Mualle ist ein Sommergericht, das alle Aromen Anatoliens in sich vereint. Es lässt sich einfach zubereiten und schmeckt am besten lauwarm.
Ich war selbst baff! Denn Mualle hat mir die Freudentränen in die Augen getrieben. Absurd! Ich kann ja wirklich nicht behaupten, türkisch sozialisiert zu sein. Aber als mir beim Vermengen der Zutaten dieser typisch anatolische Duft in die Nase stieg, aus Paprika, Petersilie, Zwiebeln und Gewürzen, ging mir das Herz auf. Mann, was habe ich türkisches Essen vermisst. Einfach lecker!
Eines der 200 Gerichte
Man sagt, die türkische Küche kennt über 200 Rezepte für Auberginen. Ich halte das nicht für übertrieben. In Mualle kommt DER Dreiklang der anatolischen Küche zum Einsatz: Tomaten – Paprika – Auberginen. Diese Kombination ist so populär, dass sogar ein Popsong darüber geschrieben wurde: Domates – Biber – Patlıcan! Doch vollständig ist das Aroma erst, wenn noch glatte Petersilie, Zwiebel und (Werbelink)Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi) (*) hinzu kommen.
Dem Ö. sagte der Name erstmal nichts: Mualle?! Doch was weiß schon der Ö.! Der ist als Istanbuler Großstadtkind aufgewachsen. Ich habe Mualle im Mamutwerk “(Werbelink)Türkei - das Kochbuch” (*) von Musa Dağdeviren gefunden. Einige kennen ihn vielleicht aus der tollen Netflix-Serie Chef’s Table. Das Buch wartet leider nicht mit vielen Fotos auf, doch dafür mit hunderten original anatolischen Gerichten.
Mualle stammt aus der Provinz Hatay, im südlichsten Zipfel der Festland-Türkei. Deshalb war es dem Ö. auch kein Begriff. Der hat als Jugendlicher eben lieber Burger und Pommes verputzt. Kulturhistorisch sind die Grenzen zwischen Hatay und dem benachbarten Syrien fließend. Auch der Name Mualle dürfte aus dem Arabischen stammen. Denn sonst hieße das Gericht nach der türkischen Vokalharmonie wohl eher Mualla. Ich konnte aber leider nicht herausfinden, ob der Name eine Bedeutung hat. Um Mithilfe wird gebeten.
Ein typisches Sommergericht
Mualle ist ein wunderbares Sommergericht. Denn dann sind Tomaten, Paprika und Auberginen auf dem Höhepunkt ihres Geschmacks. Hinzu kommt Basilikum. Das ist eher ungewöhnlich für die türkische Küche. Dort steht zwar oftmals kleinblättriger Basilikum als Deko auf den Tischen – Reyhan. Doch gekocht wird eher selten damit.
Die Kombination aus geschmorten Auberginen und Linsen passt einfach perfekt zusammen. Die Zubereitung ist denkbar einfach und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Mualle wird als Sommergericht lauwarm gegessen. Am besten wird es zusammen mit frisch geröstetem Fladenbrot und einem kühlen Gurkenjoghurt serviert – Cacık.
Einen neuen Fan hat Mualle auf jeden Fall: Der Ö. findet es super! Er hat schon dreimal nach Nachschlag gefragt.
Rezept Mualle – geschmorte Auberginen mit Linsen
Zutaten (für 4 Personen):
2 Auberginen, eher länglich
90 g (Werbelink)grüne Linsen (*)
1 kg Tomaten, sonnengereift, oder 2 Tomaten plus 1 Dose stückige Tomaten (400g)
2 rote Spitzpaprika
2 Sivri Biber, grüne Spitzpaprika (leicht scharf)
1 mittelgroße Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
1 EL (Werbelink)Acı Biber Salçası (Paprikamark, scharf) (*)
2 TL Tomatenmark
1 EL (Werbelink)Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi) (*)
2 TL (Werbelink)Minze (Nane) (*)
3 Stängel Petersilie
1 Lorbeerblatt
2 handvoll Basilikumblätter
60 ml (Werbelink)Olivenöl (*)
Salz, so nach Gefühl
schwarzer Pfeffer (ganz) (*), frisch gemahlen
Zubereitung:
- Die Auberginen vom Stielansatz befreien, längs vierteln und dann quer ca. 5 mal durchschneiden, so dass recht grobe Würfel entstehen. Die Auberginenwürfel in einer Schüssel gut salzen, durchmischen und mindestens 30 Minuten stehenlassen. Dabei immer wieder mit den Händen durchrühren, um den salzigen Saft wieder darauf zu verteilen.
- Parallel die Linsen waschen, in ein (Werbelink)Sieb (*) geben und nach kleinen Steinen durchsuchen.
- In einem Topf ca. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. 1 TL Salz dazu und die Linsen zusammen mit einem Lorbeerblatt ca. 15-20 Minuten lang weich kochen. Sie sollen aber nicht zerfallen, sondern noch gut ihre Form halten. Absieben und ausdampfen lassen.
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze anheizen.
- Die Tomaten überbrühen und häuten. Dann in Würfel schneiden mit ca. 1 cm Kantenlänge.
- Die Paprika halbieren, die Kerne entsorgen und ebenfalls in Würfel schneiden.
- Die Zwiebel pellen und würfeln. Den Knoblauch ebenfalls pellen und in kleine Würfel schneiden. Die Petersilie fein hacken.
Jetzt kommt der Teil mit dem Duft:
- In einer Schüssel alles Gemüse – bis auf die Auberginen – mit der (Werbelink)Acı Biber Salçası (Paprikamark, scharf) (*), Pfeffer, dem Tomatenmark, der Petersilie, der (Werbelink)Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi) (*), der getrockneten (Werbelink)Minze (*) und 2/3 des Olivenöls vermengen. Das geht am besten mit den Händen. Ca. ½-1 TL Salz dazu geben.
- Einen Schmortopf mit Olivenöl einreiben. Dann die Hälfte der abgetropften Auberginen auf dem Boden verteilen. Die Hälfte der Linsen darüber geben und dann die Hälfte des Tomatengemüses. Dann das Ganze wiederholen, so dass 2 Lagen entstehen.
- Zum Schluss die Basilikumblätter darauf verteilen und noch ein paar Fäden Olivenöl darüber träufeln.
- Das Mualle zugedeckt für ca. 1 Stunde im Ofen schmoren. Alternativ kann es auch auf dem Herd zubereitet werden, doch der Ofen eignet sich besser.
- Das Mualle vor dem Servieren ungefähr eine Stunde lang herunterkühlen lassen, so dass es nur noch lauwarm ist. Mit einem erfrischenden, kühlen Gurkenjoghurt und mit frisch geröstetem Fladenbrot servieren.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Mualle – geschmorte Auberginen mit Linsen
Zutaten
- 2 Auberginen eher länglich
- 90 g (Werbelink)grüne Linsen
- 1 kg Tomaten sonnengereift, oder 2 Tomaten plus 1 Dose stückige Tomaten (400g)
- 2 rote Spitzpaprika
- 2 grüne Spitzpaprika Sivri Biber
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL (Werbelink)Acı Biber Salçası (Paprikamark, scharf)
- 2 TL Tomatenmark
- 1 EL (Werbelink)Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi)
- 2 TL (Werbelink)Minze (Nane)
- 3 Stängel Petersilie
- 1 (Werbelink)Lorbeerblatt
- 2 handvoll Basilikumblätter
- 60 ml (Werbelink)Olivenöl
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)schwarzer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
Anleitungen
- Die Auberginen vom Stielansatz befreien, längs vierteln und dann quer ca. 5 mal durchschneiden, so dass recht grobe Würfel entstehen. Die Auberginenwürfel in einer Schüssel gut salzen, durchmischen und mindestens 30 Minuten stehenlassen. Dabei immer wieder mit den Händen durchrühren, um den salzigen Saft wieder darauf zu verteilen.
- In einem Topf ca. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. 1 TL Salz dazu und die Linsen zusammen mit einem Lorbeerblatt ca. 15-20 Minuten lang weich kochen. Sie sollen aber nicht zerfallen, sondern noch gut ihre Form halten. Absieben und ausdampfen lassen.
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze anheizen.
- Die Tomaten überbrühen und häuten. Dann in Würfel schneiden mit ca. 1 cm Kantenlänge.
- Die Paprika halbieren, die Kerne entsorgen und ebenfalls in Würfel schneiden.
- Die Zwiebel pellen und würfeln. Den Knoblauch ebenfalls pellen und in kleine Würfel schneiden. Die Petersilie fein hacken.
Jetzt kommt der Teil mit dem Duft:
- In einer Schüssel alles Gemüse – bis auf die Auberginen – mit der (Werbelink)Acı Biber Salçası (Paprikamark, scharf) (*), dem Tomatenmark, Pfeffer, der Petersilie, der (Werbelink)Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi) (*), der getrockneten (Werbelink)Minze (*) und ⅔ des Olivenöls vermengen. Das geht am besten mit den Händen. Ca. ½-1 TL Salz dazu geben.
- Einen Schmortopf mit Olivenöl einreiben. Dann die Hälfte der abgetropften Auberginen auf dem Boden verteilen. Die Hälfte der Linsen darüber geben und dann die Hälfte des Tomatengemüses. Dann das Ganze wiederholen, so dass 2 Lagen entstehen.
- Zum Schluss die Basilikumblätter darauf verteilen und noch ein paar Fäden Olivenöl darüber träufeln.
- Das Mualle zugedeckt für ca. 1 Stunde im Ofen schmoren. Alternativ kann es auch auf dem Herd zubereitet werden, doch der Ofen eignet sich besser.
- Das Mualle vor dem Servieren ungefähr eine Stunde lang herunterkühlen lassen, so dass es nur noch lauwarm ist. Mit einem erfrischenden, kühlen Gurkenjoghurt und mit frisch geröstetem Fladenbrot servieren.
Andrea
Ein Besuch im sommerlichen Garten heute hat mir klar gemacht, wie dringend ich dieses Rezept ausprobieren muss. Bis auf die Gewürze und die Linsen hängt alles einfach so herum und wartet nur darauf, anatolischen Duft auszuströmen.
Linda
Sehr,sehr schmackhaft. Eine doch Mal etwas andere Rezeptesammlung lässt sich bei dir finden. Interessant sind auch deine Artikel zu den Rezepten.
Gleich werde ich die Tomatenmarmelade nachkochen. Bin schon sehr gespannt.
Danke, dass du deine Rezepte teilst.
Dir noch ein sonniges Wochenende
Beste Grüße
Linda
Dirk
Hallo Linda,
vielen Dank für das Lob und die nette Bewertung. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit meinen Rezepten!
Susanne
Hi, das hört sich sehr, sehr lecker an und es sieht auf dem Foto auch so aus. Schön, daß du auch die Geschichte dazu erzählst!
Wie heiß soll der Backofen sein, damit alles schön schmoren kann? Liebe Grüße, Susanne
Dirk
Hallo Susanne,
vielen Dank für das nette Lob! 180°C Ober-/Unterhitze reichen für das Gericht aus.
carsten
Hallo Dirk,
ich esse und koche seit vielen Jahren türkisch, aber Mualle war neu für mich. Woher kommt das genau?
Das ist ja der Hammer!
Habe noch Kreuzkümmel hinzugefügt, dann war es perfekt.
Und am nächsten Tag – aufgewärmt – nochmal eine ganze Klasse besser.
Die Linsen habe ich übrigens nicht separiert, sondern mit in die Gemüseschmotze reingearbeitet. Das ging auch sehr gut (OK, ich hatte schlampig gelesen im Rezept ;-).
Viele Grüße
carsten
Dirk
Hallo Carsten,
Mualle habe ich auch nicht auf meinen Reisen kennengelernt, sondern im Türkei-Kochbuch von Musa Dağdeviren gefunden, dem Besitzer der Çiya Sofrası in Istanbul, die sich der traditionellen Küche verschrieben hat. Laut seiner Angabe stammt Mualle aus der Hatay Region, was anhand der Zutaten auch für mich wahrscheinlich klingt.
Bei den Linsen hattest du Glück, denn wenn man sie mitschmort, kann es passieren, dass sie aufgrund der Säure der Tomaten nicht richtig weich werden.
Carsten
Hallo Dirk,
danke für den Tip mit dem Buch von Musa Dağdeviren. Das wird gleich mal bestellt…
Die Linsen hatte ich schon zuvor gekocht.
Edith Schubert
es hat sehr gut geschmeckt bloß die Basilikumblätter vor dem Backen drauf zu tun, macht m.E. wenig Sinn, weil es danach nicht mehr schön ausschaut und nach nichts mehr schmeckt.
die Basilikumblätter tu ich beim nächsten Mal erst vor dem Servieren drauf, ansonsten Spitze! ❤️
Dirk
Hallo Edith, vielen Dank für die nette Rückmeldung. Es stimmt schon, die Basilikumblätter behalten mehr ihres schönen Aromas, wenn man sie erst am Ende hinzugibt.