So! Das neue Design der Seite steht so allmählich – Zeit, auch mal wieder einen Inhalt zu posten. Und der steht unter dem Motto: “Hinterbänkler vorgetreten!”: Blumenkohl mit Estragon!
Wer einmal im Schulsport erlebt hat, wie Kinder ihre Mannschaften zum Fußball- oder Volleyballspielen zusammenwählen, weiß, was Grausamkeit ist. Es bleiben immer dieselben, mit Unsportlichkeit verfluchten Schüler auf der Auswahlbank zurück und werden am Ende unter Stöhnen verschachert: Okay, ich nehm den, wenn ich dafür den anderen dazu bekomme.
Gäbe es dasselbe Verfahren bei der Auswahl der Zutaten für das Mittagessen – der Verlierer stünde von Anfang an fest: Stoisch würde der Blumenkohl wohl auf ewig bis zuletzt auf der Auswechselbank sitzen, zusammen mit Blattspinat und Rosenkohl. Wobei letzterer noch aufgrund des Süß-Faktors – weil er so putzig klein ist – kurz vor Schluss sein Team fände.
Gelassen würde der Blumenkohl Kartoffeln, Tomaten und Paprika auf der Beliebtheitsskala an sich vorbeiziehen sehen, bis er am Ende irgendwie zu Matsch gekocht und mit brauner Butter überzogen ungeliebt auf dem Tisch landen würde. Verzogene Schnuten der kleinen Monster am Tisch inklusive.
Ich gestehe: Ich habe den Blumenkohl als Kind auch nicht besser behandelt und ihn lange mit Verachtung gestraft. Bis dann irgendwann der mediterrane, kurz blanchierte Brokkoli über die Alpen bis zu uns kam und in seinem Fahrwasser auch den Blumenkohl wieder mitbrachte. Der war kaum wieder zu erkennen: knackig, bissfest, befreit von brauner Butter und – lecker! Grund genug, ihn mit einem anderen Mauerblümchen zusammen zu tun: Den Estragon.
Der genießt zwar in Frankreich großes Ansehen, macht hierzulande aber neben Schnittlauch, Dill und Petersilie keinen nennenswerten Stich. Doch wie so oft im Leben: Tun sich zwei Außenseiter zusammen, können sie ganz groß rauskommen. Vorausgesetzt, der Estragon ist frisch, denn ähnlich dem Basilikum hat die getrocknete Variante nur noch sehr wenig mit dem frischen Original zu tun. Das ganze serviert man dann als Teil einer Vorspeise oder als sommerlicher Grillbeilage.
Wie sich die Zeiten ändern
Gerade lese ich diesen alten Artikel von 2015 durch. Ich finde ihn immer noch witzig, doch es hat sich im Rahmen von Low-Carb und Veggie-Ernährung doch so einiges getan. Sowohl der Blumenkohl, als auch der Estragon erleben eine Renaissance und sind nicht mehr die Mauerblümchen, die sie 2015 in meinen Augen noch waren. Seht euch am Ende meine anderen Rezepte mit Blumenkohl an. Der kann wirklich etwas, der blasse Geselle! (April 2020)
Rezept Marinierter Blumenkohl mit Estragon:
Zutaten
1 mittelgroßer Blumenkohl
2-3 EL Salz
Saft von 1 Zitrone
1 Knoblauchzehe
1/2 TL Salz
2 EL Olivenöl
1-2 Zweige frischer Estragon
5-6 schwarze Pfefferkörner
Zubereitung:
- Den Blumenkohl zerteile ich in ca. 2cm große Röschen: Manche sind kleiner, die ganz großen schneide ich noch mal in der Mitte durch. Parallel bringe ich ca. 3 Liter Wasser zum Kochen und salze es kräftig mit 2-3 EL Salz. Sobald es heftig sprudelt, kommen die Blumenkohlröschen hinein. Während sie 4-5 Minuten blanchieren, bereite ich eiskaltes Wasser zum Abschrecken vor. Im Winter reicht das Wasser aus dem Hahn, im Sommer müssen Eiswürfel nachhelfen. Nach der Garzeit werfe ich den Blumenkohl rasch ins kalte Wasser und lasse ihn dann in einem Sieb abtropfen und auskühlen.
- Für die Marinade pelle ich eine möglichst frische Knoblauchzehe, schneide sie grob und zerdrücke sie zusammen mit ein paar Pfefferkörnern und 1/2 TL Salz im Mörser zu einer Paste. Dann rühre ich erst den Zitronensaft und dann in dünnem Strahl das Olivenöl unter, so dass ein schön gebundenes Dressing entsteht.
- Erst zum Schluss hacke ich den Estragon und gebe ihn zum Dressing, damit möglichst viel seines herrlichen Aromas erhalten bleibt. Das Dressing miche ich mit dem Blumenkohl, lasse alles ca. 20 Minuten marinieren und schon ist aus dem ewigen Hinterbänkler ein 1a Lieblingsessen geworden!
Hier das rezept noch einmal zum Ausdrucken:
- 1 mittelgroßer Blumenkohl
- 2-3 EL Salz
- Saft von 1 Zitrone
- 1 Knoblauchzehe
- ½ TL Salz
- 2 EL Olivenöl
- 1-2 Zweige frischer Estragon
- 5-6 schwarze Pfefferkörner
- Den Blumenkohl zerteile ich in ca. 2cm große Röschen: Manche sind kleiner, die ganz großen schneide ich noch mal in der Mitte durch. Parallel bringe ich ca. 3 Liter Wasser zum Kochen und salze es kräftig mit 2-3 EL Salz. Sobald es heftig sprudelt, kommen die Blumenkohlröschen hinein. Während sie 4-5 Minuten blanchieren, bereite ich eiskaltes Wasser zum Abschrecken vor. Im Winter reicht das Wasser aus dem Hahn, im Sommer müssen Eiswürfel nachhelfen. Nach der Garzeit werfe ich den Blumenkohl rasch ins kalte Wasser und lasse ihn dann in einem Sieb abtropfen und auskühlen.
- Für die Marinade pelle ich eine möglichst frische Knoblauchzehe, schneide sie grob und zerdrücke sie zusammen mit ein paar Pfefferkörnern und ½ TL Salz im Mörser zu einer Paste. Dann rühre ich erst den Zitronensaft und dann in dünnem Strahl das Olivenöl unter, so dass ein schön gebundenes Dressing entsteht.
- Erst zum Schluss hacke ich den Estragon und gebe ihn zum Dressing, damit möglichst viel seines herrlichen Aromas erhalten bleibt. Das Dressing miche ich mit dem Blumenkohl, lasse alles ca. 20 Minuten marinieren und schon ist aus dem ewigen Hinterbänkler ein 1a Lieblingsessen geworden!
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