Eine Spargel-Tarte mit Lachs lässt sich prima vorbereiten und sogar einfrieren. So habt ihr immer etwas Leckeres für Gäste parat.
Meine Marktfrau ist eine gewitzte Dame. Neulich wollte ich wirklich nur Petersilie kaufen und schnell wieder gehen. Doch der Obst- und Gemüsestand, der einmal die Woche direkt vor meiner Tür gastiert, hatte noch verführerisch aussehenden, grünen Spargel im Angebot. Die Marktfrau sah meine Versuchung und befeuerte sie: Nehmen’Se doch zwee, det is billiga! Die Spargelzeit ist kurz, dachte ich und ergab mich. Also, gut, zwei Bund grüner Spargel. Und was nun?
Grüner Spargel ist vielseitig
Das Schöne am grünen Spargel ist seine Vielseitigkeit. Ihr könnt ihn kochen, braten, grillen oder backen. Selbst ein Pesto lässt sich prima daraus machen, wie bei meinen Trofie mit Spargelpesto & Walnüssen. Der eine Bund wanderte also teils in die Nudeln mit der Spagelpesto und in Grüner Spargel mit Rindfleisch kantonesisch. Und für den anderen Bund nahm ich mir vor, endlich mal wieder eine Tarte zu backen. Eine Spargel-Tarte mit Lachsfilet.
Eine Tarte und keine Quiche
Auch wenn sie einander ähneln, ist eine Tarte deutlich einfacher zu backen, als eine richtige Quiche. Die meisten werfen zwar alles in eine Form, füllen es mit Ei-Sahne auf und nennen es Quiche. Doch ich finde, eine echte Quiche hat mehr Respekt verdient. Wenn ihr mal Zeit habt, nehmt euch mal mein Basisrezept für Quiche vor. Es lohnt sich!
Für die Tarte habe ich dem schönen Kochbuch „(Werbelink)Salz. Fett. Säure. Hitze: Die vier Elemente guten Kochens“ (*) von Samin Nosrat einen einfachen Mürbeteig entnommen. Sie hat ihn wiederum von einem Freund namens Aaron und schwört, dass der Teig sehr einfach gelingt. Das stimmt. Ihr solltet nur darauf achten, dass alle Zutaten möglichst kalt sind. Auch solltet ihr den Mürbeteig nicht mit den Händen kneten, um die Butter nicht mit der Wärme eurer Hände zum Schmelzen zu bringen. So bekommt ihr einen wunderbar mürben Teig, der sich beim Backen nicht zusammenzieht.
Bitte auf zwei Temperaturen backen
Die Spargel-Tarte mit Lachs benötigt zwei verschiedene Temperaturen. Einmal wird der Mürbeteig „blind“ bei 190°C vorgebacken. Dazu habe ich immer ein Glas mit alten Bohnen im Schrank stehen. Sie dienen mir nur zum Blindbacken.
Die Füllung und die Ei-Sahne (Royale) hingegen sollte nach dem Auskühlen des Mürbeteigbodens bei niedrigen 160°C stocken, um nicht auszuflocken. Nehmt euch also ein bisschen Zeit. Die Spargel-Tarte mit Lachs ist kein Essen, das in einer halben Stunde auf dem Tisch steht. Es braucht ein bisschen Planung und Zeit, um sie gut hinzubekommen. Dann aber ist sie ein tolles Essen für die ganze Familie!
Rezeptteil: Spargel-Tarte mit Lachs
Tipp: Portionen/Personen/Stückzahl lassen sich anpassen. Dazu einfach auf die Anzahl klicken/tippen und den Schieberegler einstellen.
Die Anleitungsfotos lassen sich mit einem Klick/Tipp auf das KameraZeichen ausschalten.
Spargel-Tarte mit Lachs
Zutaten
- 240 g Weizenmehl Type 550
- 2 EL Zucker
- ¼ TL Backpulver
- 110 g Butter
- 1 TL Salz
- 150 g Crème Fraîche
- 2-3 EL Eiswasser
- Mehl zum Ausrollen
- neutrales Öl für das Blech
- Bohnen zum Blindbacken
Für den Belag:
- 12 Stangen Grüner Spargel
- 300 g Lachsfilet
- 1 Handvoll Pinienkerne
Für die Royale:
- 200 g Sahne
- 200 g Milch
- 1 Zehe Knoblauch angedrückt
- 3 Eier
- Salz
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
- (Werbelink)Muskatnuss frisch gerieben
Anleitungen
Für den Mürbeteig:
- Mehl, Salz, Zucker und Backpulver in der Rührschüssel eurer (Werbelink)Küchenmaschine (*) verrühren und die Rührschüssel für ca. ½ Stunde kalt stellen, am besten im Gefrierfach.
- Die eiskalte Butter in Würfel schneiden und die kalte Rührschüssel in die Küchenmaschine setzen.
- Dann die trockenen Zutaten auf niedriger Stufe verrühren, am besten mit dem (Werbelink)Flachrührer (*). Solltet ihr keine Küchenmaschine haben, benutzt eine Gabel. Dabei nach und nach die Butterwürfel einarbeiten.
- Die Küchenmaschine um eine Stufe hochschalten, so dass die Butterwürfel immer feiner mit dem Mehl verrieben werden. Erst, wenn keine großen Butterstücke mehr zu sehen sind, die Crème Fraîche hinzufügen und alles kurz zu einem glatten Teig verrühren. Evtl. etwas Eiswasser zugeben.
- Haben sich die Zutaten zu einem durchgehenden Teig verbunden, die Küchenmaschine sofort ausschalten und den Teig auf ein Stück Frischhaltefolie geben. Etwas flach drücken und fest in die Frischhaltefolie einpacken.
- Den Mürbeteig für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank legen. Das ist wichtig, damit sich der Teig beim Backen nicht zusammenzieht!
Den Mürbeteigboden backen:
- Den Backofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Mürbeteig auf einem gut bemehlten Brett ausrollen und dann mit Hilfe des Nudelholzes auf das geölte (Werbelink)Tarteblech (*) legen. Mit den Händen den Mürbeteig weiter ausbreiten, bis der Rand etwas über den Blechrand hängt. Er wird nach dem Backen abgeschnitten.
- Ein Stück Backpapier auf den Mürbeteig legen und Bohnen zum Blindbacken einfüllen. Gleichmäßig verteilen und dabei auch die Ränder nicht auslassen.
- Den Mürbeteig auf der unteren Schiene ca. 30 Minuten backen, bis die Ränder goldgelb werden. Dann das Backpapier mitsamt den Bohnen vorsichtig entfernen und den Boden für weitere 10 Minuten backen. Anschließend den Mürbeteig-Boden auskühlen lassen.
- Mit einem scharfen Messer den überstehenden Rand abschneiden.
Für die Spargel-Tarte:
- Den Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze zurückschalten.
- Den Spargel putzen und das untere Drittel mit einem (Werbelink)Sparschäler (*) schälen. Die Spargelstangen im Ganzen auf der Tarte gleichmäßig ausbreiten.
- Das Lachsfilet in Streifen schneiden und zwischen den Spargelstangen verteilen.
- Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Öl anrösten.
Für die Royale:
- Die Milch und die Sahne zusammen mit der angedrückten Knoblauchzehe in einen Topf geben und erhitzen, bis sich eine zu bilden Haut beginnt. Dann den Topf vom Herd ziehen und 15-20 Minuten abkühlen lassen. Die Knoblauchzehe entfernen und die Milch-Sahne mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
- 3 Eier zusammen mit der Milch-Sahne in einen (Werbelink)Mixer (*) geben und kräftig durchmixen, so dass Luft in die Masse geschlagen wird. Alternativ geht das auch mit einem (Werbelink)Zauberstab (*).
- Dann die Masse, also die „Royale“, vorsichtig in die Tarte füllen. Macht die Form dabei nicht zu voll, damit nichts überläuft. Ihr könnt verbliebene Royale auch später noch während des Backens nachgießen.
- Die gerösteten Pinienkerne auf der Tarte verteilen und die Spargel-Tarte für ca. 60 Minuten auf der unteren Schiene backen, bis sie goldgelb bis braun ist. Nach 25 Minuten falls nötig noch etwas Royale nachgießen.
Anrichten:
- Die Spargel-Tarte ganz auskühlen lassen, am besten sogar über Nacht. Dank des vorgebackenen Bodens weicht sie nicht durch. Die Spargel-Tarte vor dem Servieren im Backofen bei 160°C Ober-/Unterhitze erwärmen und am besten mit einem Salat servieren.
Notizen
Die gebackene Spargel-Tarte lässt sich auch problemlos für bis zu 3 Monate einfrieren. So habt ihr immer ein leckeres Essen für Überraschungsgäste parat, auch wenn die Spargelzeit schon vorbei ist. Oder ihr belegt sie mit anderem Gemüse eurer Wahl. Zum Beispiel mit Spinat oder Mangold.
karin zander
Lieber Dirk,
ich habe schon einige Rezepte von Ihnen übernommen. Der rote Heringssalat und die Zucchini-Hackpfanne mit türkischem Reis ist eines meiner Lieblingsrezepte geworden. Nächste Woche werde ich die Spargeltarte und Spargel aus dem Wok ausprobieren. Ich werde berichten.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich eine neue Email mit Rezept oder Rezepten bekomme.
Bleiben Sie gesund und herzlichen Gruß
Karin Zander
Dirk
Liebe Karin,
ganz vielen Dank für das nette Feedback und weiter viel Spaß mit meinen Rezepten!
Herzliche Grüße!
Edith Tessnow
Lieber Dirk
schon beim Lesen läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte eine Spargeltarte gemacht mit Yufka Blättern , die ließ sich sehr schlecht schneiden. Aufgewärmt ging es am nächsten Tag besser. Aber nun probiere ich den Mürbeteig und noch den Lachs dazu, dann wird Pfingsten ein Fest. Freue mich darauf.
Liebe Grüße
Edith
Dirk
Liebe Edith,
Eine Tarte mit Yufka-Teig zu backen ist natürlich auch eine tolle Idee! Der Yufka hat eine andere Struktur und lässt sich dadurch weniger gut schneiden. Das liegt daran, dass der Yufka-Teig stark geknetet wurde, während beim Mürbeteig das Gegenteil der Fall ist. Yufka ist mit dem Blätterteig verwandt, nur ist er weniger feinlagig. Beide sind aber eine gute Alternative, wenn man keine Zeit hat, einen Mürbeteig zu machen.
Viel Spaß mit der Mürbeteig-Variante und liebe Grüße!
Elke
Habe gerade auf der Suche nach einem Rezept für ‚Gefüllte Weinblätter‘ durch Zufall dein BLOG entdeckt und bin begeistert: so feine Rezepte, alle ganz nach meinem Geschmack…ich werde ab morgen sofort mit dem Nachkochen beginnen! ;-)
Elke
P.S. Dafür vergebe ich natürlich gern auch Sterne,
Dirk
Hallo Elke,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich glaube, er war die Ursache, dass ich vergangene Nacht im Traum die gefüllten Weinblätter gesehen habe und sie heute deshalb endlich mal wieder selbst machen werde!
Viel Spaß mit meinen Rezepten und herzliche Grüße!
Astrid
Hallo und danke für ein weiteres leckeres Rezept,
eine Spargel-Tarte wollte ich sowieso machen. Also erst mal nachsehen, ob Dirk bereits etwas dazu geschrieben hat. Hat er und außerdem noch die Idee mit dem Knoblauch in der Royale. Das war so extra lecker und der Duft – mhh.
Grüne Spargel breche ich nur. Einfach unten, dort wo es freiwillig bricht, das Ende entfernen. Die Spargel werden zwar unterschiedlich lang/kurz, aber ich spare mir das Schälen. Die Enden koche ich für Suppe aus.
Genüßliche Grüße
Astrid
Dirk
Hallo Astrid!
Danke für das nette Lob! Beim grünen Spargel mache ich mir mit dem Schälen wahrscheinlich zu viel Arbeit und schäle an Stellen, an denen es gar nicht nötig wäre. Immer gut, zu hören, wie andere das machen. Man lernt ja nie aus. Herzliche Grüße!