Ein einfaches Rezept für eine leckere, cremige Fenchelsuppe, garniert mit würzigem Speck und knackigen Rauchmandeln.
„Multikulti ist tot“ – tönt es seit Monaten aus allen Ecken. Blöd nur, dass sich in Berlin-Neukölln keiner so recht daran hält. Wie immer. Aufsässiges Pack! So kam es, dass die Einladung meiner Freundin Anke, ihr beim Ostersonntag-Roastbeef in Neukölln Gesellschaft zu leisten, zu einem zweitägigen, durch und durch multikulturell durchsetzten Oster-Brunch-Marathon ausartete.
Menschen scheinen sich weltweit eigentlich immer nur bei einem schnell einig zu werden: Wenn’s lecker ist. Liebe geht durch den Magen? Völkerverständigung auch. In unserem Fall türkisch/kurdisch, finnisch, deutsch und US amerikanisch und der vierbeinige Mitbewohner Pascha war auch mit von der Partie. Dass sich fast niemand vorher kannte, hat bei Roastbeef, Frankfurter Grüne Soße, texanischem Avokadosalat, türkischem Poğaça und portugiesischem Wein einfach mal gar keinen gestört. Am Ende geht man mit vollem Bauch und guter Laune nach Hause – und mit dem Gefühl, dass so mancher Ort mehr von diesen internationalen Ostergelagen gerade gut gebrauchen könnte.
Wer sich nach all dem Osterlamm der letzten Tage aber nun nach einem leckeren, leichten Magenschmeichler sehnt, dem möchte ich hier meine derzeitige Lieblingssuppe nahelegen: Fenchelsuppe mit Speck & Rauchmandeln. „Fenschel? Des is des einzische, was isch net mag!“ – hesselte mir neulich meine Bio-Bauernmarktfrau entgegen. Sollte die mir nicht eigentlich was verkaufen wollen? Na, egal.
Ich überzeugte sie, mir trotz ihrer Abneigung einen zu geben. Woher kommt nur dieser weit verbreitete Hass auf dieses oberleckere Gemüse? Vielleicht liegt es daran, dass wir dem Fenchel in der Regel erstmal in seiner unleckersten Form begegnen: Dem Fencheltee. Der schafft es irgendwie, alles, was scheußlich daran ist zu hundert Prozent in die Tasse zu bringen, während alles, was toll ist an der Knolle, im Fencheltee unauffindbar bleibt. Wer aber sein kindheitliches Fenchelteetrauma aktiv angeht und dem frischen Fenchel noch eine Chance gibt, sollte unbedingt dieses Rezept hier mal ausprobieren.
Rezept Fenchelsuppe mit Speck und Rauchmandeln
Zutaten (Für 4 Personen):
1 mittelgroßer Fenchel, ca. 250 g
150 g Petersilienwurzel
1 mittelgroße Zwiebel, ca. 80 g
600ml Gemüse– oder Hühnerbrühe
100 ml Weißwein
100 ml Sahne
1/2 TL (Werbelink)Fenchelsamen (*)
1/4 TL Zucker
1/2 TL Salz, so nach Gefühl
1 EL Rapsöl
weißer Pfeffer, frisch gemahlen
100g Speckwürfel
50 g Rauchmandeln
Zubereitung:
- Den Fenchel putzen, die Stiele und das feine grün abschneiden. Die Stiele kommen in die nächste Gemüsebrühe und mit dem feinen Grün wird am Ende dekoriert.
- Die übrige Knolle längs halbieren und vierteln und den Strunk schräg rausschneiden. Die Viertel grob würfeln, ohne dabei Kunst zu betreiben. Die Suppe wird ohnehin am Ende püriert.
- Die Zwiebel würfeln, ebenfalls ohne Kunst, denn sie blickt ebenfalls dem (Werbelink)Mixer (*) entgegen. Ebenso ergeht es der Petersilienwurzel.
- Die Fenchelsamen werden im (Werbelink)Mörser (*) so lange zerrieben, bis sie pulverartig und keine größeren Faserstücke mehr erkennbar sind.
- Die Zwiebeln in etwas neutralem Öl (Rapsöl oder Distelöl) bei mittlerer Hitze andünsten. Die Petersilienwurzel, den Fenchel und die Fenchelsamen hinzu geben und ebenfalls kurz mitdünsten. Eine kleine Prise Zucker hilft, die Säfte aus dem Gemüse zu lösen.
- Dann, nach ein paar Minuten, die Brühe angießen und das ganze aufkochen lassen. Danach die Temperatur zurückschalten – die Suppe sollte nur noch sachte simmern, bis der Fenchel weich ist. Das dauert ca. 20 Minuten.
- Den Weißwein hineingeben und ca. 5 Minuten simmern und dabei reduzieren lassen.
- Während die Fenchelsuppe nun fröhlich simmert, könnt ihr die Speckwürfel in einer kleinen Pfanne ohne weitere Fettzugabe ausbraten, bis sie knusprig sind. Wer es lieber vegetarisch mag, lässt den Speck einfach weg.
- Das beiseite gelegte Fenchelkraut fein hacken. Wer mag, kann es auch mit einer handvoll Petersilie, etwas Zitronenabrieb und etwas neutralem Öl zu einem Kräuteröl aufmixen.
- Die Rauchmandeln werden einfach nur grob mit einem Küchenmesser gehackt.
- Ist der Fenchel weich, geht’s ihm an den Kragen. Man sollte aber einen kräftigen (Werbelink)Zauberstab (*) oder einen (Werbelink)Mixer (*) besitzen – denn je feiner man die Fenchelsuppe püriert, umso sämiger wird sie. Wenn euer Gerät keine heißen Flüssigkeiten pürieren kann, lasst die Suppe erst etwas abkühlen. Kräftig mehrere Minuten lang durchmixen, bis die Suppe sämig ist.
- Anschließend die Fenchelsuppe durch ein grobes Sieb zurück in den Topf geben. Sahne zufügen und alles nochmal aufkochen.
- Dann die Fenchelsuppe in aus was auch immer ihr sie essen wollt geben und mit dem Fenchelkraut bzw. dem Kräuteröl, dem Speck und den Rauchmandeln garnieren.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Fenchelsuppe mit Speck und Rauchmandeln
Zutaten
- 1 Fenchel ca. 250 g
- 150 g Petersilienwurzel
- 1 Zwiebel ca. 80 g
- 600 ml Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe
- 100 ml Weißwein
- 100 ml Sahne
- ½ TL (Werbelink)Fenchelsamen
- ¼ TL Zucker
- ½ TL Salz so nach Gefühl
- 1 EL Rapsöl
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
- 100 g Speckwürfel
- 50 g Rauchmandeln
Anleitungen
- Den Fenchel putzen, die Stiele und das feine grün abschneiden. Die Stiele kommen in die nächste Gemüsebrühe und mit dem feinen Grün wird am Ende dekoriert.
- Die übrige Knolle längs halbieren und vierteln und den Strunk schräg rausschneiden. Die Viertel grob würfeln, ohne dabei Kunst zu betreiben. Die Suppe wird ohnehin am Ende püriert.
- Die Zwiebel würfeln, ebenfalls ohne Kunst, denn auch sie blickt dem Mixer entgegen. Ebenso ergeht es der Petersilienwurzel.
- Die Zwiebeln in etwas neutralem Öl (Rapsöl oder Distelöl) bei mittlerer Hitze andünsten. Die Petersilienwurzel, den Fenchel und die Fenchelsamen hinzu geben und ebenfalls kurz mitdünsten. Eine kleine Prise Zucker hilft, die Säfte aus dem Gemüse zu lösen.
- Dann, nach ein paar Minuten, die Brühe angießen und das ganze aufkochen lassen. Danach die Temperatur zurückschalten - die Suppe sollte nur noch sachte simmern, bis der Fenchel weich ist. Das dauert ca. 20 Minuten.
- Den Weißwein hineingeben und ca. 5 Minuten simmern und dabei reduzieren lassen.
- Während die Fenchelsuppe nun fröhlich simmert, könnt ihr die Speckwürfel in einer kleinen Pfanne ohne weitere Fettzugabe ausbraten, bis sie knusprig sind. Wer es lieber vegetarisch mag, lässt den Speck einfach weg.
- Das beiseite gelegte Fenchelkraut fein hacken. Wer mag, kann es auch mit einer handvoll Petersilie, etwas Zitronenabrieb und etwas neutralem Öl zu einem Kräuteröl aufmixen.
- Die Rauchmandeln werden einfach nur grob mit einem Küchenmesser gehackt.
- Ist der Fenchel weich, geht's ihm an den Kragen. Man sollte aber einen kräftigen (Werbelink)Zauberstab (*) oder einen (Werbelink)Mixer (*) besitzen - denn je feiner man die Fenchelsuppe püriert, umso sämiger wird sie. Wenn euer Gerät keine heißen Flüssigkeiten pürieren kann, lasst die Suppe erst etwas abkühlen. Kräftig mehrere Minuten lang durchmixen, bis die Suppe sämig ist.
- Anschließend die Fenchelsuppe durch ein grobes Sieb zurück in den Topf geben. Sahne zufügen und alles nochmal aufkochen.
- Dann die Fenchelsuppe in aus was auch immer ihr sie essen wollt geben und mit dem Fenchelkraut bzw. dem Kräuteröl, dem Speck und den Rauchmandeln garnieren.
Antje
Wow! Jahrelang um Fenchel herumgeschlichen, mich nie getraut, obwohl ich den Geschmack mag. 1000 Dank für dieses Gedicht!
Zeytingöz
Ich mag die Fenchel-Petersilienwurzel Kombination. Lecker! Danke für`s Rezept!
Wiebke & Thomas
Die Suppe war lecker, auch noch beim zweiten Mal ;-)
Danke für den Tipp!
Dirk
Das freut mich, vielen Dank!
Anja und co. aus B.
Hey, ich möchte nun auch mal meinen „Senf“ dazu geben…Ich liebe Fenchel in jedweder Form….:-) Die Suppe werde ich auf jeden Fall ausprobieren…hört sich super an!!!
Dirk
Die ist wirklich klasse! Viel Spaß beim Nachkochen! :-)
Gabriele Noack
Lieber Dirk,
ich schon wieder..:-) Ich habe mittlerweile schon einige Deiner Rezepte nachgekocht! Die Fenchelsuppe gibt es heute bereits zum dritten Mal!
Danke für Deinen tollen Blog, der richtig Lust auf Kochen macht!
LG Gabi
Dirk
Liebe Gabi, es freut mich immer, von dir zu hören! Die Fenchelsuppe ist immer noch einer meiner Favoriten. Ich habe sie eine Zeit lang für ein café in Berlin gekocht – da gab es häufig Leute, die waren skeptisch, die Suppe zu bestellen, weil sie keinen Fenchel mögen. Aber die, die sie bestellt haben, haben die Suppe geliebt.
Viel Spaß beim Kochen und schreib mal wieder ;-)
Lieber Gruß, Dirk
Thomas
Also ganz ehrlich
Ich bin sehr dankbar für ihre Seite !
Ich bin Koch ( Schnitzel , Matsch Brokkoli ) und mußte aufgrund der aktuellen Situation einen neuen Arbeitgeber suchen . Dabei landete ich nun bei einem ua. Türkischen Vegetarischen Arbeitsplatz . Ähm !!!
Danke , das ich bei ihnen gelernt habe mit Joghurt zu kochen .
Dirk
Hallo Thomas,
vielen Dank für dein Feedback! Ich freue mich sehr, dass du mit meiner Hilfe an deinem neuen Arbeitsplatz gut zurecht kommst und wünsche dir weiter viel Erfolg mit der türkischen Küche! Herzliche Grüße!
Lari
Lieber Dirk!
Ich bin neulich auf deinem Blog gestoßen und muss sagen, dass ich diesen phänomenal finde. Die Fotos, der Aufbau, die Texte. Einfach alles mit so viel Liebe gemacht. Da ich selbst einen Blog habe, weiß ich, wie viel Arbeit da dahintersteckt.
Was ich eigentlich noch sagen wollte:
Ich habe schon 2 Rezepte nachgekocht und war begeistert. Unter anderem diese Fenchelsuppe. Sogar mein Freund fand sie klasse, obwohl er eigentlich gar kein Freund von Fenchel ist.
Da wir Vegetarier sind, habe ich den Speck durch Räuchertofu ersetzt. Diesen habe ich in kleine Würfel geschnitten und zusammen mit Rauchpaprikapulver und etwas Salz kross gebraten. Außerdem hatten wir keinen Wein und die Sahne habe ich durch Hafer Cuisine ersetzt. Somit war das ganze dann sogar vegan und auch richtig lecker! Danke für das großartige Rezept. Ich werde mir direkt ein neues raussuchen, welches ich heute kochen werde.
Danke für deine Mühe :)
Liebe Grüße,
Lari
Dirk
Liebe Lari,
vielen Dank für dein sehr nettes Feedback und dein tolles Lob! So etwas motiviert immer, den Blog mit gleichbleibend hoher Qualität weiter zu betreiben.
Klar lässt sich die Suppe auch vegetarisch oder vegan zubereiten – das soll jede(r) machen, wie es gefällt. Räuchertofu ist auf jeden Fall eine tolle Idee und passt aromatisch toll zu den Rauchmandeln. Mit Hafermilch (die so nicht mehr heißen darf) habe ich beim Kochen bislang noch keine Erfahrungen gesammelt. Aber gut zu wissen, dass das auch klappt. Herzliche Grüße!
Reni
Lieber Dirk,
gerade erst kennengelernt und schon schockverliebt: WAS FÜR EINE TOLLE SEITE, KLASSE REZEPTE, SCHÖNE BILDER, SUPER TIPPS…!! Vor lauter Texte und Rezepte lesen komme ich zu nix mehr. Ich habe frische Fenchelknollen gekauft, aber noch nie welche gekocht und lege mal mit der Suppe los. Tausend Dank für Deine wertvolle Arbeit, mit herzlichen Grüßen von Reni
Dirk
Hallo Reni,
vielen lieben Dank für deine netten Worte! Da wünsche ich dir noch sehr viel Spaß mit meinen Rezepten. Fenchel kommt bei mir wirklich in vielen Gerichten vor, entweder frisch, oder als Fenchelsamen. Ich liebe das Gemüse einfach, auch wenn ich verstehe, dass viele damit erstmal fremdeln. Absoluter Geheimtipp: probiere mal den Kartoffel-Fenchel-Stampf, der unter dem Wolfsbarsch im Pergament liegt. Der ist sooo lecker!