Sesam und Kichererbsen gehören zu Anatolien wie das Sauerkraut zu Deutschland. Hummus ist zwar nicht türkisch – aber mit türkischem Touch verdammt lecker!
Um es gleich vorweg zu sagen: Hummus ist nicht türkisch. Und dieses Rezept versucht erst gar nicht, so zu tun, als sei es arabischer Hummus. Der wäre in der Konsistenz nämlich deutlich dicker.
Entstanden ist dieses Rezept im Rahmen meiner Meze-Kochkurse. Meze, das sind leckere, türkische Vorspeisen. Um möglichst viele davon in kurzer Zeit auf den Tisch zu bekommen, habe ich mit meinem Kochkumpan Monsieur Ibo noch diese Hummus-Variante erfunden und sie “eingetürkt”. Daher enthält sie türkischen Joghurt, der im Original nichts zu suchen hat.
Außerdem, weil es eben schnell gehen musste im Kochkurs, wird der Hummus in diesem Rezept im Blitzhacker püriert. Das machen hierzulande vermutlich eh alle so. Doch der originale Hummus wird aufwändiger gemacht. Er schmeckt nämlich besser, wenn man die gekochten Kichererbsen von Hand gestampft und dann durch die Flotte Lotte dreht. Es ist erstaunlich, wieviel besser das Aroma dann wird. Es dauert aber auch länger.
So, nachdem ich nun alles andere. als Werbung für meinen Hummus gemacht habe, muss ich trotzdem noch eine Lanze für ihn brechen. Er ist nämlich trotzdem lecker. Der Joghurt verleiht dem Hummus eine vielschichtige Frische und macht ihn leichter. Probiert einfach aus. welche Version ihr lieber mögt.
Grundlage von Hummus sind immer Kichererbsen und Tahin. Tahin ist eine Paste, die aus gerösteten und gemahlenen Sesamsamen hergestellt wird. Zitronensaft und etwas Knoblauch runden das ganze ab.
Tahin (auch Tahini oder Tahina genannt) ist sehr vitaminreich und enthält viel Calcium, weshalb es auch bei Vegetariern und Veganern häufiger auf dem Speiseplan stehen sollte. Es hält sich im Kühlschrank sehr lange. Allerdings setzt sich mit der Zeit das darin enthaltene Sesamöl auf der Oberfläche ab. Dieses müsst ihr immer mit einem Löffel wieder unterrühren, bevor ihr das Tahin verwendet. Beim Einkauf solltet ihr darauf achten, dass möglichst wenig Öl über der Paste im Glas steht – dann ist sie frisch.
Die Kichererbsen könnt ihr entweder zusammen mit einem Teelöffel Natron über Nacht einweichen und dann in frischem Wasser ohne Salz kochen. Ihr könnt aber auch einfach eine Dose mit bereits fertig gekochten Kichererbsen aufmachen. Wichtig ist nur, dass die Kichererbsen ein schönes Aroma haben.
Neben frischem Zitronensaft und frischem Knoblauch braucht man noch eine Zutat, die für die perfekte Cremigkeit des Hummus sorgt: eisgekühltes Wasser. Am besten mit ein paar Eiswürfeln darin. Das Eiswasser fehlt in vielen Rezepten, die man so im Netz findet, was vermutlich daran liegt, dass es geschmacklich keinen Unterschied macht. In der Konsistenz aber eben schon, deshalb sollte es unbedingt mit dabei sein.
Die Zubereitung dieses schnellen Hummus-Rezepts ist unproblematisch: Einfach alles (bis auf das Eiswasser) in den Mixer geben und fein pürieren. Dann unter Zugabe des Eiswassers die richtige Konsistenz bestimmen. Das dauert keine 5 Minuten und das Hummus hält sich mindestens 3 Tage im Kühlschrank.
Rezept Hummus à la Turka
Zutaten (Für 4 Personen)
1 kleine Dose Kichererbsen
Saft 1 ausgepressten Zitrone
1 Knoblauchzehe
2-3 EL Tahin
Salz
2 EL türkischer Joghurt
1 Prise gemahlener Kreuzkümmel (*)
Eiswasser nach Bedarf
Olivenöl zum Servieren
schwarze Oliven zum Servieren
Zubereitung:
- Die Kichererbsen aus der Dose spüle ich ab und lasse sie abtropfen. Mit ein paar Eiswürfeln und kaltem Wasser bereite ich das Eiswasser vor und stelle es bereit (ca. 300 ml). Die Knoblauchzehe schäle ich und zerdrücke sie mit dem Salz im Mörser (*).
- Dann gebe ich die Kichererbsen, den Knoblauch, das Tahin, den Zitronensaft und den Joghurt zusammen mit einer Prise Kreuzkümmel in den Mixer. Ich mixe alles zu einer homogenen Paste und gebe am Ende für die richtige Konsistenz nach und nach etwas Eiswasser hinzu.
- Ich streiche das Hummus auf einen Teller, träufle ein gutes Olivenöl darüber und gebe noch ein paar schwarze Oliven darauf.
Praktische Küchenhelfer für dieses Rezept (*):
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Hier noch einmal das Rezept zum Ausdrucken:
- 1 kleine Dose Kichererbsen
- Saft 1 ausgepressten Zitrone
- 1 Knoblauchzehe
- 2-3 EL Tahin
- Salz
- 2 EL türkischer Joghurt
- 1 Prise gemahlenen Kreuzkümmel
- Eiswasser nach Bedarf
- Olivenöl zum Servieren
- schwarze Oliven zum Servieren
- Die Kichererbsen aus der Dose spüle ich ab und lasse sie abtropfen. Mit ein paar Eiswürfeln und kaltem Wasser bereite ich das Eiswasser vor und stelle es bereit (ca. 300 ml). Die Knoblauchzehe schäle ich und zerdrücke sie mit dem Salz im Mörser.
- Dann gebe ich die Kichererbsen, den Knoblauch, das Tahin, den Zitronensaft und den Joghurt zusammen mit einer Prise Kreuzkümmel in den Mixer. Ich mixe alles zu einer homogenen Paste und gebe am Ende für die richtige Konsistenz nach und nach etwas Eiswasser hinzu.
- Ich streiche das Hummus auf einen Teller, träufle ein gutes Olivenöl darüber und gebe noch ein paar schwarze Oliven darauf.
Christl
oh ja, mein Lieblingsaufstrich – Humus ! Diese Variante muss ich auch demnächst ausprobieren – mit Kreuzkümmel und schwarzen Oliven !
Bei mir kommt eigentlich immer ein wenig Sumak obenauf.
Hatte gerade gestern mal wieder eine Portion Humus aufgetaut. Ich bereite aus rohen Kichererbsen eher eine größere Menge zu und habe gerne einen Vorrat in der Kühltruhe.
Vielen Dank für die schönen Anregungen – made my day 😉
Dirk
Sumak macht sich auf jeden Fall gut auf Hummus – es sieht gut aus und steuert als eines der ältesten Säurungsmittel dér Menschheitsgeschichte noch eine feine Säuerlichkeit bei, was immer gut zu Tahin passt.
Freno
Hummus ist auch aus meinem Kühlschrank nicht mehr wegzudenken. Das Hummus „natur“ ist mir allerdings zu fade – es wird bei mir mit der „Biber“-Paste von meinem „Türken“ (der eigentlich ein Syrer ist) oder gekochter Roter Beete gepimpt. Gerührt wird es mit dem Passierstab in hohem Rührbecher. Zuerst kommt gepresster Knoblauch hinein – auf 1 400g-Dose Kichererbsen 5-6 kleine oder 3-4 große Zehen. Der wird evtl. gesalzen – wenn die Paprikapaste nicht schon selbst sehr salzig ist und dazu kommen orientalische Gewürzmischungen wie Ras-el-Hanout, Biryani oder Kleja – der Standard sind allerdings die „7 Gewürze“. Und es kommen Mittelmeerkräuter hinein: Rosmarin,Oregano, Thymian, je nach Gusto und der Saft von 1-2 Zitronen (je nach Größe und Ergiebigkeit). Die Mittelmeerkräuter sind auch wichtig für die Halbarkeit – sie sind sämtlich antibakteriell ! Darauf kommen dann die abgegossenen und kalt abgebrausten Kichererbsen und das ganze wird fein püriert. Erst dann kommen die anderen Zutaten hinein: 3 fette EL Paprikapaste, 2-3 gestrichene EL Tahin, 2 EL Olivenöl. Ich bevorzuge milde Paprikapaste – die Schärfe reguliere ich mit Harissa, normalerweise kommt 1 gehäufter TL ins Hummus.
Es ist wichtig, die Kichererbsen zu pürieren, bevor man die anderen Pasten und Öle dazugibt – sonst bleiben nämlich öfters große Stücke oder gar ganze Erbsen zurück, die man nicht mehr erkennen kann. Ausserdem dauert das Pürieren deutlich länger und ist schwergängiger. Dieses mein relativ festes Hummus hält sich im Kühlschrank über 1 Woche.
Es wird zuhause zu vielem gegessen: Gemüse, (Süss-)kartoffeln, Fleisch und ersetzt bei mir die Butter vom „Butterbrot“ für unterwegs. Es wird auch oft in kleinen Gläsern zum Picknick mitgenommen (im Hochsommer in Alufolie und 1 Handtuch gewickelt). Mit ein paar Brötchen und rohen Gemüsen zusammen ergibt es eine leckere und unkomplizierte Mahlzeit. Selbst ein ordinäres Fleischkäsebrötchen kann man damit zu einem Genußerlebnis adeln !
Zum Hummus-Fan bin ich übrigens im knallheißen Sommer 2018 geworden – bei großer Hitze habe ich kaum noch Appetit auf Fleisch und der Eisenmangel hat meinen ohnehin zu niedrigen Blutdruck noch weiter fallen lassen, ich hatte fast tagtäglich „Kreislauf“. Sesam hat unter pflanzlichen Nahrungsmitteln mit den höchsten Eisengehalt und Tahin ist deshalb ein idealer Eisenlieferant bei fleischarmer oder vegetarischer Ernährung! Mit dem Hummus ist dann auch mein Blutdruck wieder schnell in den Normbereich zurückgekehrt – Tahin ist alleine von daher für mich unverzichtbar im Hummus !