Tavuklu Pilav ist eigentlich nur türkischer Reis mit Huhn. Doch mit den richtigen Zutaten wird daraus allerbestes, türkisches Soulfood!
Es ist das, wonach es klingt: Reis mit Huhn. Simpel. Doch Tavuklu Pilav ist eines der Gerichte, die in ihrer Einfachheit unfassbar lecker sind. Vorausgesetzt, ihr habt gute Zutaten und versteht es, den Reis richtig zuzubereiten.
Die Oma hatte es drauf
Für den Ö. ist das eine Kindheitserinnerung. Deshalb weiß er auch ganz genau, wie Tavuklu Pilav für ihn schmecken muss. Nämlich so, wie bei Oma Ö. Die stammte aus Malatya und beherrschte nur ein kleines Repertoire an türkischen Speisen. Diese aber in Perfektion.
Tavuklu Pilav war eines ihrer Highlights. Als Mutter Ö. dann einheiratete, avancierte sie schnell zur besten Köchin der Familie. Doch an den Tavuklu Pilav von Oma Ö. – da waren sich alle einig – kam niemand heran.
Ein gutes Huhn für guten Geschmack
Die Latte lag also hoch, als der Ö. fragte, ob ich Tavuklu Pilav machen könnte. Ich schluckte und sagte Ja. Reis mit Huhn, das klingt doch machbar. Klar war: Es muss ein gutes Huhn sein. Eines, das ein langes, glückliches Freilandleben hatte. Eben so, wie sie früher überall herumrannten. Es genügen aber auch die Schenkel eines solchen Federviehs, die lassen sich besser handhaben.
Daraus wird eine Brühe angesetzt, die sich weitgehend auf den Huhngeschmack konzentriert. Einfachheit ist Trumpf. Ich setzte die Brühe gerne am Vortag an und lasse Huhn und Gemüse über Nacht im Topf auf dem kühlen Balkon durchziehen. Am nächsten Tag wird die Brühe dann sanft erwärmt, ehe das Fleisch gezupft wird.
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Den Reis richtig kochen
Für den türkischen Pilav braucht es den richtigen Reis, nämlich (Werbelink)Pilavlık Pirinç (*). Das ist ein Rundkornreis, der von der Konsistenz her irgendwo zwischen italienischem Risottoreis und herkömmlichem Langkornreis liegt. Richtig gekocht wird er sowohl schlotzig, als auch körnig.
Die richtige Zubereitung fand ich in „(Werbelink)Türkei, das Kochbuch“ (*) von Musa Dağdeviren, der aus der Serie „Chef’s Table“ bekannt ist. Und dann kommt natürlich noch Gefühl dazu, damit das Gericht eine Seele bekommt.
Stunde der Wahrheit
Es ist wirklich nicht schwer. Heraus kommt ein Gericht, das unglaublich reichhaltig schmeckt: buttrig, nussig, nach Huhn und Reis.
Als der Ö. es probierte, breitete sich erst Gänsehaut aus und dann ein Lächeln: Viel besser als bei Mama Ö. und fast so gut, wie bei Oma Ö. Was will man mehr?
Übrigens: In der Türkei wird Tavuklu Pilav gerne mit eingelegten Gurken serviert (Turşu). Beim Ö. muss auch immer noch Cacık dabei sein, der türkische Gurkenjoghurt.
Rezept Tavuklu Pilav – türkischer Reis mit Huhn
Zutaten (für 4 Personen):
Für die Hühnerbrühe:
3 Hühnerschenkel, Freiland und groß
2 l Wasser
1 Möhre
80 g Knollensellerie
Petersilienstängel, von einem dicken Bund 2 cm unten abgeschnitten
10 cm Lauch, nur den weißen Teil
½ TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) (*)
¼ TL (Werbelink)Koriandersamen (*)
1 TL Salz
Für den Pilav:
300 g (Werbelink)Pilavlık Pirinç (*), türkischer Rundkornreis
700 ml Hühnerbrühe
100 g Butter
4 EL (Werbelink)Reisnudeln (*), Sehriye, Kritharaki, Orzo – alles dasselbe
150 g Kichererbsen, vorgekocht / Dose
2 ½ TL Salz
Hühnerfleisch, von 3 Hühnerschenkeln
Glatte Petersilie, fein gehackt
Zubereitung:
Für die Brühe:
- Die Hühnerschenkel abspülen und in einem Topf mit dem kalten Wasser aufsetzen. Langsam im offenen Topf erwärmen, bis es zu köcheln beginnt. Den Schaum mit einem (Werbelink)Schaumlöffel (*) abschöpfen.
- Das grob geschnittene Gemüse, Pfefferkörner und Koriandersamen dazu geben und die Hitze zurückschalten. Noch kein Salz zufügen.
- Die Hühnerbrühe für 1 ½ Stunden leise offen simmern lassen. Eventuell Wasser nachgießen.
- Dann die Brühe salzen und die Petersilienstängel hineingeben.
- Eine weitere ½ Stunde simmern lassen. Dann die Hitze ausschalten und die Hühnerbrühe sehr langsam auskühlen lassen. Am besten über Nacht mit geschlossenen Deckel.
- Die Hühnerschenkel vorsichtig aus der zimmerwarmen Brühe heben und zerteilen. Das Fleisch in Streifen beiseitelegen. Knochen und Haut entsorgen.
- Die Brühe durch ein feines (Werbelink)Sieb (*) geben und das ausgekochte Gemüse anderweitig verwenden.
Für den Tavuklu Pilav:
- Die Hühnerbrühe sollte zimmerwarm sein.
Den Reis vorbereiten:
- Den Reis abwiegen, in eine Schüssel geben und mit heißem Wasser (ca. 50°) und 2 TL Salz mischen. 1 Stunde lang quellen lassen.
- Dann den Reis in ein (Werbelink)Sieb (*) geben und mit Wasser spülen, bis das Wasser klar bleibt. Den Reis im Sieb 10 Minuten abtropfen lassen.
Tavuklu Pilav zubereiten:
- Einen schweren (Werbelink)Schmortopf mit Deckel (*), der die Wärme gut hält, bei mittlerer Hitze erwärmen und die Butter darin aufschäumen.
- Die Reisnudeln in der Butter für 2 Minuten anrösten. Dann den Reis hinzugeben und ca. 10 Minuten lang unter gelegentlichem Rühren andünsten.
- Reis und Butter dürfen nussig duften, doch unbedingt aufpassen, dass die Butter nicht zu heiß wird und verbrennt.
- Nach ca. 10 Minuten die Kichererbsen zufügen und umrühren.
- Die zimmerwarme Hühnerbrühe angießen, ⅔ des Hühnerfleischs vorsichtig unterheben und den Deckel schließen.
- Den Topf für 2 Minuten auf hoher Hitze stehen lassen, damit die Brühe im Inneren zu köcheln beginnt. Dann die Hitze auf niedrigste Stufe zurückstellen und den Topf 15 Minuten lang geschlossen stehen lassen.
- Nach 15 Minuten den Topf vom Herd ziehen und den Deckel kurz anheben. Den Reis nicht umrühren. 4 Lagen Küchenpapier auf den Topf legen und den Deckel schnell wieder schließen.
- Den Topf weitere 10-15 Minuten ruhen lassen. Es schadet auch nicht, ihn mit einem Handtuch zu umwickeln.
Tavuklu Pilav anrichten:
- Den Deckel des Schmortopfs öffnen und den Tavuklu Pilav vorsichtig mit einem (Werbelink)Teigspatel (*) umrühren, so dass sich die Butter und das Hühnerfett um alle Reiskörner legen.
- Den Pilav in eine große Schüssel geben, mit dem restlichen Hühnerfleisch belegen und mit gehackter Petersilie bestreuen.
- Für hübsche Einzelportionen jeweils ¼ des Hühnerfleischs in eine leicht geölte, kleine Schüssel legen, eine Portion Tavuklu Pilav fest darauf drücken und die Schüssel dann auf einen Teller stürzen. Mit gehackter Petersilie bestreuen.
- Die Portion auf dem Titelfoto entspricht ca. dem halben Rezept.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Tavuklu Pilav – türkischer Reis mit Huhn
Zutaten
Für die Hühnerbrühe:
- 3 Hühnerschenkel Freiland und groß
- 2 l Wasser
- 1 Möhre
- 80 g Knollensellerie
- Petersilienstängel von einem dicken Bund 2 cm unten abgeschnitten
- 10 cm Lauch nur den weißen Teil
- ½ TL (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz)
- ¼ TL (Werbelink)Koriandersamen
- 1 TL Salz
Für den Pilav:
- 300 g (Werbelink)Pilavlık Pirinç türkischer Rundkornreis
- 700 ml Hühnerbrühe
- 100 g Butter
- 4 EL (Werbelink)Reisnudeln Sehriye, Kritharaki, Orzo – alles dasselbe
- 150 g Kichererbsen vorgekocht / Dose
- 2 ½ TL Salz
- Hühnerfleisch von 3 Hühnerschenkeln
- Glatte Petersilie fein gehackt
Anleitungen
Für die Brühe:
- Die Hühnerschenkel abspülen und in einem Topf mit dem kalten Wasser aufsetzen. Langsam im offenen Topf erwärmen, bis es zu köcheln beginnt. Den Schaum mit einem (Werbelink)Schaumlöffel (*) abschöpfen.
- Das grob geschnittene Gemüse, Pfefferkörner und Koriandersamen dazu geben und die Hitze zurückschalten. Noch kein Salz zufügen.
- Die Hühnerbrühe für 1 ½ Stunden leise offen simmern lassen. Eventuell Wasser nachgießen.
- Dann die Brühe salzen und die Petersilienstängel hineingeben.
- Eine weitere ½ Stunde simmern lassen. Dann die Hitze ausschalten und die Hühnerbrühe sehr langsam auskühlen lassen. Am besten über Nacht mit geschlossenen Deckel.
- Die Hühnerschenkel vorsichtig aus der zimmerwarmen Brühe heben und zerteilen. Das Fleisch in Streifen beiseitelegen. Knochen und Haut entsorgen.
Für den Tavuklu Pilav:
- Die Hühnerbrühe sollte zimmerwarm sein.
Den Reis vorbereiten:
- Den Reis abwiegen, in eine Schüssel geben und mit heißem Wasser (ca. 50°) und 2 TL Salz mischen. 1 Stunde lang quellen lassen.
Tavuklu Pilav zubereiten:
- Einen schweren (Werbelink)Schmortopf mit Deckel (*), der die Wärme gut hält, bei mittlerer Hitze erwärmen und die Butter darin aufschäumen.
- Die Reisnudeln in der Butter für 2 Minuten anrösten. Dann den Reis hinzugeben und ca. 10 Minuten lang unter gelegentlichem Rühren andünsten.
- Reis und Butter dürfen nussig duften, doch unbedingt aufpassen, dass die Butter nicht zu heiß wird und verbrennt.
- Nach ca. 10 Minuten die Kichererbsen zufügen und umrühren.
- Die zimmerwarme Hühnerbrühe angießen, ⅔ des Hühnerfleischs vorsichtig unterheben und den Deckel schließen.
- Den Topf für 2 Minuten auf hoher Hitze stehen lassen, damit die Brühe im Inneren zu köcheln beginnt. Dann die Hitze auf niedrigste Stufe zurückstellen und den Topf 15 Minuten lang geschlossen stehen lassen.
- Nach 15 Minuten den Topf vom Herd ziehen und den Deckel kurz anheben. Den Reis nicht umrühren. 4 Lagen Küchenpapier auf den Topf legen und den Deckel schnell wieder schließen.
- Den Topf weitere 10-15 Minuten ruhen lassen. Es schadet auch nicht, ihn mit einem Handtuch zu umwickeln.
Tavuklu Pilav anrichten:
- Den Deckel des Schmortopfs öffnen und den Tavuklu Pilav vorsichtig mit einem (Werbelink)Teigspatel (*) umrühren, so dass sich die Butter und das Hühnerfett um alle Reiskörner legen.
- Den Pilav in eine große Schüssel geben, mit dem restlichen Hühnerfleisch belegen und mit gehackter Petersilie bestreuen.
- Für hübsche Einzelportionen jeweils ¼ des Hühnerfleischs in eine leicht geölte, kleine Schüssel legen, eine Portion Tavuklu Pilav fest darauf drücken und die Schüssel dann auf einen Teller stürzen. Mit gehackter Petersilie bestreuen.
- Die Portion auf dem Titelfoto entspricht ca. dem halben Rezept.
Bettina
Der Ö. hat absolut recht, sagt der R., obwohl bei seiner Oma wohl immer noch Erbsen drin waren (kullerten wahrscheinlich noch in der Truhe rum und mussten weg).
Danke lieber D. sagt die T. für deine sich aus dem Einerlei der Food Blocks abhebenden Rezepte, Bilder und Stories. Ich hatte den Hype der Bowls und Fleischersatzprodukte sooooo satt, wollte mich abwenden vom Zeitgeist und wieder meinen Nigel Slater und Jamie Oliver aus dem Bücherregal holen, denn da ich Laktose und Gluten hervorragend vertrage, nehme ich mir im zwischenmenschlichen Bereich einige Intoleranzen heraus. Wobei ich dich für das Rezept „Backfisch mit krossem Bier-Wodka-Backteig“ nicht in mein Nachtgebet einschließen kann! Meine zarten Pfötchen haben jetzt Gefrierbrand, denn die dicken Lammfellhandschuhe hatte ich schon weg gepackt und bei mir war ziemlich viel vom Backteig übrig. Ich habe ihn in „Fäden“ ins Fett laufen lassen ausgebacken und eingefroren. Mal sehen ob das nach dem Auftauen und aufbacken im Backofen noch als Suppeneinlage taugt?!? Aber lecker war es, das muss ich zugeben!
Dirk
Hallo Bettina,
vielen Dank für das tolle, nette und vor allen Dingen sehr lustig geschriebene Lob! Das freut mich sehr! Bei den zwischenmenschlichen Intoleranzen schließe ich mich gerne an :-)
Hab ich beim Backfrisch nicht geschrieben, man solle wenigstens Einweghandschuhe tragen, weil der Teig so kalt ist? Na, Hauptsache, es hat geschmeckt! Es stimmt, dass Backteig übrig bleibt, da man ja ansonsten die letzten Fischstücke nicht mehr gut tunken kann. Die Idee, den Teig in Fäden auszubacken ist auch klasse – ich bin allerdings gespannt, wie die das Tiefkühlen überleben und kann mir vorstellen, dass sie nach dem Auftauen noch einmal kurz im Backofen aufgebacken werden müssen, um knupsprig zu sein. Schöne Grüße, auch an den R.!
christl
Tolle Idee wieder !! LG :-)
Dirk
Vielen Dank für dein nettes Feedback, Christl! Immer schön, von dir zu hören! :-)
Tatjana
Ich lebe seit 25 Jahren mit meinem türkischen Mann zusammen und habe viele Rezepte ausprobiert . Aber dein Rezept is mein absolutes Lieblings Rezept Tavuklu Pilav – türkischer Reis mit Huhn „ Mein Mann war verwundert wie ich so Original gekocht habe . Danke für dieses tolle Rezept
Dirk
Liebe Tatjana,
vielen Dank für das tolle Lob – besser geht es ja gar nicht. Das freut mich wirklich sehr!
Nil
Vielen Dank für das tolle Rezept
Sehr lecker und auch für Kochanfänger sehr verständlich Punkt für Punkt beschrieben.
Dirk
Hallo und vielen Dank für das nette Feedback! Mir ist es immer besonders wichtig, dass auch Kochanfänger gut mit den Rezepten zurechtkommen. Deshalb freut mich dein Kommentar besonders. Während viele Foodblogger sehr damit beschäftigt sind, sich als kleine Sterneköche zu profilieren, ist es mir wichtiger, dass jeder sich an den Herd traut und einfach mal loslegt. So nach Gefühl und wenn es gut wird, traut man sich ans nächste Rezept heran. In diesem Sinne weiter viel Spaß beim Kochen! Herzliche Grüße!