Einfaches Rezept für ein schnelles Kichererbsen-Curry, das einfach narrensicher ist und von der Grand Dame der Currys stammt.
Ich liebe Currys. Ich habe nur überhaupt keine Ahnung davon. Dennoch probieren ich vieles aus und versuche mich mit Rezepten, wie diesem, dem Geheimnis der Currys zu nähern.
Eines vorweg: Es gibt kein Gewürz, das „Curry“ heißt. „Curry“ ist die Bezeichnung für eine Reihe eintopfartiger Gerichte, die mit einer Gewürzmischung in Pulver- oder Pastenform aromatisiert werden. Was wir hier landläufig als „Curry“ kaufen, ist Currypulver und hat nur wenig mit den Currymischungen aus anderen Teilen der Welt zu tun.
Doch was gehört eigentlich in eine Currymischung? Ich gebe zu, da habe ich wohl im Gewürzunterricht an der Curryschule geschlafen. Höchste Zeit, das zu ändern, denn gerade im Winter ist so ein wärmendes Curry eine prima Sache.
Lernen von denen, die es können
Angeregt durch die Serie „The mind of a chef“, in der die britisch-stämmige Köchin April Bloomfield zusammen mit der Grand Dame des Curry, Madhur Jaffrey, ein klassisch englisches Chicken Tikka-Curry kocht, habe ich mir Jaffreys Standardwerk als Kochbuch gegönnt: „(Werbelink)Currys, Currys, Currys“ (*). Ein Werk, vollgepackt mit Currys aus allen Teilen der Welt.
Das Buch enthält allerdings nur sehr wenige Fotos. Wer nach optischer Inspiration sucht, kommt hier nicht auf seine Kosten. Doch die Rezepte sind klasse! Übrigens: In dem Buch werden immer wieder „Curryblätter“ erwähnt, die vom Currybaum stammen. Doch die Bezeichnung „Currybaum“ ist vermutlich ein Übersetzungsfehler der Briten, denn die Blätter des angeblichen „Currybaums“ beginnen in den dravidischen Sprachen Südindiens mit der Silbe „Kari“, was ähnlich ausgesprochen wird, wie das englische „curry“, aber eine andere Bedeutung hat.
Pulver oder Paste
In dem Buch wird aus den Gewürzen zumeist eine frische Paste hergestellt – entweder altmodisch im (Werbelink)Mörser (*) oder modern im (Werbelink)Blitzhacker (*). Allein dafür lohnt sich schon die Anschaffung eines solchen Geräts.
Die trockenen Gewürze sollte man im Ganzen kaufen und erst am Beginn der Zubereitung mahlen. Ich verwende dazu eine ausrangierte, elektrische (Werbelink)Kaffeemühle (*). Die kommt mit Pfefferkörnern, Koriandersamen & co. bestens zurecht. Doch auch ein Mörser funktioniert dafür gut. Auf jeden Fall müsst ihr euer Gewürzregal etwas aufrüsten. Denn neben Zwiebeln, Knoblauch und frischem Ingwer sind eigentlich immer auch Koriandersamen, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Nelken und Kurkuma im Spiel.
Ein einfaches Rezept für den Anfang
Für den Anfang habe ich mich für ein einfaches Rezept entschieden: Das schnelle Kichererbsen-Curry. Entgegen der lang aussehenden Zutatenliste geht dieses Curry wirklich schnell, da die meisten Zutaten im Blitzhacker zur Würzpaste zermahlen werden. Das lohnt sich, denn durch die frisch gemahlenen Zutaten bekommt das Kichererbsen-Curry ein ungemein reiches und frisches Aroma.
Vegetarisch lecker
Ein weiterer Vorteil von frisch zubereiteten Currys ist, dass sie so ungemein aromatisch und vielschichtig sind, dass dabei das Fleisch zur Nebensache wird. Natürlich könnte man auch noch Hühnerfleisch hineingeben, doch wozu? Herausschmecken würde man es ohnehin nicht und die Kichererbsen übernehmen die Versorgung mit Proteinen. Wem es also schwerfällt, mal einen Veggie-Tag einzulegen, sollte es mit einem selbst gemachten Curry versuchen. Bei der Fülle an Geschmack kann man auf Fleisch wirklich sehr gut verzichten.
Rezept Schnelles Kichererbsen-Curry
Zutaten (für 4 Personen)
560g Kichererbsen, (große Dose)
2 Tomaten, gehackt
5 cm Ingwer, geschält und gehackt
2 Zehen Knoblauch
1 handvoll Koriandergrün
2 Chilischoten, rot, frisch
1 EL (Werbelink)Koriandersamen (*), gemahlen
½ TL (Werbelink)Kurkuma (*), gemahlen
1 TL (Werbelink)Kreuzkümmel (*), gemahlen
2 EL neutrales Öl
½ Zimtstange
4 Kardamonkapseln
1 Lorbeerblatt
2 Kartoffeln, geschält und in ca. 2 cm große Würfel geschnitten
1 Zwiebel, fein gehackt
Salz, so nach Gefühl
Zubereitung:
- Die Kichererbsen in einem Sieb abtropfen lassen. Wer mag, kann sie natürlich auch über Nacht einweichen und selbst kochen – doch das wäre dann eben nicht das schnelle Kichererbsen-Curry.
- Zwiebel pellen und fein würfeln.
- Die trockenen Gewürze in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten und dann fein mahlen – im (Werbelink)Mörser (*), in der (Werbelink)Kaffeemühle (*) oder in einer richtigen Gewürzmühle.
- Tomaten, Ingwer, Chilischoten, Knoblauch, Koriandergrün und die gemahlenen Gewürze zusammen mit 1 TL Salz und 5 EL Wasser im (Werbelink)Blitzhacker (*) zu einer flüssigen Paste mixen. Dabei immer mal die Zutaten mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) von den Wänden kratzen.
- Das Öl in einem (Werbelink)Gusseisen-Schmortopf (*) erhitzen und die Kartoffeln darin für 4 Minuten anrösten.
- Dann kommt die fein gehackte Zwiebel dazu und werden für ca. 6 Minuten mitgeröstet.
- Die Curry-Paste dazugeben, gut umrühren und alles zugedeckt bei milder Hitze 6 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
- Zum Schluss kommen die Kichererbsen zusammen mit 250ml Wasser und etwas Salz in den Topf.
- Alles bei sehr milder Hitze abgedeckt für weitere 20 Minuten ziehenlassen.
- Vor dem Servieren mit etwas gehackten Korianderstängeln garnieren.
Schon ist es fertig, das schnelle Kichererbsen-Curry.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Schnelles Kichererbsen-Curry
Zutaten
- 560 g Kichererbsen (große Dose)
- 2 Tomaten gehackt
- 5 cm Ingwer geschält und gehackt
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 handvoll Koriandergrün
- 2 Chilischoten rot, frisch
- 1 EL (Werbelink)Koriandersamen gemahlen
- ½ TL (Werbelink)Kurkuma gemahlen
- 1 TL (Werbelink)Kreuzkümmel gemahlen
- 2 EL neutrales Öl
- ½ (Werbelink)Zimtstange
- 4 Kardamonkapseln
- 1 (Werbelink)Lorbeerblatt
- 2 Kartoffeln geschält und in ca. 2 cm große Würfel geschnitten
- 1 Zwiebel fein gehackt
- Salz so nach Gefühl
Anleitungen
- Zwiebel pellen und fein würfeln.
- Die trockenen Gewürze in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten und dann fein mahlen - im (Werbelink)Mörser (*), in der (Werbelink)Kaffeemühle (*) oder in einer richtigen Gewürzmühle.
- Tomaten, Ingwer, Chilischoten, Knoblauch, Koriandergrün und die gemahlenen Gewürze zusammen mit 1 TL Salz und 5 EL Wasser im (Werbelink)Blitzhacker (*) zu einer flüssigen Paste mixen. Dabei immer mal die Zutaten mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) von den Wänden kratzen.
- Das Öl in einem (Werbelink)Gusseisen-Schmortopf (*) erhitzen und die Kartoffeln darin für 4 Minuten anrösten.
- Dann kommt die fein gehackte Zwiebel dazu und werden für ca. 6 Minuten mitgeröstet.
- Die Curry-Paste dazugeben, gut umrühren und alles zugedeckt bei milder Hitze 6 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
- Zum Schluss kommen die Kichererbsen zusammen mit 250ml Wasser und etwas Salz in den Topf.
- Alles bei sehr milder Hitze abgedeckt für weitere 20 Minuten ziehenlassen.
- Vor dem Servieren mit etwas gehackten Korianderstängeln garnieren.
Gabriele Sch.
Vielen Dank für das Rezept.
Hier noch eine Empfehlung, damit es noch leckerer wird: Die trocknen Gewürze vorher in der Pfanne (ohne ÖL!) anrösten bis es duftet und dann erst mahlen. Traditionell bei hoher Hitze bis es raucht, allerdings mag ich es lieber wenn sie nicht kurz vor dem verbrennen sind.
Und, wenn zu bekommen: frische Curry Blätter (hier ruhig so 10-12 Stück) und dann das Lorbeerblatt weglassen.
Dirk
Die Gewürze vorher anrösten ist natürlich genau der richtige Tipp! So machen es die Inder. Frische Curryblätter sind nicht ganz leicht zu bekommen, geben aber natürlich auch noch einmal einen tollen Geschmack. Vielen Dank für das Feedback!
Marlene Schachner
Hallo Dirk,
eigentlich weiß ich gar nicht, wie ich auf Deiner Seite kam. Ich werde von meinen KursteilnehmerInnen (Flüchtende aus allen Herrenländer) mit traumhaften Corbas verwöhnt. Da sind oft Kichererbsen dabei. Als Diabetiker, Gluten, Lactose und Lektinen Hasserin bin ich auf wenige Lebensmittel angewiesen. Kichererbsen gehören zu meinen Lieblingen.
Danke für Dein Rezept, wird sofort ausprobiert. Mein Magen knurrrrt schon.
Liebe Grüße an Pascha von meinem Anton
Marlene aus Darmstadt
Dirk
Liebe Marlene,
Vielen Dank für den netten Kommentar! Es freut mich sehr, dass du bei mir fündig geworden bist und hoffe, du hast viel Freude an meinen Rezepten. Ich liebe Kichererbsen auch über alles und finde es immer wieder toll, wie vielseitig sie sind. Versuch unbedingt auch mal die anatolischen geschmorten Kichererbsen und wenn du Çorba magst, dann meine Mercimek Çorbası – die rote Linsensuppe.
Eine Zeit lang habe ich diese Gerichte auch im Rahmen von anatolischen Kochkursen in Otzberg/Odenwald unterrichtet (ich komme selbst ursprünglich aus dem Kreis Offenbach).
Viele Grüße nach Darmstadt,
Dirk
Marlene Schachner
Guten Morgen Dirk,
leider soll ich Linsen wegen Lektine nicht mehr genießen. Kleine Katastrophe für mich.
Gestern gab es RinderBeinScheibe in einem GROßEN Topf richtig ausgekocht. Ich bekomme die Suppe, Anton butterweiches Fleisch. Nein, ich bin nicht Veganerin, aber versuche trotzdem nur einmal wöchentlich dieses zu essen. Und wenn, dann nur aus dem Hofladen. Ich hoffe innig, die Kühe weideten wirklich auf der Weide.
Ich wusste bis jetzt nicht, das Lektine den Darm schädigen.
Naja, was solls. Was kommt bei euch heute als Sonntagsgericht auf dem Tisch?
Gruss
Anton und Marlene
Dirk
Hallo Marlene,
Die Verteufelung der Lektine ist derzeit eine große Modeerscheinung und es sind viele gegensätzliche Ansichten dazu zu finden. Lektine sind natürliche Abwehrstoffe, die hauptsächlich in Pflanzen vorkommen, jedoch auch in Fleisch zu finden sind. Besonders schädlich sollen Lektine aus Weizen und Roggen sein, Linsen hingegen werden meist als unbedenklich angesehen. Woher all diese Erkenntnisse stammen bleibt jedoch meist nebulös und ohne Hinweis auf entsprechende wissenschaftliche Studien. Skepsis vor all diesen ‚guten Ratschlägen‘ ist also angebracht – zumal es die Menschheit mit dem Verzehr all dieser Lebensmittel über mehrere Jahrtausende hinweg zu einer Bevölkerung von fast 7 Milliarden gebracht hat mit kontinuierlich steigender Lebenserwartung. Es hat also nicht den Anschein, als würde uns der Verzehr von Lektinen gerade massenhaft dahinraffen. Wenn bei dir aber bereits eine Darmerkrankung bestehen sollte, ist es sicher nicht verkehrt, den Verzehr von Hülsenfrüchten, Nachtschattengewächsen und Getreideprodukten einzuschränken.
Ich fand diesen Artikel dazu ganz einleuchtend:
https://www.darmversteher.de/sind-lektine-immer-schaedlich/
Bei uns kommt heute eine Asia-Bowl auf den Tisch: in Zitronengras mariniertes Rindfleisch kurz angebraten, dazu frisches Gemüse, eingelegtes Gemüse, Sprossen, Reisnudeln und jede Menge frische Kräuter. Das Rezept gibt‘s demnächst hier auf dem Blog.
Schöne Grüße,
Dirk
Monika Haas- Jürgens
Lieber Dirk
Ihr blog ist ein Geschenk !
wunderbare Speisen, klare, übersichtliche Anleitung, herrlich !
einfach nur eine Freude !
vielen, vielen Dank
Akinom Saah
Dirk
Herzlichen Dank! Und viel Vergnügen mit meinen Rezepten!
Filmon
Hallo Dirk, vielen Dank, dass du diese Seite ins Leben gerufen hast, dir so viel Mühe gibst und deine Rezepte und Wissen teilst.
Ich habe bereits die Mercimek-Suppe nachgekocht, die mich wirklich umgehauen hat. Nun versuche ich mich an diesem Rezept, wobei ich noch Fragen dazu habe. Handelt es sich bei den 560 Gramm Kichererbsen aus der Dose um das Abtropfgewicht? Wird das Lorbeerblatt mit den anderen trockenen Gewürzen mitangeröstet und auch fein gemahlen?
Vielen Dank im Voraus!
Dirk
Hallo Filmon,
die 560g Kichererbsen sind – zumindest zu dem Zeitpunkt, als ich das Rezept aufschrieb – das Abtropfgewicht einer großen 800g-Dose. Heute kann das anders sein, denn man weiß ja, dass da häufig verdeckte Preiserhöhungen stattfinden, indem weniger Ware in die Verpackungen gegeben wird. Aber es kommt auch nicht so genau auf die Menge an. Das Lorbeerblatt habe ich damals glaube ich mitgeröstet und gemahlen, würde es heute aber einfach im Ganzen in das Curry geben und anschließend wieder rausfischen, da Lorbeer schon einen sehr intensiven Eigengeschmack hat.