Es klingt banal und macht auch optisch nicht so viel her – doch wer Yoğurtlu Havuç einmal probiert hat, will immer mehr davon!
Auch wenn uns das Wetter in diesem Mai bislang im Stich lässt, ist es höchste Zeit, meine beliebte türkische Vorspeisenreihe „Meze“ fortzuführen. Ein großer Teil der türkischen Meze dreht sich um Joghurtgerichte. Das ist nicht verwunderlich – schließlich haben die Türken – zumindest nehmen einige das an – den Joghurt erfunden.
Das war noch zu einer Zeit, als sie nicht – wie heute – in Anatolien lebten, sondern in der zentralasiatischen Ebene zu Pferd unterwegs waren. Wer viele Pferde hat, hat auch viel Stutenmilch. Die aber per Pferd zu transportieren, ist gar nicht so leicht. Da war die Entdeckung, dass die Milch mit Hilfe von Milchsäurebakterien fermentiert und damit fest und haltbar gemacht werden kann, eine große Entdeckung. So groß, dass auch unser heutiges Wort Joghurt auf das türkische Yoğurt (sprich: Jo-hurt) zurückgeht.
Einfache Zutaten, erfrischend anders
An Möhrensalaten mangelt es uns hierzulande nicht – und doch ist Yoğurtlu Havuç etwas ganz anderes und hat sich in unseren anatolischen Kochkursen schnell zu einem der Lieblingsgerichte unserer Gäste entwickelt. Es ist angenehm erfrischend und dennoch würzig – ein absolutes Yummie-Rezept. Die Zutaten sind dafür überschaubar: Möhren, Walnüsse, Dill, Joghurt und etwas Knoblauch. Die Zubereitung geht auch schnell, auch wenn für dieses Salatgericht trotzdem erst einmal die Pfanne aus dem Schrank geholt werden muss.
Ein Tipp zu den Walnüssen
Die Walnüsse kaufe ich in der Regel bereits ohne Schale im Supermarkt. Um mehr Geschmack reinzubekommen, röste ich sie zuvor in der Pfanne ohne Öl und unter häufigem Wenden an. Aber Achtung: Gebt die Walnüsse aus der Packung zuerst in ein grobes Sieb und siebt damit das anhaftende Walnussmehl und die ganz kleinen Partikel ab. Sie verbrennen schnell in der Pfanne und sorgen für einen angebrannten Geschmack. Ohne sie, wird das Ergebnis deutlich leckerer.
Rezept Möhren in Joghurt – Yoğurtlu Havuç
Zutaten (für 4 Personen):
500 g Bio-Möhren
300 g türkischer Joghurt 3,5%
1-2 Knoblauchzehen
1 Bund Dill
2-3 EL Olivenöl (*)
1 kleine getrocknete Chilischote (Peperoncino)
Salz & weißer Pfeffer so nach Gefühl
1-2 handvoll Walnüsse
Zubereitung:
- Als erstes röste ich die abgesiebten Walnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Öl bei mittlerer bis hoher Hitze an. Ich bewege sie dabei immerzu, damit sie gleichmäßig rösten. Anfangs passiert dabei lange nichts und dann geht alles ganz schnell. Deshalb solltet ihr immer eine Schüssel oder einen Teller parat haben, um die Nüsse schnell aus der Pfanne zu bekommen, bevor sie schwarz werden. Ein paar dunkle Stellen sind aber völlig okay.
- Während die Walnüsse abkühlen, schäle ich die Möhren mit dem Sparschäler und reibe sie auf einer groben Reibe. Den Knoblauch pelle ich und schneide ihn in Würfel.
- Dann gebe ich das Olivenöl in die beschichtete Pfanne, erhitze es auf mittlerer bis hoher Hitze und gebe die Knoblauchwürfel hinein. Sie dürfen bei diesem Rezept nicht nur leicht braun werden, sie müssen es sogar, um den richtigen Geschmack zu treffen. Aber Achtung, verbrennen darf der Knoblauch nicht, sonst wird er bitter! Lieber mit etwas weniger Hitze arbeiten und den Knoblauch länger sanft rösten. Ist er goldbraun, gebe ich die geraspelten Möhren und den zerkrümelten Peperoncino hinzu und dünste alles für 3-4 Minuten unter Rühren an, bis die Möhren langsam weich werden. Dann ziehe ich die Pfanne vom Herd und lasse alles abkühlen.
- Unterdessen hacke ich die Walnüsse grob, bis auf 3-4, die mir später als Dekoration dienen. Den Dill hacke ich fein. Sind die Möhren nur noch lauwarm, vermische ich sie mit dem Joghurt, den gehackten Walnüssen und dem Dill und schmecke alles mit Salz und etwas frisch gemahlenem weißem Pfeffer ab. Ich richte das Yoğurtlu Havuç auf einer Platte an und dekoriere es mit Walnüssen, Dill und einem Faden gutem Olivenöl. Fertig ist die köstliche Joghurtvorspeise: Yoğurtlu Havuç.
Praktische Küchenhelfer für dieses Rezept (*):
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Und hier noch einmal das Rezept zum Ausdrucken:
- 500 g Bio-Möhren
- 300 g türkischer Joghurt 3,5%
- 1-2 Knoblauchzehen
- 1 Bund Dill
- 2-3 EL Olivenöl
- 1 kleine getrocknete Chilischote (Peperoncino)
- Salz & weißer Pfeffer so nach Gefühl
- 1-2 handvoll Walnüsse
- Als erstes röste ich die abgesiebten Walnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Öl bei mittlerer bis hoher Hitze an. Ich bewege sie dabei immerzu, damit sie gleichmäßig rösten. Anfangs passiert dabei lange nichts und dann geht alles ganz schnell. Deshalb solltet ihr immer eine Schüssel oder einen Teller parat haben, um die Nüsse schnell aus der Pfanne zu bekommen, bevor sie schwarz werden. Ein paar dunkle Stellen sind aber völlig okay.
- Während die Walnüsse abkühlen, schäle ich die Möhren mit dem Sparschäler und reibe sie auf einer groben Reibe. Den Knoblauch pelle ich und schneide ihn in Würfel.
- Dann gebe ich das Olivenöl in die beschichtete Pfanne, erhitze es auf mittlerer bis hoher Hitze und gebe die Knoblauchwürfel hinein. Sie dürfen bei diesem Rezept nicht nur leicht braun werden, sie müssen es sogar, um den richtigen Geschmack zu treffen. Aber Achtung, verbrennen darf der Knoblauch nicht, sonst wird er bitter! Lieber mit etwas weniger Hitze arbeiten und den Knoblauch länger sanft rösten. Ist er goldbraun, gebe ich die geraspelten Möhren und den zerkrümelten Peperoncino hinzu und dünste alles für 3-4 Minuten unter Rühren an, bis die Möhren langsam weich werden. Dann ziehe ich die Pfanne vom Herd und lasse alles abkühlen.
- Unterdessen hacke ich die Walnüsse grob, bis auf 3-4, die mir später als Dekoration dienen. Den Dill hacke ich fein. Sind die Möhren nur noch lauwarm, vermische ich sie mit dem Joghurt, den gehackten Walnüssen und dem Dill und schmecke alles mit Salz und etwas frisch gemahlenem weißem Pfeffer ab. Ich richte das Yoğurtlu Havuç auf einer Platte an und dekoriere es mit Walnüssen, Dill und einem Faden gutem Olivenöl. Fertig ist die köstliche Joghurtvorspeise: Yoğurtlu Havuç.
rinoa
Meine damalige Nachbarin sagte, dass die Möhren nicht zu grob und nicht zu fein geraspelt werden sollen. Sonst stimmt die Konsistenz nicht.
Sie nahm allerdings nur Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Öl und Joghurt. Angebraten wurde das Gemüse kaum, eher angedünstet.
Dirk
Hallo, ja das stimmt – und dünsten trifft es tatsächlich besser, als braten. Es geht sehr schnell. Die Walnüsse geben dem Gericht mehr Tiefe und der Dill etwas Frische. Alles zusammen ist sehr lecker!
Christl
Gute Idee ! Kommt in meine Sammlung für “Schnell und lecker” 🙂
Eden
Wow, mega fein! Durch deine Inspiration werde ich mich ab sofort durch den türkischen ‘Dschungel’ schleichen und alles was mir in die Quere kommt ‘fressen’. Der Titel Deiner Webpage hat mich bereits angesprochen und auch die gesamte Aufmachung ist spannend. Top!
Dirk
Vielen Dank! Freut mich, dass dir meine Seite gefällt. Viel Spaß beim Herumstöbern und ausprobieren!
Barbara
Toll! Kann man auch Mandeln oder Anderes nehmen anstelle der Nüsse (wg. Allergie)?
Dirk
Ja natürlich! Die Walnüsse sind für den Crunch beim Essen. Die kann man aber auch weglassen und es ist immernoch lecker. Mandeln klingt nach einer tollen Alternative!
Anna C.
eben zum zweiten Mal zubereitet, der Salat ist eine Wucht und bei der Hitze Gold wert
Manfred Koren
Sehr gut!
Mona
Das habe ich mal in einem türkischen Restaurant kennengelernt und mir hinterher von einer Freundin ein Rezept geben lassen. Es ist so toll! Sie macht es allerdings so, dass sie die ganzen Möhren zuerst kurz dünstet, so dass sie ein bisschen weich werden, und dann direkt in den Joghurt raspelt.
Dirk
Herzlichen Dank für das Feedback! Es gibt sicher verschiedene Wege, Yoğurtlu Havuç zu machen – es bleibt einfach ein tolles Meze!
EF
Ein super erfrischendes Rezept! Danke
Dirk
Vielen Dank für den netten Kommentar!
Kerstin Simon
Hallo und danke für die Variation dieser Speise! Das mit den Walnüssen kannte ich noch nicht. Ich zerdrücke die Knoblauchzehen in einem Mörser mit Salz und etwas Olivenöl.
Dirk
Hallo Kerstin,
danke für das nette Feedback! Das Zerdrücken des Knoblauchs geht schnell und einfach. Doch da Knoblauch, der Sauerstoff ausgesetzt ist, schnell oxidiert und bitter wird, ziehe ich es vor, ihn zu schneiden. Gibt man ihn aus der Presse allerdings direkt in die Pfanne, dürfte der Unterschied gering sein. Herzliche Grüße!