Gefüllte türkische Weinblätter ohne Fleisch, aber mit viel frischen Kräutern und Korinthen.
Gefüllte Weinblätter kennt eigentlich jeder. Und wie so oft streiten sich Griechen und Türken darum, wer sie nun eigentlich erfunden hat. Die Wahrheit ist: Sie sind in beiden Küchen zu Hause.
Gefüllte Weinblätter sind vermutlich wesentlich älter und stammen aus einer Zeit, in der weder Griechen noch Türken in Anatolien lebten. Wein gab es dort aber schon und wer Weinreben hat, fängt sicher früher oder später damit an, auch mit den Weinblättern zu experimentieren.
Die Hethiter waren wohl die ersten
Obwohl Sarma, also gefüllte Weinblätter, inzwischen überall in der Türkei zu Hause sind, stammen sie vermutlich aus der Gegend irgendwo zwischen der Ägäis und der Mittelmeerregion. Das ist dort, wo auch der Nikolaus her kommt. Etwas weiter im Landesinneren, in der Provinz Muğla, finden sich die Ruinen der antiken Stadt Oinoanda.
Doch bereits zur Zeit der Hethiter vor mehr als 3000 Jahren gab es dort eine Siedlung, die bereits unter dem Namen Wiyanawanda belegt ist. Der Name leitet sich von Wiyana ab, dem hethitischen Wort für Wein. Daraus haben sich sowohl der Name der Stadt „Wien“, als auch unser Wort „Wein“ entwickelt. Kein Wunder, denn die Hethiter waren das erste Indogermanische Volk, das uns schriftliche Zeugnisse hinterlassen hat. Also wer weiß, vielleicht haben sogar unsere sehr fernen Vorfahren erstmals gefüllte Weinblätter hergestellt.
Fakt ist: Sowohl die Griechen, die Oinoanda später bewohnt haben, als auch die Türken, die jetzt in Anatolien wohnen, stellen bis heute mit großer Hingabe gefüllte Weinblätter her.
Wieso nicht einfach fertig kaufen?
Es ist zwar leichter, eine Dose mit fertigen gefüllten Weinblättern zu kaufen. Doch nicht selten sieht der Inhalt aus, wie aufgequollene Wasserleichen. Und mit dem Geschmack ist es bei gekauften gefüllten Weinblättern auch nicht weit her. Macht sie lieber selbst, denn dann schmecken sie richtig gut!
Es gibt zahlreiche Versionen Sarma, also gefüllte Weinblätter. Generell sind sie mit Reis gefüllt, manchmal mit einer Mischung aus Reis und Hackfleisch. Hier konzentriere ich mich auf die fleischlose Reis-Version, angereichert mit Gewürzen, Kräutern und Korinthen.
In der Türkei unterscheidet man mancherorts noch in Sommer- und Wintersarma. Die Sommersarma sind dann eher tomatenbetont, die Wintersarma eher korinthenbetont. Ich schlage hier den Mittelweg ein und versuche eine gute Balance zwischen fruchtig-säuerlich und süßlich-würzig zu finden. Der Ö. meint, sie schmecken super!
Gefüllte Weinblätter sind Fingerfood
In vielen Rezepten wird der Reis vorgekocht. Doch je weiter ihr nach Osten kommt in der Türkei, umso populärer sind Sarma, die mit rohem Reis gekocht werden und bissfester sind. Sie sind auch nicht so dick gerollt und nennen sich übersetzt „Fingersarma“, weil sie nicht dicker sind, als ein Finger.
Dieses Rezept wird ebenfalls so gemacht. Weil der Reis noch roh in die Blätter gerollt wird, muss man beim Rollen darauf achten, dass die Sarma im Topf genügend Platz haben, um aufzugehen. Gleichzeitig dürfen sie sich beim Kochen aber nicht öffnen. Sie sollten daher nicht zu lose nebeneinander liegen. Beschwert werden sie mit einem Teller und einem Stein, dem sogenannten Dolma Taşı.
Die Menschen aus Gaziantep waren wieder besonders schlau und haben den Stein irgendwann durch eine getöpferte Platte ersetzt, in der Löcher sind. Das ideale Werkzeug, um die Sarma zu beschweren. Leider bekommt man sie außerhalb von Gaziantep kaum. Ihr seht sie auf dem untersten Bild der Collage.
Nachbars Weinblätter sind die besten
Die besten Weinblätter sind die mittelgroßen, die man im Frühjahr beim Nachbarn von der wilden Weinranke klaut. Das gilt zumindest für die Türkei, wo sich niemand daran stößt.
Will man hier in Deutschland nicht in einen lange währenden Nachbarschaftskrieg verwickelt werden, greift man besser zu der Ware, die man auf dem Wochenmarkt oder im türkischen Lebensmittelmarkt bekommt. Manchmal bekommt man sogar frische Blätter. Die sollten vor der Weiterverarbeitung in Salzwasser blanchiert werden.
Bei den vakuumverpackten Weinblättern ist leider häufig 1/3 Ausschuss dabei. Doch diese Blätter kann man zerknüllen und damit die Löcher zwischen den Sarma im Topf ausfüllen.
Wem die Rollerei zu mühselig ist, der kann sich auch eine Rollmaschine besorgen. Doch ausprobiert habe ich so ein Teil noch nicht. Ich rolle lieber von Hand.
Ölig, sauer und salzig – so müssen Gefüllte Weinblätter sein.
Yaprak Sarması gehören zu den Zeytinyağlı Meze. Sie müssen ölig, salzig und sauer sein. Dadurch halten sie sich auch gut eine Woche im Kühlschrank. Es muss also schon eine gute Portion Olivenöl in die Füllmasse. Das Wasser wird gesalzen und zudem gesäuert. Das geht entweder mit Zitronensaft, oder mit Limon Tuzu. Das ist kristalline Zitronensäure. Sie erfüllt ebenso gut den Zweck und ist billiger.
Zu den Sarma passt übrigens auch Joghurt mit Gurke und Knoblauch – Cacık. Oder gleich ganz viele andere Meze – türkische Vorspeisen!
Rezept
Tipp: Portionen/Personen/Stückzahl lassen sich anpassen. Dazu einfach auf die Anzahl klicken/tippen und den Schieberegler einstellen.
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Gefüllte Weinblätter – Yaprak Sarması
Zutaten
- 250 g Weinblätter frisch oder vakuumverpackt
- 100 ml (Werbelink)Olivenöl
- 250 g Langkornreis
- 1 Tomate mittelgroß
- 1 Zwiebel
- ½ TL (Werbelink)Acı Pul Biber (Paprikaflocken, scharf) Paprikaflocken – scharf
- 1 Bund Dill
- ½ Bund Petersilie
- 1 EL (Werbelink)Minze (Nane) getrocknet
- 1 handvoll Korinthen oder Feigen (getr.), Aprikosen (getr.)
- ½ TL (Werbelink)Zimt
- 1 EL Tomatenmark
- ¼ TL (Werbelink)Piment gemahlen
- 1 Gewürznelke zerrieben
- 2 TL Salz
- 6 EL Zitronensaft oder ½ TL kristalline Zitronensäure
Anleitungen
Für die Füllung:
- Die Korinthen für 10 Minuten in Wasser einweichen und dann dann grob hacken.
- Die Zwiebel pellen und fein würfeln.
- Die Tomate überbrühen, Haut abziehen und entkernen. Dann ebenfalls sehr klein würfeln. Die Kräuter werden gehackt. Dann alles mitsamt den Gewürzen mit dem Reis vermengen und die Hälfte des Olivenöls hinzugegeben.
Weinblätter Füllen:
- Weinblätter wässern, um sie zu entsalzen. Bei frischen Weinblättern heißes Wasser verwenden und warten, bis ihre Farbe von hellgrün zu oliv wechselt.
- Abgetropftes Weinblatt vor sich legen: Stiel unten und die Blattunterseite sollte nach oben zeigen. Den Blattstiel mit einem scharfen Messer abschneiden. Sollte noch ein harter Falz übrigbleiben, klopft man den mit dem Messerrücken platt.
- Je nach Größe des Blatts ca. 1 TL Füllung auf das untere Drittel des Blatts setzen. Die Seiten einschlagen und dann das Blatt von unten vorsichtig aber mit Druck aufrollen. Das Blatt darf dabei nicht reißen und muss so gewickelt sein, dass der Reis darin beim Kochen etwas aufgehen kann, das Blatt aber nicht aufrollt.
- Die fertig gerollten Sarma nebeneinander in einen mit Olivenöl ausgepinselten Topf legen. Nicht zu eng! Immer möglichst ganze Lagen machen und Löcher mit übrig gebliebenen Weinblättern oder Kartoffelstücken füllen.
- Am Ende alles großzügig mit Olivenöl begießen und mit einem Dolma Taşı abdecken. Oder wahlweise einem Teller mit einem Stein darauf, damit sie sich nicht öffnen.
Weinblätter kochen:
- Reichlich kochendes Wasser aus dem Wasserkocher darüber geben, mit 1-2 TL Salz salzen und mit der Zitronensäure oder dem Zitronensaft säuern.
- Zugedeckt auf dem Herd ca. 35-40 Minuten auf kleiner Hitze köcheln. Nicht zu kräftig kochen lassen, damit die empfindlichen Blätter nicht aufreißen.
- Nach dem Ende der Kochzeit das verbleibende Wasser vorsichtig abgießen. Die leicht abgekühlten Sarma aus dem Topf auf eine Anrichtplatte heben und noch einmal mit etwas Olivenöl beträufeln.
Annelu
Hallo hallo,
lese mit Interesse. Kann man tatsächlich auch Blätter von wildem Wein verwenden???
Und ich mache es so, dass ich den Reis vorher koche und dann mit sonstigen Zutaten vermende und ich die blanchierten Weinblätter wickel. Habe selbst einen Rebstock im Garten, der insofern ungespritzt ist und wo eh viele Blätter im Frühsommer weichen müssen;-)
Dirk
Hallo, also da gibt es verschiedene verwirrende Begriffe. Ich kann die Verwendung der Blätter nur vom echten Weinstock, dem sogenannten „edlen Wein“ bestätigen, der auch Weinreben ausbildet. Diese Weinblätter kann man verwenden und sollte sie nur vorher kurz blanchieren. Keine Erfahrung habe ich mit „wildem Wein“, von dem es auch noch mehrere Arten gibt. Sollte Ihr Weinstock keine Früchte ausbilden, würde ich lieber auf die Weinblätter aus dem türkischen Supermarkt ausweichen. Der Reis muss nicht vorgekocht werden, da die gerollten Blätter ohnehin gekocht werden. Man muss nur darauf achten, dass man nicht zuvel Füllung pro Blatt nimmt und diese auch nicht zu fest einwickelt, damit sich der ungekochte Reis bei Kochen noch ausdehnen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Edle_Weinrebe
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Weinrebe
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstkletternde_Jungfernrebe
Brin
Hallo Dirk,
super Rezept, bin gespannt wie es schmecken wird. Als Kurdin kenne ich Sarma nur mit Hackfleisch. Meine Mutter benutzt übrigens zum Säuern des Kochwassers Sumaq/Essigbaumkapseln. Diese (ganz, nicht pulverisiert) weicht sie vorher für ein paar Minuten in lauwarmem Wasser auf und siebt das supersaure Wasser über die Sarma. Sehr lecker.
Ganz liebe Grüße, Brin
Dirk
Hallo Brin,
Du hast Recht, es gibt natürlich auch die Variante mit Hackfleisch und ich bin noch nicht dazu gekommen, sie auszuprobieren. Deine Mutter macht es traditionell, denn Sumach gehört zu den ältesten Säurungsmethoden der Welt und wird bereits seit mehr als 8000 Jahre verwendet. Unsere heutigen Zitronen gibt es gerade erst seit 1000 Jahren. Leider habe ich hier in Deutschland noch nie ganze Sumachkapseln zu kaufen gesehen (oder nicht erkannt, da ich sie nur als Pulver kenne) Sicher geben sie den Sarma einen ganz eigenen, würzigen Geschmack, wobei ich auf die Frische der Zitrone nicht ganz verzichten würde. Wenn ich die Kapseln einmal bekomme, werde ich es Ausprobieren. Viel Spaß beim Kochen und herzliche Grüße,
Dirk
Lütz
Hallo Dirk,
ich bin vergangene Woche durch Zufall auf deinen Block aufmerksam geworden und bin hell auf begeistert von deinen leckeren Rezepten ( fünf ! schon nachgekocht und gestern mit großer Freude gemeinsam mit meiner Tochter, die gerade ihre erste eigene Wohnung bezog. .)und deinem klasse Schreibstil.Tolle Hintergrund Informationen .
Falls ein Kochkurs in Köln in Planung ist, bin ich gerne da bei.
Tatjana
Dirk
Hallo Tatjana,
schön, dass dir mein Blog gefällt und ich verspreche, bald wieder neue Rezepte zu veröffentlichen. Derzeit haben wir keinen Kurs in Köln geplant. Trag dich auf unserer Seite http://www.paschas-kitchen.de einfach für den Berliner Newsletter ein. Dann wirst du über alle Änderungen auf dem Laufenden gehalten. Viel Spaß noch beim Kochen,
Dirk
Lütz
Hallo Dirk,
prompte Antwort. Super.
Wir haben einige gefüllte Weinblätter übrig, hast du einen Tip, wie ich sie konserviere kann?
Tatjana
Dirk
Die Weinblätter sind abgedeckt im Kühlschrank auf jeden Fall 5 Tage haltbar, da sie durch die Säure und die Gerbstoffe konserviert werden. Noch länger (2-3 Wochen) halten sie sich, wenn du sie vollständig mit Olivenöl bedeckst. Mit einfrieren habe ich keine Erfahrung gemacht, aber es spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen. Es kann aber sein, dass sie dann matschig werden.
Christl
moin Dirk, meine nachgekochten Weinblätter hatte ich eingefroren und nach 4 Wochen sanft auftauen lassen – perfekt und nicht matschig (naja, nicht mehr ganz so fruchtig frisch, aber durchaus schmackhaft) :-)
Dirk
Vielen Dank, Christl, du Treueste aller So-nach-Gefühl-Fans! Damit ist das auch geklärt und gefüllte Weinblätter können einfach eingefroren werden! Dafür liebe ich diesen Blog, dass jeder etwas dazu beiträgt und die Rezepte immer besser werden!
Kristin
Eine liebe türkische Freundin von mir bereitet eine große Menge Yaprak Sarmasi zu und friert die ungekochten Röllchen anschließend ein. Sie können so nach und nach gekocht werden. Sie werden ihrer und meiner Erfahrung nach auch nicht matschig. :-)
Dirk
Hallo Kristin,
vielen Dank für den Tipp! Das werde ich einmal ausprobieren, denn die Hemmschwelle, die Weinblätter zu machen ist hoch, da sie doch viel Arbeit machen. Aber wenn man mal dabei ist, kann man auch gleich mehr machen. Einfrieren ist eine gute Lösung!
schwarz-family
Hallo, die gefüllten Weinblätter werden ja normalerweise mit so einer Scheibe aus Ton?? im Topf nach unten gedrückt. Wo kann man so etwas kaufen und wie heißt dieses Küchenutensil?
Dirk
Hallo, die Tonscheibe nennt sich „dolma taşı“ (sprich: „Dolma Tasche“, wobei es für das „ı“ keinen wirklich entsprechenden deutschen Buchstaben gibt. Es ist ein stimmloses „i“, das irgendwo zwischen „e“ und „ü“ liegt.) Das dolma taşı habe ich bislang nur in der Türkei in Gaziantep gesehen und meins dort gekauft. Ich habe aber bei der Suche im Netz einen deutschen onlineshop namens orient-feinkost.de entdeckt, der auch welche im Angebot hat. Ich kenne den Shop allerdings nicht und kann nichts über dessen Seriösität und Zuverlässigkeit sagen. Einfach mal dort anfragen. Viele Grüße!
schwarz-family
Hallo, vielen Dank für die superschnelle Antwort. Ich hab die Scheibe sogar bei Amazon gefunden. Vielen Dank nochmal, werde eine bestellen und verschenken, wäre aber nie auf den Namen gekommen.
Astrid
Hallo zusammen,
mithilfe der Scheibe werden die Weinblätter bei mir viel besser als mit einem Teller und Stein (gleichmäßig fest).
In Corona-Zeiten hatte ich in der Schule viel Ton übrig und viel Zeit. Also habe ich mir und ein paar Freunden schnell einige Scheiben gemacht. Etwa 2 cm hoch und mit einem Durchmesser wie der Lieblingstopf für Weinblätter. Schrumpft um ca. 10% und passt dann auf jeden Fall in den Topf. Habe es mit einem zentralen und fünf umrandenden Dampflöchern versehen. Das mittlere habe ich verstärkt, damit ich die Scheibe mit dem Stiel eines Kochlöffels herausheben kann. Ich habe sie beidseitig glasiert (auf jeden Fall lebensmitteltauglich Glasur verwenden) und hochgebrannt (>1200°C.)
Viele von Dirks Besuchern kennen bestimmt einen Töpfer für ein individuelles Design. ;-)
Schöne Sommertage mit gefüllten Weinblättern.
Astrid
Dirk
Hallo Astrid,
was für eine fantastische Idee, so ein Dolma Taşı einfach selbst zu töpfern. Großartig! Damit gelingen die Sarma wirklich am besten. Vielen Dank für die gute Idee. Ich hoffe, sie macht Schule!
Astrid Goebel
Vielen Dank für das leckere Rezept. Ich hatte gefüllte Weinblätter schon abgeschrieben, da sie selbst beim Griechen eher langweilig waren, Viel Weinlaub rund ums Haus und dieses Rezept – genial! Da ich keine Korinthen, aber vom letzten Jahr noch ein Glas selbst getrocknete Feigen hatte, habe ich substituiert. Die so gezauberte subtile Süße ist genial.Habe noch ein wenig geraspelte Zitronenschale in der Füllung verarbeitet, dafür jedoch ein wenig weniger Zitrone dem Kochwasser zugefügt. Übrigens lasse ich Reis nach dem Waschen und vor dem Kochen häufig 2 Stunden quellen (habe ich aus der japanischen Küche).
Aus dem Ferienhaus
Dirk
Hallo Astrid,
danke für das tolle Feedback! Getrocknete Feigen sind eine großartige Idee! Das muss ich auch mal ausprobieren und den Reis quellen lassen halte ich auch für eine gute Idee! Ich beneide dich um dein vieles Weinlaub!
Viele Grüße aus Berlin,
Dirk
Lavelle
Dolma taşı = Dolma Stein.
Tasche würde „çanta“ o. „cep“ heißen.
Nur so zur Info
Dirk
Mir ist bewusst, dass taşı Stein bedeutet, denn das Dolma taşı ist einen clevere Erfindung aus Gaziantep, die den Stein ersetzt, mit dem Sarma yapraksı und Dolma beschwert werden, damit sie sich beim Kochen nicht öffnen. Meine Erklärung zum Kommentar von „schwarz-family“ war keine Übersetzung des Worts „taşı“, sondern ein lautmalerischer Hinweis, wie man „taşı“ korrekt ausspricht und das wird m.E. auch so in meinem Kommentar kenntlich gemacht.
Andrea
Hallo Dirk,
vielen Dank für das Rezept – hätte ich nur weitergelesen, dann hätte ich ungekochten, statt gekochten Reis genommen. Die Füllung hat jedenfalls schonmal sehr gut geschmeckt. Die Weinblätter sind nun gefüllt und gerollt, nur weiß ich jetzt nicht ob ich sie noch kochen soll?
Oder kann ich sie so schon essen? Im Prinzip werden sie ja eh kalt gegessen. Hmm…
Vielen Dank für Dein Feedback und herzliche Grüße vom Bodensee
Andrea
Dirk
Hallo Andrea,
es ist nicht so schlimm, dass du den Reis vorgekocht hast, das wird auch in der Türkei oft gemacht. Die gefüllten Weinblätter müssen nun aber auf jeden Fall noch einmal mit Wasser, Zitronensaft, Olivenöl und Salz gekocht werden, um den typisch säuerlichen Geschmack anzunehmen. Die Kochzeit reduziert sich aber auf 10-15 Minuten, damit die Sarmas nicht matschig werden.
Herzliche Grüße!
Andrea
Lieber Dirk,
Herzlichen Dank für die Rückmeldung, habe ich gemacht und war klasse! :D
Nun werde ich mich auf die anderen Rezepte stürzen! :D
Liebe Grüße
Andrea
Anna
Lieber Dirk,
Probiert habe ich zwar noch nicht, gebe dir aber trotzdem 5 Sterne für dieses simpel erklärte Rezept. Ich musste lachen, den ich habe tatsächlich frische Weinblätter von Nachbars Zaun gemopst, sollte aber kaum auffallen – da quillt alles über! Ein Streit ist Gott sei Dank nicht entfacht. Dafür aber meine Lust, die Röllchen auf der Stelle nachzukochen! Ich habe bis auf Korinthen alles da, ich dachte ich halte einfach ein paar Datteln und Feigen und gebe für die herbe Säure, welche die Korinthen ja schon haben, einfach ein wenig Granatapfelsirup hinzu. Was meinst du?
Wie ist es mit dem blanchieren der Blätter? Nur in Salzwasser oder doch besser auch mit etwas Säure?
Ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Frankfurt,
Anna
Dirk
Hallo Anna,
bei der Füllung kannst du wirklich variieren – Datteln und Feigen klingen super und ein Schuss Nar Ekşisi ist nie verkehrt. Bei den Blättern reicht einfaches Blanchieren für wenige Sekunden und dann im eiskalten Wasser abschrecken. Viel Erfolg!
Axel
Hallo Dirk, ich habe heut die gefüllten Weinblätter zum dritten Mal gemacht und das ging tragischerweise schief, weil ich sie für ein Fest vorbereiten wollte. Zum einen ist die untere Schicht angebrannt -wahrscheinlich zu dicht gelegt- zum anderen sind die Röllchen für meinen Geschmack zu salzig, obwohl ich schon auf das Salz im Kochwasser verzichtet habe. Ich habe diesmal mit vakuumierten Weinblättern gearbeitet. Die waren in Salzlage eingelegt. Meine Frage: muss ich die Weinblätter vorher eine gewisse Zeit wässern, damit das Salz verschwindet?
Vielen Dank und liebe Grüße Axel
Dirk
Hallo Axel,
das tut mir furchtbar leid, dass deine Sarma diesmal misslungen sind. Angebrannt sind sie mir noch nie und ich kann es mir auch nur so erklären, dass sie zu dicht lagen und kein Wasser mehr bis zum Topfboden gelangen konnte. Auch sollten Sarma nur bei milder Hitze köcheln, damit die Blätter nicht durch heftiges Geblubber beschädigt werden.
Das mit dem Salz ist mir auch noch nicht passiert, doch ich kann mir vorstellen, dass die Unterschiede zwischen den Herstellern beträchtlich sind. Vielleicht hast du eine Charge abbekommen, die besonders salzig geraten ist. Das halte ich für gut vorstellbar. Ich habe meine Blätter allerdings auch immer gewässert – gar nicht wegen des Salzgehalts, sondern weil die Blätter sich dann besser voneinander gelöst haben. Vielleicht hat mir das ein ähnliches Erlebnis erspart. Ich werde das auf jeden Fall als Hinweis in meinen Artikel einarbeiten. Auch wenn das deine schief gegangenen Sarma nun nicht mehr rettet, aber diese Problematik hatte ich auch nicht auf dem Schirm. Ich danke dir dennoch sehr für die nette Bewertung. Viele lassen an dieser Stelle einfach ihren Frust ab, doch ein Blog lebt ja gerade davon, dass die Rezepte durch Feedback, wie deines, für alle Leser immer sicherer werden. Herzliche Grüße!
Anna
Es war So! Mega! Lecker!! Zu meinem Geburtstag möchte ich eine große Portion davon machen, denn richtigen Topf habe ich dafür. Selbst meine Schwester, die eigentlich meinte sie mag die Röllchen nicht – da fertig aus der Dose immer entweder zu matschig, zu zäh oder zu sauer – fand sie wunderbar!
Ganz lieben Dank für das Rezept, auch das Rollen hat ganz wunderbar geklappt :)
Lieben Gruß,
Anna
Sandra
Soooooooo Lecker! Schon zweimal gemacht, das einzige Problem, das ich habe ist, dass ich die Kochzeit noch nicht so hinbekomme. wahrscheinlich hat das damit zu tun, dass ich die Weinblätter zu viel gefüllt habe. Kann man aber auch prima nochmal „nachkochen“.
Dirk
Hallo Sandra!
Vielen Dank für dein nettes Feedback! Es stimmt, die Kochzeit kann variieren, je nach dem, wie sehr man die Sarma füllt. Es gibt da auch in der Türkei verschiedene Ansichten – die einen Füllen dick (wie man es auch von der Dosenware kennt) andere gelten als besonders talentiert, wenn die Sarma schön dünn sind, wie ein kleiner Finger. Ich finde die goldene Mitte am Besten. Du kannst den Reis übrigens auch „ankochen“, so ca. 8-10 Minuten. Dann klappt auch das Füllen besser, da man nicht einrechnen muss, dass sich der Reis im gerollten Blatt auch noch ausdehnen können muss und die fertigen Sarma sind schneller gar.
Sandra
Lieber Dirk, danke für den Tipp! Konnte ich gestern Abend endlich ausprobieren und Jetzt sind sie nach ca. 15 min zwar teilweise ein bisschen zu matschig (ich find das super, wenn sie fester sind), ABER dafür alle auch wirklich durch und unfassbar lecker! Ich könnte mich jedes Mal wieder reinlegen und hab heute schon 10 zum Frühstück verdrückt
Linde
Hallo Dirk,
Ich habe deine super leckeren gefüllten Weinblätter schon zum 2. Mal gemacht:)
Jedesmal mit frischen Weinblättern vom eigenen Stock und jedesmal etwas variiert, je nachdem was ich an Zutaten da hatte.
Wegen der Menge und wegen des fehlenden passenden Deckels habe ich sie im Bachblech mit Rost als Abdeckung gemacht.
Hat auch jedesmal gut geklappt :)
Nur mit der Temperatur und Dauer bin ich immer am hadern , da ich es vom letzten Jahr nicht mehr weiß :)
Danke für das tolle Rezept :)
May
Ich habe dieses Rezept für meinen Bruder ausprobiert und er war begeistert! Wir haben früher immer gefüllte Weinblätter von unseren türkischen Nachbarn bekommen und der Geschmack hat mich und meinen Bruder direkt in unsere Kindheit zurück geholt. Vielen lieben Dank dafür Dirk!
Dirk
Hallo May,
vielen Dank für das nette Lob und toll, dass euch mein Rezept eine Kindheitserinnerung zurückgebracht hat. Besser kann Essen nicht sein! Herzliche Grüße!
Patricia Frau Goltz
Nein, ich habe es noch nicht ausprobiert. Aber ich las mit großem Genuss die Einführung zu den Weinblättern. Das ist informativ, interessant und toll geschrieben.
Vielen Dank für die wunderbare Lehrstunde.
Dirk
Hallo Patricia, danke für das nette Lob! Versuche die gefüllten Weinblätter einfach mal aus, wenn du Zeit und Muße dazu hast!
Martina
dolma tashi gibt es auch bei Amazon
Dirk
Oh wie gut. Als ich das Rezept veröffentlicht habe, gab es die dort noch nicht zu kaufen. Danke für den Tipp!