Pilzragout Stroganoff nach einem Rezept von Jamie Oliver ist die leckere, vegetarische Variante des russischen Klassikers Bœuf Stroganoff.
Bœuf Stroganoff ist ein Klassiker. Die Kombination von deftig und säuerlich hebt sich wunderbar von den sonst üblichen, eher süßlichen Sahnesoßen ab. Dazu geht es schnell und taugt damit bestens zur Alltagsküche in der Familie. Wer dazu mal einen vegetarischen Tag einlegen möchte, liegt mit dem Pilzragout Stroganoff nach Jamie Oliver genau richtig.
Ein russischer Klassiker geht um die Welt
Erstmals erwähnt wurde Bœuf Stroganoff 1871, im Original Gowjadina Stroganow genannt. 1891 wurde es dann bei einem Kochwettbewerb in Paris vorgestellt und ging von da um die Welt. Heute ist es etwas still um das Gericht geworden. Selbst in meiner Kochbuchsammlung ist kaum ein Rezept dazu zu finden. Das finde ich schade, denn seit ich Bœuf Stroganoff erstmals aß, bin ich ein großer Fan davon.
Vegetarisch ist es genauso lecker
Es gibt auch gute Nachrichten. Zum Beispiel, dass der Fleischverbrauch hierzulande pro Kopf im Sinken begriffen ist. Dafür gibt es zahlreiche gute Gründe und jeder hat es selbst in der Hand, denn es gibt heute viele leckere Alternativen.
Meine ersten vegetarischen Versuche scheiterten in den frühen 90er Jahren am Angebot. Besonders, wenn man auswärts aß, wurde oft nur die Gemüsebeilage als “vegetarisches Gericht” serviert. Am besten erging es einem noch im China-Restaurant: Nummer 101 – Fastenspeise der Buddhisten. Es war genauso lecker, wie es klang.
Heute dagegen haben Hummus, Bulgursalat und Linsensalat unsere Speisepläne bereichert. Köche wie Yotam Ottolenghi haben die vegetarische Küche der breiten Masse zugänglich gemacht, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger Askese einzufordern. Es geht nicht um Verzicht, es geht um Genuss! Das Pilzragout Stroganoff ist dafür ein prima Beispiel. Die Filetspitzen kann man sich angesichts dieses vollmundigen Geschmacks wirklich sparen!
Pilzragout Stroganoff nach Jamie Oliver
Nun hat auch Jamie Oliver ein vegetarisches Kochbuch herausgebracht: „(Werbelink)Veggies“ (*). Das lag, wie er sagt, seit 8 Jahren in der Schublade. Hmm, kurz zurück gerechnet: Damals war Ottolenghis (Werbelink)vegetarisches Kochbuch (*) gerade populär und Oliver fürchtete wohl, dagegen nicht anzukommen. So sehr ich seine einfache und geradlinige Küche mag, es fehlt ihr oft an letzter Raffinesse.
Daher habe ich sein Pilzragout Stroganoff noch ein bisschen für mich modifiziert. Beispielsweise brät Oliver in seinem Pilzragout Stroganoff die Zwiebeln mit den Pilzen ohne Öl scharf an. Das kann man so machen und es ist praktisch. Mir ist es aber lieber, sie langsam zu dünsten und ihre Süße herauszulocken, die einen schönen Kontrast zu der säuerlichen Soße bringt.
Besorgt euch möglichst verschiedene Pilze. Shiitake bringen besonders viel vollmundigen Geschmack. Austernpilze und Kräuter-Seitlinge erinnern von ihrer Struktur her am meisten an Fleisch. Pfifferlinge bringen einen leckeren Pfiff und Champignons bringen Masse. Servieren könnt ihr das Pilzragout Stroganoff klassisch mit Reis. Oder ihr gebt mehr Gemüsebrühe und Crème Fraîche hinein und serviert es als Pastasoße zu Nudeln. Ich habe beides ausprobiert und finde beides gleich lecker. Auch ist beides schnell gemacht und damit perfekt für die Alltagsküche.
Bei den Silberzwiebeln scheiden sich die Geister
Der Ö. kannte weder das Original, noch das Pilzragout Stroganoff. Er fand es aber beim Probieren gleich Bombe lecker. Getestet und für gut befunden – das kommt bei uns nun öfter auf den Tisch. Nur die Silberzwiebeln, die ich in einem Schälchen dazu reichte, weil sie auch im Pilzragout Stroganoff enthalten sind, waren nicht seins. In der Sauce sind sie aber okay, fand er. Seltsam eigentlich, ist der Ö. doch ein glühender Fan von deutschen Gewürzgurken aus dem Spreewald!
Ergeht es euch ähnlich, könnt ihr die Silberzwiebeln einfach weglassen. Der Senf findet sich übrigens auch nicht bei Jamie Oliver, doch für mich wird es erst mit Senf zu einem echten Gericht nach Stroganoff-Art.
Rezept Pilzragout Stroganoff
Zutaten (für 2 Personen):
400 g gemischte Pilze (Champignons, Shiitake, Austernpilze, Pfifferlinge etc.)
1 kleine rote Zwiebel
4 Silberzwiebeln
1 Zehe Knoblauch, frisch oder konfiert
2 Gewürzgurken, Spreewälder
1 TL Kapern, am besten kleine Nonpareilles
120 g Crème Fraîche
4 EL Gemüsebrühe
1 EL Senf, am besten Dijon-Senf
30 ml (Werbelink)Cognac (*), Weinbrand oder Whiskey
1 Prise (Werbelink)Pimentón de la vera (*)
2 EL (Werbelink)Olivenöl (*)
2 Stängel glatte Petersilie
Salz und weißer Pfeffer, so nach Gefühl
Als Beilage:
Reis oder Nudeln
Zubereitung:
Vorbereitung:
- Die Pilze putzen, aber nicht waschen! Am besten geht das mit einem (Werbelink)Tourniermesser (*). Die meisten Pilze stammen ohnehin aus Zucht, weshalb da nur wenig zu tun ist. Pfifferlinge, Steinpilze oder Maronen machen mehr Arbeit, bringen aber auch den leckersten Geschmack. Die Pilze nur grob zerteilen, kleine Exemplare ganz lassen.
- Die Silberzwiebeln vierteln. Die Gewürzgurken längs vierteln und quer in Stücke schneiden. Die Kapern kurz wässern. Kleine Nonpareilles bleiben im Ganzen. Größere Kapern grob durchhacken.
- Die Petersilie grob hacken.
- Den Knoblauch pellen und in feine Würfel schneiden.
- Die rote Zwiebel pellen, halbieren und den Keimling herausbrechen. Dann auf die Schnittflächen legen und etwa entlang der Linien in Streifen schneiden. Eine genaue Anleitung zu der Schnitttechnik findet ihr hier. Die Zwiebelringe entweder so lassen oder noch einmal quer halbieren.
Zubereitung der Zwiebeln:
- Eine mittelgroße, (Werbelink)beschichtete Pfanne (*) milde erhitzen und etwas Olivenöl darin verteilen, so dass der Boden gerade bedeckt ist und die Zwiebeln darin für 10-15 Minuten weich dünsten. Wird es zu heiß und braten sie zu stark, gebt ruhig 1-2 EL Wasser in die Pfanne, damit sie nur sanft dünsten.
Zubereitung der Pilze:
- Unterdessen eine große, (Werbelink)beschichtete Pfanne (*) hoch erhitzen. Erst, wenn sie richtig heiß ist, die Pilze ohne Öl in einer Lage hineingeben und scharf anbraten. Macht lieber zwei oder drei Fuhren und schichtet die Pilze nicht übereinander, denn sie dürfen kein Wasser ziehen!
- Die Pilze bei hoher Hitze ohne Öl aber mit viel Bewegung anbraten. Das kitzelt ihren Geschmack heraus und lässt das Wasser verdampfen, so dass sie nicht im eigenen Saft schwimmen.
- Sind nach ca. 3 Minuten alle Pilze angebraten, das restliche Olivenöl und den Knoblauch in die Pfanne geben und für 1 Minute anbraten. Dann die gedünsteten Zwiebeln dazu geben und einmal mit allen Pilzen durchschwenken.
- Mit dem (Werbelink)Cognac (*) o.ä. ablöschen und diesen anzünden. VORSICHT! Es gibt eine Stichflamme! Versengt euch nicht Haare, Augenbrauen oder Hände! Macht das nur, wenn über der Pfanne nichts Brennbares ist, wie eine Gardine o.ä.! Sonst lasst den Alkohol einfach kurz auskochen, ohne ihn anzuzünden!
Fertigstellen:
- Sind die Flammen nach wenigen Sekunden erloschen, kommen Gemüsebrühe, Senf, Crème Fraîche, Silberzwiebeln, Gewürzgurken und Kapern in die Soße. Das Pilzragout Stroganoff mit Salz und frisch gemahlenem, weißen Pfeffer abschmecken und bei milder Hitze kurz durchziehen lassen.
- Dann das Pilzragout Stroganoff mit sehr wenig (Werbelink)geräuchertem Paprikapulver (*) bestäuben, die gehackte Petersilie darüber geben und mit Reis servieren.
- Für Nudeln gebt etwas mehr Gemüsebrühe und Crème Fraîche in die Soße, da die Nudeln noch Flüssigkeit aufsaugen.
Fleisch? Das bleibt heute im Tiefkühler. Das Pilzragout Stroganoff hat auch ohne Filetspitzen einen tollen, vollmundigen Geschmack und ist in ca. 30 Minuten fertig.
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Und hier das Rezept noch einmal zum Ausdrucken:
(Wenn dich die Anleitungsfotos -falls vorhanden- stören, klicke sie einfach mit dem durchgestrichenen Kamerasymbol weg.)
Pilzragout Stroganoff nach Jamie Oliver
Zutaten
- 400 g gemischte Pilze Champignons, Shiitake, Austernpilze, Pfifferlinge etc.
- 1 rote Zwiebel
- 4 Silberzwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch frisch oder konfiert
- 2 Gewürzgurken Spreewälder
- 1 TL Kapern am besten kleine Nonpareilles
- 120 g Crème Fraîche
- 4 EL Gemüsebrühe
- 1 EL Senf am besten Dijon-Senf
- 30 ml (Werbelink)Cognac Weinbrand oder Whiskey
- 1 Prise (Werbelink)Pimentón de la vera
- 2-3 EL (Werbelink)Olivenöl
- 2 Stängel glatte Petersilie
- Salz so nach Gefühl
- (Werbelink)weißer Pfeffer (ganz) frisch gemahlen
Als Beilage:
- Reis oder Nudeln
Anleitungen
Vorbereitung:
- Die Pilze putzen, aber nicht waschen! Am besten geht das mit einem (Werbelink)Tourniermesser (*). Die meisten Pilze stammen ohnehin aus Zucht, weshalb da nur wenig zu tun ist. Pfifferlinge, Steinpilze oder Maronen machen mehr Arbeit, bringen aber auch den leckersten Geschmack. Die Pilze nur grob zerteilen, kleine Exemplare ganz lassen.
- Die Silberzwiebeln vierteln. Die Gewürzgurken längs vierteln und quer in Stücke schneiden. Die Kapern kurz wässern. Kleine Nonpareilles bleiben im Ganzen. Größere Kapern grob durchhacken.
- Die Petersilie grob hacken.
- Den Knoblauch pellen und in feine Würfel schneiden.
- Die rote Zwiebel pellen, halbieren und den Keimling herausbrechen. Dann auf die Schnittflächen legen und etwa entlang der Linien in Streifen schneiden. Eine genaue Anleitung zu der Schnitttechnik findet ihr hier. Die Zwiebelringe entweder so lassen oder noch einmal quer halbieren.
Zubereitung der Zwiebeln:
- Eine mittelgroße, (Werbelink)beschichtete Pfanne (*) milde erhitzen und etwas Olivenöl darin verteilen, so dass der Boden gerade bedeckt ist und die Zwiebeln darin für 10-15 Minuten weich dünsten. Wird es zu heiß und braten sie zu stark, gebt ruhig 1-2 EL Wasser in die Pfanne, damit sie nur sanft dünsten.
Zubereitung der Pilze:
- Unterdessen eine große, (Werbelink)beschichtete Pfanne (*) hoch erhitzen. Erst, wenn sie richtig heiß ist, die Pilze ohne Öl in einer Lage hineingeben und scharf anbraten. Macht lieber zwei oder drei Fuhren und schichtet die Pilze nicht übereinander, denn sie dürfen kein Wasser ziehen!
- Die Pilze bei hoher Hitze ohne Öl aber mit viel Bewegung anbraten. Das kitzelt ihren Geschmack heraus und lässt das Wasser verdampfen, so dass sie nicht im eigenen Saft schwimmen.
- Sind nach ca. 3 Minuten alle Pilze angebraten, das restliche Olivenöl und den Knoblauch in die Pfanne geben und für 1 Minute anbraten. Dann die gedünsteten Zwiebeln dazu geben und einmal mit allen Pilzen durchschwenken.
- Mit dem (Werbelink)Cognac (*) o.ä. ablöschen und diesen anzünden. VORSICHT! Es gibt eine Stichflamme! Versengt euch nicht Haare, Augenbrauen oder Hände! Macht das nur, wenn über der Pfanne nichts Brennbares ist, wie eine Gardine o.ä.! Sonst lasst den Alkohol einfach kurz auskochen, ohne ihn anzuzünden!
Fertigstellen:
- Sind die Flammen nach wenigen Sekunden erloschen, kommen Gemüsebrühe, Senf, Crème Fraîche, Silberzwiebeln, Gewürzgurken und Kapern in die Soße. Das Pilzragout Stroganoff mit Salz und frisch gemahlenem, weißen Pfeffer abschmecken und bei milder Hitze kurz durchziehen lassen.
- Dann das Pilzragout Stroganoff mit sehr wenig (Werbelink)geräuchertem Paprikapulver (*) bestäuben, die gehackte Petersilie darüber geben und mit Reis servieren.
- Für Nudeln gebt etwas mehr Gemüsebrühe und Crème Fraîche in die Soße, da die Nudeln noch Flüssigkeit aufsaugen.
Regina
Hallo Dirk, ich bin schon eine geraume Zeit auf der Suche nach einem guten KISIR-Rezept. Nachdem alle meine türkischen Freundinnen auf meine Frage nach einem Rezept immer wieder gesagt haben: „So nach Gefühl“, dachte ich mir, geb das mal bei Google ein …und dann traute ich meinen Augen nicht …..mir steht noch immer die Begeisterung ins Gesicht geschrieben.
Heute war es dann soweit und was soll ich sagen: Ich bin begeistert , das Rezept ist mega .
Ich werde mich nun die nächste Zeit durch deine weiteren Rezepte arbeiten und freue mich schon jetzt weitere positive Kommentare an dich zu verfassen♀️.
Dirk
Hallo Regina,
vielen Dank für das sehr nette Lob und dass sogar deine türkischen Freundinnen meinen Blog empfehlen, erfüllt mich mit großem Stolz! Viel Freude beim Stöbern und Nachkochen und herzlich willkommen auf „So nach Gefühl“!
Martina
Hallo Dirk,
Heute, also gestern Abend, habe ich bereits zum zweiten Mal dieses Rezept gekocht, dieses Mal für vier Personen, Freunde waren zu Gast und auch sehr angetan davon.
Hatte schon beim Einkauf auf dem Markt viel Freude, weil es so eine hervorragende Auswahl an Pilzen gab.
Als Beilage habe ich mich für diese extra breiten Bandnudel entschieden, und entsprechend bissl mehr Soße gemacht – u.a. natürlich mit Gemüsebrühe „a la maison“ – wie auch von dir inspiriert
Bin schon jetzt gespannt, was demnächst für eine kulinarische Anregung zum nachmachen kommt!
Liebe Grüße, bitte auch an Herrn Ö.,
von
Martina
– und das muss ich noch loswerden: auch wenn ich natürlich seine Beweggründe nicht kenne, gibt es bei mir inzwischen auch Tage, die einfach nach Pide verlangen.
Dirk
Liebe Martina,
herzlichen Dank für dein nettes Feedback! Das freut mich sehr und der Ö. grüßt auch zurück. Den habe ich erst gestern wieder mit Pide beglückt.
Ich wünsche dir weiter viel Freude mit meinen Rezepten! Herzliche Grüße!
Karen
Das Gericht ist ein Wahnsinn und das Rezept super genau beschrieben!
Mit veganer Creme Fraiche sogar vegan und köstlich :)
Karen
Super easy und total geschmackvoll!
Dirk
Vielen Dank für das nette Feedback!
Elke
Mega!!!