Einfach, lecker und die Zutaten gibt es überall – mit dem Rezept für türkische Zucchinipuffer legt jeder mal einen Gemüsetag ein.
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Zucchini und Dill lieben sich. Und zwar innig! Und weil das so ist, sind türkische Zucchinipuffer eigentlich immer lecker. Die kann man sogar den pastaverwöhnten Gören und dem fleischhungrigen Gatten vorsetzen. Dazu machen türkische Zucchinipuffer nicht viel Arbeit, lassen sich sowohl warm als auch kalt genießen. Wenn man sie statt in der Pfanne, im Muffinblech bäckt, machen sie auch für Gäste richtig was her.
Puffer gehen eigentlich immer
Mücver sind in Anatolien weit verbreitet und in zahlreichen Variationen zu finden. Mancherorts gibt man zuätzlich zu den Zucchini Spinat oder Mangold hinein. Anderenorts geriebene Karotten. Erlaubt ist alles, was schmeckt. Hauptsache, viele Kräuter sind dabei, wie Dill und Petersilie. Auch Frühlingszwiebeln gehören für mich unbedingt dazu.
Auf dem Wochenmarkt vor unserem Haus gibt es einen Stand mit türkischem Essen, von anatolischen Frauen zubereitet. Sie bieten die Mücver als dicken Burger an. Eine clevere Idee. Leider sparen sie aber bei so ziemlich allem, was Mücver lecker macht und die Burger schmecken etwa so verführerisch, wie Bierdeckel. Das muss doch nicht sein.
Neben vielen Kräutern gebe ich immer Käse in meine Mücver. Mal Feta aus Kuhmilch, mal einen milden Reibekäse, der in der Türkei Kaşar heißt. Er kann durch Gouda ersetzt werden.
Die Sache mit der Konsistenz
Obwohl Türkische Zucchinipuffer einfach zu machen sind, liegt der Teufel im Detail. Es gilt, eine fluffige Konsistenz zu erreichen, mit einem aromatischen, durchgebackenen Inneren. Je länger die fertige Masse auf das Ausbacken wartet, umso schneller wässert sie aus. Je mehr Mehl man zum Binden daran gibt, umso mehr nähert man sich geschmacklich den Bierdeckel-Burgern.
Ich habe zahlreiche Variationen ausprobiert:
- Die Zucchini lange vorher salzen, stehenlassen und auspressen = undefinierbare Konsistenz der fertigen Puffer
- Zucchini erst kurz vor dem Ausbacken reiben und gar nicht mit Salz ziehen lassen = schön spürbare Zucchinistreifen in den Puffern, doch die Masse wässert beim Ausbacken mehr und mehr aus.
- Die Zucchini raspeln und für 1-2 Minuten in der Mikrowelle angaren = tolle Konsistenz, aber man muss aufpassen, dass sie nicht zu trocken werden.
Beim Mehl heißt es: Immer gerade so viel, wie es braucht, damit die Mücver gut zusammenhalten.
Braten, frittieren oder backen?
Auch bei der Zubereitung habe ich allerlei ausprobiert. Vom klassischen Braten in der Pfanne, über das schwimmende Ausfrittieren bis hin zum Backen im Muffinblech. Wenn es bei uns schnell gehen muss, kommt die Pfanne zum Einsatz. Sollen die Mücver etwas hermachen, backe ich sie im Muffinblech. Alle Methoden haben Vor- und Nachteile und ihr müsst selbst entscheiden, wie sie für euch am besten sind.
Zu türkischen Zucchinipuffer passt klassisch ein Dill-Joghurt. Ich habe aber auch schon einen Apfelkren dazu serviert, bestehend aus saurer Sahne, geriebenem Apfel und Kren, also Meerrettich. Auch oberlecker – und nach Jahrhunderten der Feindschaft zwischen Österreich und der Türkei fast so etwas, wie ein Freundschafts-Handschlag.
Rezept Türkische Zucchinipuffer – Mücver
Zutaten (für ca. 4 Personen)
Für die Puffer:
4 Zucchini (ca. 800-900g)
3 Frühlingszwiebeln
15 Stängel Petersilie
10 Stängel Dill
100g Feta, oder geriebener Gouda
4 Eier
Salz so nach Gefühl
4 EL Mehl
(Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) (*), frisch gemahlen
4 EL neutrales Öl (Pfanne) oder Butter (Backofen)
Für die Sauce:
5 EL türkischer Joghurt, 3,5%
1 Stängel Dill
½ TL Salz
kaltes Leitungswasser
Zitronenabrieb von der Biozitrone
Oder:
200g Saure Sahne
1 Apfel, gerieben
1 TL geriebener Meerrettich
Zubereitung:
- Die Zucchini mittelgrob raspeln. Das geht entweder von Hand mit der (Werbelink)Reibe (*) oder besonders schnell mit der (Werbelink)Küchenmaschine (*). Die Raspel mit 1 TL Salz vermengen und für ca. 30 Minuten Wasser ziehen lassen. Ab und zu umrühren.
- Dann die Raspel in einem (Werbelink)Sieb (*) abtropfen lassen und gut ausdrücken. Dabei wird ein großer Teil des Salzes wieder herausgespült. Es bleibt aber genug drin, um ab jetzt nicht mehr nachsalzen zu müssen. Zumal der Feta auch noch Salz beisteuert.
- Alternativ: Die Zucchiniraspel auf einem Stück Backpapier ausbreiten und für 1-2 Minuten bei 600W in der Mikrowelle garen, bis sie ca. ⅓ ihrer Feuchtigkeit verloren haben. In dem Fall erst die Masse kurz vor dem Ausbacken salzen.
- Frühlingszwiebeln längs halbieren und quer in feine Ringe schneiden.
- Die gewaschenen Kräuter mittelfein hacken.
- Alles in eine ausreichend große Schüssel geben und den Käse von Hand darüber bröseln.
- Eier hineinrühren und die Masse mit den Gewürzen abschmecken.
- Dann erst das Mehl einarbeiten, gerade so viel, dass die Masse eine Bindung bekommt. Die angegebenen 4 EL sind nur ein Richtwert.
In der Pfanne als Puffer:
- In einer großen, beschichteten (Werbelink)Pfanne (*) auf mittlerer Hitze 4 EL neutrales Öl erhitzen.
- Dann immer ca. 1 gehäuften Esslöffel pro Puffer von der Masse in die Pfanne geben und etwas plattdrücken.
- Nach 2-3 Minuten die Puffer vorsichtig mit einem Bratenwender umdrehen und für weitere 2-3 Minuten fertigbraten. Evtl. mehr Öl in die Pfanne geben.
- Die Puffer aus der Pfanne heben und kurz auf etwas Küchenpapier entfetten.
Im Muffinblech backen:
- Einen Teelöffel Backpulver unter die Masse rühren und weitere 2 EL Mehl unterheben.
- Den Backofen auf ca. 190°-200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Ein beschichtetes Muffinblech gut ausbuttern. Die Puffer brauchen hier etwas Fett, in dem sie ausbacken können.
- Dann je einen gehäuften Löffel der Masse in die Muffinförmchen geben.
- Das Muffinblech für 15 Minuten auf der mittleren Schiene im Backofen backen. Die Puffer gehen in den Förmchen etwas auf, fallen aber später beim Abkühlen auch wieder zusammen.
- Die Mücver im Muffinblech müssen etwas ablühlen, bevor sie am Besten mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) aus den Förmchen geholt werden.
Anrichten:
- Die Zutaten für die jeweilige Soße miteinander verrühren.
- Türkische Zucchinipuffer noch warm mit der Soße nach Wahl servieren.
Die mit Sternchen (*) oder dem Hinweis (Werbelink) gekennzeichneten Verweise sind Provision-Links. Wenn du auf so einen Link klickst und etwas einkaufst, bekomme ich dafür eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Auch sehe ich nicht, was du kaufst. (Wieso Werbung?)
Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Türkische Zucchinipuffer - Mücver
Zutaten
Für die Puffer:
- 4 Zucchini ca. 800-900g
- 3 Frühlingszwiebeln
- 15 Stängel Petersilie
- 10 Stängel Dill
- 100 g Feta oder geriebener Gouda
- 4 Eier
- Salz so nach Gefühl
- 4 EL Mehl
- (Werbelink)schwarzer Pfeffer ganz, frisch gemahlen
- 4 EL neutrales Öl (Pfanne) oder Butter (Backofen)
Für die Sauce:
- 5 EL türkischer Joghurt 3,5%
- 1 Stängel Dill
- ½ TL Salz
- kaltes Leitungswasser
- Zitronenabrieb von der Biozitrone
Oder:
- 200 g Saure Sahne
- 1 Apfel gerieben
- 1 TL geriebener Meerrettich
Anleitungen
- Die Zucchini mittelgrob raspeln. Das geht entweder von Hand auf der (Werbelink)Reibe (*) oder besonders schnell mit der (Werbelink)Küchenmaschine (*). Die Raspel mit 1 TL Salz vermengen und für ca. 30 Minuten Wasser ziehen lassen. Ab und zu umrühren.
- Alternativ: Die Zucchiniraspel auf einem Stück Backpapier ausbreiten und für 1-2 Minuten bei 600W in der Mikrowelle garen, bis sie ca. ⅓ ihrer Feuchtigkeit verloren haben. In dem Fall erst die Masse kurz vor dem Ausbacken salzen.
- Frühlingszwiebeln längs halbieren und quer in feine Ringe schneiden.
- Die gewaschenen Kräuter mittelfein hacken.
- Alles in eine ausreichend große Schüssel geben und den Käse von Hand darüber bröseln.
- Eier hineinrühren und die Masse mit den Gewürzen abschmecken.
- Dann erst das Mehl einarbeiten, gerade so viel, dass die Masse eine Bindung bekommt. Die angegebenen 4 EL sind nur ein Richtwert.
In der Pfanne als Puffer:
- Dann immer ca. 1 gehäuften Esslöffel pro Puffer von der Masse in die Pfanne geben und etwas plattdrücken.
- Nach 2-3 Minuten die Puffer vorsichtig mit einem Bratenwender umdrehen und für weitere 2-3 Minuten fertigbraten. Evtl. mehr Öl in die Pfanne geben.
- Die Puffer aus der Pfanne heben und kurz auf etwas Küchenpapier entfetten.
Im Muffinblech backen:
- Einen Teelöffel Backpulver unter die Masse rühren und weitere 2 EL Mehl unterheben.
- Den Backofen auf ca. 190°-200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Ein beschichtetes Muffinblech gut ausbuttern. Die Puffer brauchen hier etwas Fett, in dem sie ausbacken können.
- Dann je einen gehäuften Löffel der Masse in die Muffinförmchen geben.
- Das Muffinblech für 15 Minuten auf der mittleren Schiene im Backofen backen. Die Puffer gehen in den Förmchen etwas auf, fallen aber später beim Abkühlen auch wieder zusammen.
- Die Mücver im Muffinblech müssen etwas ablühlen, bevor sie am Besten mit einem (Werbelink)Silikonspatel (*) aus den Förmchen geholt werden.
Anrichten:
- Die Zutaten für die jeweilige Soße miteinander verrühren.
- Türkische Zucchinipuffer noch warm mit der Soße nach Wahl servieren.
Notizen
Brigitte und Reinhard Brüssau
Lieber Dirk, danke für das neue Rezept! Zucchinipuffer. Das ist schon lange unser Highlight, wenn die Enkel zum Essen kommen. Da reichen nicht ein paar Z. Es muss schon eine große Menge sein (nach Augenmaß). Da ich die geraspelten Z. in einer Windel über dem Spülbecken zuerst auslaufen lasse, dann mit viel Kraft ausdrücke, ist der Teig nicht sehr nass (spritzt in der Pfanne nicht so) . außer Pul Biber und Feta sind die Zutaten identisch. Wenn du kleine Z. bekommen kannst, nimm die – je kleiner desto weniger Wasser!
Soße haben wir bisher nicht dazu gemacht, die Kinder mögen am liebsten Zucchini pur – bis zum Umfallen!
Auf den Abend am Otzberg freuen wir uns schon. Halte uns auf dem Laufenden.
Dir und Ibrahim herzliche Grüße
Brigitte
Dirk
Liebe Brigitte, freut mich, dass euch das Rezept gefällt und wie beschrieben gibt es zahllose Variationen davon. Kleine Zucchini sind auf jeden Fall besser als Große. Versucht mal den Trick im Muffinblech – ich glaube, die Kinder werden das auch lieben!
Herzliche Grüße!
Bea
Richtig, richtig lecker! Selbst die „nicht-Zucchini-Esser“ haben begeistert mitgeschlemmt. Ich habe die Muffinvariante mit 4 Eiern zubereitet, musste viel mehr Mehl als angegeben nehmen und Backzeit im Muffinblech lag bei ca 30 min. Dazu gab es die Joghurtsoße.
Sobald die nächsten Zucchini geerntet werden können, gibt es die Puffer nochmal.
Herzlichen Dank für das tolle Rezept.
Dirk
Hallo Bea,
vielen Dank für das nette Feedback! Dass du mehr Mehl und eine längere Backzeit brauchtest, ist nicht ungewöhnlich. Das hängt auch immer von den Zucchini ab – sind sie größer, beinhalten sie mehr Wasser und du brauchst mehr Mehl. Wobei der Sport bei dem Rezept immer sein sollte, so wenig Mehl wie möglich zu verwenden. Aber deine kamen ja offenbar super an!
Weiter viel Spaß mit meinen Rezepten und herzliche Grüße!
zeytingöz
Der perfekte Weg, mücver zu machen! Ohne braterei.. ;)
Edith Tessnow
Lieber Dirk,
demnächst werden keine Börek mehr gedreht, dann kommen die Zicchinipuffer auf den Tisch. Die vielen Kräuter ist keine Erfindung der Türkischen Küche, ich haue schon seit Jahren immer viel Dill in die Masse. Aber im Türkischen Laden einzukaufen, macht wirklich Spass. Nicht nur, dass man alles bekommt, was das Herz begehrt, man wird dazu noch supernett bedient. Und der Bäcker mit seinem Fladenbrot, einfach toll. Habe letzthin eingekauft wie ein Weltmeister und alle Brote verschenkt, dazu noch den Granatapfelsirup, da war die Freude groß.
Gespannt bin ich auf den Vorspeisenkurs, fange jetzt schon an, Reklame zu schieben.
Liebe Grüße Edith
Christl
Diese tollen Muffins gabs bei mir am Samstag – habe sie allerdings in einer Silikonbackform gemacht, nicht so super.
Steige demnächst doch wieder auf Metallformen um. Ich denke, sie werden dann knuspriger ?!
Nach dem Stöbern in Deinen Rezepten war ich am Samstag auf einen Großeinkauf bei meinem türkischen Händler für Gewürzeinkauf – nicht alles bekommen, aber der Anfang ist gemacht!
Danke für das Pflanzerlrezept :-)
Dirk
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es bei der Backofenvariante schwieriger ist, die richtige Konsistenz hinzubekommen. In der Pfanne gebraten funktioniert das besser – sieht aber weniger hübsch aus und ist nicht so fluffig. Ich kann mir vorstellen, dass eine Silikonform ungeeignet ist, weil da nichts ist, woran die Mücver eine Art Kruste bekommen können. Ich würde den Mehlanteil der Mücver generell noch etwas nach oben korrigieren, damkt sie nicht matschig werden. man muss nur aufpassen, dass sie sich nicht in fade Mehlballen verwandeln :)
Dita Branta
Lieber Dirk,
ich stöbere schon eine Weile in Deinen Rezeptem herum und heute habe ich endlich die Muffins gemacht, weil die Zucchini im Garten hören einfach nicht auf zu wachsen. Alles hat super geklappt. Da ich etwas knuspriger mag, habe ich die Muffins fünf Minuten länger auf der obersten Schiene gebacken. Backpulver kann man sich sparen. Und auch die Apfel/Meerrettich/saure Sahne Sauce ist super dazu. Danke! Demnächst werde ich etwas mit Auberginen, die sich auch unverschämt vermehren, ausprobieren. :)
Dirk
Liebe Dita,
schön, dass du dabei bist und Gefallen an meinen Rezepten gefunden hast! Bei den Auberginen sind natürlich die beiden gefüllten Varianten hier die Klassiker. Wobei ich die Variante in meinem Rezept für Lammkoteletts fast am liebsten mag. Aber wenn du reichlich Auberginen hast, kannst du dich ja von A bis Z durch die Rezepte kochen. Viel Spaß damit!
Viele Grüße,
Dirk