Toskanische Bohnensuppe mit Schwarzkohl ist ein leckerer Seelenwärmer, in den auch viele Reste aus dem Gemüsefach dürfen.
Toskana! Da denkt man an Sommer, Sonne und Urlaub. Doch die Toskana kennt auch kühlere Tage und für die ist diese Toskanische Bohnensuppe genau richtig: Ein vollmundig-leckerer Seelenwärmer, der einfach nur glücklich macht!
Cavolo Nero wird hier als Schwarzkohl oder Palmkohl verkauft, da seine dunkelgrünen Blätter an Palmwedel erinnern. Er ist im Geschmack milder, als andere Kohlsorten. Also keine Sorge vor den schiefen Blicken der Nachbarn – die Bohnensuppe lässt sich prima ohne störende Geruchbelästigung kochen!
Die Toskanische Bohnensuppe ist damit nicht nur verdammt lecker, sondern löst auch noch ein Problem: Häufig wird in Rezepten empfohlen, die Stängel des Schwarzkohls abzuzupfen und anderweitig zu verwenden – doch wofür? Die Toskanische Bohnensuppe nimmt sie dankbar an, zusammen mit Allerlei, was sonst noch im Kühlschrank liegengeblieben ist.
Genussvolle Resteverwertung
Resteverwertung ist keine Schande. Es ist eine Sache des Anstands, denn in jedes Lebensmittel haben Menschen Arbeit und Liebe gesteckt. Ganz abgesehen davon, dass es der Umwelt guttut, so wenig wie möglich wegzuwerfen.
Neulich habe ich leckeren Schwarzkohlsalat mit gerösteter Süßkartoffel gemacht und auch dabei blieben die Stängel des Schwarzkohls übrig, da sie für den Salat zu holzig sind. Zusammen mit ein paar verbliebenen Blattwedeln kommen sie nun einfach in die Bohnensuppe. Als Basis dient der übliche, italienische Dreiklang aus Zwiebel-Karotte-Sellerie. Wobei ich für die Suppe nicht mein fertiges Soffritto aus dem Kühlschrank verwende, denn ich möchte das Gemüse hier etwas stückiger haben.
Ansonsten schaue ich in den Tiefen meines Gemüsefachs nach und klaube Reste von Fenchel, Lauch und Knollensellerie zusammen – sogar den Strunk eines Brokkoli, dessen Rosen ich anderweitig verwendet habe, kommt kleingeschnitten in die Bohnensuppe.
Bohnen ruhig aus dem Glas
Natürlich ist es besser, wenn man die Bohnen über Nacht einweicht und dann separat selbst kocht. Doch wer hat immer die Zeit dazu? Für so eine Suppe finde ich es absolut ausreichend, Bohnen aus dem Glas zu verwenden. Ebenso die Tomaten kommen hier lieber aus der Dose, denn außerhalb der Saison im August haben sie einfach mehr Aroma, als frische Tomaten.
Vollmundiger Geschmack
Damit die Toskanische Bohnensuppe ein vollmundiger Seelenschmeichler wird, braucht es Umami – die fünfte Geschmacksrichtung. Natürliches Glutamat ist u.a. dafür verantwortlich und neben Tomaten ist dieses reichlich in Parmesankäse vorhanden. Deshalb kommt eine gute Handvoll fein geriebener Parmesankäse in die Suppe und macht sie herrlich sämig und vollmundig.
In Italien gehört natürlich Pancetta in die Suppe. Ich habe sie aber lieber mit geräuchertem Speck gemacht, denn der Rauchgeschmack sorgt auch noch einmal für einen leckeren Kick. Wer lieber vegetarisch kocht, kann auf anderem Weg Raucharoma in die Suppe geben, beispielsweise durch Räuchertofu.
Die Bohnensuppe hält sich im Kühlschrank mehrere Tage und schmeckt nach 2 Tagen am allerbesten. Sie lässt sich auch hervorragend für 2-3 Monate einfrieren. So kann auf Vorrat gekocht werden und man hat immer eine schnelle Mahlzeit mit guten Hülsenfrüchten zur Hand – entweder für zu Hause oder fürs Büro. Ich hoffe auf noch ein paar kühle Tage, denn der nächste Schwarzkohl wartet schon!
Rezeptteil: Toskanische Bohnensuppe
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Toskanische Bohnensuppe mit Cavolo Nero
Zutaten
- 250 g Schwarzkohl
- 50 g (Werbelink)Speck
- 1 Zwiebel mittelgroß
- 2 Möhren
- 2 Stangen Sellerie
- 500 g weiße Bohnen Abtropfgewicht
- 2 Zehen Knoblauch
- 3 EL (Werbelink)Olivenöl
- 2 (Werbelink)Lorbeerblätter
- 400 g Tomaten geschält, aus der Dosse
- 1 TL (Werbelink)Fenchelsamen
- 1 Peperoncino getrocknet, optional
- 40 g Parmesankäse
- 200 ml Weißwein
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
- 3 Zweige glatte Petersilie
- 800 ml Wasser oder Brühe
Außerdem:
- Parmesankäse zum Anrichten
- Ciabatta
Anleitungen
Vorbereitung:
- Schwarzkohl waschen und die Blätter von den holzigen Stängeln ziehen. Die Blätter in Streifen schneiden und die Stängel fein hacken.
- Das übrige Gemüse fein würfeln – es sollte nicht größer, als die Bohnen sein. Bei mir eher ½ bis ¼ so groß. Den Knoblauch fein hacken.
- Bohnen in ein (Werbelink)Sieb geben. Manche verwenden die Flüssigkeit mit. Ich mache das nicht so gerne, weil dort meist Stabilisatoren und Anti-Oxidationsmittel zugegeben sind.
- Die Tomaten samt Flüssigkeit in eine Schüssel geben und mit den Händen ein paar Mal zerdrücken.
- Speck in Streifen und dann Würfel schneiden. Den Parmesankäse fein reiben.
- Fenchelsamen und Pfefferkörner im (Werbelink)Mörser fein mahlen. Ggf. mit einem getrockneten, zerbröselten Peperoncino.
Andünsten:
- Einen (Werbelink)schweren Topf bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen und gleich den Speck hineingaben und das Fett langsam auslassen. Evtl. 1 TL Öl zugeben.
- Dann das fein geschnittene Gemüse dazugeben, salzen und für ca. 20 Minuten andünsten, bis es zwischen weich und bissfest ist. Ggf. hin und wieder etwas Wasser in den Topf geben, damit es nicht anbrennt.
- Gemüse mit einem Löffel in der Mitte des Topfs zur Seite schieben, 1 EL Olivenöl hineingeben und den Knoblauch darin für ca. 30 Sekunden andünsten. Gemörserte Gewürze dazugeben.
Toskanische Bohnensuppe kochen:
- Zerdrückte Tomaten und ca. ½ Dose Wasser zugeben und für 8-10 Minuten marmeladig einkochen lassen.
- Dann den Weißwein und Parmesankäse einrühren und aufpassen, dass der Käse nicht verklumpt.
- Die abgetropften Bohnen unterheben und mit Wasser oder Brühe auf die gewünschte Konsistenz auffüllen.
- Petersilie im Ganzen dazugeben und einmal aufköcheln. Dann die Hitze zurückschalten, den Deckel schließen und für ca. 20 Minuten ganz leise simmern lassen. Immer mal durchrühren.
- Petersilie entsorgen. Suppe mit 2 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken und am besten ein paar Stunden durchziehen lassen.
- Mit frisch geriebenem Parmesankäse und geröstetem Ciabatta servieren.
- Tipp: Im Kühlschrank hält sich die Suppe 3-4 Tage und schmeckt immer besser! Einfrieren lässt sie sich für 2-3 Monate.
christl
Passt ! Habe gerade ein Glas mit weißen Bohnen gewässert für den morgigen Verbrauch!
Der Tip mit den Fenchelsamen ist mir neu und wird umgesetzt.
Die derzeitigen Temperaturen schreien nach warmer Suppe, bevor die Kräuter für die grüne Soße am Donnerstag eingekauft werden :-)
Übrigens finde ich das Kurzvideo auch eine tolle Idee hier.
Liebe Grüße von hier zu Dir
Dirk
Oh, wie toll, dass du das Rezept gleich nachkochen wirst. Du bist hoffentlich ebenso begeistert davon, wie ich. Fenchelsamen verwende ich oft, besonders, wenn Hülsenfrüchte im Spiel sind. Sie sind harmonischer, als Kreuzkümmel oder Kümmel und haben denselben, verdauungsfreundlichen Effekt. Vielen Dank für dein schnelles und wie immer sehr, sehr nettes Feedback! Herzliche Grüße aus Berlin!
Claudia
Gleich ausprobiert und in Ermangelung des Specks etwas spanische Paprikawurst klein geschnitten und kross ausgebraten – das kommt ins feste Repertoire. Sehr schön auch, dass man es komplett aus dem Vorrat kochen kann.
Lieben Dank für das Rezept!