Auf der Suche nach einem Geschmack meiner Kindheit habe ich das indonesisch inspirierte Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln entdeckt.
Es muss so um 1980 gewesen sein. Ein Onkel, der damals in Den Haag lebte, lud meine Eltern und mich in ein indonesisches Restaurant ein. Indonesisch! Damals waren italienische Restaurants gerade erst als Allgemeingut in Deutschland etabliert und man war auch schon mal ganz mutig beim Chinesen. Aber Indonesisch? Das klang nach weiter Welt und Abenteuer.
Was zum Teufel war das?
Ich war damals noch ein Kind und hatte keine Ahnung von Essen, geschweige denn vom Kochen. Doch der besondere Geschmack dieses regnerischen Tags in Den Haag, den ich seither mit indonesischer Küche verbinde, hat sich mir tief eingebrannt. Manchmal sitze ich zu Hause und habe plötzlich einen Yummie darauf. Doch ich habe keine Ahnung, was wir damals gekostet haben und auch der Onkel erinnert sich leider nicht mehr.
Auch eine Urlaubsreise nach Bali brachte kein Licht ins Dunkel meiner Erinnerungen. So befinde ich mich weiter auf der Suche. Dabei bin ich über die umfangreiche Rezeptsammlung von Haris Schildhauer gestolpert, auf seiner Seite Indonesisch Kochen. Ich bin mir sicher, meine Erinnerung versteckt sich irgendwo in seinen Rezepten und ich koche mich langsam da durch. Dabei ist aus dem Zufall heraus auch dieses Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln entstanden.
Ich bin kein Experte
Food-Experte zu sein ist in Zeiten von Instagram & Co. ein Massenphänomen. Doch mal ehrlich: Ein Restaurantbesuch in der Kindheit und ein Urlaub Bali machen mich nicht einmal im Ansatz zum Experten für Indonesische Küche. Daher verwende ich auch nur den Begriff „indonesisch inspiriert“ im Untertitel, denn das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln ist kein Original, sondern meine Interpretation. Es kommt auf Indonesisch Kochen dem Rezept „Bali Curry Jackfrucht Huhn“ am nächsten, nur dass ich keine Jackfrucht verwendet habe, sondern deutsche Kartoffeln und Kokosmilch. Möge Harris mir verzeihen, aber das Curry ist wirklich lecker.
Entscheidend für den Geschmack ist frischer Galgant und frischer Kurkuma. Gewürzlilie (Kumcur) habe ich leider nur getrocknet bekommen, doch frisch ist sie sicher besser. Harris Schildhauer verwendet in seinen Rezepten aber auch vielfach die getrockneten Varianten, weil sie in Deutschland besser zu bekommen sind, als die frischen Knollen. Es ist die zweitbeste Wahl, wie er selbst sagt.
Ein Wort zum Huhn
Das Hühnerfleisch sollte wie immer von guter Qualität sein, am besten Freiland oder Bio, wenn der Geldbeutel das hergibt. Ich koche das Curry am liebsten mit entkeulten Hühnerbeinen, da sie länger geschmort werden können und dabei saftig bleiben. Solltet ihr stattdessen Hühnerbrust verwenden, darf sie nach dem Anbraten erst am Ende wieder in das Curry gegeben werden, um dann in der Resthitze nur gar zu ziehen. Sonst wird die Hühnerbrust trocken.
Rezept Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln
Zutaten (für 4 Personen):
700g Hühnerkeulen, ohne Knochen mit Haut
700g Kartoffeln, vorwiegend festkochend
2 EL (Werbelink)Ketjap Manis (*) (optional)
1 Zwiebel
2 EL neutrales Öl
400ml Kokosmilch
3 Lorbeerblätter
Salz, so nach Gefühl
(Werbelink)Fischsauce (*), optional
Für die Gewürzpaste:
1 Stängel Zitronengras
2 Schalotten
1 EL Öl
100 ml Wasser
3 EL Mandeln, gemahlen
1 EL Ingwer, frisch gerieben
1 EL Kurkuma, frisch gerieben
3 Zehen Knoblauch
1 EL Galgant, frisch gerieben
1 Prise Kencur, Gewürzlilie
Außerdem getrocknete Gewürze:
½ TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) (*)
6 Nelken
½ Stange Zimt
1 Chili, getrocknet, scharf
½ TL (Werbelink)Kurkuma (*), optional, für mehr Farbe
Zubereitung (Anleitungsfotos weiter unten):
Vorbereitung:
- Die Hühnerkeulen am besten ohne Knochen kaufen. Gibt es die nicht, dann mit einem (Werbelink)Ausbeinmesser (*) selbst die Knochen herausschneiden und das Fleisch mit der Haut daran grob würfeln. Übung macht hier den Meister.
- Wahlweise Hühnerbrust (am besten auch mit Haut) in nicht zu kleine Stücke schneiden.
- Hühnerfleisch rundum salzen und mit dem Ketjap Manis vermengen (optional). Für mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
- Die Zwiebel pellen, halbieren und grob würfeln. Ich mag es in diesem Curry, wenn sie sich beim Schmoren nicht auflösen und noch zu sehen sind.
- Die Kartoffeln schälen, in etwa gleich große Stücke schneiden, wie das Hühnerfleisch. In kaltes Wasser legen.
- Die trockenen Gewürze in einer (Werbelink)Pfanne (*) anrösten, bis sie duften. Kurz abkühlen lassen und im (Werbelink)Mörser (*) oder einer elektrischen (Werbelink)Mühle (*) fein mahlen.
- Alle Knollen (Ingwer, Galgant, Kurkuma) mit dem (Werbelink)Sparschäler (*) schälen und auf der (Werbelink)Mikroreibe (*) fein reiben. Achtung, der Kurkuma färbt stark!
- Knoblauchzehen pellen und ebenfalls auf der Mikroreibe fein reiben.
- Die Schalotten pellen und grob schneiden. Das Zitronengras von den äußeren Blättern befreien und in Ringe schneiden.
- Alle Zutaten für die Gewürzpaste und die gemahlenen Gewürze in einen (Werbelink)Blitzhacker (*) geben und zu einer glatten Paste mixen. Ggf. mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) immer wieder die Wände freischaben.
Für das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln:
- Das Öl in einer (Werbelink)Gusseisen-Schmorpfanne (*) mit Deckel auf mittlerer bis großer Stufe erhitzen, bis es schimmert. Hühnerfleisch (erst auf der Hautseite) darin rundum anbraten, bis es Röstaromen bekommt. Dann das Fleisch aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.
- Zwiebelwürfel im verbliebenen Fett andünsten und den angerösteten Bodensatz etwas abschaben.
- Dann die Gewürzpaste dazugeben und anrösten, bis sich der Bodensatz richtig gelöst hat.
- Kokosmilch angießen plus etwas Wasser, je nach Bedarf.
- Das Hühnerkeulenfleisch, Kartoffeln und Lorbeerblätter in die Schmorpfanne geben und die Hitze zurückschalten.
- Das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln fast ganz zugedeckt für ca. 45 Minuten bei kleiner Hitze schmoren lassen. Achtung: Hühnerbrust darf erst nach der Schmorzeit ins Curry, um nicht auszutrocknen!
- Zum Schluss die Lorbeerblätter herausfischen und das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln ggf. mit Salz bzw. etwas (Werbelink)Fischsauce (*) abschmecken. Am besten mit Basmati-Reis servieren. Weiteres Gemüse, wie wilden Brokkoli, reiche ich separat dazu.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln
Zutaten
- 700 g (Werbelink)Hühnerkeulen ohne Knochen mit Haut
- 700 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 2 EL (Werbelink)Ketjap Manis optional
- 1 Zwiebel
- 2 EL neutrales Öl
- 400 ml Kokosmilch
- 3 (Werbelink)Lorbeerblätter
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)Fischsauce optional
Für die Gewürzpaste:
- 1 Stängel Zitronengras
- 2 Schalotten
- 1 EL Öl
- 100 ml Wasser
- 3 EL Mandeln gemahlen
- 1 EL Ingwer frisch gerieben
- 1 EL (Werbelink)Kurkuma frisch gerieben
- 3 Zehen Knoblauch
- 1 EL Galgant frisch gerieben
- 1 Prise Kencur Gewürzlilie
Außerdem getrocknete Gewürze:
- ½ TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz)
- 6 Nelken
- ½ Stange (Werbelink)Zimt
- 1 Chili getrocknet, scharf
- ½ TL (Werbelink)Kurkuma optional, für mehr Farbe
Anleitungen
Vorbereitung:
- Die Hühnerkeulen am besten ohne Knochen kaufen. Gibt es die nicht, dann mit einem (Werbelink)Ausbeinmesser (*) selbst die Knochen herausschneiden und das Fleisch mit der Haut daran grob würfeln. Übung macht hier den Meister.
- Wahlweise Hühnerbrust (am besten auch mit Haut) in nicht zu kleine Stücke schneiden.
- Hühnerfleisch rundum salzen und mit dem Ketjap Manis vermengen (optional). Für mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
- Die Zwiebel pellen, halbieren und grob würfeln. Ich mag es in diesem Curry, wenn sie sich beim Schmoren nicht auflösen und noch zu sehen sind.
- Die Kartoffeln schälen, in etwa gleich große Stücke schneiden, wie das Hühnerfleisch. In kaltes Wasser legen.
- Knoblauchzehen pellen und ebenfalls auf der Mikroreibe fein reiben.
- Die Schalotten pellen und grob schneiden. Das Zitronengras von den äußeren Blättern befreien und in Ringe schneiden.
- Alle Zutaten für die Gewürzpaste und die gemahlenen Gewürze in einen (Werbelink)Blitzhacker (*) geben und zu einer glatten Paste mixen. Ggf. mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) immer wieder die Wände freischaben.
Für das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln:
- Das Öl in einer (Werbelink)Gusseisen-Schmorpfanne (*) mit Deckel auf mittlerer bis großer Stufe erhitzen, bis es schimmert. Hühnerfleisch (erst auf der Hautseite) darin rundum anbraten, bis es Röstaromen bekommt. Dann das Fleisch aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.
- Zwiebelwürfel im verbliebenen Fett andünsten und den angerösteten Bodensatz etwas abschaben.
- Dann die Gewürzpaste dazugeben und anrösten, bis sich der Bodensatz richtig gelöst hat.
- Kokosmilch angießen plus etwas Wasser, je nach Bedarf.
- Das Hühnerkeulenfleisch, Kartoffeln und Lorbeerblätter in die Schmorpfanne geben und die Hitze zurückschalten.
- Das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln fast ganz zugedeckt für ca. 45 Minuten bei kleiner Hitze schmoren lassen. Achtung: Hühnerbrust darf erst nach der Schmorzeit ins Curry, um nicht auszutrocknen!
- Zum Schluss die Lorbeerblätter herausfischen und das Lieblingscurry mit Huhn und Kartoffeln ggf. mit Salz bzw. etwas (Werbelink)Fischsauce (*) abschmecken. Am besten mit Basmati-Reis servieren. Weiteres Gemüse, wie wilden Brokkoli, reiche ich separat dazu.
Anna
Lieber Dirk!
Oh, dieses Rezept weckt Erinnerungen und wärmt mein Herz.
Ich muss sagen, ich bin ebenfalls keine Spezialistin was die indonesische Küche (oder generell irgendeine Küche) angeht, aber was heißt schon „Spezialist sein“.
Jedenfalls hat sich ein guter Freund vor ein paar Jahren aufgemacht um den fernen Osten zu bereisen, jung und frei, mit dem typischen Backpack und keinerlei Verantwortung (außer für sich selbst) auf dem Rücken. Er wusste wie gerne ich dasselbe machen würde. So haben wir oft telefoniert und gevideocallt. Als er in Indonesien war, haben wir uns zum „fernkochen“ verabredet, mit dabei eine neue indonesische Bekanntschaft von ihm, und haben so ziemlich dasselbe Gericht gekocht. Natürlich mit ein paar Abweichungen, die möchte ich dir gerne mitteilen. Mandeln haben wir nicht benutzt, sondern Kemirinüsse, zu den trockenen Gewürzen kamen noch ein paar Fenchel-und Koriandersamen hinzu und vor allem: etwas zuvor in Alufolie geröstetes Trassi, eine indonesische Garnelenpaste. Beim Garen wurden noch ein paar Limettenblätter zugefügt. Hier habe ich Chickendrumsticks verwendet, dort wurden Lammstelzen genommen.
Das ganze mit einem (mega scharfen) Sambal getoppt. Dieser Kochtag (ja, ich musste früh anfangen zu kochen wegen des Zeitunterschieds :D) hat mich über mein Fernweh hinweggetröstet und wird mir sicher genauso lange in Erinnerung bleiben wie dein Abend bei deinem Onkel in Den Haag.
Ganz liebe Grüße,
Anna
Dirk
Liebe Anna,
vielen Dank für die tollen Ergänzungen zum Rezept. Das geröstete Trassi werde ich auf jeden Fall einmal ausprobieren!
Anna
Gerne! Wie so oft bei fermentierten Produkten, der Geruch ist erstmal nicht gerade schmeichelnd und eher gewöhnungsbedürftig, aber das weißt du ja sicher
Liebe Grüße!