Winterlicher Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl auf Pastinakencreme vereint harmonisch mediterrane und nordische Aromen miteinander.
Es ist schon eine kleine Tradition, dass bei unserem Weihnachtsessen ein kleiner Zwischengang mit Pulpo serviert wird. In diesem Jahr: Pulpo mit roter Bete und Apfel. Pulpo ist übrigens die italienische Bezeichnung für Oktopus – also für einen achtarmigen Kraken. Beide sollten nicht mit Sepien oder Kalmaren verwechselt werden, den sogenannten Tintenfischen.
Aus dem Meer
Wenn ich für eine kleine Anzahl an Essern koche, greife ich gerne zu vorgegarten Pulpo-Armen. Es ist zwar keine Raketenwissenschaft, selbst einen Pulpo zart zu kochen, doch ich brauche selten solche Mengen, dass sich das lohnen würde. Daher finde ich die vorgegarten Pulpo-Arme einen guten Weg, Lebensmittel nicht unnötig zu verschwenden.
Wichtig ist, dass man Pulpo nimmt, der nicht bereits in Marinade eingelegt wurde, denn der schmeckt häufig säuerlich verfälscht. Purer, vorgegarter Pulpo wird meist vakuumverpackt verkauft, entweder frisch oder tiefgefroren. Beide Varianten sind gut. Beim Auspacken fällt auf, dass der Pulpo von Glibber umgeben ist. Den kann man einfach abwaschen und die Pulpo-Arme dann mit Küchenpapier trockentupfen.
Und aus der Erde
Für die diesjährige Zwischenspeise habe ich mich für Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl entschieden und serviere alles auf einer seidigen Pastinakencreme. Ihr könnt aber auch ein Süßkartoffelpüree machen, das passt auch gut. Zum Beispiel dieses hier: Geschmorte Ochsenbäckchen mit Süßkartoffelpüree.
Der kleine Salat aus roter Bete und Apfel ist von meinem Rezept Rote Beete Salat mit Apfel + Chicorée inspiert, denn die erdigen und süß-bitteren Aromen passen perfekt zu den süßen Noten von Apfel, Pulpo und Pastinake.
Zu guter Letzt gehört etwas Frische dazu. Hier kommt mein leckeres Dillöl ins Spiel, das dem ganzen noch eine kleine Geschmacksexplosion verleiht. Mit dem Öl beginne ich spätestens am Vortag, damit es über Nacht im Kühlschrank durchziehen kann. Doch ihr könnt es auch gut mehrere Tage im Voraus machen und im Kühlschrank aufbewahren.
Pastinaken erkennt ihr übrigens daran, dass sie im Gegensatz zu Petersilienwurzel einen leicht eingedellten Strunkansatz haben. Außerdem sind sie von der Farbe her etwas dunkler, als Petersilienwurzel. Letztere finde ich keinen guten Ersatz, weil sie für ein Püree zu intensiv schmeckt.
Rote Bete selber garen?
Im Winter gibt es überall herrliche Bete Knollen zu kaufen. Daher bereite ich sie am liebsten selbst zu, denn dann schmecken sie am besten. Die bereits vorgekochten und vakuumierten Knollen sind die zweitbeste Wahl. Sie schmecken aber meiner Meinung nach etwas erdiger. Rote Bete aus dem Glas oder aus der Dose gehen für mich hingegen gar nicht, denn sie haben zu viel Geschmack eingebüßt.
Am leckersten wird Rote Bete, wenn sie im Backofen gebacken wird. Entweder in Alufolie oder umweltfreundlicher in einer (Werbelink)Bratenform (*) im groben Salzbett und mit einem Blech abgedeckt. Sie brauchen dann je nach Dicke ca. 60-90 Minuten, bis sie weich sind. Doch dazu rate ich nur, wenn der Backofen ohnehin schon an ist.
Energiesparen ist Trumpf
Die schnellste und energiesparendste Variante bleibt jedoch der (Werbelink)Schnellkochtopf (*) und ich finde das Ergebnis ebenfalls sehr überzeugend. Am Besten verwendet ihr dabei einen Dämpfeinsatz, damit die Knollen nicht im Wasser liegen. So sind sie bereits nach 15 Minuten gar und lecker. In Zeiten wie diesen, in denen Energie teuer und knapp ist, erlebt der gute alte (Werbelink)Schnellkochtopf (*) sehr zu Recht eine Renaissance.
Was kann ich vorbereiten für Pulpo mit roter Bete?
Ihr kennt das ja: Die Familie hat sich schon versammelt, man ist bereits umgezogen und hat wenig Lust, noch einmal in große, fettspritzende Braterei zu verfallen. Doch keine Sorge, denn die meisten Bestandteile von „Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl“ lassen sich gut vorbereiten und im richtigen Moment aufwärmen.
Nur zwei Dinge würde ich erst kurz vor dem Servieren machen: Erstens, den Pulpo frisch braten, denn das braucht keine 5 Minuten und ist immer besser, als ihn aufzuwärmen. Und zweitens, die Rote Bete erst zum Schluss unter den Salat mischen, denn ansonsten färbt sich der gesamte Salat tiefrot. Übrigens: Püree und Salat finde ich am besten, wenn sie lauwarm sind.
Rezept Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl
Tipp: Portionen/Personen/Stückzahl lassen sich anpassen. Dazu einfach auf die Anzahl klicken/tippen und den Schieberegler einstellen.
Die Anleitungsfotos lassen sich mit einem Klick/Tipp auf das KameraZeichen ausschalten.
Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl
Zutaten
- 300 g Pulpo-Arme
- ½ EL Rapsöl
- 1 Zehe Knoblauch ungeschält
- 30 ml (Werbelink)Cognac
- 1 EL Butter
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
Salat:
- 350 g Rote Bete
- 1 Chicorée
- 1 Apfel süßlich
- ½ Zitrone ausgepresst
- 1 EL Apfelbalsamico oder guter Apfelessig
- 2 EL (Werbelink)Olivenöl (extrafein)
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
Pastinakenpüree:
- 400 g Pastinake
- 100 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Milch
- 1 (Werbelink)Lorbeerblatt
- Zitronenabrieb
- 60 ml Sahne
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)Muskatnuss frisch gerieben
Außerdem:
- Dillöl selbst gemacht nach diesem Rezept
Anleitungen
Pastinakenpüree:
- Pastinaken mit dem (Werbelink)Sparschäler schälen und in Würfel schneiden, ohne dabei Kunst zu betreiben.
- Gemüsebrühe mit dem Lorbeerblatt in einem Topf erhitzen und die Pastinakenwürfel hineingeben. Nicht salzen, sonst gerinnt die Milch!
- Milch separat zum Kochen bringen, das verhindert, dass sie später ausflockt. Die kochende Milch zu den Pastinaken geben und halb zugedeckt ca. 25 Minuten köcheln lassen. Es sollte am Ende nur noch ein kleiner Rest Flüssigkeit im Topf sein.
- Das Lorbeerblatt entfernen und entsorgen.
- Die weichen Pastinaken in einen leistungsstarken (Werbelink)Mixer geben, leicht salzen und mit der (Werbelink)Mikroreibe etwas Zitronenschale (Bio) und Muskatnuss dazu reiben.
- Pastinaken im Mixer seidig glatt pürieren und dabei die Sahne zugeben, bis die richtige Konsistenz erreicht ist.
- Das Pastinakenpüree mit Salz, weißem Pfeffer und (Werbelink)Muskatnuss abschmecken, wie ihre es am liebsten mögt. In einen Behälter umfüllen und entweder warmhalten oder kühlen, bis es gebraucht wird und dann wieder anwärmen. Das geht am Besten in der Mikrowelle.
Rote Bete:
- Je nach Anleitung des (Werbelink)Schnellkochtopfs Wasser hineingeben, ca. 1 Tasse. Rote Bete Knollen ungeschält in den Dampfeinsatz daraufsetzen und den Topf schließen. Hitze auf größte Stufe schalten, bis der Topf unmittelbar vor dem Abblasen steht und dann die Hitze auf kleinste Stufe reduzieren.
- Rote Bete im Schnellkochtopf je nach Größe ca. 15-20 Minuten garen. Dann den Dampf ablassen oder den Topf langsam herunterkühlen lassen, bis ihr ihn öffnen könnt.
- Die Rote Bete Knollen mit zwei Stücken Küchenpapier abreiben, so dass sich die Haut löst.
- Dann die Rote Bete in gleichmäßige Würfel schneiden mit ca. ½ cm Kantenlänge.
Salat:
- Den Apfel mit dem (Werbelink)Sparschäler schälen, rundherum ca. ½ cm dicke Scheiben herunterschneiden, ohne dabei das Kerngehäuse zu erwischen. Die Apfelscheiben stifteln und würfeln.
- In einer Schüssel die Apfelwürfel mit dem Zitronensaft vermengen, damit sie sich nicht verfärben.
- Chicorée längs halbieren und vierteln und dann quer in schmale Streifen schneiden. Ebenfalls zu den Apfelwürfeln geben, damit sich der Chicorée nicht verfärbt.
- Den Salat mit (Werbelink)Apfelbalsamico und (Werbelink)Olivenöl anmachen und mit etwas Salz und frisch gemahlenem, (Werbelink)weißem Pfeffer (*) abschmecken. Abgedeckt beiseitestellen.
- Erst kurz vor dem Servieren die Rote Bete anwärmen und unter den Salat mischen.
Den Pulpo braten:
- Die vorgegarten Pulpo-Arme aus der Packung nehmen, Glibber abwaschen und mit Küchenpapier trockentopfen.
- Öl in die Pfanne geben, erhitzen und die Pulpo-Arme von beiden Seiten ca. 2 Minuten scharf anbraten. Die ungeschälte und halbierte Knoblauchzehe dazugeben.
- Die kalte Butter und etwas Zitronensaft in die Pfanne geben und durchschwenken, bis die Butter sich sämig um die Pulpo-Arme gelegt hat.
- Pulpo-Arme in mundgerechte Stücke schneiden, so dass alle etwa gleich viel abbekommen.
Pulpo mit roter Bete, Apfel und Dillöl anrichten:
- Das Pastinakenpüree anwärmen und einen Klacks in einen tiefen Teller streichen.
- Einen Löffel Salat aus roter Bete, Apfel und Chicorée in die in die Mitte setzen.
- Die warmen Pulpo-Stücke darauf verteilen.
- Zum Schluss ca. 1 EL Dillöl aus der (Werbelink)Dosierflasche (*) kreisend darüber geben und rasch servieren.
Renate
hallo Dirk,
vielen Dank für das leckere Rezept.
Pulpo kommt bei mir öfter auf den Tisch, ich gare ihn lieber selbst, der
gekaufte ist mir zu fest.
Reste friere ich ein und kombiniere sie in dem nächsten Fischsalat.
Corinna
Hallo Dirk,
vielen Dank für dieses fantastische Rezept! Ich habe es zu Weihnachten als Vorspeise zubereitet – es war großartig und wurde sehr gelobt. Den Rest des Dillöls habe ich am nächsten Tag zum Fisch gereicht, auch hier nur Lobeshymnen.
Liebe Grüße
Corinna
Dirk
Hallo Corinna,
toll, dass die Vorspeise so gut angekommen ist. Ich habe es zu Weihnachten noch einmal etwas variiert, da ich neben dem Oktopus auch Garnelen servieren wollte. Dafür erschien mir der Rote-Bete-Salat etwas zu erdig und habe ihn durch klein geschnittene Schmorgurken mit angebratenen Apfelwürfeln ersetzt (mit Essig ablöschen und etwas Créme Fraîche unterheben). Das zusammen mit einem Garnelensud (aus den Schalen & Köpfen ähnlich wie hier: Lecker-cremige Garnelen, richtig gemacht) war auch ganz großes Kino. Pastinakenpüree und Dillöl halten auch in dieser Variation geschmacklich alles zusammen. Das Rezept lässt sich also auch für künftige (sommerliche) Gelegenheiten toll anpassen.