fängst ja gerade erst an, dich in der Brotwelt zurecht zu finden. Nimm deinen ersten, feuchten Teig einfach als gute und wichtige Erfahrung mit. Es wird noch mehr davon geben und sie alle machen dich zu einem besseren Brotbäcker.
Meine Tipps fürs nächste Brot:
– Gib beim nächsten Teigmischen nicht gleich alles Wasser hinein, sondern beobachte deinen Teig und gib den Rest so weit hinein, bis du das Gefühl hast, du kommst mit dem Brotteig zurecht. Er darf ruhig feucht sein aber du musst nicht gleich bis ans Limit gehen. Gönn dir einen Teig, der vielleicht am Ende ein weniger feuchtes Brot ergibt, aber mit dem du ein Gefühl fürs Brotformen entwickeln kannst.
– lass den Teig nach dem Kneten erstmal in der Schüssel für die Stockgare liegen und hole ihn dann erst zum Formen heraus. Er lässt sich dann schon etwas besser Verarbeiten.
– bemehle deine Hände beim Formen und halte die Finger geschlossen. Deine Hände sollten wie Löffel sein, nicht wie Gabeln. So bleibt weniger Teig kleben und du kannst besser formen.
Ein Handrührgerät ist nicht ideal, da es nicht für schwere Brotteige gemacht ist. Doch das hat nichts mit der Klebrigkeit des Teigs zu tun. Der Teig hatte einfach etwas zu viel Feuchtigkeit.
Für den Backstein brauchst du kein Backpapier, doch es hilft am Anfang, deinen Brotlaib mitsamt des Papiers auf den Stein zu ziehen. Das Papier kokelt bei den hohen Temperaturen etwas an, doch das ist nach meiner Erfahrung kein Problem. Für den Anfang ist Backpapier eine prima Sache. Du merkst schon selbst, wenn du es nicht mehr brauchst.
Weiter viel Freude beim Brotbacken und herzliche Grüße!
Cornelia
Hallo Dirk, nachdem mein Sauerteig den Sommer nicht überlebt hat, habe ich einen neuen nach deinem Rezept angesetzt, dazu gleich ein Livieto Madre. Heute war der Tag, wo das so genannte erste Brot gebacken wurde, und das ging schief… Der Teig war sehr weich, obwohl ich sogar weniger Wasser als im Rezept genommen habe. Ich habe deshalb, da er sich gar nicht zu einer Kugel formen lässt, sofort den Bräter damit gefüllt. Aber nach dem backen klebte er so fest drin, dass ich das Brot nur im zerrissen und Brocken heraus bekommen habe… es schmeckt super, aber jetzt bin ich gespannt, ob ich den Bräter noch retten kann…
Herzliche Grüße
Cornelia
Dirk
Hallo Cornelia,
schade, dass es nicht geklappt hat. Aus der Ferne kann ich nicht sagen, woran es lag. Ich bekomme sehr viel Feedback, dass Leser mit dem Rezept gut zurecht kommen. Vielleicht lag es daran, dass dein Mehl nicht so viel Wasser binden kann und der Teig immer noch zu feucht war. Da musst du etwas experimentieren. Viel Erfolg!
Julia
Hallo Dirk,
Erstmal vielen Dank für deine Anleitung. Ich habe den ersten Sauerteig direkt angesetzt und immer abends gefüttert. Gestern Abend was Tag 5. Ich möchte heute das erste Brot backen. Jetzt meine Frage: kann ich den sauerteig einfach verwenden oder muss ich ihn nochmal „impfen“ und gehen lassen bevor ich den Brotteig anrühren kann?
Dirk
Hallo Julia,
wenn du den Eindruck hast, dein Sauerteig arbeitet kräftig, dann kannst du ihn direkt verwenden. Ansonsten gönne ihm noch einen Tag mehr mit einer weiteren „Fütterung“. Da du bereits eine große Menge Sauerteig gezüchtet hast, musst du keinen weiteren Vorsauer mehr ansetzen und kannst daraus gleich mit frischem Mehl und Wasser den Brotteig machen. Viel Erfolg!
Harald
Ich versuche vergeblich selber einen Sauerteig anzusetzen.
Nach dem 3 Tag mach mein Sauerteig nichts mehr.
Was mache ich falsch.
Können sie mri ev, einige Tipps geben.
Tag1:
50g Roggenmehl + 50g Wasser
nach 24h:
Es sind schon Blasen zu sehen
Ansatz + 50g Roggenmehl + 50g Wasser
nach weiteren 6h
Der Ansatz hat sich schon um mehr als das Doppelte gehoben.
Was muss ich jetzt machen?
In den Rezepten steht, dass erst nach 24h wieder gefüttert werden muß.
Soll ich jetzt nach den 6 Stunden wieder füttern oder die 24h abwarten?
Ich habe schon mehrere Varianten probiert.
Meisten nach dem 3 Tag macht der Ansatzt nichts mehr.
Danke
Dirk
Hallo Harald,
aus der Ferne kann ich schwer sagen, woran es liegen könnte. Es ist aber nicht ungewöhnlich, wenn der Ansatz zwischenzeitlich einmal weniger aktiv ist. Das kann auch Teil des Reifungsprozesses sein, denn gerade beim Roggensauerteig geht es mehr um die Entwicklung der Säurekulturen, nicht so sehr um die Hefen. Die Säurekulturen sorgen aber wiederum nicht für so ein sichtbares Aufblähen.
Generell ist es so, dass man sich beim Natursauerteig auf das verlässt, was im Mehl, im Wasser und sogar in der Luft vorhanden ist. Je nach Zusammensetzung kann das auch mal schiefgehen. Also am besten mal ein anderes Mehl ausprobieren und stilles Wasser aus der Flasche nehmen, statt das aus dem Wasserhahn. Vielleicht hilft das schon. Aber vor allen Dingen brauchst du Geduld: Halte dich an die Zeiten und die Anleitung. Du kannst frühestens nach 5 Tagen sagen, ob der Sauerteig wirklich etwas geworden ist. Davor kann alles mögliche passieren: viel Trieb, wenig Trieb, Gestank. Das musst du einfach erstmal aussitzen und wenn es nach 5-6 Tagen noch immer den Anschein hat, dass es nicht geklappt hat, verändere Mehl, Wasser, Rahmenbedingungen (Wärme). Viel Erfolg!
Jost
Hallo Dirk.
Sorry, falls sich die Antworten bereits unter den 100ten deiner Kommentare „versteckt“ haben, aber bei der immensen Fülle an Fragen und Antworten werde ich manchmal richtig Betriebsblind. ;-) Wenn du Lust hast, würde ich hier gerne Fragen zum ST und ASG stellen. Zunächst zur Temperatur, bei der mein Detmolder gärt. Es gibt in der Tat 2 Varianten. Bei gleichbleibend ca. 26° oder bei 30-32° startend und dann fallend auf ca. 20 bis 22°. Das sind ja nun extreme Unterschiede. Bei letzterem hieß es, dass alle Bestandteile des Sauerteiges Ihren Temperaturteil abkriegen würden, oder so ähnlich. Das ist ja bei den konstanten 26° nicht der Fall. Was ist denn nun richtig?
Die vorletzte Frage betrifft das ASG im Kühlschrank. Per Zufall stieß ich vor ca. 2 Jahren auf eine andere Blogseite, dessen Betreiber durch Zufall heraus fand, dass unser aller ASG im Kühlschrank regelrecht verhungert. Darauf hin hat er bei einem kompletten Neuansatz einen kleinen Teil Roggen zurück behalten, das ASG für ca. 3 Stunden, statt 4, in der Gärbox reifen lassen, den Restroggen untergerührt und das Glas sofort in den Kühlschrank gestellt. Von da an tritt die kalte Gärung in Kraft und das ASG hat für eine Woche oder so gut zu fressen. Was hältst du davon?
Letzte Frage. Früher habe ich auch Marmeladengläser, bzw. diese kleinen 250 ml Brotaufstrichgläser verwendet, später komplett dicht abschließende kleine schlanke Weckgläser mit Gummidichtung. Ist das auch okay, oder sollte man das ASG nicht so dicht verschließen?
Danke für`s lesen und viele Grüße
Jost
Dirk
Hallo Jost,
was deine vielen Fragen angeht, muss ich als erstes sagen, dass ich kein Experte bin und nur das bisschen weiß, das ich selbst in meinem Backalltag herausgefunden habe. Es kann also gut sein, dass manches davon nur eingeschränkt richtig ist, anderes vielleicht sogar falsch. Aber ich backe leckeres Brot damit und darum geht es ja.
Ich habe mich dazu entschieden, Detmolder Stufenführung und ähnliches nicht zu betreiben, weil es mir zu viel Aufwand ist. Mein Brotteig steht meist bei Zimmertemperatur herum und er funktioniert gut. Mag sein, dass das Brot durch professionelles Temperaturmanagement zuverlässiger und besser wird. Doch das ist ein Standard für Bäcker, die darauf angewiesen sind, dass die vielen Brote, die sie ansetzen auch gelingen, denn andernfalls ist sowohl der wirtschaftliche Schaden groß, als auch die Reputation im Eimer. Muss mich das zu Hause kümmern, wenn ich ein einzelnes Brot für mich backe? Ich finde nicht. Bei meinem Bauernbrot aus Roggen und Dinkel setze ich den Sauerteig mit 50 Grad warmem Wasser an und imitiere so eine Mehrstufenführung ein bisschen. Das funktioniert gut und mehr brauche ich für meinen Backalltag nicht. Das Brot wird würzig, geht gut auf und ist sehr lecker.
Zur Frage des ‚verhungernden‘ Sauerteigs kann ich nur sagen, dass meiner nun bald 5 Jahre alt ist und noch lebt. Es scheint ihm auch gut zu gehen. Aber vielleicht hält er mich in Wahrheit auch für einen schrecklichen Sauerteig-Vater und würde am liebsten ausziehen. Wer weiß das schon, doch beim Brotbacken arbeitet er weiterhin sehr gut mit.
Dass du deinen Sauerteig im Kühlschrank fest verschließt ist meiner Ansicht nach kein Problem, da in der Kälte die Aktivität des Sauerteigs sehr zurückgefahren wird und er kaum ‚gast‘. Ein Weckglas mit Gummi und Klammern ist da meiner Meinung nach eine gute Wahl. Herzliche Grüße, Dirk
Sabine A.
ich bin begeistert von der Anleitung über Ansatz vom Sauerteig, über die schrittweise Anleitung meines ersten Brotes sowie Zeitlupe des,,rundwirken,,
Dankeschön und weiter so
Sabine
Regina
Hallöle ihr Sauerteig ist super Vor allem aber hat mir ihre Beschreibung sehr sehr gut gefallen, super verständlich und ohne viel bla bla, was andere und wie andere es anders machen! Sie haben eine sehr verständliche Art zu schreiben, adäquate Beschreibung und Umgang mit den Zutaten. Herzlichen Dank ☺️ LG Regina
Oliver
Hallo Dirk,
toller Text, man kann sich viel abschauen, auch wenn man etwas anders macht.
Ich bin noch ganz frisch dabei, habe mein zweites Brot mit Sauerteig gebacken und bin überzeugt, es ginge noch besser, doch schmeckt es mir auch so schon besser als vom Bäcker meines Vertrauens.
Du schreibst, ein Brot bestünde niemals nur aus Sauerteig. Das glaube ich. Da ich mit meinem ersten Anstellgut jedoch nicht zufrieden war, habe ich die ganzen 300g davon zu einem reinen Roggenbrot verbacken. Das war das zweite Brot und besser als das erste, bei der Backzeit muss ich noch etwas experimentieren. Aber zu sauer ist es keineswegs.
Jetzt hat sich das zweite Anstellgut besser entwickelt als das erste und harrt im Kühlschrank der Dinge.
Liebe Grüße,
Oliver
Dirk
Hallo Oliver,
vielen Dank für das nette Feedback und ich wünsche dir viel Freude mit deinem Sauerteig!
Jennifer
Hey coole Anleitung. Ich hab den Sauerteig gestern früh angesetzt. Heut früh gefüttert und nun quillt er schon so hoch das er überläuft. Trotz großen Bügelglas. Was macht man da am besten aufteilen?
Liebe Grüße Jenni
Dirk
Hallo Jenny,
wow, dein Sauerteig ist ja aktiv. Hatte ich so noch nicht, aber das ist von Mehl zu Mehl unterschiedlich. Aufteilen möglichst nicht. Du kannst ihn durchrühren, da geht die Luft raus und er fällt zusammen. Aber wenn der Sauerteig weiter so stark aufgeht, musst du ihn wohl umfüllen. Es kann aber auch sein, dass er in den nächsten Tagen weniger aktiv ist. Stelle ihn vielleicht etwas kühler, um die 22 Grad, damit die Säurekulturen sich stärker entwickeln und die Hefen nicht ganz so stark arbeiten.
Estelle
Hallo Dirk,
Ich bin eine absolute Sauerteig Amateurin, habe mich nun jedoch dank deinem Rezept endlich daran gewagt. Die Beschreibung ist wirklich toll!
Ich habe meinen Sauerteig am Sonntag Abend angesetzt, sprich es ist nun sein dritter Tag. Am Montag Abend war der Teig super aufgegangne und hat mächtig Blasen geworfen, genauso auch am Dienstag. Nun heute Morgen, am dritten Tag, nichts. Der Teig ist flach und es zeichnen sich nur wenig Blasen am Boden des Glases ab. Geht es ihm gut, oder sind meine Sorgen berechtigt? Der Geruch ist normal, es ist kein Schimmel sichtbar.
Vielen Dank für deine Hilfe!
Dirk
Hallo Estelle,
Ich kann aus der Ferne natürlich auch nichts darüber sagen, wie es deinem Sauerteig gerade geht und ich kenne dieses unsichere Gefühl, wenn man das zum ersten Mal macht. Es ist aber gar nicht ungewöhnlich, wenn der Sauerteig nach anfänglichem Blubbern erst einmal etwas ruhiger wird, denn er entwickelt sich trotzdem weiter. Das Blubbern kommt von den Hefen, doch die sind nur ein Teil des Ganzen. Die Säurebakterien müssen sich auch stabilisieren und daher gib deinem Sauerteig einfach etwas Zeit. Sollte er in ein paar Tagen immer noch völlig inaktiv wirken (aber gut aussehen/riechen) kannst du versuchen, mit etwas Zuckerwasser (ca. 10% Lösung) den Hefen wieder etwas auf die Sprünge zu helfen. Aber derzeit lass den Teig einfach mal machen. Eine Phase der scheinbaren Inaktivität ist völlig normal.
Estelle
Vielen lieben Dank für dein Feedback.
Er hat sich in den letzten 24h etwas erholt und zeigt mittlerweile deutliche Blasen an der Oberfläche. Es blubbert und riecht nach Aceton, also alles wie es sein sollte, denke ich. Ich muss meinen Sauerteig wohl noch etwas kennen lernen.;)
Liebe Grüsse aus der Schweiz und wirklich ein risen Kompliment für deinen tollen Blog!
Martin
Erstmal Feedback: Richtig gut und verständlich beschrieben – schade, dass ich nicht vor meinem ersten Sauerteigansatz auf deinen Artikel gestoßen bin.
Jetzt meine Frage: Ich habe seit 4 Tagen Weizensauerteig stehen und es entwickelt sich nach meinem Empfinden gut. Kann ich für das „erste Brot“ danach auch den Weizensauerteig für dein Rezept oben (erste Brote: 500g Sauerteig und den Rest als ASG verwenden) verwenden oder muss es Roggensauerteig sein?
Meinst du, ich sollte nochmal einen neuen (mit Roggenmehl) Sauerteig von ganz vorne ansetzen?
Viele Grüße
Martin
Dirk
Hallo Martin,
danke für das nette Feedback. Das oben stehende Rezept habe ich nur mit Roggensauerteig ausprobiert, also kann ich nicht sagen, wie es mit Weizensauerteig wird. Doch ich finde immer, es gibt keine Regeln, man muss einfach mal machen. Probiere es einfach aus. Ich führe grundsätzlich einen Weizen- und einen Roggensauerteig, um sortenreine Brote backen zu können und weil sie ein klein bisschen unterschiedliche Eigenschaften haben. Der Roggensauerteig säuert mehr und entwickelt weniger Backtrieb. Er würde in einem Weizenbrot geschmackliche Fehlnoten produzieren. Der Weizensauerteig ist dagegen mehr für leichtere Teige, nicht für schwere Roggenteige geeignet. Aber ein Mischbrot bekommt man damit gut hin.
Heike
Hallo, danke für deine Sauerteig Anleitung.
Das Rezept für das Brot im Anschluss hab ich nun 2 mal probiert. Ich bin mir nicht sicher ob ich einen Fehler mache oder ob es so fest sein muss. Es sieht sehr, sehr schön aus aber könnte durchaus fluffiger/luftiger sein.
Lg Heike
Silke
Hallo, bin Sauerteig-Anfänger: wenn ich nur ein 500g Brot backen möchte ( da nur 2 Personenhaushalt), kann ich dann einfach alle Zutaten halbieren??
Das ASG ( Roggen) habe ich bereits.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen. Danke im Voraus.
PS der Blog liest sich sehr gut — danke dafür :)
Dirk
Hallo Silke,
du kannst die Rezepte beim Brotbacken ohne Probleme halbieren oder vervielfachen, je nach dem, welche Mengen du benötigst.
Ulrike
Frage: Mein Sauerteig ist schon am 2. Tag abgegangen wie Schmitz‘ Katze. Kann ich ihn schon verwenden, oder muss er trotzdem 5 Tage gefüttert werden?
Dirk
Hallo Ulrike, dass dein Teig so gut arbeitet zeigt, dass die Hefen darin gut bei der Arbeit sind. Doch die machen nur einen Teil des Sauerteigs aus. Ebenso wichtig sind die Milchsäurebakterien und die brauchen etwas länger, um sich im Sauerteig zu stabilisieren. Von daher solltest du auf jeden Fall noch länger füttern.
Joana
Hallo Dirk! Erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Anleitungen! Ich habe lange nach einer so vollständigen Hilfestellung gesucht, also vielen lieben Dank! Ich hab meinen Starter vor vier Tagen angesetzt, 100gr Roggen, 100gr Wasser so wie du beschrieben hast und bisher denke ich läuft es gut. Ich würde ihn jedoch gerne etwas länger reifen lassen, als sechs Tage, ich habe jedoch Angst dass ich mit meinem größten Glas dann aber in Bedrängnis komme. Dadurch entstehen für mich zwei Fragen:
1. Könnte ich die Fütterung theoretisch auf 50gr runterschrauben? Oder „verhungert“ mir der Starter dann?
2. Ich hab bei vielen gelesen, dass sie bei jeder Fütterung die Hälfte ihres Starters „discarden“, also abnehmen und dann wegwerfen oder anderweitig verbrauchen, bis der eigentliche Starter bereit ist um Brot zu backen. Wäre dies eventuell sonst auch eine Möglichkeit? Würde ich dann mit 100gr weiterfüttern? Was ist deine Meinung zum discarden?
ich danke dir im Voraus für deine Hilfe und freue mich mehr zu lernen!
Dirk
Hallo Joanna,
wenn du deinen Sauerteig länger gären lassen möchtest, ist Methode 2 auf jeden Fall die Bessere, da dabei die Mengenverhältnisse im Sauerteig nicht geändert werden. Viel Erfolg!
Kerstin W
Habe nun den Sauerteig nach deinem Rezept angesetzt. Der Tipp mit dem Backofenlicht ist genial. Vorherige Versuche sind leider immer schief gelaufen. Habe den Ansatz immer in der Küche stehen lassen. Das war wahrscheinlich zu kalt.
Heute ist der 2. Tag und ich bin schon auf mein erstes Brot gespannt.
Ulrike
Frage: ich habe Champagnerroggenmehl, damit geht der Ansatz schon am zweiten Tag ab wie Schmitz‘ Katze. Kann ich ihn dann schon zum Backen verwenden?
Dirk
Hallo Ulrike, dass dein Sauerteig jetzt schon so gut aufgeht, bedeutet, dass die Hefen gut arbeiten. Das ist toll, doch der Sauerteig besteht auch aus Milchsäurebakterien, die säuern und den Teig haltbar machen, und die brauchen in der Regel ein paar Tage länger, bis sie sich stabilisiert haben. Von daher würde ich empfehlen, der Anleitung erst einmal weiter zu folgen. Viel Erfolg!
Petra
Es,ist,sehr,toll,erklaert
Katrin
Lieber Dirk,
Ich bin vor Kurzem auf deinen Blog gestoßen. Danke dür die ausführlichen Anleitungen.
Mein Sauerteig ist bei Zimmertemperatur 2x übergelaufen, ich habe deshalb dann schon am 4.Tag das Brot gebacken, habe vorsichtshalber Hefe dazu gegeben.
Jetzt meine Frage:
Der Teig hatte eine sehr weiche Konsistenz, habe weniger Wasser, als im Rezept angegeben, dazu gegeben. Der Teig war eher „cremig“, hat sich überhaupt nicht vom Schüsselrand gelöst und war seeehr klebrig.
Hast du eine Idee, warum er so eine weiche, ungewöhnliche Konsistenz hatte?
Das fertige Brot ist sehr kompakt, aber hat eine weiche Krume, die aber sehr feinporig ist.
Ich habe angenommen, durch die Hefe wir die Krume großporiger.
Ich freue mich, wenn du Zeit für eine Antwort hast.
Beste Grüße Katrin
Dirk
Hallo Katrin,
leider komme ich jetzt erst dazu, dir zu antworten. Natursauerteig ist immer eine Erfahrungssache, denn jeder verhält sich ein bisschen anders. Bei dir war offenbar der Wassergehalt noch zu hoch. Das kann daran liegen, dass das Mehl weniger Feuchtigkeit binden konnte. Es klingt auch so, als seinen in deinem Mehl sehr viele aktive Wildhefen, wodurch der Sauerteig so aktiv war, dass er übergelaufen ist. Auch das kann zur Verflüssigung beitragen, da die Hefen Flüssigkeit/Alkohol produzieren. Einen Sauerteig macht aber nicht nur die Volumenvergrößerung aus. Wichtig ist auch, dass er säuert, dass also auch die Milchsäurebakterien sich in einem guten Verhältnis entwickeln. Da könnten deine 4 Tage etwas knapp gewesen sein. Ob dies erfolgreichwar, erkennt man nur am Geruch und Geschmack, der säuerlich frisch sein sollte. Passe beim weiteren Backen Mehl und Wassermengen nach Gefühl an, bis du einen Teig bekommst, den du gut verarbeiten kannst. Danach kannst du anfangen, den Wassergehalt wieder leicht zu verhöhen, um am Ende ein Brot zu bekommen, das eine angenehme Feuchtigkeit hat.
Lisa